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B
Hallo, dies ist mein erster Post hier und ich entschuldige mich schon mal vorab, dass es sehr lang wird. Aber ich muss einfach mal meine Gedanken niederschreiben. Wer bis zum Ende durchhält, vielen Dank.

Meine Mutter und ich hatten leider ein gestörtes Verhältnis. Als Kind bekam ich mit etwa elf Jahren mit, dass sie ein Verhältnis mit einem ebenfalls verheirateten Mann hatte. Mein Vater war ein Choleriker und Tyrann und hat mich oft aus nichtigem Anlass geschlagen. Ich hatte fortan immer Angst, dass meine Mutter mit dem anderen Mann weggeht und ich bei meinem Vater bleiben muss. Oder mein Vater es auch erfährt und dann beide umbringt (zuzutrauen wäre es ihm gewesen).

Meine Mutter war, was mich betraf, überängstlich und mein Vater sehr streng und erzkonservativ, so dass ich auch nichts durfte, was Gleichaltrige durften. So war ich z. B. erst in den letzten beiden Schuljahren bei den Klassenfahrten dabei. Ich durfte auch weder am Turn- noch am Schwimmunterricht teilnehmen, beides zu gefährlich. Fahrrad fahren ebenso. Konzerte erst recht. Weil ich einmal bei Verwandten in der Wohnung im Durchzug saß, hat meine Mutter mir mit damals 13 vor allen Leuten eine Ohrfeige verpasst und ich musste mit nach Hause. Danach durfte ich länger nicht mehr zu diesen Verwandten gehen. Ausflüge durfte ich nur mit meinen Großeltern machen. Mein Vater hat mich sogar noch mit 17 geschlagen, als ich bereits in der Ausbildung war. Meine Mutter hat das selten getan, hatte aber andere „Strafen“ wenn ich ihrer Meinung nach etwas Falsches getan hatte. Vorzugsweise hat sie dann Spielzeug vor meinen Augen zerstört (z. B. ins Ofenfeuer geworfen) oder einmal sogar meine Schreibmaschine mit voller Wucht auf den Boden geworfen.

Die Ehe meiner Eltern war katastrophal, es gab ständig Streit, bei dem sie sich anschrieen und dann tagelang nicht miteinander sprachen. Mein Vater war kein Deutscher. Mit der Pubertät verschlechterte sich auch unser Verhältnis noch weiter. Er konnte nicht ertragen, dass ich selbstständiger wurde. Einmal warf er mir vor, dreckiges deutsches Blut in mir zu haben (warum hat er dann, verdammt noch mal, eine Deutsche geheiratet und mit ihr ein Kind gezeugt?). Seine Muttersprache hat er mir nicht beigebracht, mir eben dies dann aber auch vorgeworfen.

Sobald ich meine Ausbildung beendet hatte, bin ich ausgezogen und ab da begannen die zehn schönsten Jahre meines Lebens. Mein Vater starb kurz darauf und ich war nicht traurig darüber. Meine Mutter fing dann jedoch an zu klammern, fuhr immer mit mir und meiner Freundin mit in den Urlaub und ich merkte, dass ich richtiggehend abhängig von ihr war. Fuhr sie z. B. allein in Urlaub, konnte ich nicht allein in meiner Wohnung bleiben und musste zu meinem Freund. Das war wohl auch schon der Beginn meiner Angststörung, die mich bis heute begleitet und wegen der ich schon jahrelang in Therapie war.

In der Therapie wurde mir auch langsam klar, wie krank das alles doch war. Und ich begann, mich abzunabeln. Ab da ging es mit dem Verhältnis zu meiner Mutter bergab. Sie bestritt vieles, was passiert war und behauptete, das würden mir die „schei. Therapeuten“ nur einreden.

Irgendwann zog ich der Liebe wegen 600 km von meiner Heimatstadt weg - und für meine Mutter ging die Welt unter. Einige Jahre später zog sie mir hinterher. Trotzdem sahen wir uns ihrer Meinung nach immer zu selten, ich rief zu selten an etc. Die Streits eskalierten mit den Jahren immer mehr, es gab immer längere Kontaktpausen…. Vor vier Jahren bin ich nochmal umgezogen, eine halbe Stunde entfernt, weil mein Partner hier ein Haus gekauft hat. In dem Haus ist sie nie gewesen, hat immer neue Ausreden gehabt, warum sie dann doch nicht kam. Der Kontakt bestand nur noch telefonisch, letzten Herbst waren wir zweimal bei ihr, dann gab es mal wieder Streit…ich hatte immer das Gefühl, wenn es zu lange gut lief, hat sie förmlich nach Streit gesucht. Es durfte einfach nicht zu lange harmonisch sein. Überhaupt hatte sie schon mit jedem Streit….mit Nachbarn, mit ihrer Freundin, mit ihrem damaligen Geliebten…. aber so richtig böse Streits, inklusive bösen und gemeinen Taten. Eigentlich war sie nicht fähig, irgendeine normale Beziehung zu führen. Außer der einen Freundin hatte sie auch nur telefonische Kontakte zu Leuten von früher aus unserer Heimatstadt.

Nun zum eigentlichen: Mitte April rief sie mich an und klang ganz furchtbar. Sie läge seit Tagen im Bett, ihr sei hundeelend, sie habe etwas ganz komisches und ekliges erbrochen, seitdem könne sie nichts essen. Ich solle mich doch mal schlau machen wegen eines Heimplatzes für sie. Ich fiel aus allen Wolken und wollte natürlich näheres wissen, denn sie war bisher total fit gewesen. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade bei meinem besten Freund in Dortmund. Es klang alles überhaupt nicht gut und vor allem sie klang gar nicht gut, so dass ich meinte, ich riefe ihr jetzt einen Krankenwagen, denn ich könne das so aus der Entfernung nicht verantworten, dass sie da tagelang allein in der Wohnung liegt. Selbst zum Arzt gehen könnte sie nicht, meinte sie. Ich hatte wirklich Angst und machte mir Sorgen um sie. Daraufhin schrie sie mich an wie eine Irre und drohte mir, wenn ich den Arzt oder Krankenwagen riefe, würde ich es bis an mein Lebensende bereuen.
Ich erklärte ihr daraufhin, dass ich das langsam nicht mehr aushalte, dass es mir selbst nicht gut geht und ich mich nicht auch noch um sie sorgen möchte (es gibt eine ähnliche Geschichte mit ihren Zähnen, die sie seit Jahren vernachlässigt), aber das hat sie alles nicht interessiert.

Am nächsten Tag kam eine SMS von wegen, ich würde spinnen, mich verhalten wie eine 12jährige und nicht wie eine erwachsene Frau von fast 60 (ich bin 58) und ich hätte viel zu viel von den Eltern meines besten Freundes mitbekommen (Vater Pflegefall), ich solle mich da raushalten, das mache mir nur Probleme. Und ich solle mein „Psychogelaber“ lassen, das sei ja krankhaft. Ich antwortete ihr darauf, dass sie sich dann künftig bitte nicht mehr bei mir melden solle, wenn es ihr schlecht ginge, sie aber eh keine Hilfe wolle. Ich war wirklich sauer. Habe ihr dann noch ein paar Nummern für den Notfall gegeben und meinte, sie solle sich dann selbst drum kümmern.

Wenige Tage später hatte sie Geburtstag. Ich gratulierte per SMS und fragte, ob es ihr besser ginge und ob sie mittlerweile beim Arzt gewesen sei. Die Antwort war, wir seien geschiedene Leute. Na gut.

Am 6. Mai, das war ein Samstag, abends um halb acht, dann wieder ein Anruf. Seit ich sie so fertiggemacht hätte (!), hätte sie nun schon Durchfall und sie wolle mir nur Bescheid geben, dass sie am Montag zum Arzt ginge und der solle mich dann anrufen, was mit ihr sei. Sie klang mindestens so schlecht wie beim letzten Telefonat. Da ich nicht weiter wusste und schon wieder am heulen war, weil es wieder zur Diskussion über einen Krankenwagen kam, übergab ich das Telefon an meinen Partner. Der fackelte nicht lange (er ist selbst Arzt) und meinte, er käme jetzt sofort vorbei und wenn sie die Tür nicht aufmache, würde er sie öffnen lassen. Natürlich hat sie da auch erst gezetert, aber er ist dann einfach hingefahren und sie hat auch geöffnet. Ich bin nicht mitgefahren, weil es dann eh nur weiter eskaliert wäre.

Was soll ich sagen, Mutter und Wohnung in desolatem Zustand….sie allerdings medizinisch so weit noch gut, dass mein Freund keinen Krankenwagen gerufen hat, was sie sowieso wieder partout nicht wollte. Aber er kündigte an, den Tag drauf (Sonntag) wieder nach ihr zu sehen und vor allem die Wohnung auf Vordermann zu bringen.
Und da offenbarte sich dann die ganze Bescherung: überall Müll, vergammelte Lebensmittel, zig Tassen und Becher mit teils verschimmelten Inhalt ums Bett, im Bett und in der Küche. Das Bett selbst sah so aus, als hätte sie die letzten Wochen ausschließlich darin gelebt. Lebensmittel, Teebeutel, Klopapierrollen…. alles lag auf der unbezogenen, schmutzigen Matratze. Überall in der Wohnung kotverschmutzte Kleidung, in Tüten, Eimern oder einfach in eine Ecke geworden. Man muss dazu wissen, dass meine Mutter eigentlich jemand war, der Lebensmittel schon eine Woche vor dem MHD nicht mehr gegessen hat.
Mein Partner hat angefangen, etwas Ordnung reinzubringen, hat dann aber gemerkt, dass es einfach nicht geht und sie da vor allem raus und in Behandlung muss.

