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Liebes Forum,

ich bin weiblich, 40 und habe seit meinen 20er Jahren leider immer wieder mit Depressionen zu tun gehabt. Meistens wegen externen Ereignissen, z.B. Trennungen oder Problemen im Job. Vor ca. 5 Jahren hatte ich eine schwere Depression, die nach längerer Zeit Stress im Job entstanden ist. Dazu habe ich auch Ich wurde dann auf Venlaflaxin eingestellt und habe das 4 Jahre genommen.

In der Zeit habe ich einiges an meinem Leben umgestellt. Haus mit Garten auf dem Land (bin geräuschempfindlich), Hund, neuer Job. Ich bin in einer glücklichen Beziehung seit über 10 Jahren.

im letzten Winter habe ich entschlossen meine Medikamente abzusetzen. Habe über mehrere Monate ausgeschlichen. Ich hatte ca. 6 Wochen Absetzerscheinungen, die aber erträglich waren. Meine letzte Dosis war im Januar.

Mir ging es danach 2-3 Monate gut. Ich habe ehrlich gesagt gar nicht daran gedacht, dass es mir wieder schlecht gehen könnte, da ich der Meinung war, die Faktoren meiner früheren depressiven Episoden beseitigt zu haben. Leider kamen nach ca. 4 Monaten meine Symptome wieder zurück. Vor allem meine Schlafstörungen. Diese habe ich seit ich ca. 27 bin.
Ich habe mich lange abends mit Promethazin oder Mirtazapin 7,5-15 mg über Wasser gehalten und habe das Mirtazapin auch parallel mit dem Venlaflaxin weiter genommen, auch nach Absetzen des Venlaflaxins. Leider kamen die Schlafstörungen trotzdem.

Abgsehen von den Schlafstörungen hatte ich auch vermehrt kreisende Gedanken, die ich schwer abstellen konnte, vor allem in Bezug auf die Arbeit. Ich bin zu meinem Psychiater und dieser sagte mir, dass es typisch sei, dass die Symptome nach 3-6 Monaten wiederkommen. Er empfahl mir das Venlaflaxin wieder zu nehmen und das dauerhaft.

Das hat mich in eine Krise gestürzt. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Depressionen womöglich dauerhaft sind. Ich lebe ein glückliches Leben und verstehe das gar nicht. Ich habe große Angst davor, dauerhaft Medikamente nehmen zu müssen. Habe mich das erste Mal nicht so sehr mit den Medis auseinander gesetzt, weil ich dachte, ich nehme die ja nur vorübergehend. Jetzt habe ich das, habe vor allem viel auf Reddit gelesen und das macht mir große Angst. Menschen berichten da von Glaukom, Gastroparesis, Inkontinenz und sogar von Tradier Dyskinesie. Ich weiß, dass das seltene NW sind, aber ich bin erst 40 und wenn ich die Medis noch 40-50 Jahre nehmen muss, ist das eine lange Zeit. Es paralysiert mich und ich weiß nicht, wie ich so leben soll. Ein Leben ohne Schlaf und mit Depression ist ja aber auch keine Option.

Ich habe übrigens mehrfach Psychotherapie gemacht und suche auch seit längerer Zeit wieder vergebens nach einem Platz. Überlege jetzt auch in eine Klinik zu gehen, weil es mir so schlecht geht. Ich war immer jemand, der gern geplant hat und sich auf Dinge in der Zukunft gefreut hat. Jetzt habe ich einfach nur Angst vor der Zukunft.

Wie geht ihr mit diesen Ängsten um?

Gestern 11:40 • 18.10.2025 #1


18 Antworten ↓


Ach Du Liebe ich kann 1 zu 1 nachvollziehen wie Du Dich fühlst!
Fühl Dich erst einmal vorsichtig umarmt!

Ich glaube es ist schwierig hier eine Lösung aufzuzeigen, zumal Du bestimmt schon sooooo viel selbst weißt.

