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ginandjuice
Heute vormittag bei meinem Psychiater teilte er mir ernsthaft mit, wieso ich nicht dass Bromezepam dauerhaft einnehme. Ich erwiderte natürlich, daß ich das auf keinen Fall mache und eine Abhängigkeit bzw. Sucht riskieren will. Im Vorwege erzählte ich ihm von einem Gebrauch 2-3x/Woche und daß das für mich schon grenzwertig ist.

Angst verblasst aber echt gut und ich bin richtig selbstsicher bzw. ein anderer Mensch.

Kann mir jemand sagen, ob er recht hat - also kann man das wesentlich öfter nehmen das Zeug?

Ich hab ehrlich gesagt Angst bzw. Respekt vor dieser Substanz bzw Benzodiapinen im Allgemeinen, Bin immer so zurückhaltend. Vielleicht sollte ich das ändern und einfach auf meinen Arzt hören?

(. obwohl wir nun dabei verblieben sind, daß ich zu dem Sertralin (inzwischen 200mg) zur nacht Opipramol 50 mg nehme - musste ich leider vorschlagen als Idee). Und er bestimmt auch den Spiegel vom Sertralin, gibt ja unterschiedliche Verstoffwechsler.

Es ist ein wirklich guter Mediziner, aber bei dem Punkt dachte ich mir oh mein Gott. Ich bitte unbedingt um Feedback - vom Bauchgefühl würde ich es ja öfter nehmen, aber ist das ratsam/vernünftig?

26.09.2022 14:24 • 08.10.2022 #1


90 Antworten ↓


G
lass es bleiben, eine Benzo Abhängigkeit ist schwieriger zu lösen als der Entzug von Her'oin. Vielleicht kommt es auch auf das Alter an, ab 70 könnte man auch Benzoabhängig werden...aber bist du ja nicht

26.09.2022 14:46 • #2


A


Bromezepam Langzeiteinnahme?

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D
Also mit 2,3 x Woche, bist du mMn. schon psychisch Abhängig und (gehen wir mal von eine standard Dosis von 6 mg\Tag und eine HWZ von 15 Stunden), wahrscheinlich auch physisch. Oder zumindest auf dem besten Weg dahin. Jeder mg mehr treibt dich ein Stück weiter ins Abhängigkeit und (glaube es mir), du wirst dir wünschen, die Uhr zurück drehen zu können.

Also, mein Tipp auch an dich. Lass es bleiben und schau zu, dass du dein Konsum drastisch reduzierst.

26.09.2022 15:20 • #3


S
Ich würde es auch eher bleiben lassen. Ab und an mal ein Benzo in sehr brenzligen Situationen ist okay, aber sobald eine Regelmäßigkeit da rein kommt ist eine Abhängigkeit nicht weit und dann hat man noch ein weiteres Problem.
Wirkt denn das Sertralin nicht genügend oder warum nimmst noch ein Benzo?

26.09.2022 15:34 • x 1 #4


ginandjuice
Alle Meinungen im thread sind irgendwie entgegen der medizinischen, auch im Internet?!

26.09.2022 15:40 • #5


Sonja77
Zitat von ginandjuice:
Alle Meinungen im thread sind irgendwie entgegen der medizinischen, auch im Internet?!

Also ich persönlich kenne sehr viele Leute die dauerhaft ein Benzo nehmen um wieder funktionieren zu können…..die leben damit ganz gut und können wieder ein fast normales Leben dadurch führen

nicht jeder Mensch wird davon abhängig und schon gar nicht wenn man es nur 2 mal die Woche nimmt…….

in manchen Situationen und bei einigen Krankheitsbildern nützen und wirken eben nur noch benzos und wenn man damit dann wieder gut leben kann wieso nicht

also das muss man selbst abwägen

26.09.2022 16:11 • #6


D
Zitat von Sonja77:
Also ich persönlich kenne sehr viele Leute die dauerhaft ein Benzo nehmen um wieder funktionieren zu können…..die leben damit ganz gut und ...

