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Hey, danke euch beiden für die langen Texte.
Knipsi, ja ich denke wir haben da in gewisser Weise ein paar Ähnlichkeiten. Bei mir sinds die Gefühle, mir ist wichtig dass der andere sich für meine Gefühle interessiert. Genau das bin ich leider von Zuhause nicht gewohnt. Da bin ich nur so Sätze gewohnt, wie: Du warst schon immer nicht so einfach. Und: Und du bist halt kompliziert. Oder: Deine Reaktionen waren schon als Baby abnormal, du warst schon immer merkwürdig.
Ich habe aber inzwischen das Gefühl, dass meine Eltern es langsam raffen, dass das vielleicht nicht so ganz richtig ist.

Feuerschale: Ja danke für alles was du da geschrieben hast. Das gibt mir Bestätigung. Ich fürchte an der Männer-Frauenproblematik sind leider einerseits meine Umgebungen Schuld. Ebenfalls die politischen Themen. Ich muss mich regelmäßig bei anderen Menschen erden, dass nicht die ganze Welt so ist.

Und ich glaube nicht dass ich Männerhass habe, es geht eher darum, was dieser Typ bei mir abgezogen hat, dass ich darauf einen Hass habe, und dann halt darauf, was so ähnlich ist oder in die Richtung geht. Ich fang immer noch random an zu heulen, oder mir kommen zumindest die Tränen, wenn ich z.B. einen Radiosong höre, wo sich jemand um jemand anderen schert. Oder wenn ich einen Krankwagen sehe und alle machen Platz, weil wir eine soziale Gemeinschaft sind, das triggert mich auch und mir kommen die Tränen. Das hat alles dieser Typ verbrochen bei mir.

Anderes Thema:
Zitat von Feuerschale:
Also würde sagen, diese dann mit Vorsicht genießen. Schwäche eher im geschützten Rahmen oder bei Menschen die dann nicht drauf treten.

Was dieses Ausnutzen meiner Schwäche angeht, genau das krieg ich nicht hin, mich an die richtigen Leute zu wenden. Ich hab allgemein Rededrang und wenn ich müde werde, werden diese Dinge egal. Das liegt sicherlich daran, dass ich zu wenig Leute zum quatschen habe, wo wir beim nächsten Problem sind:
Zitat von Feuerschale:
Also wenn man dafür mal jemanden braucht, dann wohl besser unter Leuten, die das auch kennen.
Eine Freundin kann nicht alles abdecken?

Eine Freundin ist wahrscheinlich zu wenig. Ich weiß jetzt nur auch nicht, wo ich wen her kriege.
Es mag ein wenig arrogant kriegen, aber ich finde andere Menschen schnell uninteressant. Um mich mit anderen zu verbinden, muss ich vielleicht auch was mit denen erleben. Ich weiß nicht, es ist echt schwierig. Es gibt nette Leute, hab aber nicht so den Drang, da jetzt ne Freundin draus zu machen.
Was ich an meiner Freundin sehr schätze ist, dass sie in einem ähnlichen Berufsfeld arbeitet, und wir uns auf einer gewissen Ebene verstehen, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.

Zitat von BlueSky:
Ich fürchte an der Männer-Frauenproblematik sind leider einerseits meine Umgebungen Schuld. Ebenfalls die politischen Themen. Ich muss mich regelmäßig bei anderen Menschen erden, dass nicht die ganze Welt so ist.

ja ok, da ist man manchmal in so ner Art Blase wo man dann nur so Leute erlebt oder bestimmte Einstellungen hört.
Allein deswegen tut mir das inet manchmal auch gut, um den Horizont nicht zu verlieren iwie.

Angeblich solls in ner Großstadt auch besser sein, also vielfältiger, toleranter. Aber da müsste man ja auch irgendwie klar kommen. Viele sind auch da vereinsamt, weil es so anonym ist.
Zitat von BlueSky:
Ich fang immer noch random an zu heulen, oder mir kommen zumindest die Tränen, wenn ich z.B. einen Radiosong höre, wo sich jemand um jemand anderen schert. Oder wenn ich einen Krankwagen sehe und alle machen Platz, weil wir eine soziale Gemeinschaft sind, das triggert mich auch und mir kommen die Tränen.

Das kenn ich allerdings auch total gut. Also dass mich das manchmal so schlagartig rührt, wenn man nicht egal und unsichtbar ist...und wenn es nur eine ganz kleine freundliche Geste ist.

Ging mir ja bei meinem Therapeuten so, weil der so lieb und aufmerksam ist, dass ich bei der ersten Stunde nur geheult hab (deswegen). Das hatte der nicht verstanden, der meinte nur, ich hätte anfangs doch etwas verwirrt gewirkt.
Nachher nicht mehr so anscheinend.Oder wenn Leute singen, so mit Herz und so....boah das trifft mich manchmal auch total. Ich denk mal die Geschichte geht bei mir aber eher weiter zurück, also eher schon familiär, dass man da richtig unsichtbar egal irgendwie war und dass das manchmal noch weh tut oder was hinterlassen hat.

