Warum eine extreme Sichtweise

Salü,

ich hab noch eine Erkenntnis. Der Ablauf ist wie folgt:

1) Ein Ereignis tritt ein. Es gibt nun 100 Interpretationsmöglichkeiten. Eine davon finde ich besonders schlimm. Sie macht mir offenbar Angst oder wäre für mich ganz schlimm, wenn sie stimmen würde.
2) Aus genau dem Grund ist sie nun präsent und was mache ich damit? Ich versuche sie zu widerlegen. Geht aber nicht, eventuell werde ich sogar darin bestätigt, dass man das durchaus so sehen könnte.
3) Es ist ein Kreislauf. Ich finde sie jetzt noch schlimmer und möchte es noch mehr los haben, weil ich mit dieser Interpretationsmöglichkeit nicht klarkommen würde.

Eigentlich ist es das. Das ist das Problem, was ich ein paar Mal schon hatte. Eigentlich total einfach.

Lösungsideen zu den Punkten:

1) Wieso machen mir die Interpretationen Angst, kann man daran etwas tun? Das sehe ich nicht, weil das sind nunmal schlimme Interpretationen. Wenn sie stimmen würden, wäre es sehr schlimm.
2) Umgang mit Unsicherheit lernen? Könnte sein, dass sie stimmen. Aber da merke ich schon wie sich bei mir alles zusammenzieht Das gelingt mir nicht. Wenn es stimmen könnte... ohje ohje... das beruhigt mich nicht. Ist hier der Knackpunkt?

Aber ich glaube das ist es. Dafür brauche ich eine Lösung, das ist mein Problem. Ich habe nun aus der Vergangenheit gleich das Unsicherheitsthema wieder erwähnt. Aber ist das vielleicht was anderes? Müsste ich lernen das positive zu sehen? Aber das ist so schwer, weil ich nach einer Zeit nur noch die negative Interpretation sehe. Sie wird immer präsenter.

Habt Ihr eine Idee?

Tex

Versuche dich mehr auf das was ist und nicht auf das was wäre wenn zu konzentrieren.
Oder anders formuliert, versuche dein Augenmerk auf das Hier und Jetzt zu legen.

Wenn Gedanken für die Zukunft kommen, was sein könnte, dann denken, ich kann das nicht wissen und so wie es kommt, so kommt es. Irgendwie wird es weitergehen und es wird Lösungen geben.

Zitat von Sinnsucher:

Es gibt nun 100 Interpretationsmöglichkeiten.

Wie du schreibst, es sind Interpretationen, Vermutungen, Befürchtungen, Möglichkeiten. Du kennst die Wahrheit nicht. Wenn du immer vom Schlimmsten ausgehst, dann tust du deinem Gegenüber womöglich sehr unrecht.

Das ist vielleicht so, als ob man jemanden immer unterstellt, dass er untreu ist, obwohl der in keinster Weise überhaupt darüber nachdenkt. Aber durch das fehlende Vertrauen, und dass man sich dann immer rechtfertigen und erklären muss, hat man irgendwann die Schnauze voll, und denkt sich vielleicht: Ok, wenn man sowieso davon ausgeht, dass ich fremdgehe, dann mache ich das halt. Dann kriegt der Partner halt die Bestätigung.
Es ist egal, wie ich mich verhalte, man glaubt/vertraut mir sowieso nicht.

Man kann durch sein Misstrauen auch die Mitmenschen in eine Richtung drängen, wo man sie eigentlich gerade nicht haben möchte.