Nicht jeder, aber die meisten. Auch nicht jeder, aber die meisten werden beim 2x Woche abhängig. MMn. sind hier aber die Gründe unterschiedlich (keine Disziplin oder schnelle Toleranz Aufbau oder Benzodiazepine mit langem HWZ oder hohe Dosis, oder, oder, oder).

Klar müssen manche quasi in den saueren Apfel beißen und dauerhaft ein Benzo nehmen. Ich denke mal wenn jemand die ganze Palette an Psychopharmaka durch hat und mehrere Therapien erfolglos waren, dann ist es tatsächlich ein gangbarer Weg. Bis dahin ist aber der Weg lang und der Schritt muss gut überlegt sein. Steigt nämlich die Toleranz ins unermäßliche oder gibt’s iwan eine paradoxe Reaktion drauf, dann sieht‘s schlecht aus.

Das größte Problem sehe ich die Unberechenbarkeit in einer Dauerbehandlung.

Also ja. Wenn alle andere Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, wenn ein Arzt mitspielt und die Einnahme kontrolliert, ist eine dauerhafte Benzo Einnahme (für ein ganz kleiner Prozent unter uns) ein (wenn auch riskanter) gangbarer Weg.

26.09.2022 17:11 • #7


Schlaflose
Bei Benzos ist es so, dass sie bei vielen Leuten schnell die Wirkung verlieren und sie immer höhere Dosen brauchen, um eine Wirkung zu erzielen. Diese Entwicklung führt oft zu Medikamentenmissbrauch. Manche Leute haben das Glück, dass sie jahrelang mit einer geringen Dosis ohne Wirkungsverlust auskommen.

26.09.2022 17:20 • x 1 #8


S
@ginandjuice
Sind denn bei dir alle Alternativen schon ausgeschöpft oder warum kommt der Psychiater auf diese Idee? Manchmal liegt es auch am Alter der Ärzte. Meine Psychiaterin ist so kurz vorm Rentenalter und sieht das auch nicht ganz so eng mit den Benzos.
Wie läuft es denn bei dir mit dem Opipramol? Das nehme ich z.B. und bei mir wirkt es ganz okay entspannend und angstlösend.

26.09.2022 17:23 • x 1 #9


S
Zitat von Schlaflose:
Manche Leute haben das Glück, dass sie jahrelang mit einer geringen Dosis ohne Wirkungsverlust auskommen.

Ja meine Schwester zum Beispiel. Sie nimmt schon ihr halbes Leben lang Bromazepan in der gleichen Dosierung. Aber sie wird es auch nicht mehr los, alle Versuche bisher gescheitert.

26.09.2022 17:26 • x 1 #10


ginandjuice
Ja, verstehe, war mir alles bis auf eine Ausnahme bekannt (physische Abhängigkeit bei 2x/Woche Einnahme - wow, das muss man mal echt überprüfen). - hier, das war auch meine absolute Grenze (langfristig betrachtet), kurzfristig muss ich leider diese Woche 4x hintereinander Bromazepam nehmen (ein Umstand der mich beinahe zum Wahnsinn treibt, weil ich Angst habe - ich werde es aber aus rationalen Gründen tun). Hab mir aber fest vorgenommen (mangels Termine) mindestens 1-2 Wochen komplett auszusetzen. Psychisch Abhängigkeit - wir wollen nicht den Teufel an die Wand malen.

Ich kann auch ohne. Aber sollte ich das!? Wenn ich funktionieren muss. ...

Natürlich wurde alles mögliche in den letzten 14 Jahren ausgeschöpft und ich habe alle Antidepressiva durch und nehme die beiden Optionen, die einzigen, die in meiner Historie zumindest teilweise angeschlagen haben. Nun mal morgen zum ersten Mal in meinem Leben ein Serumspiegel von einem AD, klingt schlüssig von meinem Doc, trotz vergesslich und Rentenalter.

Aber wir ergänzen uns gut.

26.09.2022 17:35 • #11


S
Ja ist schwierig, wenn man funktionieren muss und es geht einem sch.... Bei mir geht es aber zum Glück mit dem Opipramol. Macht die Angst zwar nicht wirklich weg, aber erträglich.