Könnte das bei dir auch weiter zurückreichen, dass du dich selbst so ignorierst, wenn du in so ne Beziehung gehst, und dass das eigentlich schon vor der Beziehung für dich normal war, weil nicht anders gelernt?
Zitat von BlueSky:
Ich hab allgemein Rededrang und wenn ich müde werde, werden diese Dinge egal. Das liegt sicherlich daran, dass ich zu wenig Leute zum quatschen habe

Na klar, man passt nicht immer auf, hat nicht immer die Kraft dazu, und dann ist man manchmal auch nachlässig.
Vielleicht kann man zumindest in der Situation selbst dann noch anders reagieren und dann ne Bremse ziehen...wenn man merkt, nee geht jetzt in ne komische Richtung.
Zitat von BlueSky:
Um mich mit anderen zu verbinden, muss ich vielleicht auch was mit denen erleben. Ich weiß nicht, es ist echt schwierig. Es gibt nette Leute, hab aber nicht so den Drang, da jetzt ne Freundin draus zu machen.

Klar muss ja auch irgendwie passen. Wenn man schon vorher merkt, dass man kaum Gemeinsamkeiten hat, wird das auch eher ein Krampf. Ich war da früher eigentlich offener und neugieriger und man war selber noch nicht ganz so eckig....aber so über die Zeit, wenn man sich mehr kennt, ist oft ja schon eher klar, wo es nicht so passt.

Ich mein, heißt ja nicht, dass man mal mit der Nachbarin, Kollegin oder Verkäuferin mal paar Worte wechselt, das ist ja auch mal ganz nett...aber geht halt nicht in Richtung Herz ausschütten so.
Zitat von BlueSky:
Was ich an meiner Freundin sehr schätze ist, dass sie in einem ähnlichen Berufsfeld arbeitet, und wir uns auf einer gewissen Ebene verstehen, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.

Ja, klingt doch gut. Vielleicht so wie aus einem Holz geschnitzt oder sowas.
Nur dass sie bisschen anders aufgewachsen ist oder anders mit Dingen umgeht.
Ich mein, Unterschiede in ner Freundschaft finde ich schon auch normal....klar ist dann hier und da mal Frust...
aber wenn man sich mag ja auch genug Toleranz.

Siehst du vielleicht ein paar Dinge zur Zeit eher kritisch und eher negativ, weils dir nicht so gut gerade geht?
Weil du auch meintest, du würdest viel zu hause auch hängen und dir Gedanken machen, und das hätte
deine Freundin auch schon angesprochen.

Zitat von Feuerschale:
Könnte das bei dir auch weiter zurückreichen, dass du dich selbst so ignorierst, wenn du in so ne Beziehung gehst, und dass das eigentlich schon vor der Beziehung für dich normal war, weil nicht anders gelernt?

Oh man, kann mir das gut vorstellen, dass man erstmal losheult, wenn einem jemanden die Aufmerksamkeit gibt, die man noch nie bekommen hat.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, aber ich glaube die meisten Schmerzen sind erst später entstanden bei mir. Mit dem Auszug.
Zuhause war ich auch nicht unsichtbar, sondern bin als einzige von meinen Geschwistern mit meinen Eltern häufiger zusammengerasselt und regelmäßig explodiert.
Mein Problem ist eher, dass meine Eltern soziale Ängste auf mich übertragen haben, bzw war mir auch nicht so richtig bewusst wie wichtig sozialer Kontakt ist, sodass sowohl ich als auch meine Eltern mit meinem Auszug überfordert waren.
Ach, irgendwie ist das alles zu kompliziert das hier zu beschreiben, weil vieles da rein gespielt hat.


Zitat von Feuerschale:
Siehst du vielleicht ein paar Dinge zur Zeit eher kritisch und eher negativ, weils dir nicht so gut gerade geht?
Weil du auch meintest, du würdest viel zu hause auch hängen und dir Gedanken machen, und das hätte
deine Freundin auch schon angesprochen.

Ja genau das rafft meine Freundin ja nicht, dass ich einfach nicht mehr konnte. Ich hab immer wieder versucht zu arbeiten und immer wieder versucht da raus zu kommen. Ich konnte das quasi ab und zu ausblenden, wenn ich mich abgelenkt hatte, gings mir besser, aber sobald ich zur Ruhe gekommen bin, hat mein Magen erst richtig angefangen. Der hat mich quasi nur in Ruhe gelassen, wenn ich im Notmodus war. Und bevor ich irgendwo hin sollte, hat mein Magen auch richtig Panik geschoben. Er hat mir quasi gesagt: Beschäftige dich mit deiner sch., ich mach nicht mehr mit!
Im Ablenken war ich richtig gut und auch schon immer gewesen, sodass ich nie runter kommen konnte. Und jetzt schaffe ich es zum ersten Mal in meinem Leben runter zu kommen.
Ich muss mich quasi mit meinem sch. auseinander setzen, sonst lässt mich mein Körper nicht in Frieden. Ich kann quasi nicht mehr.
Das letzte, was ich jetzt tue, ist mich nicht mit mir zu beschäftigen und mich abzulenken. Jetzt bin ich mal dran und nicht alle anderen.




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