Er appellierte an ihre Vernunft, dass er jetzt einen Krankenwagen rufe, aber es ging dann genau so los wie bei meinem Telefonat mit ihr im April und am Vorabend - sie keifte ihn an und beschimpfte ihn. Wir telefonierten dann und verabredeten, dass er die Polizei hinzuzieht, in der Hoffnung, dass sie mit einem Psych KG ins Krankenhaus kommt.
Aber nichts war - und darüber bin ich bis heute total entsetzt: Die Polizisten bedauerten, aber waren sich sicher, dass das Ordnungsamt in dem vorliegenden Fall keine Unterbringung anordnen würde. Meine Mutter sei so ja noch klar im Kopf (sie konnte ihren Namen, ihre Adresse und das Datum nennen) und somit dürfe sie selbst entscheiden. Ihr Zustand und der der Wohnung sei da ganz irrelevant. Eigengefährdung läge rechtlich gesehen nicht vor! Sie zogen wieder von dannen und meine Mutter schmiss meinen Partner dann raus und schrieb ihm noch eine unflätige SMS hinterher.

Am Tag drauf, versuchte ich sie anzurufen…. erst beim zehnten Versuch ging sie dran. Ich mache es kurz: Sie war gestürzt, kam nicht mehr hoch, klang wie kurz vorm sterben und murmelte nur noch „ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr“…. ich rief dann an ihrem Wohnort die Polizei an und die wiederum alarmierte die Feuerwehr zum Türöffnen und den Krankenwagen. Ich war dann solange bei ihr am Telefon, bis die Helfer kamen und hörte alles mit. Ich hatte meiner Mutter gesagt, sie solle denen dann bitte das Telefon geben, damit ich alles erklären könne, was sie natürlich nicht tat.
Dafür konnte ich mithören, wie sie bei den Sanitätern schon wieder log und erzählte, sie hätte nur seit ein paar Tagen Durchfall und sei jetzt halt gestürzt.

Im Klinikum kam sie deshalb leider auch auf die Chirurgie, weil sie eine Schramme am Kopf hatte, und nicht auf die Innere. Sie war eine Woche dort, aß so gut wie nichts, lehnte alle Untersuchungen ab und behauptete den Ärzten und uns gegenüber, sie sei kerngesund! Dabei konnte sie nicht mal länger auf dem Bett sitzen und hatte, seit ich sie zuletzt gesehen hatte, locker 10 - 15 Kilo abgenommen.
Trotzdem ich den Ärzten sagte, dass sei nicht meine Mutter, wie ich sie kenne und da stimme etwas ganz gewaltig nicht, wurde sie in dem Zustand genau eine Woche nach der Einlieferung erst mal zur Kurzzeitpflege in ein Heim entlassen.

Ihr Zustand an dem Tag war wiederum desolat und ich dachte nur noch, ich bin in einem Albtraum. Am nächsten Tag fuhr mein Partner allein direkt nach der Arbeit zu ihr. Er berichtete mir dann Abends, sie sei viel besser drauf gewesen und es gefalle ihr dort sehr und er wäre optimistisch, dass es bergauf ginge. Irgendwie glaubte ich das nicht, ich hatte einfach ein schlechtes Gefühl und ich kenne eben meine Mutter. Sie machte ihr ganzes Leben lang viel Theater, aber ich spürte, dass es diesmal Ernst ist.

In der folgenden Nacht um 5.11 Uhr klingelte mein Handy und ein Arzt aus dem Krankenhaus des Ortes, wo das Heim lag, teilte mir mit, dass meine Mutter vor wenigen Minuten an einem hämorrhagischen Schock verstorben sei. Sie sei mit starkem Teerstuhl und kaum noch vorhandenem Puls eingeliefert worden und da sie eine entsprechende Patientenverfügung hatte, haben sie dann auch nicht reanimiert etc.

Selbst während ich das hier schreibe, kann ich es immer noch nicht glauben. Ich bin traurig und wütend auf meine Mutter, wie sie es so weit hat kommen lassen können. In ihrem Handy konnte ich dann noch einige nette Dinge über mich lesen, die sie einer Bekannten geschrieben hat, z. B. dass ich ein elendes Miststück sei und sie ja wegen zum Arzt gehen so fertiggemacht hätte. Nur schade, dass das elende Miststück mit allem recht hatte und ihr nur helfen wollte. Statt dessen gab sie mir ja noch bis zuletzt die Schuld (wegen mir hatte sie ja angeblich den Durchfall) und behauptete, ich rede mir alles nur ein. In Wirklichkeit gab es da wohl ein tumoröses Geschehen im Magen-Darm-Bereich, was letzten Endes zu der schweren inneren Blutung und zum Tod führte.

Ich bin wütend, dass ich nicht einmal anständig trauern kann….statt dessen habe ich nun diese sehr unschönen Erinnerungen wie sie sich in den letzten Wochen gab und verhalten hat. Ihre Wohnung betreten kann ich überhaupt nicht mehr, so schlimm ist es dort. Die Auflösung macht ein Entrümpler. Alles von früher kommt natürlich wieder hoch und ich frage mich, warum sie nicht wenigstens ganz normal hatte sterben können. Statt dessen auch da noch bis fast zum Ende Theater.

