Pfeil rechts

E
Guten Abend,
ich weiß zugegeben nicht ganz was ich mir von dem hier erhoffe, aber ich denke einen Versuch ist es wert. Ich leide schon seit geraumer Zeit an ziemlichen Selbsthass, es schwankt zwar mit der Zeit, sodass es Phasen gibt in denen es mir besser geht, aber momentan ist es wieder soweit, dass ich Suizidgedanken habe.

Bereits in der Pubertät hat das bei mir angefangen, dass ich einfach nicht so richtig klar kam. Ich fühlte mich irgendwie schon immer fehl am Platz, ganz egal wo ich war, auch wenn ich bei meinen Freunden war oder meiner Familie. Als meine beiden einzigen Freunde dann irgendwann ihre ersten Freundinnen hatten, erreichte das ganz zum ersten Mal einen Tiefpunkt. Nicht dass es an den Freundinnen lag, ich hab mir noch nie so richtig was aus so etwas gemacht, ich glaube es war eher das Gefühl noch weniger von dem zu verstehen, was um mich herum passiert. Mit der einen Freundin meines besten Freundes freundete ich mich dann auch irgendwie an, noch bevor die beiden zusammen kamen.

Eigentlich war es mehr sie, die auf mich zu ging, was mich damals bereits nachdenklich zurückließ. Wir redeten viel und wurden ziemlich enge Freunde, ihr ging es nicht gut und mir eben irgendwie auch nicht. Sie trennte sich dann irgendwann von meinem besten Freund und ich fragte ihn, ob es in Ordnung sei, würde ich mit ihr befreundet bleiben. Er meinte, das wäre es, sie war schließlich das einzige Mädchen, was mit mir redete, das wollte er mir wohl nicht weg nehmen.

Also unternahmen wir weiter Dinge und es entwickelten sich Gefühle zwischen uns, sodass wir gerade einmal nach etwas mehr als einem Monat, seitdem die beiden getrennt waren, zusammen kamen. Vielleicht klingt das komisch, aber ich konnte damals nicht verstehen, warum es nicht in Ordnung sein sollte, wenn jemand mit der Ex-Freundin eines Freundes zusammen kommt. Aber wie sich rausstellt, war es das nicht. Es wird niemals in Ordnung sein., war sein Wortlaut und dieser Satz hat sich in meinen Kopf eingebrannt. Die Zeit danach war stressig, aber mit ihr hielt ich das irgendwie aus.

Inzwischen hat sich vieles verändert. Wir sind nach wie vor befreundet, er zählt tatsächlich immer noch zu meinen einzigen drei Freunden, unter denen auch die Freundin ist, mit der ich zusammen gekommen bin. Das ganze ist inzwischen Jahre her, aber ich komme nicht darüber hinweg. Ich habe bereits vor ein paar Monaten eine Therapie gemacht, pausiert und fange sie jetzt momentan wieder an.

Es kam bereits unabhängig davon der Verdacht auf, dass ich wohl Autismus haben könnte, was erklären würde, warum ich nicht verstanden habe und immer noch nur bedingt tue, dass das alles eigentlich ein absolutes No-Go ist. Generell fällt mir so etwas schwer, weswegen auch neue Freund finden gefühlt die Hölle ist. In Kombination mit dem Selbsthass und den Schuldgefühlen, durch die ich mich am liebsten im Bett verkriechen möchte, isoliere ich mich immer mehr. Jede noch so kleine Änderung im Verhalten anderer projiziere ich auf mich und sehe es als Abneigung gegen über mir an.

Mir macht das alles Angst, ich wollte niemandem Weh tun, schon gar nicht meine Freunden. Bin ich ein schlechter Mensch? Denn es fühlt sich so an, als hätte ich das alles verdient, dass ich leide und vielleicht irgendwann einfach dieser Welt entschwinde.

07.08.2019 19:52 • 07.08.2019 #1


1 Antwort ↓

F
Das ist doch der Klassiker,sich in die Partnerin des besten Freundes zu verlieben,das sucht man sich ja nicht aus.
Für Deinen Freund war das sicher nicht schön aber es gibt keinen Besitzanspruch auf andere Menschen.
Wir sind alle frei,zu wählen,mit wem wir zusammen sein möchten und die Freundin wollte es offenbar genauso wie Du.
Blöd für Deinen Freund aber manchmal kommen solche Konstellationen eben zustande.


Darüber hinaus gehört Fehler machen zum Leben und zum Mensch sein dazu.
Und auch die Tatsache,dass man manchmal Menschen,die man liebt oder gerne hat verletzt.
Das passiert uns allen.
Umgekehrt werden auch wir manchmal von Menschen verletzt,die wir lieben.

Ganz sicher bist Du kein schlechter Mensch.
Es klingt eher nach einem geringen Selbstwertgefühl und möglicherweise hast Du eine leichte Depression.
Deswegen ist die Therapie sicher eine gute Sache.

Ich kann Dir ein gutes Buch empfehlen:

SO GEWINNEN SIE MEHR SELBSTVERTRAUEN.Sich annehmen,Freundschaft mit sich schliessen,den inneren Kritiker zähmen von Dr. Rolf Merkle.

07.08.2019 20:10 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag