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juicemouth
Hallo Liebes Forum,

kurz zu mir: ich bin 24 j., und leide an div. Angststörungen und Depressionen, Arbeite in einer Einrichtungen für Psychisch Erkrankte für ggf. eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, beziehe also SGB2.
ich möchte gar nicht so weit ausholen und gleich raus mit meiner Sorge. Heute Morgen hatten mein Freund und ich wieder eine Auseinandersetzung. Mir fällt es momentan sehr schwer, morgens aus dem Haus zu gehen und zur Arbeit zu gehen, meistens schaffe ich das erst gegen 2 Uhr/3 Uhr, aber immerhin überhaupt. Heute kam mein Freund überraschenderweise gegen 11 Uhr von seiner Arbeit nachhause und erst tat er so, als wäre alles gut aber nach einer Weile sagte er dann Dinge wie: Ich bin auch depressiv und gehe jeden Tag zur Arbeit/Du übernimmst keine Verantwortung/Wenn du Zuhause rumsitzt bringt das auch nichts/Wenn du erst um 3 Uhr los gehst lohnt sich das auch nicht mehr/ Ich will nicht für immer so leben müssen/ Ich möchte dich nicht immer bemuttern und dir sagen müssen, dass es so nicht geht etc. pp. Das ist jetzt schon sehr oft passiert, so dass ich es verheimliche und auch versuche die Wohnung zu verlassen bevor er nachhause kommt.

Ich weiß, dass viel aus seiner Sorge um unsere Finanzielle Situation heraus gesagt wird aber es ist dennoch sehr schwierig damit umzugehen. Meine versuche ihm irgendwie zu vermitteln, dass ich im Moment diese Zeit brauche, ihn aber verstehen kann und es Respektiere und bewundere, dass er jeden Tag zur Arbeit geht und 2-3x die Woche Abends noch in die Schule, halten nur kurz. Meistens sagt er gar nichts dazu und geht aus der Situation (dem Gespräch) raus und kommt später an und tut, als wäre nichts gewesen. Getrennte Wohnungen kommt für ihn aber auch nicht in Frage, wobei das meiner Ansicht nach vieles verbessern würde, dann gilt meine Verantwortung nämlich wieder überwiegend nur mir und nicht auch noch unserer Wohnung zusammen. Ich sagte ihm ich könne diese Verantwortung auch nicht gerecht werden, soweit wie er, mit Grundlagen für Heirat, Kinder etc. aufbauen, bin ich einfach noch nicht und möchte ich auch noch nicht sein.
Hat jemand damit Erfahrung gemacht, vielleicht Tipps? Ich musste das einfach mal loswerden.

Viele Grüße,
Juicemouth

16.05.2019 14:47 • 18.05.2019 #1


11 Antworten ↓


Safira
Hallo, Du hast jetzt nicht viel über Dich persönlich geschrieben, reicht aber um zu erkennen das Dein Freund mit diesem Leben nicht zufrieden ist. Er gibt Dir permanent zu verstehen das ihn das unglücklich macht.

Du arbeitest also? Wann Du Lust hast?
Zitat von juicemouth:
meistens schaffe ich das erst gegen 2 Uhr/3 Uhr, aber immerhin überhaupt

im Ernst? Wenn Du arbeitsunfähig wärest, hättest Du eine AU. Hast Du aber nicht. Was ist denn das für eine Arbeitsmoral?

Zitat von juicemouth:
Ich will nicht für immer so leben müssen/ Ich möchte dich nicht immer bemuttern und dir sagen müssen, dass es so nicht geht etc. pp.

Das ist Klartext, was Dein Freund redet. Er sagt Dir ganz klar das ihm das nicht gefällt. Was ich sehr gut verstehen kann.
Zitat von juicemouth:
ihn aber verstehen kann und es Respektiere und bewundere, dass er jeden Tag zur Arbeit geht und 2-3x die Woche Abends noch in die Schule

Mädel, soll das jetzt ein Ausgleich sein? Weil Du es toll findest das er Verantwortung übernimmt und weiterkommen will im Leben soll er Deine Gegenteilige Einstellung zum Dank auch respektieren?
Zitat von juicemouth:
Getrennte Wohnungen kommt für ihn aber auch nicht in Frage

Weil er NOCH nicht abgeschlossen hat mit Dir. Er hat noch Hoffnung das sich etwas ändert. Noch
Zitat von juicemouth:
Getrennte Wohnungen kommt für ihn aber auch nicht in Frage, wobei das meiner Ansicht nach vieles verbessern würde, dann gilt meine Verantwortung nämlich wieder überwiegend nur mir und nicht auch noch unserer Wohnung zusammen

Bist Du sicher das Du diese Beziehung willst? Oder wird es Dir zu unbequem, weil Du schon anfangen musst ihm was vorzumachen mit ...
Zitat von juicemouth:
so dass ich es verheimliche und auch versuche die Wohnung zu verlassen bevor er nachhause kommt
...

Mein Tip an Dich. Mach Dir klar was Du willst. Dein Freund ist unglücklich mit eurer Beziehung. Willst Du so weitermachen? Dann hör auf euch was vorzumachen. Wenn Du keine Lust oder Kraft für Verantwortung hast, dann suche Dir Hilfe.
Sei ehrlich zu Dir selbst und handel danach. Das ist auch Verantwortung übernehmen.
Dein Freund will eine Familie gründen, warum soll er dann ausziehen. Damit Du schön weiter gammeln kannst? Wenn Du noch lange so weiter machst wird er sich irgendwann trennen.

Sage ihm was Du fühlst wenn Du es herausgefunden hast.

16.05.2019 16:11 • x 5 #2


A


Freund kommt mit meiner Angsstörung nicht zurecht

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juicemouth
Ja, das ist ja mal ne Ansage. Aber völlig dran vorbei gerauscht. Ich bin nicht AU, weil ich nach dem ersten Jahr meiner Ausbildung in eine Psychiatrische Klinik gegangen bin und seit dem durchweg in Therapie und Kliniken war und somit in die Arbeitslosigkeit gerutscht bin. Ich habe verschiedene Anläufe unternommen etc. und habe durch meinen letzten Klinikaufenthalt eben diese Eingliederungsmaßnahme ans Herz gelegt bekommen, die genau dafür da ist, für psychisch erkrankte, die erstmal wieder eine Tagesstruktur aufbauen und beibehalten und einen sicheren Raum haben, wenn es Rückschläge gibt. Um ehrlich zu sein möchte ich mich hier gar nicht rechtfertigen. Aber bitte, wenn das deine Ansicht ist, - ich finde sie massivst anmaßend und daneben.

16.05.2019 17:31 • #3


Safira
Ich habe mir schon gedacht dass du mit meiner Ansicht total ab blockst. Habe ich nicht anders erwartet. Ich wollte dich auch wirklich nicht angreifen und dich runtermachen. Nur das was du geschrieben hast kann man nicht anders kommentieren. Ich jedenfalls. Es ist auch wirklich nur gut gemeint gewesen. Auch wenn die Worte hart gewesen sind.

Das mit der AU habe ich nicht falsch verstanden. Ich habe schon richtig verstanden dass du keine AU hast. Habe ich auch so nicht geschrieben. Ich meinte, du hättest eine AU wenn du nicht arbeiten gehen kannst. Und so wie du geschrieben hast arbeitest du ja nicht. Du gehst dahin wann du willst. Wenn du es schaffst so gegen 2 Uhr oder 3 Uhr. Du bist also arbeitsfähig.

Dass du zu psychisch angeschlagen bist ist mir auch nicht entgangen. Deshalb fasse ich dich trotzdem nicht mit Samthandschuhen an. Diese Wiedereingliederung ist eine Chance für dich. Du nutzt sie aber nicht. Was hindert dich denn daran pünktlich dort hinzugehen?

Wenn du deinem Freund auch so begegnest und ab blockst und einfach nicht verstehen kannst warum andere Menschen deine Einstellungen nicht so gut finden dann kann ich verstehen dass es ihn runterzieht.

Und wie gesagt. Das ist nicht böse gemeint sondern einfach nur Klartext

Ps. Wenn du glaubst diese Wiedereingliederung aufgrund deines gesundheitlichen Zustandes nicht zu schaffen dann kannst du immer noch zum Arzt gehen und dich krankschreiben lassen. Auch vor Ort wird es ja wohl irgendwelche Betreuung dafür geben. Ich verstehe sowieso nicht warum du da hingehen kannst wie du es gerade mal schaffst. Gibt es dort keine festen Zeiten? Was machst du denn da genau?

16.05.2019 17:40 • x 3 #4


juicemouth
Ich erwarte und möchte auch nicht, dass man mich mit Samthandschuhen anfasst. Ich versuche lediglich, zugegeben etwas holperlich, es verständlich zu beschreiben und in Worte zu fassen.
Also, diese Maßnahme ist aber eben dafür gedacht, dass man trotzdessen dort hinkommt, es schafft dort hinzugehen, auch wenn es einem nicht gut geht, man eine depressive Phase/Panikattacke hat - lernt damit umzugehen und sich eben nicht krankschreiben lässt und 2 , 4 Wochen Zuhause weiter abwärts in die Spirale fährt. Ich mache mir ja keinen Lenz und freue mich des Lebens Zuhause rumzusitzen und nichts zutun. Mir geht es tatsächlich nicht gut aber ich möchte eben dran bleiben und es ist gut, wenn ich es zur Arbeit schaffe, auch wenn es erst ab 10/11/12 oder auch erst um 15 Uhr ist und das ist auch okay, dafür ist diese Einrichtung da. Ich bin im Moment sehr Depressiv und es ist gut, zu tun, soviel ich kann. Ich bin so nicht Arbeitsfähig und deshalb bin ich in dieser Institution. In der z.B auch Menschen mit schwerwiegenden Psychischen Erkrankungen einen Platz haben, auch Entwicklungsstörungen wie Autismus und Lernbehinderte Menschen, die nie wieder oder nie einem Arbeitsalltag auf dem Arbeitsmarkt nachgehen können. Ich möchte versuchen auf dem 1. Arbeitsmarkt einen Platz zu finden und dabei werde ich unterstützt.

Arbeit - weil es darauf ausgelegt ist, das du soviel schaffen und tun kannst, wie du eben kannst. Du aber auch die Möglichkeit hast zu gehen, wenn es gar nicht mehr geht.

16.05.2019 18:22 • #5


Safira
Ok dann nehme ich das zurück was ich über Deine Arbeitsmoral geschrieben habe. Hilft Dir diese Einrichtung denn ein bischen? Wie lange läuft die Maßmahme schon?

Wie sieht das denn genau aus Dein täglicher Ablauf. Wenn Du es erst gegen 2 oder 3 Uhr schaffst dahinzugehen, was passiert davor? Wie muss man sich das vorstellen? Schläfst Du solange oder brauchst Du solange um Dich fertig zumachen?
Welche Symptomatik hast Du denn genau? Weiß Dein Freund über alles Bescheid? Wie lange seid ihr zusammen?

Ich glaube ich habe noch nie soviele Fragen auf einmal gestellt

16.05.2019 18:35 • x 1 #6


FeuerWasser
Ich kann beide Seiten verstehen. Ich verstehe den Druck den du hast und die Unzufriedenheit deines Partners. Mit ALG2 zu leben ist nicht lustig (zumindest für den überwiegenden Teil) und da kann man schon existentielle Ängste bekommen. Mutmaßlich meint er du siehst das zu locker?!

In wie fern glaubst du das getrennte Wohnungen für euch das Beste wären? Damit würdest du dich aus der Situation rausziehen aber es ändert das Kernproblem nicht. Vielleicht ist er schon in einem anderen Lebensabschnitt wenn du schreibst: Ich sagte ihm ich könne diese Verantwortung auch nicht gerecht werden, soweit wie er, mit Grundlagen für Heirat, Kinder etc. aufbauen, bin ich einfach noch nicht und möchte ich auch noch nicht sein.. Ich glaube das er in seinen Gedanken und Vorstellungen viel weiter ist und auch in seiner persönlichen Entwicklung. Ich würde dir empfehlen das ihr mal sozusagen einen Kassasturz macht und schaut ob ihr noch in die dieselbe Richtung schaut, dieselben Vorstellungen und Ziele habt und dementsprechend die Konsequenzen daraus zieht.

16.05.2019 19:57 • x 2 #7


juicemouth
Guten Morgen,

ich habe ja wieder geglänzt mit meinem Talent, dinge so rüberzubringen, wie ich sie meine - nämich gar nicht.
Es hört sich so an, als würde ich meinen Freund an den Pranger stellen und versuchen euch davon zu überzeugen, dass er der Böse ist. So meine ich das aber gar nicht. Mir wird in dieser Situation regelrecht jeden Tag schlecht, weil ich es bin, die uns Steine in den Weg legt, ich bin dafür Verantwortlich und das ist schon ein starkes Pflaster.

Zitat von Safira:
Hilft Dir diese Einrichtung denn ein bischen? Wie lange läuft die Maßmahme schon?

Sie hat mir sehr geholfen, absolut. Ich war grade dabei aus der Tagesklinik entlassen zu werden und wir hatten nach Perspektiven gesucht, damit ich nicht Zuhause wieder in die Spirale rutsche und HiPsy (so heißt die Institution) war eine perfekte Idee. Ich wünschte ich hätte davon schon früher gewusst, das hätte mich vielleicht schon früher gestärkt und mich vor folgenden zusammenbrüchen bewahrt aber hin oder her, ich kann mich glücklich schätzen, diese möglichkeit überhaupt zu haben! 2 Jahre bin ich schon dort. Es wäre ein guter Zeitpunkt, Praktika zu machen und das war auch schon 3x in Planung und 3x ist es daran gescheitert, dass ich, ohne es zu merken, in neue Ängste rutsche. Seit meinem letzten Versuch kamen Köperbezogene Ängste dazu und das grätscht dann dazwischen und ich brauche wiederum Zeit, um mich wieder auf meine Beine zustellen. Für meinen Freund wirkt das eben so, als täte ich gar nichts - ich mache alle heiß, erzähle von meinen Plänen und dann lass ich sie alle fallen, wie eine heiße Kartoffel, weil kein Verantwortungsbewusstsein welches ich definitiv habe. Meine Versuche, ihm das irgendwie verständlich zu machen, scheitern immer.. was mich jetzt aber nicht mehr wundert, nachdem dasselbe hier passiert ist.

Zitat von Safira:
Wie sieht das denn genau aus Dein täglicher Ablauf. Wenn Du es erst gegen 2 oder 3 Uhr schaffst dahinzugehen, was passiert davor? Wie muss man sich das vorstellen? Schläfst Du solange oder brauchst Du solange um Dich fertig zumachen?
Welche Symptomatik hast Du denn genau? Weiß Dein Freund über alles Bescheid? Wie lange seid ihr zusammen?

- Ich stehe meist gegen 6:30/7:00 Uhr auf, ohne Probleme. Mache mir einen Kaffee, nehme einen Teil meiner Medikamente, gehe ins Wohnzimmer setze mich auf die Couch und gucke Fernsehen oder Spiele was. - das ist neu, normalerweise habe ich es morgens geliebt meinen Kaffee zu trinken, mich fertig zu machen und raus zu gehen. Aber seit dem Konflikt mit meinem Körper suche ich eher die Ablenkung. - Nach einer halben Stunde esse ich dann was und dann hakt es wieder im System. Statt in die Dusche zu gehen bleibe ich sitzen, versuche mich mit Medien abzulenken und das wars. Mein Therapeutin meinte, dass es ein Morgentief sein könnte, der depression wegen. - weil es mir im laufe des Tages wieder besser geht und ich dann meinen Aufgaben nachgehen kann und auch möchte.

Zitat von FeuerWasser:
Mutmaßlich meint er du siehst das zu locker?!

Ja, ich denke schon. Für ihn nehme ich die Chancen, die ich habe, nicht wahr. Womit er ja praktisch auch recht hat, genau wie jeder andere, der nicht in der Situation ist und nicht weiß, wie es sich in meinen Schuhen läuft so wie ich auch nicht weiß, wie es sich in deren läuft und ich mir das auch nicht anmaßen würde. Ich lebe nicht gerne von SGB2, es ist unangenehm, von Geldern zu Leben, die du selbst nicht verdient hast, jede Ortsabwesenheit mitteilen zu müssen und auch wieder mitzuteilen, wenn man zurück ist. Keine Aufgabe. - auch wenn meine Aufgabe darin besteht, darauf hin zu Arbeiten fühlt es sich ja nicht an, als würde ich etwas Beitragen.

Zitat von FeuerWasser:
In wie fern glaubst du das getrennte Wohnungen für euch das Beste wären? Damit würdest du dich aus der Situation rausziehen aber es ändert das Kernproblem nicht. Vielleicht ist er schon in einem anderen Lebensabschnitt wenn du schreibst: Ich sagte ihm ich könne diese Verantwortung auch nicht gerecht werden, soweit wie er, mit Grundlagen für Heirat, Kinder etc. aufbauen, bin ich einfach noch nicht und möchte ich auch noch nicht sein.. Ich glaube das er in seinen Gedanken und Vorstellungen viel weiter ist und auch in seiner persönlichen Entwicklung. Ich würde dir empfehlen das ihr mal sozusagen einen Kassasturz macht und schaut ob ihr noch in die dieselbe Richtung schaut, dieselben Vorstellungen und Ziele habt und dementsprechend die Konsequenzen daraus zieht.{user:52889,username:FeuerWasser,post:\/post1650282.html#p1650282,avatar:img alt=\FeuerWasser\ width=\38\ height=\38\ class=\imgborder\ src=\\/\/cdn2.psychic.de\/images\/avatars\/upload\/m\/136_52889.jpg\,title:Freund hat Schwierigkeiten mit meiner Situation,time:16.05.2019 - 18:57}

Genau, im Grunde hast du recht aber durch das zusammenleben ist es sehr viel schwieriger für mich, mich auf mich selbst zu konzentrieren. Ich bin strenger zu mir selbst, was den Druck größer macht, die Wut auf einen selbst etc. und das wirft mich immer wieder zurück, mich abzugrenzen geht sowieso nicht. Alles dinge an denen ich Arbeiten muss, auf einer Liste die grade leider zu voll wird. Diesen Kassensturz haben wir Gestern gehabt aber er entzieht sich dem Gespräch, was ich verstehe.. denn wir beide Wissen, das wir an unterschiedlichen Punkten in unseren Leben stehen und es so nicht sein kann.
Der Vorteil, den ich in getrennten wohnungen sehe ist, das jeder für sich finanziell selbst sorgen muss, so entsteht keine Spannung und der Druck lagert sich auch nicht auf mich und er muss sich keine Sorgen ums Finanzielle machen, weil so schnell kann ich ihm keine Hilfe sein.
Ich kann meine Gedanken grade sehr schlecht sortieren aber ich hoffe ich konnte das relativ verständlich schreiben.

17.05.2019 06:59 • #8


Luna70
Kannst du statt Fernsehen und Spielen versuchen, etwas anderes zu machen? Fernsehen oder Spiele haben ja so einen gewissen Sucht-Faktor, also bleibt du vielleicht länger sitzen, als es ansonsten nötig wäre. Wenn man erstmal vor dem Bildschirm sitzt, fällt das Ausmachen ja oft schwer. Wenn du nicht rausgehen kannst morgens, dann vielleicht etwas, was du in der Wohnung tun kannst. Also etwas positives für dich, was dir gut tut.

17.05.2019 09:54 • x 1 #9


FeuerWasser
Vielleicht wäre es hilfreich wenn du dir einen Zeitplan erstellst mit Pflichterminen, Haushalt erledigen, bewussten Ruhephasen (ohne Fernseher, Radio, Handy)

17.05.2019 16:18 • x 1 #10


Safira
oh, ich habe die Benachrichtigung glatt übersehen. Mit dem was Du schreibst, ergibt jetzt einen völlig anderen Blickwinkel auf Deine Lage. Vielen Dank für Deine Offenheit.
Zitat von juicemouth:
Genau, im Grunde hast du recht aber durch das zusammenleben ist es sehr viel schwieriger für mich, mich auf mich selbst zu konzentrieren. Ich bin strenger zu mir selbst, was den Druck größer macht, die Wut auf einen selbst etc. und das wirft mich immer wieder zurück, mich abzugrenzen geht sowieso nicht. Alles dinge an denen ich Arbeiten muss, auf einer Liste die grade leider zu voll wird. Diesen Kassensturz haben wir Gestern gehabt aber er entzieht sich dem Gespräch, was ich verstehe.. denn wir beide Wissen, das wir an unterschiedlichen Punkten in unseren Leben stehen und es so nicht sein kann.
Der Vorteil, den ich in getrennten wohnungen sehe ist, das jeder für sich finanziell selbst sorgen muss, so entsteht keine Spannung und der Druck lagert sich auch nicht auf mich und er muss sich keine Sorgen ums Finanzielle machen, weil so schnell kann ich ihm keine Hilfe sein.