Die Frage ist, was für eine Hoffnung hast Du in die Klinik?

Was für eine Klinik überhaupt und was soll der „ Zweck“ sein?

Geht es Dir um die Gespräche und einen Halt?

Oder erhoffst Du dir eine „ schnelle Besserung „?

Und auf welcher Basis soll diese erfolgen? Medikamentöse Einstellung? Gespräche?

Mehr schreibe ich jetzt erst einmal nicht weil mich hier zuerst Dein Feedback interessieren würde

A


Angst vor Medikamenten / Depression und Schlafstörungen

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@Burn Hallo Liebe Burn, danke für deine Rückmeldung!

Ich habe versucht letzte Woche zu arbeiten, aber es ging noch nicht. Bin jetzt schon eine Zeit lang krankgeschrieben. Es handelt sich um eine psychosomatische stationäre Klinik. Ich komme mit meinen Ängsten und Gedanken gerade nicht klar. Vielleicht erhoffe ich mir weitere Meinungen von Psychiatern zu den Medikamenten und der Angst. Vielleicht kann mir jemand die Angst nehmen. Ich hätte auch gern eine genauere Diagnose und eine Einschätzung des Teams welche Art von ambulanter Psychotherapie die richtige für mich wäre, Verhaltens- oder Tiefenpsychologisch. Und, ob das Team meint, dass ich es auch ohne Medikamente schaffen kann.

Ich habe große Schwierigkeiten, die Krankheit zu akzeptieren. ich fühle mich noch jung, wollte eigentlich eine Familie gründen und die Erkrankung macht alles kaputt. Ich wache zur Zeit jeden morgen auf und habe Angst. Angst, dass ich für immer ADs nehmen muss. Angst, dass ich sehr krank werden, dass ich früher sterbe. Dass ich nie wieder gelassen und zuversichtlich sein kann. Dass mir die Leichtigkeit für immer verloren geht. Ich have vielleicht gerade mal die Hälfte meines Lebens hinter mir. Und fühle mich, als wenn es schon vorbei wäre.

Ich kenne auch niemanden in meinem Umfeld / Freundeskreis, der / die ADs nimmt. Fühle ich damit sehr isoliert.

Zitat von Himbeere:
Angst, dass ich für immer ADs nehmen muss.

Das braucht dir keine Angst zu machen. Der Gehirnstoffwechsel bei manchen ist so schwach, daß es halt nicht anders geht. Oft wurde diese Disposition vererbt, wie bei mir. Ohne mein Medikament funktioniere ich auch nur so, daß ich ein halbwegs funktionales Leben führen kann. Bin einfach nur froh, daß es das gibt und akzeptiere, daß es halt so ist und sich nicht mehr ändern wird.

Danke liebe Windy,

Ich wüsste gern woher ich das hab. Meine Eltern und mein Bruder haben es nicht. Ich finde es so krass, dass ich nicht natürlich schlafen kann.

Wann ist es bei dir losgegangen?

Und wie gehst du mit den Risiken der Medikamente um?

Ich kann mich irgendwie nicht damit anfreunden jetzt für immer ADs nehmen zu müssen. Ich frage mich welche Lebenserwartung ich damit habe.

Zitat von Himbeere:
Ich bin zu meinem Psychiater und dieser sagte mir, dass es typisch sei, dass die Symptome nach 3-6 Monaten wiederkommen. Er empfahl mir das Venlaflaxin wieder zu nehmen und das dauerhaft.

Das hat mich in eine Krise gestürzt.


Das ist bei Depressionen und Angststörung meist nicht nötig. Lass dir das nicht einreden
In vielen Fällen, wenn es wirklich nur bzw. reine Depressionen und/oder Ängste sind und wenn vor allem das Unfeld stimmt, kann man (dauerhaft) da raus.

