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E
Zitat von haltingscrap:
Sie findet das auch unmöglich, was da passiert ist.

Was schlägt sie denn konkret vor? Welche Hilfestellungen gibt sie dir deine Situation zu verbessern?
Es ist ja ein enormer Druckzustand, dem du dort ausgesetzt bist und wirklich kein Wunder, dass du eine Angsterkrankung entwickelt hast, in einem Umfeld mit zwei Elternteilen,
Trigger

die beide Suizidgedanken äußern und die du aus dem Feld ziehen musst oder anderes tun musst, um Schlimmes zu verhindern.



Ich kann mir vorstellen, dass du einiges gewohnt bist und dir mit Abstand noch bewusster wird, dass du da raus musst.

13.08.2021 18:04 • x 1 #21


E
Die Idee mit dem Berufsberater ist ja gut, aber mein Eindruck ist, dass dies vorschnell wäre und du dich erstmal stabilisieren solltest in einem neuen Umfeld, in dem du zur Ruhe kommen kannst.

13.08.2021 18:18 • x 1 #22


A


Meine Eltern haben meinen Hund weggegeben, nun Wut und Hass

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H
Habe mit ihr noch nicht allzu viel darüber sprechen können, weil die Sitzungen ja immer so eine Stunde gehen. Ich habe mich bevor das alles passiert ist eigentlich nie über meine Eltern beklagen können, außer dass wir eben mit Geldsorgen uns immer rumplagen mussten, weil sie viele dumme Sachen in ihrem Leben getan haben, Schuldenberge angehäuft usw. Die hatten auch immer schon sehr viele Probleme mit ihrer Familie und generell Freunden. Haben es immer so erzählt, als wären immer die anderen Schuld. Das kann ich mir aber nicht mehr so ganz vorstellen. Sie machen gefühlt in jeder Situation das falsche und lernen es einfach nicht. Aber das ist auch alles völlig egal. Das hätten vorher die tollsten Eltern der Welt sein können, nach der Aktion will ich einfach nicht mehr. Das war so unmenschlich...

Die Angsterkrankung hab ich schon entwickelt vor 3 - 4 Jahren, ohne, dass jetzt irgendwie großartig was passiert wäre. Mittlerweile hab ich es auch ganz gut unter Kontrolle, aber ich bin halt einfach total schnell aggressiv und gereizt, niedergeschlagen, deprimiert seit das passiert ist. Ist schätze ich mal auch in gewisser weise normal.

Ich war nachdem das alles passiert ist ja auch in der Psychiatrie für 4 Tage, aber hab dann realisiert, dass ich mich Zuhause wohler fühle, wo ich alles mit mir selbst regeln kann und meine Ruhe habe. Hat auch alles ganz gut funktioniert, da war der Hund schon weg. Jetzt fängt das aber alles an mich ein bisschen einzuholen und es wird immer stärker. Ich denke ich hab das am Anfang alles noch ein bisschen verdrängt. Das hat mich natürlich auch da schon traurig und wütend gemacht, aber bei weitem nicht so wie jetzt.

13.08.2021 18:22 • x 1 #23


E
Es muss einen Grund geben, warum du vor 4 Jahren die Angsterkrankung entwickelt hast. Da warst du dann 15. Wie sind deine Eltern damit umgegangen, fühlst du dich damit verstanden oder spielt es im Alltag mit der Familie keine Rolle, weil du dich um deine Eltern kümmerst, aber umgekehrt sie wenig um dich oder wie läuft das? Wann war das mit dem Hund bzw. wann warst du in der Klinik?

Zitat von haltingscrap:
. Das hat mich natürlich auch da schon traurig und wütend gemacht, aber bei weitem nicht so wie jetzt.

Vielleicht, weil du nun die Folgen der Grenzüberschreitung deutlicher gespürt hast (Hund) und auch ein paar Tage Abstand hattest ?

Eventuell hat sich auch gerade zuviel angestaut.

13.08.2021 18:31 • x 1 #24


H
Ich war eigentlich immer schon ein ängstlicher Typ. Bei mir haben sich halt Krankheitsängste irgendwann entwickelt, weil ich angefangen habe nach Symptomen zu googlen und dann bin ich in so eine Spirale gekommen und es kam immer mehr dazu.

