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Windy
Zitat von moo:
Schamhafte Sinnfplanze (Mimosa pudica)

Man lernt hier immer dazu, auch ohne den Duden.

06.01.2023 13:15 • x 1 #21


S
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure Antworten. Ich war zugegebenermaßen sehr überrascht dass ich so viele Antworten hatte Aber habe gerade gesehen, dass hier eine Diskussion entbrannt ist.

Vielleicht löse ich das kurz auf:

@PQhope2023 Vielen Dank, dass du für mich eintrittst, das weiß ich zu schätzen. Icefalki hatte aber schon auf manchen Post von mir geantwortet, ich habe es in dem Fall daher nicht als Kränkung aufgefasst, sondern wohlwollend verstanden und habe mich ein Stück ertappt gefühlt.

Daher: Ja, ich kann auf das Wort Mimose je nachdem wer es sagt sensibel reagieren, das stimmt schon. Aber in dem fall war das nicht so. Es ist damit alles in Ordnung, danke euch.

@PQhope2023 Danke für deine Gedanken, schön zu hören, wenn man hier nicht alleine ist

@Icefalki und @moo: Ich glaube, ihr habt es ja beide recht deutlich gemacht... es scheint ein Ego-Ding zu sein. Aber eine sache verstehe ich nicht oder da bekomme ich noch nicht klare sicht: Wenn mich jemand kränkt neige ich wohl dazu, die person zu verurteilen. Das baut mein Ego dann auf, denn ich verurteile es und breche den Kontakt ab. Damit habe ich gesiegt, mein Ego ist zufrieden. Ist aber blöd, wenn das Freunde sind Das mit der Vase bspw. Ich will ja nun nicht den Kontakt abbrechen... oder zumindest sagt mein Kopf, dass da irgendwas nicht passt. Ich muss also mein Ego aufbauen ohne zu fliehen? Ist es Flucht? Hm...

Danke euch

Tex

06.01.2023 21:37 • x 3 #22


A


Warum eine extreme Sichtweise

x 3


moo
Guten Morgen Tex,

zur Verurteilung: das Ego fühlt/sieht stets dual und da Kränkungen von außen kommen, ist es naheliegend, dafür ebenso das Außen verantwortlich zu machen und idF schuldig zu sprechen: Wer mir Böses tut, ist böse. Das ist die übliche, meist unbewusst vollzogene Reaktion auf Kränkungen - auch wenn man es so offen nicht unbedingt zugeben würde. Es ist mehr ein innerer Dialog, den man auch noch herrlich lange weiterführen kann bis man zu dem Schluss kommt, dass der, der einen gekränkt hat, tatsächlich ein schlimmer Finger ist. Was letztlich im ärgsten Fall zum Kontaktabbruch diesem Menschen gegenüber führen kann.

Um zum Ego zurückzukehren, lass uns dies noch mal anschauen:

Wer mir Böses tut, ist böse.
impliziert ja (bei den meisten sehr dualistisch ausgeprägten Egos) automatisch auch
Wer mir Gutes tut, ist gut.

Die Bewertung, die Verurteilung ist unübersehbar. Doch dass sie von dem (verletzlichen, schmeichelanfälligen) Ego vollzogen wird, ist schon weniger leicht erkennbar - vor allem nicht vom Ego selbst. In der Analyse bei anderen (so wie ich es jetzt hier bei Dir mache), ist das einfacher, ersichtlicher. Warum ist das so?

Das Ego geht immer von zweierlei aus:

1. Ich bin ich.
2. Du bist Du.

Wie oben bei Böse Gut ist jedoch in den etablieren Fest-Stellungen (ich behaupte: Verblendungen!) bin bist bereits ein vorauseilendes Urteil gefallen: Ich und Du sind verschieden. Der Begriff Urteil ist hier in der Tat wörtlich zu nehmen: Ur-Teil, eine ursächliche Teilung. Und die Ursache für diese Teilung ist das Ego. Und das ist die - leider - übliche Art, wie wir Menschen die meiste Zeit unseres Daseins erleben: auf der egobasierten Überzeugung, geteilt zu sein.

Zitat von Sinnsucher:
Das baut mein Ego dann auf, denn ich verurteile es und breche den Kontakt ab. Damit habe ich gesiegt, mein Ego ist zufrieden.

Ja, das ist ein treffliches Beispiel für die o. g. Erklärung. Hinzu kommt, dass das Ego ja im Laufe des Lebens nicht nur Menschen trennt (und bewertet), sondern (fast) alles Mögliche! Das Ego bewertet die Politiker, die Politik insgesamt, die Wirtschaft, die Kultur, die Moral, die Theorien, die Glaubensgebäude - letztlich ist das gesamte Erleben Bewertung. Und aus dieser Bewertung folgen Gefühle: Angenehm und Unangenehm und aus diesen Gefühlen dann Wahrnehmungen und neue Urteile. Letztlich folgt das Ego seiner eigenen Verblendung und strebt nach Angenehmem und flieht vor Unangenehmem. Das ist der Leid-erzeugende und Leid-erhaltende Kreislauf der Ich-Illusion.