Ich bin hin- und hergerissen zwischen Traurigkeit und Wut….ich dachte noch, vielleicht würde es ja mit uns besser werden, wenn sie erstmal im Heim ist und da ein paar nette Leute kennenlernt. Ungefähr in der Mitte ihres Krankenhausaufenthaltes rief sie einmal an und hat sich entschuldigt, was sie mir da angetan hätte und das käme nie wieder vor. Gleichzeitig hat sie aber, wie gesagt, jegliche Diagnostik ihrer Beschwerden abgelehnt. Sie sagte auch, sie würde mich lieben, auch wenn sie es oft nicht hätte zeigen können. Die Tage danach habe ich davon aber wieder nichts gemerkt. Sie hat mich auch nicht mehr angerufen. Zuletzt gesehen habe ich sie einen Tag vor ihrem Tod und da hat sie kaum mit mir gesprochen sondern wieder komplett dichtgemacht.

Ich frage mich, ob sie in der Nacht gewusst hat, dass sie nun sterben wird….ob sie an mich gedacht hat und ihr bewusst geworden ist, dass ich Recht hatte mit meinen Sorgen und wir ihr nichts Böses wollten damit, dass wir sie ins Krankenhaus kriegen wollten. Warum hat sie das nicht freiwillig gemacht? Wie kann man so uneinsichtig sein? Auf ihrem Handy habe ich gesehen, dass sie mit ihrer Bekannten die ganze Zeit, als sie da schon vor sich hin vegetiert hat, noch ganz normal geschrieben hat. Und quasi noch behauptet hat, ich wäre schuld, dass sie das mit dem Durchfall hat.

Ich weiß, ich muss akzeptieren und loslassen, aber in ruhigen Minuten überfällt es mich dann doch wieder. Ich kann es einfach nicht begreifen

25.07.2023 00:51 • 30.07.2023 x 7 #1


28 Antworten ↓


S
Liebe Bunbury,
das kann man nicht begreifen. Es gibt keine Logik.
Und selbst wenn es die gäbe, würde es nicht zu deinem Seelenfrieden führen.

Wir wollen Dinge immer geradezu fanatisch begreifen. Und dann?

Ich kann dir meine Sicht anbieten.
Deine Mutter war psychisch krank. Wie war wohl die Kindheit deiner Mutter?

Das befreit sie aber keinesfalls von der Verantwortung ihrem Kind gegenüber.
Zumindest bis zum 18. Lebensjahr.

Jeder von uns hat eine bestimmte Brille auf. Es wäre gut, diese mal abzunehmen.

Ich denke nicht, daß sie dich gemeint hat.
Sie hat sich selbst gemeint.
Es hatte viel mehr mit ihr zutun, als mit dir.
Sie hat es an dir ausgelassen.

Sie war nicht klar. Eher wie ferngesteuert.
Nimm es bitte nicht ernst, wie sie sich verhalten hat. Und ich weiss, wie schmerzhaft derartige Verletzungen sind.

Ich will dir mein aufrichtiges Beileid ausdrücken. Du hattest keine Mutter und jetzt ist sie gegangen.

Das steht übrigens auch noch bevor.

Lass dir ganz viel Zeit, seii, gut zu dir.

25.07.2023 02:20 • x 5 #2


A


Verstorbene Mutter - zwischen Trauer und Wut

x 3


S
Ganz viele liebe Grüße
Alles Liebe und Gute.
Alles hat einen Grund.

Sun

25.07.2023 02:23 • x 3 #3


Icefalki
Zitat von Bunbury:
Ich bin wütend, dass ich nicht einmal anständig trauern kann


Musst du nicht sein. Das ist kein normales Verhalten und deswegen bis du ja auch geschädigt. Du musst nichts verzeihen, musst nichts bereuen, lass sie einfach los.

Und immer dran denken, es gibt tatsächlich toxische Eltern, für die können wir aber nichts. Du hast alles recht gemacht, für ihre Erkrankung kannst du nichts.

Sie hat jetzt ihren Frieden, finde du deinen, den hast du dir verdient.

25.07.2023 11:43 • x 5 #4


reggi62
Liebe Bunbury,

herzliches Beileid......ich denke die Wut steht jetzt erstmal im Vordergrund...es gibt mehrere Phasen in der Trauer...vielleicht kommt die Trauer und wenn nicht, dann ist das auch o.k. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen....

Meine Mutter ist im Februar gestorben, wir hatten auch eine sehr schwierige Beziehung . Diskussionen/ Vorwürfe ( so viele Dinge vorgefallen, wollte sie aber nichts von wissen.

Ich habe es erstmal gar nicht realisiert und nur funktioniert, was alles zu erledigen war...aber später ging es mir richtig schlecht. Durch die Angsterkrankung, kam nochmal vieles hoch. Man betrauert ja auch seine eigenen Gefühle..

Sorge gut für dich und versuche dein Leben zu leben....

L.G. reggi

25.07.2023 13:05 • x 5 #5


B
Zitat von Sun44:
Du hattest keine Mutter und jetzt ist sie gegangen.

Das ist, glaube ich, sogar das schlimmste Gefühl. Mit ihr ist auch alle Hoffnung gestorben, dass wir uns doch noch einmal aussprechen.

Ich danke dir sehr für deine lieben Worte.

26.07.2023 00:56 • x 4 #6


B
Zitat von Icefalki:
Musst du nicht sein. Das ist kein normales Verhalten und deswegen bis du ja auch geschädigt. Du musst nichts verzeihen, musst nichts bereuen, lass sie einfach los.