Mein Vater hat das nie so ganz verstanden und meine Mutter hatte schon eher Verständnis dafür. An sich haben die sich aber immer um einen gekümmert. Vernachlässigt wurde ich nie und ich hatte trotz der Probleme eine sehr schöne Kindheit, bis wir irgendwann umziehen mussten und da ging es etwas bergab. Das sind auch keine bösen Menschen die jetzt anderen mit Absicht schaden wollen. Trotzdem ist das was da passiert ist schlimm für mich und unverzeihlich.

Das mit dem Hund ist vor circa. 3 Monaten passiert und einen Monat später war ich dann in der Klinik, glaube ich.

13.08.2021 18:47 • x 1 #25


E
Es ist schonmal gut, dass es nicht immer so kompliziert war zwischen euch. Deine Eltern waren also früher für dich da und haben sich gut gekümmert. Scheinbar stecken sie nun beide zeitgleich auch in einer Depression und sind mit sich beschäftigt. Hast du sie eigentlich mal damit konfrontiert, dass du so sauer bist auf sie oder das für dich behalten?

13.08.2021 19:00 • x 1 #26


H
Ja, schon öfters. Aber sie sind sich keiner Schuld bewusst. Meine Mutter kam verzweifelt zu mir und hat sich entschuldigt, das hat sie aber nicht so gemeint. Als ich am Telefon sie reden gehört habe hat sie gesagt, dass sie es ja so machen mussten, was völliger Schwachsinn ist. Sie haben auch gesagt Willst du jetzt für immer sauer sein?. Mein Vater ist nicht depressiv. Meine Mutter ist kaputt. Aber ich sage da nichts mehr zu, vor allem nicht zu meiner Mutter. Sonst bin ich noch mitschuldig dafür wenn sie sich was antut.

13.08.2021 19:08 • #27


E
Zitat von haltingscrap:
Sonst bin ich noch mitschuldig dafür wenn sie sich was antut.

Genau darauf wollte ich hinaus. Du hast nicht so viele Möglichkeiten. Deine Eltern sind beide Benzoes abhängig, hattest du geschrieben. Dein Vater wird auch Probleme haben.Sie sind gerade selbst so sehr mit sich beschäftigt, dass du deine Wut zurückhalten musst, weil du dich mitschuldig fühlen würdest, wenn sie sich dann doch etwas antun würden. Beide haben dir das schon angekündigt. Du bist coabhängig. Ist ja auch logisch. Nur ist das halt kein gesundes Umfeld. Du könntest jederzeit ausziehen, du bist 18, fast 19.Ich bin auch mit 18 ausgezogen. Finanziell ist das immer möglich, wenn du wirklich raus möchtest. Wie würden deine Eltern reagieren, wenn du sagen würdest, dass du ausziehen möchtest?

Gut übrigens, dass deine Mutter bald in Reha kommt. Hoffentlich geht es ihr dann bald besser.

13.08.2021 19:19 • #28


Nora5
Zitat von haltingscrap:
Mittlerweile hab ich es auch ganz gut unter Kontrolle, aber ich bin halt einfach total schnell aggressiv und gereizt, niedergeschlagen, deprimiert seit das passiert ist. Ist schätze ich mal auch in gewisser weise normal.

Einerseits super gut, dass Du so viel inzwischen unter Kontrolle hast (ich meine, Du bist 18, wie kann man das schaffen, in dem Alter schon Therapie machen und das alles für sich reflektieren, was Du da machst, das ist bemerkenswert!), andererseits vollkommen normal, dass Deine Gefühle gerade komplett Achterbahn fahren! Was solltest Du denn sonst tun? Danke sagen und alles akzeptieren? Das war ja auch ein super super heftiger Übergriff und ich nehme mal an, so wie Du die Situation bei Euch beschreibst, hast Du in den letzten Jahren nicht gerade weniges anderes weg gesteckt.

13.08.2021 19:41 • #29


Nora5
Zitat von haltingscrap:
nachdem das alles passiert

meinst Du das jetzt mit dem Hund?

13.08.2021 19:42 • #30


Nora5
Zitat von Kind-in-mir:
Eventuell hat sich auch gerade zuviel angestaut.

bestimmt von allem etwas

13.08.2021 19:43 • x 1 #31


H
Wäre denen egal, wenn ich ausziehen würde. Weiß halt nur nicht wie ich das anstellen soll und ob ich das momentan wirklich auch möchte. Das ist halt viel Stress und irgendwie fühle ich mich auch noch gar nicht bereit dazu. Die Situation hat sich ja wie gesagt auch schon wieder etwas beruhigt. Mein Hund ist trotzdem weg und das kann ich nicht ändern, das macht mich fertig. Ich hab mich nicht mal von meinem Hund verabschieden können, weil ich ja nicht zuhause war...