Die charakterliche Entwicklung führt im Laufe der Jahre oft dazu, dass der Eine eher das Gute, der Andere eher das Schlechte im Menschen/in der Welt sieht - aber das obige Prinzip ist dasselbe.

Zitat von Sinnsucher:
Ist aber blöd, wenn das Freunde sind Das mit der Vase bspw. Ich will ja nun nicht den Kontakt abbrechen... oder zumindest sagt mein Kopf, dass da irgendwas nicht passt.

Das ist nun ein Beispiel für diesen Kreislauf: zuerst flieht man, dann sehnt man (sich), dann verurteilt man sich selber, dann redet man sich wieder ins Recht usw. - es hört nie auf.

Zitat von Sinnsucher:
Ich muss also mein Ego aufbauen ohne zu fliehen? Ist es Flucht?

Ja, es ist eine Art Flucht. Das Ego flieht vor Verletzung, letztlich vor Nicht-Bestätigung. Denn das Ego muss die Verblendung aufrecht erhalten, sonst wäre es ja weg. Ein Ego braucht ständig Bestätigung, sonst glaubt es, zu sterben. Und etwas, das Bestätigung braucht, ist nicht nur anfällig (für ausbleibende Bestätigung) sondern auch unsicher.
Deshalb lauten die landläufigen Therapie-Rataschläge: Bau Dein Ego auf!

In Wirklichkeit erzeugt ein starkes Ego ebenso Leid wie ein schwaches Ego. Ego ist einfach Ego und Ego = Verblendung = Leid. Die Schwäche oder Stärke des Egos ist lediglich ein Wert auf der Skala und eigentlich unrelevant im Vergleich dazu, was das Ego an sich letztlich anrichtet...

Wenn man aber das bisher Gesagte zumindest nachvollziehen oder gar vollumfänglich verstanden hat, erkennt man, dass diese Therapie des starken Egos maximal nur mittelfristig eine (neue) Krücke darstellen kann. Da der andere Weg, nämlich dem Ego durch genau dieses Verstehen (und entsprechende Verhaltensänderung) die Triebkraft zu entziehen, anstrengend und - oberflächlich betrachtet - unlogisch erscheint, tun das auch nur die Allerwenigsten: ihrem Ego endlich mal in den Steiß zu treten...

Ich steig hier mal wieder aus - sorry, Deine Themen finde ich immer so reizend. Eindeutig mein Ego-Problem...

07.01.2023 07:59 • x 4 #23


S
Hii moo,

bei einem Satz bin ich echt fast zusammengeschreckt: Letztlich folgt das Ego seiner eigenen Verblendung und strebt nach Angenehmem und flieht vor Unangenehmem. Das beschreibt mein Leben so gut... ich vermeide alles, was mir unangenehm ist. Es ist auch sehr stark getrieben von diesem: Hör auf Deinen Bauch, hör auf Dein Gefühl usw. Durch dieses Hören auf... bin ich immer sensibel für Angenehm / Unangenehm und renne weg vor dem Unangenehmen.

Das is bei mir so brutal vorhanden... vielleicht kannst dich noch an die Sache mit dem Sofa erinnern, die ich mal gesagt hatte. Ein Fleck auf dem Sofa... unangenehmes Gefühl, ich tausche das Sofa aus, weil ich das unangenehme Gefühl kaum aushalte.

Ich verstehe - glaube ich - was du mit dem Stärken des Egos meinst. Ich frag mich nur: Das Ego hat ja auch seine positiven Seiten, es ist identität. Du hast gute Beispiele genannt. Wir verurteilen Politik, das Verhalten von anderen... alles ein Ego-Ding. Wir fühlen uns dann besser. Was bleibt denn noch, wenn man dieses Ego ignoriert? Da habe ich noch nen Hänger. Ist das dann nicht Gleichgültigkeit? Habe ich dann noch eine Meinung zu etwas?

Danke dir mal wieder für deine ausführliche Antwort. Es ist immer eine Freude!

Tex

07.01.2023 23:44 • x 2 #24


S
Und noch eine Sache verstehe ich nicht: Es fällt mir ganz schwer zu unterscheiden zwischen Berechtigtes Entfernen von Personen aufgrund von Kränkung und Unberechtigtes Entfernen von Personen aufgrund ego-zentrierter Kränkung.

Beispiel: Wenn mir jemand jeden Tag Geld klauen würde, könnte ich auch sagen: Wenn ich meine Einstellung dazu ändere und verstehe, dass wir alle Eins sind usw. dann wäre das ja gar nicht schlimm und ich kann mit der Person weiter in Kontakt bleiben, alles prima. Ich könnte aber auch sagen: Eine Frechheit, den will ich nie wiedersehen.

Ich verstehe nicht, wo dann noch die Grenze ist. Das Ego gibt mir Orientierung. Im Moment: Freundin hat mich mehr oder weniger angeflunkelt, weil eigentlich hat sie eine Vase auch für jemanden anderen gemacht. Eine Lüge!