Ich kann jetzt viel besser verstehen was Du meinst. Wie lange wohnt ihr denn jetzt zusammen? Ist Dein Freund generell so das er ne Ansage macht und dann blockt? Das kann so nicht funktionieren und baut, wie Du gemerkt hast, Druck auf.
Das Du unter diesen Umständen nicht richtig arbeiten kannst ist doch klar. Er versteht das nicht? Familienplanung muss ich gar nicht erst anfangen jetzt
Zitat von juicemouth:
Für ihn nehme ich die Chancen, die ich habe, nicht wahr

Hab ich zuerst ja auch gedacht. Aber nur aus dem was Du geschrieben hast Anfangs. Hmmm.. Er mag es so sehen. Er sieht Dich auf dem Sofa sitzen und Deine Zeit verplämpern. Manchmal ist es so das Menschen, gerade im näheren Umfeld schwer Verständnis oder das gewisse Maß an Empatie aufbringen können um zu verstehen was in dem anderen vorgeht und vor allem so handelt. Da hilft wirklich nur reden. Ich glaube Deinem Freund ist es vielleicht nicht bewusst was wirklich Dein Problem ist und welchen Krankheitswert Du mit Dir rumschleppst. Ich will Deinen Freund nicht anprangern, es kam auch nicht so rüber von Deinem geschriebenen ihn böse darzustellen, also mach Dir da keine Sorgen. Aber Du hast ja ein Problem und hast Dich an uns gewannt.
Gerne pflücken wir hier sowas auseinander

Magst Du erzählen welche Diagnosen Du hast?

17.05.2019 17:01 • x 1 #11


juicemouth
Zitat von Safira:
Ich kann jetzt viel besser verstehen was Du meinst. Wie lange wohnt ihr denn jetzt zusammen? Ist Dein Freund generell so das er ne Ansage macht und dann blockt? Das kann so nicht funktionieren und baut, wie Du gemerkt hast, Druck auf.
Das Du unter diesen Umständen nicht richtig arbeiten kannst ist doch klar. Er versteht das nicht? Familienplanung muss ich gar nicht erst anfangen jetzt



Ich glaube, jetzt muss ich doch weiter ausholen.
Er hatte hier zuerst gar keine Wohnung, weil er aus den USA hier her kam, um mit mir zu Leben. (Er ist übrigens 25 j.) Wir haben uns 2011 kennengelernt, waren Brieffreunde, hatten 3 Jahre kein Kontakt, weil er seine jetzige Ex-Freundin kennengelernt hatte und meinte das er die Entfernung nicht ausgehalten kann und den Konakt abbrach. Davor hatte ich versucht Ihn zu besuchen, alles geplant, gebucht etc. aber am Tag der Abreise hat er dann gesagt, er könne doch nicht - heute sagt er, seine Mutter hat es nicht erlaubt. Wie auch immer. Das hat mir damals den Rest gegeben. Nach den 3 Jahren meldete er sich aus heiterem Himmel im Januar 2018 zurück, ich war erst gar nicht so erfreut, habe gesagt, wenn er es dieses mal so meint, dann soll er doch herkommen und im Februar des Jahres stand er dann vor meiner Tür. Er blieb 2 Wochen, dann bin ich im April zu ihm geflogen und im Mai zusammen zurück und von da an lebten wir zusammen. Erst in meiner 1 1/2 Zimmer Wohnung mit einer Vermieterin die mich dauernd schikaniert hat und seit ein paar Wochen haben wir für Ihn eine 2 1/2 Zi. Wohnung gefunden in der ich im Moment auch unterkomme, um der Frau zu entkommen und es war auch unser Plan zusammenzuziehen. Ich versuche im Moment meine Wohnung zu kündigen, was mit Jobcenter etc. gar nicht so einfach ist aber dort zurück gehen kann ich nicht. Ich habe keinen Fuß mehr in die nähe meiner Wohnung gesetzt, weil das mit Panikattacken und Ängsten verbunden ist. Es ist auch etwas, was ich nicht verstehe, die Frau kann mir nichts, es interessiert mich gar nicht was sie zu sagen hat und trotzdem schaltet mein Körper auf aller aller allerschlimmste gefahr. Da letzte mal, als sie mich angesprochen hatte und wieder irgendwas zu meckern hatte oder mir was zu unterstellen versuchte, war es mir kaum möglich aufrecht stehen zu bleiben, ich zitterte am ganzen Körper, mein Herz raste so schnell, dass ich dachte, gleich ists vorbei. Seit dem hatte ich auch mit einer Herzphobie zu kämpfen und Herzrythmusstörungen. Es ist so nervig, nur weil mich jemand angreift kann ich nicht gleich wie ein Reh durchdrehen. Meine Therapeutin meinte, es sei eine verzwickte Lage, denn mein Erster Immpuls ist aus der situation zu fliehen aber gleichzeitig erstarre ich und dann bin ich eben in der Situation bis sie vorbei ist. Ich würde der am lliebsten meine Meinung sagen! Ich bin totall ageschweift, tut mir leid. Also seit einem Jahr. Ich hatte zuerst auch noch einen zusammenbruch mit übergeben und nichts essen für Tage, weil ich mich gefürchtet habe, vor allem was passiert ist und passieren wird (Ist ja eigentlich nicht schlimmes). Es war einfach zuviel. Aber als die Krise vorbei war, ging eben alles so weiter, wie vorher.
Also keine Sorge, Familienplanung ist noch in weiter, weiter ferne.
Er macht eine Ansage, in der ich meistens nicht mal richtig reagieren kann, weil ich erstarre, das nervt ihn natürlich dermaßen, dass ich dann Weinen muss, was ihn noch wütender macht, weil es ihn nervt, das ich ständig weine in solchen situationen und dann geht das so auseinander, er schottet sich ab, kommt später aber wieder zurück und tut, als wäre nichts gewesen. Das macht meine Mutter auch, ich hasse das.