Wenn ich das nur könnte….aber ständig kommen die Gedanken zurück, die letzten Bilder…..

Vielen Dank für deine lieben Worte.

26.07.2023 01:01 • x 2 #7


R
Mein herzliches Beileid, aber im Krankenhaus sterben die Menschen auch sehr häufig sogar in der Notaufnahme weil Ärzte schlicht und ergreifend überfordert sind, die Situation richtig einzuschätzen.
Und ich kann es nicht mehr hören wenn man den Begriff Angsterkrankung verwendet, Angst Überlebenswichtig und Notwendig für den Körper. Wer damit anfängt diese mit Medikamenten zu bekämpfen, das ist der Anfang vom Ende,
Ich treibe zum Beispiel Sport und wenn ich Anfange Schmerzen mit Medikamenten zu bekämpfen wäre das genauso Fatal, weil Schmerz auch ähnliche Funktion hat.

Meine Mutter ist auch relativ früh an Krebs verstorben seitdem bin ich ein feind der Schulmedizin, denn durch falsche Einschätzung der Ärzte und fehl Medikation musste sie auch sterben, nicht der Krebs war Schuld.

LG

26.07.2023 01:07 • x 1 #8


B
@robbie Walker Danke für dein Beileid, aber mit deinen restlichen Worten kann ich null anfangen und teile deine Sicht auch in keinster Weise.

Ich - und viele andere auch - haben nun mal eine Angsterkrankung. Ob du das hören kannst oder nicht, ist mir ziemlich egal. Und diese Angst hat auch nichts mit einer normalen, gesunden Angst vor Gefahren zu tun. Sei einfach froh, wenn du es nicht kennst. Der Vergleich mit Sport und daraus resultierenden Schmerzen ist total unsinnig.

Deine Ärztebashing ist hier ebenfalls ganz fehl am Platz. Es tut mir leid, wenn das mit deiner Mutter tatsächlich so passiert ist, aber es hat null mit meinem Fall zu tun. Die Ärzte wollten meiner Mutter helfen, sie war diejenige, die diese Hilfe (Untersuchungen etc.) abgelehnt hat.

26.07.2023 01:21 • x 5 #9


S
Zitat von Bunbury:
Das ist, glaube ich, sogar das schlimmste Gefühl. Mit ihr ist auch alle Hoffnung gestorben, dass wir uns doch noch einmal aussprechen. Ich danke dir ...

Liebe Bunbury,

ich fühle mit dir.
Die Hoffnung auf eine Aussprache habe ich nicht. Die wünsche ich mir auch nicht. Es sind schlimme Dinge vorgefallen und ich bin mit 16 Jahren ausgezogen. Seither besteht kein Kontakt mehr. Bis auf zwei kurze Treffen, die katastrophal waren.

Ich habe ihr verziehen. Und mich befreit.

Aber nun denke ich auch darüber nach, wie es sich anfühlen wird, wenn ich von Ihrem Tod erfahre.
Ich spüre eine tiefe Traurigkeit, die sich so bitter anfühlt.

Ich habe nie eine Mutter gehabt und selbst die ist fort.

Aber gut, es ist wie es ist.
Die Seele eines jeden Menschen ist wunderschön. Was nicht heisst, daß sich Menschen schön verhalten. Das ist unschwer zu erkennen, weltweit. Alle werden vor große Herausforderungen gestellt.
Viel Schmerz, viele Lektionen.

Alles Gute.

26.07.2023 03:19 • x 2 #10


moo
Willkommen Bunbury,

Respekt für Deinen ausführlichen und v. a. nachvollziehbaren Bericht. Das ist in einem emotionsgeladenen Zustand alles andere als selbstverständlich...

Ein paar Gedanken hierzu:

Zitat von Bunbury:
Einige Jahre später zog sie mir hinterher.

Das finde ich in der Tat übergriffig, aber es zeigt ihre Unfähigkeit, auf eigenen Beinen zu stehen.
Zitat von Bunbury:
Überhaupt hatte sie schon mit jedem Streit….mit Nachbarn, mit ihrer Freundin, mit ihrem damaligen Geliebten…. aber so richtig böse Streits, inklusive bösen und gemeinen Taten.

Bisher sah ich bei allen streitsüchtigen Wesen eklatante Defizite, wobei deren schlimmstes und folgenreichstes (für alle Beteiligten) eben darin liegt, sich nur durch Disharmonie gesehen zu fühlen. Wenn man das als Außenstehender - aber Betroffener - zumindest weiß, fällt es einem leichter, auf Distanz zu gehen und diese auch aufrecht zu halten. Man tut das dann für sich, nicht gegen den Aggressor.
Zitat von Bunbury:
Daraufhin schrie sie mich an wie eine Irre und drohte mir, wenn ich den Arzt oder Krankenwagen riefe, würde ich es bis an mein Lebensende bereuen.