Ich versteh, dass das eigentlich übertrieben ist. Aber es ist eben mein Gefühl. Wenn mich nun jemand jeden Tag beklaut, ist das ja nur meine Sichtweise. Theoretisch könnte ich mich ja dann auch damit anfreunden. wenn alles im Fluss ist... wo sind dann noch Grenzen?

Tex

08.01.2023 00:15 • x 1 #25


Gaulin
Zitat von Sinnsucher:
Ich verstehe nicht, wo dann noch die Grenze ist. Das Ego gibt mir Orientierung. Im Moment: Freundin hat mich mehr oder weniger angeflunkelt, weil eigentlich hat sie eine Vase auch für jemanden anderen gemacht. Eine Lüge!

Ich grätsche mal dazwischen...
Das es eine Lüge ist wertest du so. Allerdings kennst du die Wahrheit nicht. Dazu müsstest du sie fragen und sie ehrlich antworten.
Nun gibt es ja wer weiß wieviele Möglichkeiten, wie sie es meint, wie es wirklich war/ist usw. Warum versteifst du dich auf die nagativste Möglichkeit: nämlich LÜGE oder VERRAT? Erkennst du vielleicht ein Muster? Warum denkst du so? Woher rührt das?

Zu dem wo die Grenze liegt, hängt ja auch wieder davon ab, wie du wertest, wo deine eigenen Grenzen liegen, wie du damit umgehen kannst, was deine Bedürfnisse und Erwartungen sind usw. Der Mittelweg ist anstrebsam. Weder ganz oder Garnicht. Dennoch gibt es tatsächlich Toxizität, die es zu vermeiden gilt. Zb Gewalt oder Betrug (wirklicher, nicht NUR empfundener)...

08.01.2023 00:51 • x 3 #26


moo
Zitat von Sinnsucher:
Ich verstehe - glaube ich - was du mit dem Stärken des Egos meinst. Ich frag mich nur: Das Ego hat ja auch seine positiven Seiten, es ist Identität. Du hast gute Beispiele genannt. Wir verurteilen Politik, das Verhalten von anderen... alles ein Ego-Ding. Wir fühlen uns dann besser.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es sehr schwierig - weil ungewohnt - ist, das zu verstehen. Bitte beachte, dass ich nicht dazu geraten habe, das Ego zu ignorieren. Ignorieren würde bedeuten, eine Tatsache auszublenden bzw. zu verleugnen. Ich riet dazu, das Ego - bzw. dessen Zustandekommen und Funktion zu verstehen.
Die typische und meist nahezu induktive Reaktion der allermeisten Menschen auf diesen Rat ist genau jene Haltung, die Du hier formulierst:
Zitat von Sinnsucher:
Was bleibt denn noch, wenn man dieses Ego ignoriert? ... Ist das dann nicht Gleichgültigkeit? Habe ich dann noch eine Meinung zu etwas?

Exakt diese Fragen haben mich seinerzeit auch umgetrieben. Es hat Jahre gedauert, bis ich einsehen musste, dass diese Fragen ebenfalls ein, wie wir es hier nennen, Ego-Problem darstellen.
Wie Du ganz richtig sagst: Das Ego ist (schafft) Identität. Allerdings, und ich bitte Dich, das mal ganz aufrichtig zu hinterfragen: Du bewertest das auch (ganz selbstverständlich!) als positiv. Warum? Weil für das Ego Identität quasi einen Selbst-Erhalt darstellt.
Wenn ich diese Identität und die positive Bewertung in Frage stelle, bedeutet das für das Ego automatisch einen Angriff und geht davon aus, dass ich Identität als negativ bewerte, was aber gar nicht der Fall ist. Ich rate lediglich dazu, Ich, Ego und Identität zu untersuchen, um es zu verstehen.
Und Du wirst vielleicht lachen, oder evtl. sogar schon ahnen, dass dieses Verständnis (sofern erlangt) Deine Bedenken/Fragen als unnötig bzw. abwegig entlarven würde.

Zitat von Sinnsucher:
Wenn ich meine Einstellung dazu ändere und verstehe, dass wir alle Eins sind usw.

Auch hier: wurde oben irgendwo gesagt, dass Alle Eins sind?
Muss denn die Hinterfragung des dualen Denkens automatisch ein Gegenteil etablieren? Ist ein Sein ohne Selbst der Tod?

Zitat von Sinnsucher:
Wenn alles im Fluss ist...wo sind dann noch Grenzen?

Müssen Grenzen sein? Das vertraute Gefängnis ist dem Ego lieber als die unbekannte Freiheit...

Zitat von Sinnsucher:
Es fällt mir ganz schwer zu unterscheiden zwischen Berechtigtes Entfernen von Personen aufgrund von Kränkung und Unberechtigtes Entfernen von Personen aufgrund ego-zentrierter Kränkung.

Jegliche Kränkung ist Ego-bedingt; ob berechtigt oder unberechtigt ist unrelevant wenn es um das Verständnis von Kränkung geht.

Dein 1. Beispiel:
Zitat von Sinnsucher:
Wenn mir jemand jeden Tag Geld klauen würde, könnte ich auch sagen: Wenn ich meine Einstellung dazu ändere und verstehe, dass wir alle Eins sind usw. dann wäre das ja gar nicht schlimm und ich kann mit der Person weiter in Kontakt bleiben, alles prima. Ich könnte aber auch sagen: Eine Frechheit, den will ich nie wiedersehen.

Diebstahl ist keine Kränkung sondern ein Verhalten, welches beide Betroffenen schädigt: den Dieb schädigt diese Handlung karmisch, den Bestohlenen rein objektiv lediglich materiell, sofern er nicht mit einer Geisteshaltung darauf reagiert, die wiederum für ihn karmisch unheilsam ist (z. B. indem er sich dadurch gekränkt fühlt).
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass sowohl Kränkung als auch Lob das Ego befeuern.
Noch vielleicht als Ergänzung: Heilsam steht hier für Abschwächung der Ich-Illusion, Unheilsam steht für Stärkung der Ich-Illusion.

Dein 2. Beispiel:
Zitat von Sinnsucher:
Freundin hat mich mehr oder weniger angeflunkelt, weil eigentlich hat sie eine Vase auch für jemanden anderen gemacht. Eine Lüge!

Ja, von @Gaulin s (m. E. berechtigten Einwurf) abgesehen, wohl eine Lüge. Aber Wahrheiten sind - wenn überhaupt - meist nur Wahrheiten der jeweiligen Individuen. Und, wieder Gaulin zitierend: Müssen es immer Extreme sein? Sind das die o. g. Grenzen, die Du als so hilfreich und Orientierung gebend empfindest?
Bist Du weniger Du, wenn Du ihre Lüge einfach mal netterweise als gut gemeinte Übertreibung akzeptierst (was es z. B. m. E. höchstwahrscheinlich war...)?
Du kannst gerade an diesem Beispiel erkennen, wie uns das Ego knechtet!

Salve und sonnigen Sonntag!

08.01.2023 13:06 • x 3 #27


hereingeschneit
Zitat von moo:
Ich riet dazu, das Ego - bzw. dessen Zustandekommen und Funktion zu verstehen.

Was mir dabei tatsächlich oft hilfreich war/ist, war die Aufforderung das ich raus zu nehmen.
Einfach Situationen anschauen, durchspielen, wenn ich ohne Bedürfnisse wäre. Wenn es mir nicht wichtig wäre, ob ich will oder nicht will. Wie würde ich dann sein? Was würde ich dann tun? Was würde sich dann verändern?

08.01.2023 13:39 • x 2 #28


moo
Zitat von hereingeschneit:
Wenn es mir nicht wichtig wäre, ob ich will oder nicht will. Wie würde ich dann sein? Was würde ich dann tun? Was würde sich dann verändern?


Die Bedürftigkeit sollte sich dadurch abschwächen, was wiederum ein untrügliches Zeichen für Ego-Abschwächung ist. Ein Schritt (zurück) in die (ursprüngliche) Freiheit

08.01.2023 13:46 • x 2 #29


S
Super super spannend, danke Euch!

Ich fang mal an:

@Gaulin: Nun gibt es ja wer weiß wieviele Möglichkeiten, wie sie es meint, wie es wirklich war/ist usw. Warum versteifst du dich auf die nagativste Möglichkeit: nämlich LÜGE oder VERRAT? Erkennst du vielleicht ein Muster? Warum denkst du so? Woher rührt das?

Bingo. Das ist genau der Punkt. Das ist mir auch schon aufgefallen. Und der Witz ist, wenn ich mir dessen bewusst werde, höre ich eine innere Stimme die sagt: Na aber ich kanns mir halt auch nicht schön reden, da kann ich ja alles entschuldigen. Witzig, wo rum gehts, andersrum nicht. D.h. ich versteife mich auf die negativste Möglichkeit, das ist so nervig. Und ich weiß auch wieso... oder zumindest meine ich zu wissen wieso: Der Ablauf ist wie folgt: Ich höre etwas / nehme etwas wahr... ich sehe verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, dabei ist auch diese mich kränkende Interpretationsmöglichkeit dabei und ein Teil in mir hält die für absolut realistisch. Und jetzt ist das Problem, so lange ich es für realistisch halte und aus irgendeinem Grund auch innerlich glaube und auch nicht widerlegen kann, dass das absolut möglich ist, bastel ich nun dran rum mit dem einzigen Ziel: Ich will es entkräften, es soll so nicht sein. Denn es könnte ja stimmen und das will ich nicht. Will ich das mich eine Freundin knallhart belügt? Natürlich nicht! Also muss ich es entkräften, ich will es widerlegen. Damit das es könnte sein nicht zutrifft. Das ist ein Muster, was ich bei mir schon öfter gemerkt habe. Ich will bspw. mit dieser Freundin super befreundet sein, jetzt steht diese Lüge im Raum. Ich habe mit ihr auch schon ansatzweise drüber geredet, sie sagt selbst, dass das vielleicht etwas komisch angekommen ist, sie weiß auch nicht, wieso sie das so gesagt hat, sie versteht auch, dass mich das gekränkt hat. HA! D.h. sie konnte es auch nicht entkräftigen, sie hat bewusst in Kauf genommen, dass mir etwas schadet! Und dann geht in mir ein Sturm der Entrüstung los: Will ich mit jemandem befreundet sein, die mich anlügt? Das ist wohl das allerletzte. Leute, ich habe eine Lügnerin in meinem Umfeld... ich habe schonmal eine Lügnerin gehabt, das brauche ich nicht nochmal... Und genau diesen Teil verstehe ich überhaupt nicht. Diese Entrüstung... das ist definitiv nicht richtig von mir.

