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80

Nora5
Zitat von Julia80:
Heute am späten Nachmittag kommt unser Freund vorbei. Der holt ihn aus der Wohnung und redet mit ihm.

Sehr gut! Ich drücke Dir feste die Daumen!

01.11.2021 21:42 • #21


Nora5
Zitat von Susanne05:
Vollkommen egal was in eurer Beziehung abgeht.
Das ist abartig. Ich kenne das, auch wenn er dich nicht körperlich verletzt, das ist psychische Gewalt!
Das alles geht gar nicht!

Da stimme ich Susanne zu, es ist nicht richtig, die Mutter ist mit in die ganze Leugnung verstrickt. Sie bringt ihn in die Opferrolle und er ist aber Täter gewesen.
Ich muss aber für Julia hier mal ganz ganz ganz doll eine Lanze brechen, ich finde einiges von Euch klingt doch schon ganzschön in die Richtung so ist es, und was Du machst, ist falsch. Es ist die Frage, ob Julia nicht nach ihren besten Möglichkeiten bereits versucht hat, in ihrer Panik mit dem allen umzugehen und einfach auch maximal überfordert war. Ich fände Mitgefühl für Julia an der Stelle mit am wichtigsten, denn es ist offensichtlich, dass sie sehr um ihre Kinder bemüht ist. Sobald sie genug Distanz gefunden hat und nicht mehr total unter Schock steht, wird sie sicherlich auch nach einer gesunden Lösung suchen. Ich denke nur, sie soll nicht noch oben drauf jetzt in ihrer ohnehin mega schweren Situation Schuldgefühle eingeredet bekommen, denn sie ist ja schon maximal in einem Tief gerade und braucht selbst erstmal Hilfe.

01.11.2021 21:50 • x 1 #22


A


Mein Lebensgefährte hat mir Angst gemacht

x 3


Nora5
Zitat von Susanne05:
Mensch mit 2 Gesichtern

Das spricht mich sehr an, so habe ich meinen Freund auch extremst erlebt, das hat mir immer furchtbar zu schaffen gemacht. Die komplett abgespaltene aggressive Seite und die liebevolle

01.11.2021 21:52 • x 1 #23


J
So. Unser Freund hat es heute nicht mehr geschafft. Das deprimiert mich ziemlich. Heute nachmittag habe ich die Wäsche gemacht, derweil ist mein Lebensgefährte mit den Kindern zu seiner Mutter gelaufen. Die wohnt nicht weit weg und die machen das oft zusammen. Aber ich war so unruhig und bin später, weil ich noch tanken musste, mit dem Auto dort. Er hat dort ein B. getrunken. Aber keinen Schnap.! Ja, toll! Ich trinke nie wieder was! beinhaltet für mich auch B.. Für seine Mutter steht glaube ich einfach nur im Vordergrund, dass er sich insgesamt besser fühlt. KLAR! Ist natürlich wichtig, aber ich häng da, hab die Szenen vom Freitag im Kopf und bin wie gelähmt! Wunder mich, dass das für die beiden irgendwie so gar kein Grund zur Beunruhigung hinsichtlich der Kinder ist. Oder ob ich letztendlich auch irgendwie darunter leide.
Ich bin irgendwie in einem verpeilten Schockmodus. Ich kann irgendwie keine Entscheidung treffen grade und versteh nicht so recht, warum ich nicht tu, was getan werden müsste.

01.11.2021 22:02 • x 1 #24


Nora5
Zitat von Julia80:
Ich trinke nie wieder was!

Ich denke, es ist wichtig, zu sehen, dass Alk. eine Erkrankung ist. Und eines der Hauptsymptome des Alk. ist das Leugnen. Der Trinkende ist deshalb kein schlechter Mensch, er oder sie glaubt selbst seine Lügen oder das Geleugnete. Es ist einfach ein Teil der Krankheit. Natürlich ist das, was er getan hat, moralisch auf das Allerschlimmste verwerflich. Er ist nicht einfach ein Opfer. Es geht, so finde ich, auch im Moment gar nicht darum, wie es ihm geht, sondern das, was alle fragen müssten, wäre, wie es Dir geht, Julia. Das ist die verrückte Verdrehung an dem Ganzen.
Ich glaube, die Frage ist eher, was Du brauchst, Julia, damit Dir in deiner Wahrnehmung der Rücken gestärkt wird und Du Dir vertraust und Dich dadurch auch traust, Dich abzugrenzen und für Dich und Deine Kinder zu sorgen.

01.11.2021 22:11 • x 1 #25


Susanne05
@Nora5
Wer hat Schuldgefühle eingeredet?
Das kam mir beim Lesen nie in den Sinn.
Wo siehst du das?
Ich hab hier gute Tips für den Akutfall gelesen.
Und ich hab eigentlich überall nur gelesen, dass sich alle Sorgen machen, jetzt in der Akusituation und auch wenn die Situstion so bleiben würde.

01.11.2021 22:23 • x 2 #26


J
Na ja, ich kann mich vielleicht auch schlecht in ihn reindenken, aber... wenn ich mir frustriert einen ansauf und dann Frau und Kinder erschrecke, weil ich irre lachend, Verwünschungen aussprechend durch die Wohnung torkel und zwischendurch mit einem Fleischermesser hantiere, dann muss ich doch sehen, dass das irgendwie nicht toll ist. Und dass ich so ein Ausmaß nicht alleine gestemmt bekomme.

01.11.2021 22:29 • x 1 #27


Susanne05
Zitat von Julia80:
Ich bin irgendwie in einem verpeilten Schockmodus. Ich kann irgendwie keine Entscheidung treffen grade und versteh nicht so recht, warum ich nicht tu, was getan werden müsste.

Wie du schon selbst schreibst.
Du bist im Schockmodus.
Keine Ahnung , ich bin irgendwie mit geschockt.
Heute schon wieder getrunken, na toll. Kommt der Freund denn morgen? Aber was soll der ändern? Da gibt's am Ende auch nur Versprechen die die Umstände dann nicht halten lassen.

01.11.2021 22:35 • x 1 #28


Susanne05
Zitat von Julia80:
dass das irgendwie nicht toll ist.

Julia, das ist nicht nur nicht toll!
Das ist richtig schlimm. Niemand sollte so etwas erleben und er sollte der sein dem du am Meisten vertraust. Das geht nicht.

01.11.2021 22:38 • x 2 #29


J
Ich bin schon froh darüber, dass sich meine Freunde, die ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte, auf meinen plötzlichen Anruf hin, am Samstag mit mir zusammengesetzt haben und dass unser Freund hier los will und ihm den Kopf waschen und ihm klarmachen will, dass das so nicht geht. Den kennt er von Jugend auf und in seiner Familie gab es vergleichbares.

01.11.2021 22:40 • x 2 #30


Susanne05
Zitat von Nora5:
Ich glaube, die Frage ist eher, was Du brauchst, Julia, damit Dir in deiner Wahrnehmung der Rücken gestärkt wird

Find ich genau wie Nora, jetzt geht es erstmal um dich und die Kinder.
Alles andere später.

01.11.2021 22:45 • x 2 #31


Susanne05
Zitat von Julia80:
Ich bin schon froh darüber, dass sich meine Freunde, die ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte, auf meinen plötzlichen Anruf hin, am ...

Ich finde das toll, dass du dich gleich nach außen geöffnet hast und dir Hilfe geholt hast.