13.08.2021 20:14 • x 1 #32


E
Zitat von haltingscrap:
Weiß halt nur nicht wie ich das anstellen soll und ob ich das momentan wirklich auch möchte. Das ist halt viel Stress und irgendwie fühle ich mich auch noch gar nicht bereit dazu.

Das könntest du mit deiner Therapeutin besprechen um dir darüber klar zu werden.
Zitat von haltingscrap:
Die Situation hat sich ja wie gesagt auch schon wieder etwas beruhigt.

Na denn ist doch alles paletti. Vielleicht musstest du es auch einfach nur mal loswerden.

13.08.2021 20:41 • #33


H
Ja, beruhigt im sinne von ich muss nicht die ganze Zeit aufpassen dass sich einer was antut oder irgendwas. Ich selbst bin immer noch kaputt. Ich realisiere es jedes mal aufs neue und ich kann nichts dagegen tun, einfach nichts.

13.08.2021 22:33 • #34


Nora5
Zitat von haltingscrap:
Ich selbst bin immer noch kaputt. Ich realisiere es jedes mal aufs neue und ich kann nichts dagegen tun, einfach nichts.

Das kann ja auch nihct einfach so weg oder gut sein, nach dem, was da alles passiert ist, dass kann ja kein Mensch ad hoc verarbeiten. Hauptsache Du bekommst Dich erstmal wieder halbwegs in die Spur und kannst bewusst Deine nächsten Schritte planen und auch Unterstützung organisieren

13.08.2021 22:47 • x 1 #35


H
Danke, euch zweien.

14.08.2021 03:50 • x 2 #36


UnfinishedStory
Also wenn man sich das mal so durchliest klingt dass wirklich danach, dass deine Eltern ziemlich kaputt sind . Bevor jemand so wird ( so viele Ängste hat , Suizidgedanken , Tablettensucht etc ) läuft meistens einiges schief im Leben . Solange man noch zuhause wohnt , verklärt man oft die Sicht auf viele Dinge ( "ich hatte eine schöne Kindheit" ) , da man ja noch nie Abstand hatte zu dem toxischen Umfeld . Ich würde dir dringend raten auszuziehen . hast du einen Schulabschluss? Wirst du eine Ausbildung machen ?
Diese Aktion mit dem Hund ist so unglaublich mies , da fehlen mir die Worte . Auch alleine was sie dem Tier damit antun . Anscheinend keine Empathie deine Eltern . Das ist ein sehr übergriffiges Verhalten von ihnen gewesen.
Übrigens hat mein Mann auch eine Hundehaarallergie und wir haben trotzdem eine Hündin. Er merkt es nur wenn er sie stark knuddelt , sonst nicht . Dann fängt er an zu niesen .
Mit Herzinfarkt usw hat das nichts zu tun .

14.08.2021 05:04 • x 1 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

E
@Nora5 und @Kind-in-mir
Ich habe hier gestern mitgelesen und möchte mal loswerden, dass ich es ganz toll finde, wie ihr haltingscrap helft! Ich selbst bin mit diesem Thema hier völlig überfordert!

@haltingscrap
Fühle total mit dir und finde es ebenfalls wahnsinnig toll, wie du mit der Situation umgehst Ich wünsche dir sehr, dass du das gut meisterst und es dir bald wieder besser geht.

14.08.2021 08:09 • x 4 #38


H
Also eine schöne Kindheit hatte ich meiner Meinung nach schon. Hatte viele Freunde und habe viel mit denen draußen gespielt. Ich mochte die Gegend dort und die Schule war auch eigentlich schön, auch wenn ich nie der Typ für Schule war. Wir sind jedes Wochenende campen gefahren mit meinen Großeltern, wenn wir keine Geldprobleme hatte und da habe ich auch viele schöne Dinge erlebt. Es war ja auch mal anders. Sie waren schon immer so, nur nicht so in dem Ausmaß Das war damals alles noch mehr oder weniger in Ordnung. Meine Eltern haben eigentlich immer versucht meinen Bruder und mir ein schönes Leben zu machen. Aber jetzt ist halt alles kaputtgegangen und die sind völlig wahnsinnig geworden.

14.08.2021 11:23 • #39


H
Ich habe einen Realschulabschluss. Wie es weitergeht versuche ich ja jetzt herauszufinden, auch wenn ich total antriebslos und deprimiert bin Das war einfach alles so anstrengend die letzten Jahre.

14.08.2021 11:26 • #40


A


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