Eine andere Freundin von mir würde in der Situation so reagieren: Oh, bin ich wohl nicht die einzige, hat sie wohl anders gesagt, aber naja, Hauptsache sie ist mit mir befreundet, nun passt alles. Ich habe das nämlich mal ner Freundin erzählt und sie hat mir gesagt, dass sie so reagieren würde. Ich saß mit offenem Mund da Hab mich nur gefragt: Häää, aber Du wurdest angelogen! Dir wurden Unwahrheiten erzählt und das ja wohl bei vollem Bewusstsein, man hat die gekränkt und wusste, dass das vermutlich verletztend sein kann. Wie will man mit so jemandem befreundet sein?

Ich kapiere die Schleife, in der ich mich befinde. Etwas passiert, was mir nicht passt. Dann dreh ich mich darum, um es eben zu entkräften. Ich bräuchte die Schleife nicht, wenn ich damit kein Problem hätte. Ich nehme es irgendwie sehr sehr intensiv wahr und hängt immer an diesen Dingen, die sein könnten. Und dann arbeite ich dran rum und merke manchmal: Es könnte ja wirklich sein! So wie in dem Fall, ich rede mit meiner Freundin und sie gibt sogar zu, dass es kränkend sein könnte und dass das eventuell doof war. D.h. ich habe sogar den Beleg, dass es eine Kränkung war.

@moo: Diebstahl ist keine Kränkung sondern ein Verhalten, welches beide Betroffenen schädigt Das verstehe ich. Aber was ich nicht verstehe, in meinem Kopf sehe ich eine Lüge einer Freundin genauso. Ich sehe es als Gefahr. Als bewusste Schädigung meines Vertrauens etc. Es ist ganz komisch, ich weiß nicht, warum, aber ich reagiere hier in einer Art empört... ich verstehe meine Argumentation witzigerweise. Ich kann das nachvollziehen, was ich mir da erzähle. Aber in mir ist eine Stimme, die sagt: Ähhhh, warte mal. Andere sehen das anders. Du magst davon überzeugt sein, aber Du solltest dich hier dringend selbst hinterfragen.

Und es ist schwierig gegen eine eigene Überzeugung anzutreten. Ich weiß, ich soll es nicht als Kampf sehen, aber bissi isses halt doch so.

Ich frage mich manchmal: Ist das Ego zu klein (weil man wie Du sagst immer auch von Ego aufbauen redet) oder ist es vielleicht zu groß?

Ich mag die Idee des Betrachtens von außen. D.h. ich sehe, was mein Ego hier treibt, das funktioniert auch schon ganz gut. Ich bin gerade in einer Phase, in der ich mir das Ego von außen anschaue

Tex

08.01.2023 16:45 • x 1 #30


moo
Zitat von Sinnsucher:
Ich frage mich manchmal: Ist das Ego zu klein (weil man wie Du sagst immer auch von Ego aufbauen redet) oder ist es vielleicht zu groß?

Zeig mir Dein Ego!

08.01.2023 17:01 • #31


Gaulin
@Sinnsucher
Zitat von Sinnsucher:
sie sagt selbst, dass das vielleicht etwas komisch angekommen ist, sie weiß auch nicht, wieso sie das so gesagt hat, sie versteht auch, dass mich das gekränkt hat

Das sagt sie im Nachhinein...

Und jetzt das:

Zitat von Sinnsucher:
HA! D.h. sie konnte es auch nicht entkräftigen, sie hat bewusst in Kauf genommen, dass mir etwas schadet! Und dann geht in mir ein Sturm der Entrüstung los: Will ich mit jemandem befreundet sein, die mich anlügt?

BEWUSST? War ihr das in dem Moment des Sagens eben noch nicht. Erst hinterher, als du sie fragtest, sah sie ein, dass es komisch rüberkam. Also war es unbewusst im besagten Moment. Sie lügt also NICHT.

08.01.2023 18:32 • x 2 #32


S
@Gaulin Komischerweise sehe ich das etwas anders, aber vielleicht weil ich noch nicht alles dazu erzählt habe. Aus dem Gespräch mit ihr habe ich schon rausgenommen, dass sie schon wusste, dass das eventuell komisch ankommen könnte. Sie meinte sogar, ein bissel hatte sie ein schlechtes Gewissen (das hatte ich vergessen zu schreiben). Ich glaube so Situationen gibt es im Leben ganz häufig: Man weiß, dass das eigentlich nicht sooo toll ist, aber man tuts trotzdem und findet für sich selbst dann auch genügend Begründungen wieso das nun schon so in Ordnung war.