01.11.2021 22:46 • x 2 #32


LillyDream
@Julia80 Alk. ist eine Erkrankung, die der beste Therapeut nicht heilen kann, wenn dein Partner nicht mitmacht. Ich will dir jetzt auf keinen Fall zu nahe treten, aber ich denke da kann ein Freund auch nichts daran ändern. Du hast geschrieben dass er schon wieder ein B. getrunken hat, so wird das wahrscheinlich ewig weiter gehen, des Weiteren schreibst du, dass du die Annahme hast, du wärst sein Ventil? Im schlimmsten Fall war dieses Verhalten gerade erst der Anfang! Er hat sich dir und seinen Kindern gegenüber so verhalten, wäre es ihm ernst dass dies nicht mehr passiert, hätte er sich bis heute schon um professionelle Hilfe bemüht.
Ihm ist anscheinend der Ernst der Lage nicht bewusst, und solange er das nicht einsieht, wird sich das auch nicht ändern.
Ich wünsch dir viel Kraft für die nächste Zeit und hoffe du triffst zum Wohle deiner Kinder die richtige Entscheidung.

01.11.2021 22:52 • x 4 #33


Susanne05
Und mit dir darf auch niemand so umgehen! Niemand!

01.11.2021 23:01 • x 4 #34


Susanne05
Und was ist wenn jemand auch körperlich verletzt wird? Ruf den Notruf wenn sich sowas wieder anbahnt !

01.11.2021 23:03 • x 3 #35


Angor
Unbedingt die Polizei rufen, wenn sowas wieder vorkommt, das ist häusliche Gewalt, er bekommt dann erst mal 10 Tage Verbot die Wohnung zu betreten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es vielleicht seine Wohnung ist bzw. er die Miete bezahlt.

Wernn ein Mann sowas mit mir machen würde, egal ob er der Vater meiner Kinder wäre, der könnte bleiben wo der Pferffer wächst.
Er macht nicht nur Dein Leben kaputt, sondern traumatisiert auch die Kinder.

02.11.2021 02:06 • x 5 #36


J
Weißt du, da hängt einfach viel dran. Und auch wenn das der Super-GAU war, ist das ja irgendwie nicht einfach nur ein Mann. Das ist mein Partner, mit dem ich über dreizehn Jahre lang mein Leben teile. Mit dem ich zwei Kinder in die Welt gesetzt habe. Mit dem ich viele Dinge erlebt und durchgestanden habe. Das ist ein Teil von mir und meinem Leben. Und ich sitze da und raff einfach nicht, wie so ein Wahnsinn, den ich aus dem Fernsehen kenne, plötzlich bei mir abgeht. Und ich sitze da und zögere wie auf der Landstraße so ein großäugiges Reh im Scheinwerferlicht.

02.11.2021 07:47 • x 1 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Luna70
Was mir wirklich zu denken gibt ist, dass er so kurz nach seinem Absturz im Beisein der Kinder an einem Nachmittag schon wieder trinkt, auch wenn es nur B. war.

Soweit ich weiß, kannst du auch als Angehörige zu einer Suchtberatung gehen und dich dort beraten lassen. Denn du musst aufpassen, dass du nicht co-abhängig wirst, also irgendwann beginnst, ihn zu verteidigen und sein Handeln zu relativieren und zu verdecken usw. Momentan bist du sehr geschockt, aber ja doch auch sehr entschlossen, dass du es so nicht hin nehmen willst und das ist wirklich gut.

02.11.2021 08:01 • x 1 #38


Susanne05
Guten Morgen Julia, du schriebst er veränderte sich schon seit der Schwangerschaft mit der Jüngsten.

Kamen solche Ausraster in geringer Maße schon seit dem vor und haben sich gesteigert?

Die Beschimpfungen mit den erniedrigenden Worten, mit den Kindern unter Alk. dann irgendwas tolles machen wollen was dir schon Angst oder Unbehagen gemacht hat?
Ist es so, das du in dieser Zeit immer mehr Angst oder Unbehagen bekommen hast?

Davon bin ich ausgegangen.

02.11.2021 08:55 • #39


Mondkatze
Zitat von Julia80:
Hallo, ich weiß nicht, was ich mir jetzt hiervon verspreche, aber ich bekomme das nicht aus dem Kopf und ich habe Probleme, damit umzugehen, bzw ich ...


