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79

G
Hey ihr Lieben!

Ich hab ne Weile überlegt, wo ich das Thema reinstellen soll und denke, hier passt es am Besten. Ich hoffe es halt mal.

Kennt ihr das Gefühl, mit niemandem ehrlich (abgesehen von der Therapie) über eure Angststörung ehrlich sprechen zu können, weil das Verständnis fehlt?

Freunde/Freundinnen, die nicht verstehen, warum man heute dies oder jenes nicht mitmachen kann, weil man mit sich selbst schwer beschäftigt ist?
Menschen, denen man von vornherein nix erzählt, weil man weiß, dass man da auf kein Verständnis hoffen braucht?

Ich weiß nicht.
Ich denke mir das schon öfter mal.

Einer Freundin hab ich es erzählt. Die fand das lachhaft. Für mich war es ne Lehre, keine weiteren Freundinnen mehr einzuweihen. Ich suche dann Ausreden, wenn ich nen schlechten Tag hab.
Familie ist so mittendrin. Richtiges Verständnis sieht auch anders aus. Aber die finden das zumindest nicht lachhaft.
Ich denke, viele können es auch einfach nicht nachvollziehen.

Es macht es oft irrsinnig schwer, wenn man gegen das Gedankenrad ankämpft und dann noch mit irgendwem freundlich und lustig rum shakern muss, obwohl einem eigentlich eher zum Weinen zumute ist.

Kennt ihr das?
Dieses Verstellen müssen teilweise.
Gegen die eigene Stimmung irgendwie ankämpfen, um sich nix anmerken zu lassen.

Musste ich einfach mal los werden. Vielleicht findet sich ja jemand wieder!

10.06.2022 15:10 • 11.06.2022 x 5 #1


33 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von Grübelkatze:
Kennt ihr das Gefühl, mit niemandem ehrlich (abgesehen von der Therapie) über eure Angststörung ehrlich sprechen zu können, weil das Verständnis fehlt?

Eigentlich nicht, weil ich nie das Bedürfnis hatte, mit jemandem über meine Angsstörung zu reden (hatte ich noch nicht einmal bei den Therapeuten ). Manchmal hat es sich situationsbedingt ergeben, dass ich erklärt habe, warum ich dies und das nicht machen kann, aber ich habe nie Verständnis erwartet. Wenn man das nicht nachvollziehen oder akzeptieren konnte, war das nicht mein Problem.

10.06.2022 15:35 • x 2 #2


A


Verständnis Außenstehender

x 3


Beebi
@Grübelkatze

Um ehrlich zu sein , rede ich , bzw. Schreibe ich nur hier richtig darüber . Es ist aber auch oft schwer , weil man ja erstmal einsehen muss , dass man eine Störung hat . Ich zum Beispiel denk ja zum Teil bis heute auch daran , dass es etwas organisches sein könnte. Auch wenn es vielleicht Quatsch ist , aber das weiß ich ja eben nicht genau . Hört sich komisch an , wol ?! Ist aber irgendwie so !

Ich glaube die die mir Sagen würden das sie es verstehen, glaube ich , würden sich doch ihren Teil dazu denken und unbewusst irgendwie etwas anders sein .


Ich mache sehr viel mit mir selber aus .

Man schaut den Menschen nur vor den Kopf und das macht alles manchmal garnicht so leicht und deswegen halte ich mich diesbezüglich eher zurück .

Ich habe am Anfang um ehrlich zu sein nie darüber nachgedacht , wie es Menschen wohl geht die so etwas haben, oder wie man einfach so Herzrasen bekommen kann wenn doch scheinbar alles gut ist . . Erst jetzt wo ich selber betroffen bin , denke ich darüber nach .

10.06.2022 15:38 • x 4 #3


G
@Schlaflose
Vielen Dank für deine Antwort!
Zitat von Schlaflose:
war das nicht mein Problem

Das finde ich gut!
Leider ist das ein weiteres Problem von mir. Die Leute erwarten irgendwie das man sich erklärt, akzeptieren das aber nicht. Das schlechte Gewissen hab dennoch ich! Immer! Teilweise tagelang!
Oh Mann, hab ich viel Baustellen!

10.06.2022 15:42 • x 2 #4


G
Mein großes Problem bei der Sache ist:
Dieses Gefühl Rechenschaft ablegen zu müssen. Es verlangt keiner. Es ist mein Gefühl.
Da ich aber gar nicht lügen kann, entsteht das Thema über die Angststörung reden was ja eigentlich nicht nötig wäre!

10.06.2022 15:46 • x 1 #5


Beebi
@Grübelkatze
Das Gefühl Rechenschaft ablegen zu müssen , habe ich bei allem , nicht nur dabei . Das ist bei mir ein Riesen großes Problem . Ich habe immer ein schlechtes Gewissen , wenn ich denke etwas falsch gemacht zu haben .

10.06.2022 16:03 • x 3 #6


G
Zitat von Beebi:
Das Gefühl Rechenschaft ablegen zu müssen , habe ich bei allem

Ich hab's auch bei allem, aber irgendwie kann ich, wenn es die Angststörung betrifft, deutlich schwerer damit umgehen.

10.06.2022 16:07 • x 2 #7


Beebi
@Grübelkatze

Ist auch schon irgendwie so !

10.06.2022 16:25 • x 1 #8


F
Ich erzähle es nicht jedem ,geht ja keinen was an .
Familie und so ,das schon ,ansonsten neeeeeeeeeeeeeeeeeee.
Und auf Verständnis ,darf man eh nicht hoffen.
Wer so eine Störung nicht hat ,kapiert es sowieso nicht .
Die halten einen, hinterher noch für blöd.

10.06.2022 16:25 • x 5 #9


Perle
Hallo @Grübelkatze,

eine Freundin, die Deine Ängste als lachhaft abtut, hat meiner Ansicht nach nichts mit einer echten Freundin gemeinsam. Insofern würde ich Dir anraten, auch einmal zu schauen, mit wem Du Dich anfreundest und ob der oder die überhaupt Deine Freundschaft verdient hat.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass ein Freund oder Freundin alles verstehen und nachvollziehen kann, was eine Angststörung an Symptomen mit sich bringt und wie bedrohlich sich diese bisweilen anfühlen. Ich kann aber dennoch erwarten, dass meine Erkrankung als real akzeptiert und mit zwischenmenschlichen Respekt angenommen wird. Echte Freunde können das, alle Anderen kannst Du getrost vergessen.

Rechenschaft bist Du übrigens niemandem schuldig, egal um welches Lebensthema es auch immer gehen mag. Menschen, die sich immer erklären möchten, haben nach meiner Erfahrung Probleme mit ihrem Selbstwert. Ich habe es an mir selbst zumindest zu genüge beobachtet, habe zu Beginn meiner Angststörung oft allen möglichen Leuten auch alles Mögliche erklären wollen. Das mache ich heute nicht mehr, sondern beschränke mich auf einen kleinen aber feinen Kreis guter Menschen.

Liebe Grüße, Perle

10.06.2022 16:26 • x 4 #10


G
Hallo @Perle
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Zitat von Perle:
überhaupt Deine Freundschaft verdient hat.

Das stimmt. Diese Freundschaft hat sich inzwischen auch erledigt. Da war der Bogen dann doch sehr weit überspannt.
Zitat von Perle:
dass meine Erkrankung als real akzeptiert und mit zwischenmenschlichen Respekt angenommen wird.

Genau. Das denke ich auch. Manche wollen das aber nicht verstehen, respektieren, was auch immer und sind dann schwer beleidigt, weil man wirklich mal ein Treffen absagen muss. Ein es geht mir sch..., ich krieg das nicht hin! wird dann nicht akzeptiert und Reiß dich zusammen, dann geht das schon! als Antwort gegeben. Da halt ich dann lieber meine Klappe und beiße mich durch.
Zitat von Perle:
haben nach meiner Erfahrung Probleme mit ihrem Selbstwert.

Stimmt voll und ganz. Hatte ich nie großartig und ob ich den je so richtig bekomme, steht irgendwo in den Sternen.
Zitat von Perle:
sondern beschränke mich auf einen kleinen aber feinen Kreis guter Menschen.

Das ist ein sehr guter Plan. Jetzt muss nur noch meine Menschenkenntnis besser werden.
Danke dir!

Lg Grübelkatze

@Beebi
Auch dir natürlich vielen Dank für deine Antwort. Ich hab zwar geantwortet, aber mich nicht bedankt. Sorry!

10.06.2022 16:37 • x 1 #11


G
Hallo @faolan

Auch dir Danke für deine Antwort!
Zitat von faolan:
Familie und so ,das schon ,

Meine Familie, also ein Teil davon weiß es, aber irgendwie trifft wirklich das zu:
Zitat von faolan:
Die halten einen, hinterher noch für blöd.

Psychisch ein Problem haben ist nicht greifbar und daher wird das irgendwie so abgetan. Weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.

10.06.2022 16:42 • x 3 #12


F
Zitat von Grübelkatze:
Hallo @faolan Auch dir Danke für deine Antwort! Meine Familie, also ein Teil davon weiß es, aber irgendwie trifft wirklich das zu: Psychisch ein Problem haben ist nicht greifbar und daher wird das irgendwie so abgetan. Weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.