27.09.2022 00:20 • #12


D
Zitat von ginandjuice:
Ja, verstehe, war mir alles bis auf eine Ausnahme bekannt (physische Abhängigkeit bei 2x/Woche Einnahme - wow, das muss man mal echt überprüfen). ...

In meinem Beitrag vorhin, bin ich rein objektiv auf das Bromazepam bzw. Benzodiazepine eingegangen. Ich habe versucht ein Spagat zwischen Panikmache (Horrostory, Teufelzeug, schlimmer als Heroin-Entzug, etc.) und Verharmlosung (alle nicht so schlimm, kann nichts passieren, etc.) zu halten. Das ist immer nicht so einfach, den jeder versteht, interpretiert was anderes hinein

Aus menschlicher Sicht verstehe ich dich sehr gut. Den auch ich (mit all meine Probleme), stehe desöffterne vor der selbe Fragen (ich muss\will funktionieren, mir geht’s so schlecht, sie helfen so gut, ist das wirklich so schlimm, usw.)

Ein paar Wochen Pause sind nie verkehrt. Das solltest du mMn. immer
versuchen, wenn’s nur möglich ist.
Ich habe aber nicht genau den Grund verstanden, warum dein Arzt dich jetzt dauerhaft auf Benzos setzten will. Mit 2x3\Woche war es grenzwertig aber es hat bis jetzt doch funktioniert. Wenn du mal ne stressige Zeit hast, für eine kurze Zeit okay, dass kann ich noch nachvollziehen, aber dauerhaft?!

27.09.2022 08:18 • x 1 #13


ginandjuice
Ich hadere mit mir, ob ich heute Nacht eine nehmen soll - denn ich stehe echt unter Dauerstrom und bin so stark angespannt - nervlich. Aber das allein ist noch kein Grund, ich hab auch morgen auch noch einen wichtigen Termin.

Ich frag mich nur, warum ich so übervorsichtig bin.

Es ist schon eine Ausnahmesituation - ich kann auch ohne: Aber dann bin ich auch wirklich an der Grenze angelangt.....

27.09.2022 17:05 • #14


ginandjuice
Versuche erstmal:.

Dehnen,
Dann Meditation / Faszienrolle (Selbstmassage)

Schau ob es mich ausreichend beruhigt.

Heiße Dusche, Bett. Ggfs. eben Tablette, wenn ich ne Std wach liege oder so ...

Das lesen eben hat mich etwas heruntergefahren, aber nicht viel.

27.09.2022 18:20 • #15


D
Zitat von ginandjuice:
Versuche erstmal:. Dehnen, Dann Meditation / Faszienrolle (Selbstmassage) Schau ob es mich ausreichend beruhigt. Heiße Dusche, Bett. Ggfs. eben ...

Ich finde es sehr vernünftig wie du dran gehst

Was ich persönlich dir noch empfehlen kann:

1. Spazieren - mindestens 30 min besser 45 min. Täglich.
2. Beruhigungstee und Schlaf und Nerven Tee von BadHeilbrunner.
3. Magnesium (z.B. Magnesium 500 +Calcium +Kalium vom DoppelHerz) und Vitamin B (Komplex vom Ratiopharm) ggf. noch Omega3 (ich nehme die 1500er Kapseln von DoppelHerz)
4. Atemübungen.

Wegen was nimmst du noch mal das Benzodiazepin? Und welche AD‘s hast du bereits getestet? Und wie lange?

Und wie lange nimmst du schon das Bromazepam 2,3\Woche und ich welche Dosis?

27.09.2022 18:34 • x 1 #16


ginandjuice
Atemübungen sind gut, mach ich später, danke.

Die Substanzen bringen alle nichts, hab da alles ausgetestet. Aber ich hab da ne Idee, warum ich immer so früh erwache (zwischen 2-4). Kann dann kaum wieder einschlafen. Kurz vor dem einschlafen probiere ich es mit Honig pur und tu da noch Proteinpulver rein (also in wasser), glaub das beruhigt (Blutzuckerspiegel/cortisol).