Hallo Julia

Ich habe nur die erste Seite gelesen.
Diese Situation kenne ich sehr gut, weil ich seit fast 20 Jahren mit Alk. Menschen jobmässig zu tun hatte.
Das was du beschrieben hast, war eine Situation, die jederzeit hätte eskalieren können.
So etwas überfordert natürlich dich und auch eure Kinder.
Und das darf nicht sein.

Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich dir sagen: es wird nicht besser.
Mit Verständnis erreichst du ihn nicht.

Es gibt ein grundlegendes Problem, nämlich seine Sucht und wie weit diese schon fortgeschritten ist.

Und niemand wird ihm helfen können, wenn er selbst nicht krankheitseinsichtig ist.

Er selbst muss kapieren und vor allem den Willen aufbringen, etwas dagegen zu tun.
Und zwar nicht morgen oder nächsten Monat, nein, sofort.
Weißt, manchmal muss man Menschen fallen lassen, damit sie begreifen in was für einem Elend sie stecken.

Mit fallen lassen wäre hier gemeint, nicht zu sagen, das wird schon wieder, er ist eigentlich ein sehr lieber Mensch, er wird mir und den Kindern nichts tun, er ist mein Lebensgefährte und ich lasse ihn nicht im Stich, ich liebe ihn usw.

Das wird ihm nicht helfen.
Wenn du ihm jedesmal eine neue Chance gibst und so weitermachst wie bisher, wird er nicht begreifen, wie schlimm sein Verhalten im betrunkenen Zustand wirklich ist.
Und wie er sich kaputt macht und nebenbei euch auch.

Bitte, sei konsequent.
Setze ihm Grenzen.
Er muss sich um seine Sucht kümmern.
Er kann zunächst ins Krankenhaus und eine körperliche Entgiftung machen. Danach direkt im Anschluss muss er in eine Langzeittherapie. Dafür gibt es bestimmte Kliniken.
Das dauert einige Monate.
Während dieser Zeit kannst du ihn besuchen. Mehr nicht. Er muss sich dort ganz auf sich und seine Probleme konzentrieren.

Viele wollen das nicht und jammern rum, er würde dann seine Familie und die Kinder für diesen Zeitraum nicht sehen.
Das stimmt. Und das ist auch gut so. Denn zu Hause würde ja alles so weitergehen wie bisher. Ist ja bequemer für ihn.

Lass dich bitte dadurch nicht erweichen.
Sage ihm direkt, dass eure Beziehung keine Zukunft hat, wenn er nichts gegen die Sucht unternimmt.
Du musst auch die Kinder schützen, damit sie keinen Schaden erleiden.

Du gibst ihm die Chance Eure Beziehung zu retten.
Natürlich nur, wenn du das auch möchtest.
Mehr geht nicht.
Du kannst nicht den Rest deines Lebens Angst haben, dich vor ihm fürchten, hoffen dass nichts passiert, hoffen dass es den Kindern nicht schadet und und und.

Wenn er weiter trinkt, wird er sich immer mehr verändern.
Seine Person wird sich verändern.
Sein ganzer Körper wird Schaden nehmen und seine kognitiven Fähigkeiten werden nachlassen.

Das kann keiner aushalten.

Also, wenn es ein nächstes Mal gibt, wo er sich wieder so verhält, bitte sofort ! Die Polizei rufen.

Sage ihm in einem Gespräch ( nur im nüchternen Zustand ) wie du dir eine Beziehung mit ihm vorstellst, allerdings ohne Alk..

Ihr könnt beide zusammen zu einer Suchtberatungsstelle gehen oder jeder für sich allein.

Ja, auch für Angehörige von Suchtkranken gibt es Beratungen.
Das wäre für dich sehr sinnvoll. Da bekommst du Tipps wie du dich verhalten kannst um nicht co- abhängig zu werden.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Und für deine Kinder eine angstfreie Kindheit.

LG
Mondkatze

02.11.2021 08:56 • x 4 #40


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