Wenn keine belastende Lebenssituation da ist, die gelöst werden muss, keine unbearbeiteten Traumata, dann sind es oft:

- Nährstoffmängel
- ungesunder, nicht artgerechter Lebensstil
- Hormonumschwünge
- falscher Umgang mit Stress

Ich habe eine sehr lange Angst- und Depressionsvergangenheit und auch 3x SSRI genommen. 2 Psychiatrieaufenthalte und halte mich inzwischen für geheilt.
Meine Gamechanger waren:

- Ein Stressmanagement Kurs (größte Erkenntnis: Stress ist nicht böse, aber er muss ausgeglichen werden. Je mehr Stress, desto mehr Ausgleich)
- Nöhrstoffmängel beheben
- Lebensstil deutlich optimieren
- Den letzten schmerzenden Knoten aus meiner Vergangenheit gelöst

Mir haben die Klinikaufenthalte gut getan, aber ich habe sie gezielt zum Atem schöpfen, Kraft tanken, Impulse einholen genutzt und die Medikamente immer nur mit Blick auf eine möglichst kurze Dauer genommen, denn sie sind nicht in erster Linie für die Langzeiteinnahme gedacht und nicht selten kommen im Laufe der Zeit weitere Medikamente dazu.

Deine Hoffnungslosigkeit ist Teil deiner aktuellen Krankheit. Wenn man drin ist, kann man sich nicht vorstellen, wie und dass es wieder besser werden wird. Aber das wird es. So wie beim letzten Mal.

Zitat von Pauline333:
Das ist bei Depressionen und Angststörung meist nicht nötig. Lass dir das nicht einreden In vielen Fällen, wenn es wirklich nur bzw. ...

Vielen Dank für dieses Feedback!
natürlich weiß man immer nur selbst wie man sich fühlt aber dieses positive ist halt auch sooooo wichtig!
zukunftsängste sind fies ich kenne es auch zu gut!
auch die frage ob man da nie raus kommt aber um so wertvoller ist es wenn man weiß es wird gehen

nährstoffmangel , Hormone etc. ein so komplexes Thema. Hatte gerade Nährstoffe und Eiweiß lange Zeit optimiert und es hat geholfen.
dann aufgehört und es wurde schlechter.
jetzt endlich wieder in Ar. getreten und wieder angefangen und irgendwie wird es jetzt auch wieder besser.
inmittlerweile ist es mir Wurst ob es Placebo ist oder nicht, es unterstützt

@Pauline333 hallo Pauline, danke für dein Feedback. Letztes Mal wurde es ehrlicherweise auch nur mit Medikamenten besser. Ich hab sie ja 4 Jahre genommen und in der Zeit war ich sehr stabil.

Zitat von Pauline333:
Das ist bei Depressionen und Angststörung meist nicht nötig. Lass dir das nicht einreden In vielen Fällen, wenn es wirklich nur bzw. ...

Danke dir, Hormone sind normal, Mängel habe ich auch nicht. Ich hatte eine massive innere Unruhe, „Hyperarousal“ genannt und bin monatelang abends nicht mehr schläfrig gewesen. Ich konnte überhaupt nicht runterkommen. Schlafprobleme habe ich seit 15 Jahren. Ich weiß nicht wie ich das beheben soll. Ich fühle mich ohne Medikamente einfach nie entspannt.

Hattest du sowas auch?

@Pauline333

Ich habe aktuell ein stabiles Umfeld. Die Arbeit bereitet mir Stress, weil ich in den letzten Jahren mehrere negative Erfahrungen gemacht habe.

Leider war meine Kindheit nicht so einfach. Wenig emotionaler Support, strenge, funktionieren müssen. Schätze, das hat was damit zu tun. Eine Tante hat Alk.. Kann natürlich ein copingmechanismus für Depressionen sein.

Letztlich weiß ich aber nicht genau was das schlafen so negativ beeinflusst, ich glaube irgendwann hat sich das verselbstständigt und ich habe Angst vor dem nicht schlafen können entwickelt. An Tagen nach einer schlechten Nacht folgte ein verstärktes Angstgefühl, das war furchtbar. Wenn ich dabei war einzudösen, bin ich in dem Moment mit einem adrenalinschub hochgeschreckt.