So kam mir das auch vor. Sie meinte, dass sie nicht wisse, wieso sie das gesagt hat... aber es klang schon nach Naja, hab das halt so gesagt und ich mach ja nichts falsches. Das war schon ein Ja toll wars nicht, zugegeben, aber in der Situation habe ich gedacht, dass ich ja nichts falsches mache und etwas schlechtes Gewissen habe ich zwar, aber das kann ich wegschieben.

Ich schere das dann auch alles über einen Kamm: Wer weiß, wo sie noch lügt? Als nächstes belügt sie mich bei ganz anderen Dingen...

Total unverhältnismäßig. Ich hatte tatsächlich mal das Problem, dass mich jemand sehr lange angelogen hat. Vielleicht kommt das daher?

Aber selbst wenn ich diesen Aspekt mal ausblende: Wäre es nicht richtig zu sagen, alles klar, das hat mein Ego angegriffen, verstehe ich. Nun legen wir das zur Seite und machen ganz normal weiter? Ich will ja weiterhin mit ihr befreundet sein, sie ist mir schon wichtig, aber ich habe nun so eine Grundskepsis. Und irgendwie finde ich das doof und auch fast gemein. Sie ist eine super Freundin. Ich will nun nicht, dass das zwischen uns steht, aber sie hat mir eigentlich gezeigt, dass sie wusste, was sie tut. Daher fällt es mir so schwer darüber hinwegzusehen. Eine bewusste Aktion. Nach meinem Verständnis. Ich glaube das Problem ist eher: Sie hat nur für sich gehandelt. Es war keine Verletzung gegen mich. Sie wollte nur sich schützen. Dass ich es als Angriff sehe... liegt da vielleicht das Thema? Dass mein Ego sich angegriffen fühlt obwohl es mit mir gar nichts zu tun hat? Weil es war ja nicht um mir zu schaden. Sie hat nur ihre Situation schützen wollen, damit sie nicht blöd dasteht. Von außen könnte man sogar sagen: Wie überheblich zu glauben, dass ich in dem Ganzen eine Rolle spiele.

@moo: Es ist eine Mischung. Teils sehr klein, teils sehr groß. Das ist das doofe. Zu stolz um gekränkt zu werden, zu unsicher um drüberzustehen. So?

Viele Grüße

Tex

08.01.2023 23:29 • x 2 #33


hereingeschneit
Du kennst die Gespräche, du weißt, was sie sagte und ich nehme mal an, auch was du sagtest (und in welcher Stimmung) .
Kannst du dich mal in deine Freundin rein denken?

Welche Gedanken könnte sie haben? Was könnte sie umtreiben?

Vielleicht in der Art:
Ich habe Spaß am töpfern und ich würde gerne persönliche Geschenke machen. Wem könnte was gefallen? Hm, für.... ein Schale und für... eine Kugel. Tex eine Vase und ... würde das sicherlich auch gefallen.
Bei jedem Teil, das sie töpfert hat sie die Person im Kopf, wo es bekommen soll.

Oder nur: Tex und ... möchte ich persönliche Geschenke machen, was könnte denen gefallen, eine Vase vielleicht, das krieg ich hin.
Dann sprichst du sie scheinbar darauf an und an deiner Reaktion merkt sie, dass du gekränkt bist, weil sie noch jemanden eine Vase gemacht hat.

Oh man, warum hat es das erfahren, warum muss er jetzt gekränkt sein, echt doof. Ich wollte ihm eine Freude machen und jetzt ist es wieder nicht gut genug, weil ich mich erdreist habe noch jemanden eine Vase zu machen. Ist echt anstrengend mit dem. Ich erzähle schon gar nicht mehr gerne, weil er alles immer falsch versteht und so leicht enttäuscht ist. Sobald er merkt, dass er bei mir nicht im Mittelpunkt steht, dass mir auch jemand anderes wichtig ist, dann kriegt er Selbstwertprobleme, das schränkt mich total ein........


Aber du kennst sie sicherlich besser und kennst ihre Reaktionen. Also was könnte in ihr vorgehen?

09.01.2023 00:25 • x 3 #34


Gaulin
Zitat von Sinnsucher:
Sie hat nur für sich gehandelt. Es war keine Verletzung gegen mich. Sie wollte nur sich schützen. Dass ich es als Angriff sehe... liegt da vielleicht das Thema? Dass mein Ego sich angegriffen fühlt obwohl es mit mir gar nichts zu tun hat? Weil es war ja nicht um mir zu schaden. Sie hat nur ihre Situation schützen wollen, damit sie nicht blöd dasteht. Von außen könnte man sogar sagen: Wie überheblich zu glauben, dass ich in dem Ganzen eine Rolle spiele.