Das kenne ich gut von meinem - ebenfalls bereits verstorbenen - Bruder: die auffälligste Abneigung haben solche Menschen vor ihren persönlichen offensichtlichen Tatsachen.
Zitat von Bunbury:
Sie war gestürzt, kam nicht mehr hoch, klang wie kurz vorm sterben und murmelte nur noch „ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr“…

Man könnte den Satz auch (metaphorisch) vervollständigen: Ich kann (mich) nicht mehr selbst belügen...
Wenn der Körper irgendwann die Antworten auf geistig nie gestellte Fragen gibt, kollabiert das verzweifelt aufrecht erhaltene illusionäre System. Vor allem erkennt man, dass das, was man als Schuld auffasste, nicht (mehr) bei anderen suchen kann...der letzte Strohhalm bricht. Es ist mit einem Entzug vom Suchtmittel zu vergleichen: Das einzige Werkzeug, das man bisher verwendete (Lüge, Anschuldigung, Aggression) funktioniert nicht mehr.
Zitat von Bunbury:
Sie machte ihr ganzes Leben lang viel Theater, aber ich spürte, dass es diesmal Ernst ist.

Ich verstehe, was Du meinst, aber ist nicht auch ihr (lebenslanges) Theater im Grunde sehr ernst? Ihr Theaterstück war ihr Leben! Ihr diesmaliges Ende war lediglich eine karmische Folge. Theaterstücke enden meist dramatisch...
Zitat von Bunbury:
Ich bin traurig und wütend auf meine Mutter, wie sie es so weit hat kommen lassen können.

Das steht Dir zu aber Du solltest Dir auch die Zeit zugestehen, zuerst die Wut laufen zu lassen und der Traurer jene Zeit zu lassen, die sie braucht, um sich selbst überhaupt zu finden. Eventuell wird sich auch gar keine echte Trauer um die Mutter einstellen sondern eher eine Trauer um die nie gehabte Mutter, wie oben schon angedeutet.
Wenn ein Teil dessen, woraus wir buchstäblich existenziell bestehen (hier: ein Elternteil) einfach nur negativ ist, macht das idR was mit uns. Und eine Angststörung dürfte niemals von ungefähr kommen, auch wenn sich das für manche so anfühlt.
Wir können unsere Eltern nicht verleugnen und das tust Du eben auch bewusst nicht. Das ist sehr mutig und das exakte Gegenteil zum Verhalten Deiner Mutter. Trotzdem rate ich dazu aufzupassen, dass Du ihr nicht mehr Gewicht verleihst, als angemessen. Jener der stirbt, wird von uns Überlebenden gerne als - zumindest temporärer - Verlierer angesehen. Aber ist das so? Können wir verbindlich sagen, dass nach dieser Daseinsrunde alles vorbei ist? Sind nicht die Toten vielleicht doch Erben ihres (ab-)gelebten Lebens?
Wir wissen es nicht, aber wir können auch nicht 100% vom Gegenteil überzeugt sein. Dieses Leben Deiner Mutter ist nun mal vorbei. Und bedenke, dass sie bereits jemand war, bevor sie Deine Mutter wurde! Du bist nicht ihr Leben und sie nicht Deins. Wir können jeden Tag, jeden Augenblick die Verantwortung für unser Leben neu in die Hand nehmen und somit karmisch viel verändern oder gar löschen.
Zitat von Bunbury:
Ich bin wütend, dass ich nicht einmal anständig trauern kann…

Streiche mal probehalber das kann und ersetze es durch will. Gestehe Dir zu, dass Du vielleicht gar nicht trauern willst! Punkt. Das wäre z. B. eine Variante von gelebter Eigenverantwortung.
Zitat von Bunbury:
Alles von früher kommt natürlich wieder hoch und ich frage mich, warum sie nicht wenigstens ganz normal hatte sterben können. Statt dessen auch da noch bis fast zum Ende Theater.

Siehe oben - wer nie außerhalb der Bühne stand, kennt nur den Blick von dort aus. Wie sollte er sich selber sehen (kennen)?
Zitat von Bunbury:
Ungefähr in der Mitte ihres Krankenhausaufenthaltes rief sie einmal an und hat sich entschuldigt, was sie mir da angetan hätte und das käme nie wieder vor.

Ich wäre erfreut, wenn sie das wirklich so gemeint hätte aber ich denke eher, es war lediglich ein kleiner Zwischenakt ihres Lebenstheaters. Insofern würde ich es maximal als Geste akzeptieren, aber nicht wirklich ernst nehmen...
Zitat von Bunbury:
Sie sagte auch, sie würde mich lieben, auch wenn sie es oft nicht hätte zeigen können.

Auch hier würde ich relativierend das können durch wollen ersetzen...leider. Sich immer darauf zu berufen, etwas nicht zu können verliert m. E. an Glaubwürdigkeit, wenn man es offenbar nie versucht hat.

26.07.2023 07:43 • x 5 #11


Abendschein
Zitat von Robbie Walker:
Und ich kann es nicht mehr hören wenn man den Begriff Angsterkrankung verwendet, Angst Überlebenswichtig und Notwendig für den Körper. Wer damit anfängt diese mit Medikamenten zu bekämpfen, das ist der Anfang vom Ende,
Ich treibe zum Beispiel Sport und wenn ich Anfange Schmerzen mit Medikamenten zu bekämpfen wäre das genauso Fatal, weil Schmerz auch ähnliche Funktion hat.