Zitat von Burn:
Vielen Dank für dieses Feedback! natürlich weiß man immer nur selbst wie man sich fühlt aber dieses positive ist halt auch sooooo wichtig! ...

Darf ich fragen welches Eiweiß du substituiert hast? Hast du jemals Medikamente genommen? Mir macht er Sorgen, dass bereits nach so kurzer Zeit die Symptome wiederkamen.
blöderweise konnte ich auch im Urlaub nicht schlafen. Hat also nicht nur was mit Arbeit zu tun.

Zitat von Himbeere:
Darf ich fragen welches Eiweiß du substituiert hast? Hast du jemals Medikamente genommen? Mir macht er Sorgen, dass bereits nach so kurzer Zeit die ...

Also ich für mich habe das damals angefangen wegen Energie.eigentlich nimmt man Eiweiß ja auch gerade für sport mit muskelaufbau u abnehmen etc

ich hatte auch immer Reizdarm und hab jahrelang auf Milchprodukte verzichtet hat ein sch…. Geholfen

komischerweise hat bei mir Eiweiß eher positiv gewirkt.ich hab Untergewicht gehabt und hab davon 3 Kilo zugenommen.
mein Magen hat sich eher beruhigt als aufgeregt.
viel hab ich nur über angegorene Milchprodukte gemacht. Skyr und Quark und Eier auch Rezepte mit skyr z.b Pfannkuchen etc

zusätzlich substituiert habe ich verschiedene marken .letztlich bin ich jetzt bei ESN hängen geblieben. Dort nehme ich das neutrale weil ich es eben gerne in Sachen reinmische. Ich bin da aber eher die Ausnahme die meisten nehmen eins mit Geschmack.

inmittlerweile mache ich ca 4x die Woche Sport bzw auch etwas kraftsport. Die Kombi tut mir gut.

zum Thema Medikamente oh ja ich kenne das Thema. Vorallen Schlafstörungen allerdings noch nicht so lange wie Du. Habe das erst seit 1,5 Jahren massiv gehabt.

bin da auch noch nicht ganz über dem Berg und habe auch Angst, da ich auch zum einschlafen und einigermaßen durchschlafen etwas nehme.


da mich das nicht schlafen können in Panik und extreme Angstzustände gebracht hat war das für mich jetzt erst mal das wichtigste.
brauchte Schlaf da ich fast schon das Gefühl hatte wahnhaft ohne Schlaf zu werden. Jetzt ist es besser und ich schlafe endlich recht ok
hab auch Angst ich werde jetzt immer Medis nehmen müssen aber ich glaube nicht


übrigens amitryptelin habe ich niedrig dosiert fast 15 Jahre genommen wegen Schmerzen und ich hab keine Langzeitschäden bis jetzt

@Burn danke dir! Darf ich dich fragen wie alt du bist?

Hat dir Sport beim schlafen geholfen? Oder hat noch was anderes beim schlafen geholfen?

Nimmst du immer noch Amitriptylin und in welcher Dosierung oder was anderes?

Nicht schlafen führt bei mir immer direkt zur abwärtsspirale.

Ich frage mich, ob das ein Symptom der Depression ist. Therapeuten und Ärzte sagen das oder ob das eher was mit Ängsten und innerer Anspannung zu tun hat.

Hattest du nie Angst vor medis?

Zitat von Himbeere:
@Burn danke dir! Darf ich dich fragen wie alt du bist? Hat dir Sport beim schlafen geholfen? Oder hat noch was anderes beim schlafen geholfen? Nimmst ...

Also die Frage ob Henne oder Ei zuerst da war frage ich mich auch immer wieder… soll heißen hab ich jetzt vordergründig eine Angstkrankheit oder eine Depression, die zu den Schlafstörungen geführt haben… oder eine Mischung?
glaub Inmittlerweile man kann das gar nicht so scharf voneinander trennen.
bei den Medis wird ja auch einiges sowohl für Angst wie auch Depression verwendet.