Vielleicht gehst du mal von hinten ran (an die Problematik natürlich). Also ok sie hat dich angelogen, wie genau schadet dir dieser Aspekt nun? Du denkst weiter und denkst, dass sie noch in anderen Bereichen lügen könnte. Ok und wenn, wovor hast du da genau Angst? Was für eine Lüge könnte das sein, die dich so verletzt und warum? Oder glaubst du, sie wäre dann gar nicht mehr ehrlich?
Raten kann ich dir nur, wenn du erkennst, dass du empfindsam reagierst und es nicht so gemeint sein könnte, dass du dir das immer wieder vor Augen hältst. Glaubst du das nur bei ihr oder bei anderen auch?
Sicher kommt es aus Erfahrungen heraus, dass du so misstrauisch bist. Daran lässt sich aber gut arbeiten. Mit Selbstsicherheit, Selbstwert, Selbstbewusstsein kann dir doch so schnell keiner mehr was anhaben... Die anderen wirst du nicht ändern können. Also bleibt dir nur Akzeptieren, Reden und an dir selbst arbeiten...

09.01.2023 00:36 • x 1 #35


S
Hallöle,

ich habe nun viel drüber nachgedacht. Und am Ende komme ich dazu, dass es eine Kombination ist. Das Ego ist das eine, aber es ist die Angst vor es könnte sein, dass und somit die Suche nach Sicherheit.

Ich wurde einmal über Wochen hintergangen und belogen. Ich glaube es ist die Angst vor wenn das jetzt schon so wieder anfängt, könnte es sein dass mir so etwas wieder passiert.. Und das gebündelt mit meinem zwanghaften Sucht, Dinge, die mir nicht passen rückgängig machen zu wollen, resultiert in der verzweifelten Beschäftigung mit dem Thema in der Hoffnung, dass es keinen Grund gibt, Zweifel zu haben. Aber ich kann das was passiert ist nicht rückgängig machen und damit ist die Person nun bei mir versehen mit Gefahr!.

Ein Teil in mir denkt mittlerweile, dass diese übertriebene Kränkung, die ich gerade erleben, gar nicht die Kränkung jetzt durch diese Aktion ist. Sondern eine Projektion dessen, was ich schonmal erlebt habe und damit eine übertriebene Ablehnung vor ähnlichem.

Beispiel: Man wäre von einem Tier gebissen worden und fast gestorben. Nun kommt ein Tier, das einen etwas gepiekst hat, was auch schon unangenehm war, damit ist klar: Das Tier könnte genauso wieder sein. Damit verurteile ich das aufs Schlimmste.

Da erkenne ich tatsächlich ein Muster. Die Suche nach Sicherheit habe ich an vielen Stellen. Das Verhaltensmuster ist auch immer gleich: Ich versuche immer zu erreichen, dass etwas bestimmtes NICHT ist. Etwas macht mir Angst, dann versuche ich alles, um diesen Aspekt, der mir Angst macht entweder rückgängig zu machen oder ihn so zu untersuchen, in der Hoffnung, dass ich das Gegenteil belegen kann. Also ein Das war gar nicht so. Die Freundin hat mich gar nicht belogen... ich rede mit ihr... oh nein! Sie hat es tatsächlich!. Meist führt meine Suche nach Beweis für das Gegenteil eher dazu, dass es einfach bestätigt ist. D.h. mein Gefühl trügt mich meist nicht, nur sagt das nichts über die Folgen aus.

Beispiel mit dem Tier: Ja, es hat mich gepiekst... das kann ich nicht rückgängig machen. Aber es sagt nichts darüber aus, ob es mich sehr schlimm beissen wird. Aber da ist mein Kopf total vom Gegenteil überzeugt und da komme ich nun zum Punkt: Irgendwie hat mein Kopf eine ganz starre Argumentationskette. Wenn es piekst, dann beißt es auch. Wenn sie mich anschwindelt wird sie mich auch ganz schlimm anlügen können. Umgekehrt spannende Argumentation: Ein Tier, das nicht piekst, wird mich auch nie beißen. Eine Freundin, die mich nie anschwindelt, wird auch nie lügen. Das ist leider eine falsche These Aber hier sind wir glaube ich am Kern. Ich spinne mir aus Dingen, die passiert sind, die Zukunft zurecht. Ein Es könnte sein, dass.... Und davon bin ich dann so überzeugt, dass ich gar nicht mehr rauskomme. Für mich ist mit dem Geschehenen besiegelt, dass das, wovor ich Angst habe, in Zukunft passieren könnte. Während es vorher definitiv nicht passieren könnte, weil ich eine Scheinsicherheit hatte.

Macht das Sinn?

Tex

11.01.2023 13:17 • #36


hereingeschneit
Zitat von Sinnsucher:
Macht das Sinn?

Ich denke ja.
Aber die wesentlich entscheidendere Frage wäre: Was bringt dir jetzt diese Erkenntnis? Wirst/Willst/Kannst du dadurch etwas verändern? Den Kreislauf durchbrechen?

11.01.2023 13:35 • x 1 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Zitat von Sinnsucher:
Es könnte sein, dass....

Willkommen im Club. Damit setze ich mich schon mein halbes Leben lang auseinander.