Wir sprechen hier von der kranken Angsst und nicht von der normalen Angst. Das ersteinmal dazu.,
Ich selber bin bei verschiedenen Ärzten und immer zu sagen, das ich keine Tabletten nehme, ist Fatal.
Das was Du sagst stimmt so einfach nicht.


Zitat von Robbie Walker:
Meine Mutter ist auch relativ früh an Krebs verstorben seitdem bin ich ein feind der Schulmedizin, denn durch falsche Einschätzung der Ärzte und fehl Medikation musste sie auch sterben, nicht der Krebs war Schuld.

Ich selber gehe auch zum Homoöpathen, aber ich muß sagen, das ich Gott sei Dank eine habe,. die sagt, wann ich zum Arzt gehen soll. Deine Mutter wäre so oder so gestorben, denn nicht die Schulmedizin ist schuld, wahrscheinlich ist niemand schuld. Das ist einfach Bullschit.

26.07.2023 08:10 • x 1 #12


Abendschein
Liebe @Bunbury hiermit möchte ich Dir mein Beileid aussprechen und wie schon gesagt wurde,
Trauer hat verschiedene Abschnitte. Laß Deine Trauer zu und zum Loslassen ist es noch viel zu Früh,
da würdest Du den letzten Schritt vor dem Ersten machen.

Alles hat seine Zeit.

Meine Mama ist jetzt 6 Jahre tot und ich trauer immer noch.
Trauer kennt keine Zeit. Mach das in Deinem Rythmus.
Du hast ein schweres Los,.....es wird nicht einfach, aber
Du wirst es schaffen und eins noch, Deine Mutter hat ihren
Weg selbst so gewählt. Du kannst es ihr auch jetzt noch
sagen. ich glaube fest daran das sie Dich hört.

26.07.2023 08:13 • x 1 #13


Angsthase-1969
Zitat von Sun44:
Liebe Bunbury, das kann man nicht begreifen. Es gibt keine Logik. Und selbst wenn es die gäbe, würde es nicht zu deinem Seelenfrieden führen. Wir ...

Kann ich zu Prozent verstehen und unterstreichen…

26.07.2023 17:24 • x 2 #14


R
@Bunbury Aber sicher doch, die Ärzte wollen nur unser bestes aber zuerst die Versicherten Karte.
Mein Kumpel ist 40 ,3 mal geimpft hat seine Thrombose bekommen, ja wahrscheinlich kommt es vom Rauchen.
Wie dem auch sei, das wird ihm jetzt auch nicht helfen, zuerst wird man die Thrombose behandeln, und dann die Folgen der Thrombose Behandlung, das heißt er wird sich erst mal eine lange Zeit darauf einstellen müssen überhaupt kein Land zu sehen Gesundheitlich und Dauermedikativ.

Aber ich betreibe Ärztebashing weil ich ansonsten nur gute Erfahrung gemacht habe.
Mir ist auch klar die bittere Wahrheit tut weh und niemand möchte das hören, Selbst verschuldet weil dumm, naiv und leichtgläubig wäre so eine bittere Pille.

Der Menschliche Körper durchlebt häufig Zyklen die sehr unangenehm sein können aber für die gesunde Entwicklung sehr wichtig. Was man nicht kennt, das macht einen Angst, aber das Geschäft mit der Angst ist leider die Hauptursache warum die Aufklärung nicht wahrheitsgemäß passiert.

Die Antibabypille z.B. sorgt dafür das Frau sich bei der Partnerwahl für jemand entscheidet der genetisch unvorteilhaft ist, und es werden kranke Kinder geboren.
Aber ich betreibe Ärztebashing.

26.07.2023 17:59 • #15


B
Zitat von moo:
Das finde ich in der Tat übergriffig, aber es zeigt ihre Unfähigkeit, auf eigenen Beinen zu stehen.

Mir kam es immer so vor, als sollte ich ihr alles ersetzen: Partner, Freundin…. Und dazu noch das Idealbild einer Tochter sein (ganz oft anrufen, ganz oft vorbeikommen). Manchmal hat es mir die Luft zum Atmen genommen und das habe ich ihr auch gesagt. Da reagierte sie aber auch schnell beleidigt und hat es nicht verstanden

Zitat von moo:
Bisher sah ich bei allen streitsüchtigen Wesen eklatante Defizite, wobei deren schlimmstes und folgenreichstes (für alle Beteiligten) eben darin liegt, sich nur durch Disharmonie gesehen zu fühlen.

Ich habe oft gesagt, sie braucht den Streit einfach. Es durfte gar nicht zu lange harmonisch sein. Schuld an der erneuten Disharmonie war aber natürlich immer ich Es schwankte auch immer zwischen übertrieben überschwänglich oder total übertriebenem auf einen sauer sein. Wenn es mal gut lief, war ich ihr Schätzchen, ihre beste…..und dann wieder kamen Sätze wie „Auch eine Mutter kann aufhören zu lieben.“

Dein Vergleich mit dem Theaterspiel ist total passend, sie wirkte immer wie in einer Rolle und sie hatte auch verschiedene für verschiedene Personen. Es gibt Menschen, die zu mir immer wieder sagten, das ich „das“ doch nicht mit meiner „lieben Mutter“ machen solle. Meist war es die Antwort bei einer Nachfrage, wie es ihr gehe und ich dann sagte, dass gerade mal wieder Funkstille sei. Was ich sagte, hat nicht gezählt. Dass ich wegen der ganzen familiären Geschichte jahrelang in Therapie war - egal. Mir hat niemand geglaubt, der sie nicht auch anders als in ihrer netten Rolle kannte.