Amitriptylin nehme ich noch aber nur noch 5 mg. Meine Psychiaterin will dass ich es loswerde da es soviel Wechselwirkungen hat. lange Story…
jetzt schleiche ich aus.

und ja ich nehme noch etwas anderes. Es ist wie viele hier opipramol.

hier nehme ich 150 mg

zum Thema Sport mir hilft es sehr für Anspannung/Agression und teilweise auch für Depression.
hier dann eher zumba und co Hauptsache Musik.
für Anspannung etc kraftsport oder auspowern
danach geh ich gerne noch in die Sauna und mache noch Wechselbad für die Waden und Kreislauf.
wenn ich da die richtige Kombi habe, nicht zu spät auspauern das peitscht eher auf,
dann kann ich definitiv sagen: ja es hilft sehr!

Ach und Deine Frage zum Thema Medis : Aber sowas von hab ich Angst davor!

@Burn Danke dir! Hilft dir das Opipramol beim einschlafen oder gegen Angst?

Die Henne - Ei Frage stelle ich mir auch dauernd.

Hat dir irgendeine Art von Therapie bei den schlafproblemen geholfen?
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Zitat von Himbeere:
@Burn Danke dir! Hilft dir das Opipramol beim einschlafen oder gegen Angst? Die Henne - Ei Frage stelle ich mir auch dauernd. Hat dir irgendeine Art ...

Ja mir hilft das opipramol aber da kannst du wahrscheinlich auch viele hier fragen und bekommst unterschiedliche Meinungen
hilft mir beim schlafen und Angst sowie Anspannung. Aber auch der Sport!
therapie bin ich gerade dabei.
hab im meinen leben schon zwei Verhaltenstherapien gemacht hatten mir beide geholfen nicht komplett abzurutschen.
jetzt mache ich tiefenpsychologisch bin da aber noch am Anfang und ist schon härter weil die Vergangenheit nach oben kommt

Ach zum Alter ich bin 44 … du kannst übrigens auf die Profile klicken da wird dir meist einiges angezeigt über die Person

Zitat von Himbeere:
Letztes Mal wurde es ehrlicherweise auch nur mit Medikamenten besser.

Bei mir auch. Wenn man erstmal wieder tief in der Krise steckt, dann helfen auch oft nur Medikamente. Ziel ist es, nicht mehr in derartige Krisen zu kommen. Und da hilft es, wenn die von mir genannten Bereiche gesund aufgesetzt sind.

Zitat von Himbeere:
Ich hab sie ja 4 Jahre genommen und in der Zeit war ich sehr stabil.

Und du denkst, das lag rein an den Medikamenten? Hast du sie deshalb so lange genommen? Es wird empfohlen, AD nach 6 Monaten der Symptomfreiheit auszuschleichen. Es zeigt sich. je länger man sie nimmt, desto mehr gewöhnt sich der Körper daran.

Zitat von Himbeere:
Danke dir, Hormone sind normal,

Sind sie in deinem Alter meistens. Das sind ohnehin nur Momentaufnahmen und die Werte können einen Tag später ganz anders sein. Achte auf veränderten Zyklus (länger, kürzer), stärkere oder schwächere Blutung, PMS-Beschwerden, die früher nicht da waren, Unruhe und Ängste zum Eisprung oder in der 2. Hälfte, trockene Schleimhäute, Gereiztheit , Muskelschnerzen, Kopfschmerzen, Brainfog und und und. Weit vor der tatsächlichen Menopause, erkennt man hormonelle Schwankungen vor allem an den Symptomen.

Zitat von Himbeere:
Mängel habe ich auch nicht. Ich hatte eine massive innere Unruhe, „Hyperarousal“ genannt und bin monatelang abends nicht mehr schläfrig gewesen.