Im Moment gehts mir ok, Musik beruhigt auch etwas, aber vor allem sehr viele KH zu Abend. Fühl mich jetzt ganz gut.

Ich glaub ich komm ohne aus, ansonsten mach ich die Routine zuerst, probier Honig. Tablette bleibt letzter Ausweg.

ps: hab mich heute schon viel zu viel bewegt, Sport, und insg. 9142 Steps. Keine Lust mehr




edit


Zitat:
Wegen was nimmst du noch mal das Benzodiazepin?
?

Soziale Phobie, Schlafstörungen.

Zitat:
Und welche AD‘s hast du bereits getestet?
?

Oh Gott, tolle Frage sämtliche SSRI+SNRI usw., Tianeptin, Opipramol,Pregabalin, Buprion? , uvm
Zitat:
Und wie lange?

zwischen 4-12 Wochen, tlw. länger (Sertralin)
Zitat:
Und wie lange nimmst du schon das Bromazepam 2,3\Woche
?

oh. Seit meiner OP, ne, davor... April. Hab überlegt, 3 auf keinen Fall, 2 x /Woche (so im Schnitt), sehr selten 3

Zitat:
und ich welche Dosis?
?

3mg. Selten 6, wenn ich einen außergewöhnlich stressigen Tag befürchte. Kommt nicht oft vor.

27.09.2022 19:44 • #17

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D
Zitat von ginandjuice:
Atemübungen sind gut, mach ich später, danke. Die Substanzen bringen alle nichts, hab da alles ausgetestet. Aber ich hab da ne Idee, warum ich ...

Schön zu hören, dass es dir besser geht…

Der Cortisol Spiegel steigt eigentlich später in der Nacht. Ich glaube erst ab 4:00 Uhr (wenn ich mich nicht ganz täusche). Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob’s deine Schlafstörungen davon kommt. Aber wenn’s dir hilf, mach weiter

Hast du mal Citalopram\Escitalopram versucht?

Also 3 mg 2xWoche ist zwar nicht schön, aber aus meiner Sicht, noch "in Rahmen". Das wären insgesamt 10 mg Diazepam. Nichtsdestotrotz wäre eine andere Lösung anstrebenswert.

Was nimmst du jetzt nochmal für Medis aktuell? Und wann hast du letztes mal ein Medi abgesetzt?

27.09.2022 21:29 • #18


ginandjuice
Das ist auch meistens die Zeit, 4 Uhr. Vielleicht gerade dann an einem TL honig lutschen... Experiment


Hast du mal Citalopram\Escitalopram versucht?

Ja damals, ich kann mich nicht mehr daran erinnern.

Zitat:
Was nimmst du jetzt nochmal für Medis aktuell? Und wann hast du letztes mal ein Medi abgesetzt?


-Sertralin
- Opipramol (habs online bestellt, kommt noch)


Die zweite ist sehr speziell (darf ich mal fragen, warum du so spezielle oder seeeehr allgemein gehaltene Fragen stellst?):

Benzodiapine ausgenommen (weil keins gegen Schlafst. wirkt, nichtmal das Bromazepam das nehme ich gg. Angst (aber es steht geschrieben man soll es abends nehmen....)

Ich denke das müsste .... ich hab gerade ein Blackout, sorry.

27.09.2022 22:05 • #19


D
Zitat von ginandjuice:
Das ist auch meistens die Zeit, 4 Uhr. Vielleicht gerade dann an einem TL honig lutschen... Experiment Hast du mal ...

Ich frage deswegen, weil auch Medikamente dafür sorgen können, dass Ängste\Depressionen\Schlafstörungen entstehen bzw. Aufrecht erhalten können. Nicht nur die Einnahme sondern auch das weglassen oder ändern. Jedes Mal muss sich das Gehirn auf‘s neue anpassen, das Gleichgewicht wieder finden.

Ich würde jetzt an deiner Stelle, schauen das du die verordnete Medikamente in eine konstante Dosis für eine langen Zeit einnimmst (mind. 12 Wochen) und dein ZNS Zeit hat zu Ruhe zu kommen.

28.09.2022 08:28 • x 1 #20


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