Zitat von moo:
Das kenne ich gut von meinem - ebenfalls bereits verstorbenen - Bruder: die auffälligste Abneigung haben solche Menschen vor ihren persönlichen offensichtlichen Tatsachen.

Tut mir leid, dass du auch solche Erfahrungen machen musstest. Auch diese Aussage passt vorzüglich. Als das mit meiner Angststörung und Agoraphobie begann und ich in Therapie war, ging sie z. B. zu ihrem Hausarzt und hat ihm vorgeheult, ich würde ihr die Schuld an allem geben (was ich so nie gesagt hatte, aber dass es durchaus mit ein Grund sein könnte). Fast triumphierend teilte sie mir dann mit, dieser hätte gesagt, sie hätte an gar nichts schuld und bräuchte sich keine Vorwürfe zu machen. Meine Angsterkrankung nahm sie bis zuletzt als persönlichen Affront gegen sich. Sie hat auch nie versucht, sich einmal damit zu befassen. Alles nur Psychogelaber und die Psychologen seine eh das letzte, weil sie einem alles nur einreden. Irgendwie war das für mich fast noch einmal schlimmer als die Tatsache, dass meine Kindheit und Jugend tatsächlich dazu beigetragen haben könnten

Zitat von moo:
Das steht Dir zu aber Du solltest Dir auch die Zeit zugestehen, zuerst die Wut laufen zu lassen und der Traurer jene Zeit zu lassen, die sie braucht, um sich selbst überhaupt zu finden. Eventuell wird sich auch gar keine echte Trauer um die Mutter einstellen sondern eher eine Trauer um die nie gehabte Mutter, wie oben schon angedeutet.

Es tut mir sehr leid für sie, wie das alles gekommen ist. Dass sie nicht noch eine schöne Zeit in der Seniorenresidenz haben konnte. Es tut mir auch sehr leid, dass sie die letzten Jahre einsam war. Es tut mir leid um ihr Leben und dass sie nie reflektieren konnte und sich so auf mich fixiert hat. Aber die Trauer ist wirklich eher die um eine Mutter, die ich nicht hatte. Und darüber, dass die Hoffnung darauf nun mit ihr gestorben ist

Zitat von moo:
Streiche mal probehalber das kann und ersetze es durch will. Gestehe Dir zu, dass Du vielleicht gar nicht trauern willst! Punkt. Das wäre z. B. eine Variante von gelebter Eigenverantwortung.

Doch, ich trauere ja. Mir wäre es ja viel lieber, ich würde mich einfach nur erleichtert fühlen und könnte einfach abschließen.

Zitat von moo:
Ich wäre erfreut, wenn sie das wirklich so gemeint hätte aber ich denke eher, es war lediglich ein kleiner Zwischenakt ihres Lebenstheaters. Insofern würde ich es maximal als Geste akzeptieren, aber nicht wirklich ernst nehmen..

Konnte ich leider auch nicht. Zumal das Verhalten ja sofort danach weiter ihren Worten widersprach.

Zitat von moo:
Auch hier würde ich relativierend das können durch wollen ersetzen...leider. Sich immer darauf zu berufen, etwas nicht zu können verliert m. E. an Glaubwürdigkeit, wenn man es offenbar nie versucht hat.

Ich denke halt, irgendwie war sie ja auch arm dran. Es muss ja auch für ihre Störung einen Grund gegeben haben. Das Schlimme ist aber eben, dass sie ja nie eingesehen hat, dass ihr Verhalten nicht normal ist. Für sie war sie immer das arme, unverstandene Opfer, dem vor allem die Tochter ja so übel mitspielt.

Du hast mir auf jeden Fall mit deinen Anmerkungen sehr geholfen, vielen lieben Dank dafür, @moo.

27.07.2023 00:45 • x 2 #16


Reconquista
Sei froh, dass sie endlich tot ist. Sie hat dir dein Leben lange genug zur Hölle gemacht. Lass sie in Frieden ruhen.

27.07.2023 01:30 • x 1 #17

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moo
@Reconquista Gesagtes kann Körperliches nicht nur überleben, es kann auch zu ungeahnter Größe heranwachsen.

28.07.2023 11:50 • x 2 #18


Reconquista
Zitat von moo:
@Reconquista Gesagtes kann Körperliches nicht nur überleben, es kann auch zu ungeahnter Größe heranwachsen.

was genau willst du damit sagen?

28.07.2023 12:01 • #19


moo
Zitat von Reconquista:
Was genau willst du damit sagen?

Der Mensch mag sterben, aber sein Wirken bleibt bestehen, kann sich sogar immens aufbauen.

28.07.2023 12:53 • x 3 #20


A


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