Was wurde denn alles getestet? Wusstest du, dass manche Nährstoffe im Mangel sein können, obwohl man im Referenzbereich ist? Z.B. Ein Vitamin D Wert unter 30 ist mangelhaft, er sollte mindestens 50 sein. Ferrimind 70, besser sogar über 100. Selenmangel ist weit verbreitet. Es kann eigentlich nicht sein, dass du keinen Mangel hast. Es wurde auch bestimmt nicht alles getestet, das kostet dann nämlich an die 100, 200 Euro. Ich empfehle dir Dr. Orfanos-Boeckel für das ganze Thema Nährstoffe.
In ihrem Buch Nährstoffanalyse empfiehlt sie, welche Werte bei welchem Problem abzunehmen sind und wie fhoch die Werte für Wohlbefinden sein sollten.

Unruhe war in meinen Krisen eigentlich das Hauptsymtom, was schier unaufhaltsam war. Ich habe teilweise tagelang nicht geschlafen, selbst Tavor und Promethazin haben in Spitzenzeiten nicht geholfen.

Das Nervensystem ist einfach komplett außer Kontrolle.

Zitat von Himbeere:
Ich weiß nicht wie ich das beheben soll. Ich fühle mich ohne Medikamente einfach nie entspannt.

Wie gesund lebst du denn? Vollwertiges, hochwertiges Essen? Viel Bewegung, Krafttraining, Sonnenlicht, Entspannung, Freude, soziale Kontakte? Wie intensiv hast du dich mit Schlafhygiene auseinander gesetzt? Deine Befürchtung, dass das nur mit Medikamenten klappen kann, kann ein Teil des Problems sein. Wie intensiv versucht man die Heilung, wenn man nicht dran glaubt, dass es ohne Chemie geht?

Zitat von Himbeere:
Die Arbeit bereitet mir Stress, weil ich in den letzten Jahren mehrere negative Erfahrungen gemacht habe.

Dann hier etwas anpassen oder wenn das nicht möglich ist: sehr gut diesen Stress ausgleichen. Wie ich schrieb, je mehr Stress man hat, umso mehr muss man ihn ausgleichen. Ausgleich geschieht durch Dinge, die einen wieder aufladen. Ich habe bis letztes Jahr meinen Vater betreut, 50km weit weg, neben meiner Arbeit, meinem Haushalt und meinen 2 noch recht jungen Kindern und bin trotzdem ohne Einbruch da durch gekommen, weil ich auf den Ausgleich geachtet habe und mich intensiv und so oft ich konnte mit Dingen beschäftigt haben, die mir gut tun.

Zitat von Himbeere:
Leider war meine Kindheit nicht so einfach.

Ja, meine auch nicht. Von den meisten hier nicht. Aber das muss dich heute nicht krank machen, wenn du die richtigen Dinge tust.

Zitat von Himbeere:
ich habe Angst vor dem nicht schlafen können entwickelt

Das ist verständlich, aber ich kann dich nur ermuntern, dein Leben in gesunde Bahnen zu lenken, dann sollte der Schlaf auch wieder funktionieren.

Ich habe allerdings den Eindruck, dass du schon sehr daran glaubst, dass es nur mit Medikamenten geht, das kann tatsächlich verhindern, dass du es ohne schaffst

Wenn du es wirklich lieber ohne schaffen willst mittelfristig - jetzt brauchst du sie vermutlich wirklich, weil es sehr schlimm ist - dann solltest du dich gut und tief in die genannten Themen einlesen und in die Unsetzung gehen.

Oft denkt man, dass man doch eigentlich ein ziemlich gesundes Leben lebt und merkt erst, wenn man Dinge offen hinterfragt, bei anderen schaut und auch mal Dinge anders macht, dass man weit entfernt von einem artgerechten Lebensstil ist.

Bei mir war viel im Argen und seit ich das angepasst habe und immer noch anpassen, geht es mir gut wie nie. Hat aber Jahre gedauert und dauert noch an.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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