Zitat von Safira:
Hab ich zuerst ja auch gedacht. Aber nur aus dem was Du geschrieben hast Anfangs. Hmmm.. Er mag es so sehen. Er sieht Dich auf dem Sofa sitzen und Deine Zeit verplämpern. Manchmal ist es so das Menschen, gerade im näheren Umfeld schwer Verständnis oder das gewisse Maß an Empatie aufbringen können um zu verstehen was in dem anderen vorgeht und vor allem so handelt. Da hilft wirklich nur reden. Ich glaube Deinem Freund ist es vielleicht nicht bewusst was wirklich Dein Problem ist und welchen Krankheitswert Du mit Dir rumschleppst. Ich will Deinen Freund nicht anprangern, es kam auch nicht so rüber von Deinem geschriebenen ihn böse darzustellen, also mach Dir da keine Sorgen. Aber Du hast ja ein Problem und hast Dich an uns gewannt.
Gerne pflücken wir hier sowas auseinander

Magst Du erzählen welche Diagnosen Du hast?


Eben. Wenn man von einem Arbeitstag nachhause kommt und man sieht seinen Partner, am besten noch im Schlafanzug, auf dem Sofa sitzen, wäre ich vielleicht auch in einem Konflikt. Es fühlt sich ja unfair an. Wobei das auch der Fall ist, wenn ich in der Küche stehe und geduscht und angezogen und sauber mache. Ich sitze ja nicht immer auf dem Sofa, nur an schlimmen Tagen.
Ohne jammern zu wollen, es tut mir auch so leid, er hat sich das alles sicher anders vorgestellt, ich ja auch.. Sollte das irgendwann ein Ende finden, befürchte ich, in schuldgefühlen zu ertrinken. Da schwimme ich ja jetzt schon drinnen.

Das mit den Diagnosen ist so eine Sache, der eine sagt das, die andere sagt das. ich kann kurz schreiben was gesagt wurde, ggf. keine richtigen Diagnosen, ich weiß es auch nicht genau:
Depressionen (rezidiv, mittel), Ängstl. vermeidende Persönlichkeitsstörung, Sozialphobie, Agoraphobie/Panikstörung, Körperbezogene Ängste. Außerdem meinte die letzte, ich trete merkwürdig in den Kontakt, was auch immer das bedeuten soll.
Was das verrückteste ist, glaube ich, das ich durch die eine Angst, die andere nicht richtig ausleben kann. z.B. hindert mich meine Sozialphobie daran, der leisen hypochondrie Platz zu geben und gehe deshalb kaum zum Arzt. Ich glaube, deshalb sind Psychologen unsicher. Ich sowieso. Aber vielleicht liege ich auch falsch.

Das ist ja schon wieder ausgeartet hier

18.05.2019 08:15 • #12


A


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