Nennt sich Selbstreflektion und die Ergebnisse lassen sich doch sehen. Logo, als Perfektionisten und/oder Kontrollfreaks hätte wir gerne, dass wir uns weniger selbst im Weg stehen würden, aber wir geben uns ja redlich Mühe.

11.01.2023 13:43 • x 1 #38


moo
Zitat von Sinnsucher:
Aber ich kann das was passiert ist nicht rückgängig machen und damit ist die Person nun bei mir versehen mit Gefahr!.

Du kannst auch nicht rückgängig machen, dass Dir mit den meisten Personen Nichts oder Gutes passiert ist. Doch Du holst nur diesen Extremfall hervor und blickst aus diesem Erlebnis heraus ins Jetzt:
Zitat von Sinnsucher:
Ein Teil in mir denkt mittlerweile, dass diese übertriebene Kränkung, die ich gerade erlebe, gar nicht die Kränkung jetzt durch diese Aktion ist. Sondern eine Projektion dessen, was ich schonmal erlebt habe und damit eine übertriebene Ablehnung vor ähnlichem.


Zitat von Sinnsucher:
Die Suche nach Sicherheit habe ich an vielen Stellen.

Verwechsle nicht die Suche nach Sicherheit mit der Flucht vor Unsicherheit. Diese beiden Geisteshaltungen können sich gegenseitig bedingen, müssen es aber nicht notwendigerweise. Flucht kann auch Selbst-erhaltend ausgeübt werden:
Zitat von Sinnsucher:
Das Verhaltensmuster ist auch immer gleich: Ich versuche immer zu erreichen, dass etwas bestimmtes NICHT ist.


Hierzu wäre anzumerken, dass es weder Sicherheit noch Unsicherheit wirklich so gibt, wie der Geist sich diese vorstellt.

Zitat von Sinnsucher:
Meist führt meine Suche nach Beweis für das Gegenteil eher dazu, dass es einfach bestätigt ist.

Das liegt in der Natur der Zweifelsucht.

Zitat von Sinnsucher:
Aber hier sind wir glaube ich am Kern. Ich spinne mir aus Dingen, die passiert sind, die Zukunft zurecht. Ein Es könnte sein, dass.... Und davon bin ich dann so überzeugt, dass ich gar nicht mehr rauskomme. Für mich ist mit dem Geschehenen besiegelt, dass das, wovor ich Angst habe, in Zukunft passieren könnte. Während es vorher definitiv nicht passieren könnte, weil ich eine Scheinsicherheit hatte.

Wie oben schon erwähnt: Sicherheit und Unsicherheit sind letztlich Illusion. Die Definition Scheinsicherheit trifft ein von existierender Sicherheit bzw. Unsicherheit überzeugter Geist.
Wer dem Konstrukt Sicherheit huldigt, ernährt sein Erleben zwangsläufig durch die Vergangenheit. Selbiges gilt für die Unsicherheit. Die Aufgabe dieser Rahmenbedingungen bedeutet eine - evtl. noch unvertraute - Freiheit.
Sehr viele Menschen ziehen die Rahmenbedingungen und deren Folgen einer - durchaus Mut erfordernden - Freiheit vor. Und bereuen am Ende dieser Daseinsrunde, dass sie ihr Leben nicht gelebt haben.

12.01.2023 12:50 • x 1 #39


S
Danke Euch. Ich habe nun viel darüber nachgedacht... (ob das gut ist... )

Es passieren ganz erstaunliche Dinge in meinem Kopf. Es hat etwas von: Ich will mich nicht überzeugen lassen. Ich bin offenbar völlig unfähig meiner Freundin zu vergeben. Normal habe ich damit überhaupt kein Problem, ich bin äußerst großzügig. Aber in dem Fall funktioniert das gar nicht. Ich versteh nur gar nicht wieso. Offenbar ist es so ein wunder Punkt... ich werf sie in einem Topf mit allem, was mir dazu einfällt. Ich kann fast gar nicht differenzieren zwischen ihr und früheren Erfahrungen. Es ist alles eins. Total unfair. Ich finde man kann das ja nicht toll finden. Aber was ich drauß mache fühlt sich unverhältnismäßig an. Aber ich reagiere so allergisch auf diese Lüge... Im Grunde ist es so:

Ich bekomme im Grunde keinen Gegenbeweis, dass sie mich angelogen hat. Ich habe das versucht wieder und wieder durchzukauen. Aber man kann das nun mal so interpretieren.

Ich bin aber nun völlig unfähig ihr zu vergeben. Ich assoziiere das so stark mit einer früheren Erfahrung und es kommt so ein Selbstschutz hoch, dass ich das alles auf sie projiziere. Total gemein. Sie ist eine wirklich gute Freundin, aber ich krieg das nicht weg. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft nun daran kaputt geht, aber ich habe soooo Angst offenbar vor etwas...

Bisserl hab icke den Eindruck, dass ich das ursprüngliche Problem verarbeiten muss, erst dann bekomme ich das in den Griff...

Tex

28.01.2023 20:03 • x 1 #40


A


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