Ich verstehe schon ,stimmt.

Nach dem Motto ,was man nicht sieht ,gibt es nicht .

10.06.2022 16:43 • x 1 #13


Beebi
@Grübelkatze

Ach , ist alles gut . Es ist doch keine Pflicht jemanden antworten zu müssen , also mir zu mindest nicht . Es ist schön , aber kein Muss !‍️

10.06.2022 16:47 • x 3 #14


Perle
Liebe @Grübelkatze,

Du kannst sehr viel für Deinen Selbstwert tun, das steht nicht in den Sternen, sondern liegt in Deinen Händen.

Du allein entscheidest, ob Du Dich einer bestimmten Situation gerade aussetzen möchtest bzw. kannst oder nicht. Du könntest z. B. dem Menschen, der Dir sagt, Du sollst Dich mal nicht so anstellen sagen, dass Dir so ein Satz gerade so gar nicht hilft und zwar klar und deutlich. Dann schluckt der Andere erstmal und wird sich vielleicht mal klar darüber wie dämlich seine Aufforderung gerade war. Das könntest Du dann nutzen, um zu erklären, welche Hilfe dieser Mensch Dir geben könnte, damit es Dir besser geht. Solche Situationen kannst Du üben und ich verspreche Dir, dass Dich die Anderen zukünftig mit mehr Respekt behandeln werden.

Und zur vermeintlichen Menschenkenntnis würde ich sagen, dass die schon hilfreich sein kann aber jeder von uns ist von Natur aus mit einer guten Intuition sprich Bauchgefühl ausgestattet und die belügt uns nicht.

LG Perle

10.06.2022 16:55 • x 3 #15


F
Zum Anfang ,meiner Erkrankung ,war ich so fertig ,und schwer von Symptomen gezeichnet .
Das versucht habe ,...............
Bei mir ging nichts mehr .

10.06.2022 17:02 • x 2 #16


F
Zitat von Beebi:
@Grübelkatze Ach , ist alles gut . Es ist doch keine Pflicht jemanden antworten zu müssen , also mir zu mindest nicht . Es ist schön , aber kein Muss !‍️



Du bist ein Empathischer Mensch , finde ich ganz toll.

10.06.2022 17:05 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
@Perle
Vielen Dank für deine Worte!

Die sind wirklich ermutigend.
Sie ermutigen mich dazu, einfach mal zu sagen, welche Hilfe angemessen ist und was gar nicht hilfreich ist.
Endlich mit mehr Respekt behandelt zu werden, hätte schon was erstrebenswertes, muss ich zugeben. Auch wenn es natürlich ein paar Menschen um mich gibt, die mich angemessen behandeln. Aber es gibt halt auch die, die glauben, ich bin der Fußabtreter.

Tja, das Bauchgefühl...
auf das sollte ich vielleicht auch mal hören.

Daran muss ich arbeiten.

Lg Grübelkatze

10.06.2022 17:05 • x 4 #18


Icefalki
Mir macht es Spass, dummes Geschwätz zu widerlegen.

Bei Reisst dich mal zusammen, nur als Beispiel habe ich erwidert, ich verstehe echt nicht warum man überhaupt noch Ärzte braucht, wenn sich jeder nur zusammenreissen müsste und der Drops wäre gelutscht.

Ich verstehe auch nicht, warum so eine läppisches Grippe überhaupt thematisiert wird, zusammenreissen reicht doch.

In der Regel ist dann Ruhe.

Ich persönlich hatte aber selbst Probleme, Angst zuzugeben. Echt jetzt, wie kann eine erwachsene Frau nimmer einkaufen gehen, nur, weil man an der Kasse warten müsste, und dann vielleicht Umfallen könnte? Echt jetzt, ich war von mir selbst genervt. So ein Schmarrn aber auch.

Insofern habe ich verstanden, dass man das nicht verstehen kann, wenn man nicht selbst drinsteckt.

Gleichzeitig bekommt man Angsterkrankungen gerne, wenn man von dem aussen so abhängig ist. Sich davor fürchtet , aufzufallen, davor, was andere denken könnten, usw..
Von daher können Reaktionen von anderen auch eine gute Übung sein, sein Selbstwertgefühl zu steigern.

Als Angsthase haste davon nämlich nicht viel und wer immer alles (und es anderen) Recht machen möchte, der lebt sehr stressig. Von nix kommt nämlich nix.

10.06.2022 17:10 • x 3 #19


G
Zitat von faolan:
Du bist ein Empathischer Mensch , finde ich ganz toll.

Das kann ich im Bezug auf @Beebi nur bestätigen.
Den Bezug zu ihr übernimmt es im Zitat leider nicht.

10.06.2022 17:10 • x 3 #20


A


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