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DieSonne
Hallo an alle.
Ich bin derzeitig etwas Ratlos und hoffe, dass mir einige evtl. helfen können.
Meine Tochter ist 4 Jahre alt. Sie hat schon ziemlich lange Angst vor Hunden. Zeitweise haben wir diese Problematik relativ gut in den Griff bekommen. Zumindest war sie soweit, dass sie an Hunden vorbeilaufen konnte, ohne in Panik auszubrechen. Nun ist es sehr kalt und wir waren aufgrund des Wetters nicht viel draußen. Zumindest nicht am See, wo uns viele Hunde begegnet sind. Nun bricht sie leider wieder in Panik aus.
Leider hat sich die Hundeangst sogar erweitert. Nun sind Katzen auch ganz schlimm für sie. Dabei hatten wir bis Anfang letzten Jahres selber 2 Katzen, die leider beide kurz hintereinander verstorben sind.

Gestern war sie bei ihrer Freundin, die eine Katze haben. Die Mutter hat die Katze netterweise für sie ausgesperrt. Trotzdem konnte meine Tochter nicht entspannt spielen. Hat zeitweise sogar geweint. Ich habe sie dann vorzeitig abgeholt, weil es einfach nichts gebracht hat. Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich ihr helfen kann.
Auf jeden Fall werde ich wieder öfter mit ihr zum See gehen. Die Hunde sind da alle an der Leine und sie kann sie in Ruhe anschauen.

Zudem werde ich mir vermutlich wieder ein Haustier zulegen. Kein Hund und keine Katze aber vielleicht ein Hamster, damit sie sich mit Tieren allgemein anfreunden kann. Ich frage, sie auch, was sie denn meint, was das Tier tun könnte, was sie so verängstigt. Erkläre ihr, dass Hunde und Katzen nur beißen, wenn man sie ärgert, was sie ja nie machen würde und somit auch nicht gebissen wird. Sie muss Hunde und Katzen auch nicht kuscheln und streicheln. Sie soll nur akzeptieren, dass sie nunmal da sind und kein Grund ist, ihr Spiel zu unterbrechen.

Ich sollte noch erwähnen, dass ich überhaupt keine Angst vor Tiere habe. Nichtmal vor Spinnen. Also hat sie es nicht vorgelebt bekommen. Zudem suche ich in der Vergangenheit. Kann aber auch da keine Situation benennen, in der sie schlechte Erfahrungen gesammelt hat.

Vielleicht hat jemand noch Ideen, wie ich ihr helfen kann, dass sie ihre Ängste wieder los wird.

07.01.2022 12:39 • 07.01.2022 #1


16 Antworten ↓


S
Ich würde Bilderbücher mit ihr Lesen, wo es um Tiere geht. Sprecht ruhig über die Geschichten, vielleicht erfährst Du so etwas über ihre Angst und wo sie herkommt.

Die Idee mit dem Hamster finde ich sehr gut.

07.01.2022 13:59 • x 1 #2


A


Kind hat Angst vor Tieren

x 3


Wozlew
@DieSonne
Ein Hamster ist für Kinder eher ungeeignet,da nachtaktiv.

Vielleicht wäre es eine Idee z.b in einen streichelzoo oder mal ins Tierheim zu gehen um sie an die Tiere heranzuführen.
So könnte Mann langsam einen Kontakt zu Tieren aufbauen.

Liebe Grüße wozlew

07.01.2022 14:06 • x 2 #3


Johnny83
Hat sie auch Angst, wenn sie Tiere aus der Distanz sieht, im Fernsehen zB?

Den Hamster würde ich nochmal überdenken, das sind keine geeigneten Tiere für kleine Kinder, da sie so viel schlafen und sie nicht geweckt werden dürfen.

07.01.2022 14:07 • x 1 #4


kritisches_Auge
Hamster finde ich nicht so gut, die sterben im allgemeinen nach zwei Jahren, dann muss sie den Tod verkraften.
Ich würde ihr zwei Meerschweinchen schenken.

07.01.2022 14:08 • x 1 #5


Johnny83
@kritisches_auge
Mmh, das sind auch keine Kuscheltiere. Meerschweinchen wollen nicht hochgehoben und gestreichelt werden, die sind eher nur zum Beobachten...

07.01.2022 14:09 • x 1 #6


hereingeschneit
Filme wie Lassie? Gut, vielleicht ist sie da noch nicht alt genug. Vielleicht kurze Filmchen auf YouTube, wo Kind und Hund ein Herz und eine Seele sind? Und dann darüber reden.
Ich habe auch Angst vor Hunden. Ich kann sie nur ablegen, wenn ich einen Hund näher kennen lerne, aber ich hatte schon selber einen und weiß daher, dass ein Hund einem auch viel geben kann.
Ich denke, dass man die Angst nur mit positiven Erlebnissen mit Hunden abbauen kann. Du bräuchtest jemanden, wo sie Kinder mit Hund beobachten kann und sie so Vertrauen bekommt und dann die Möglichkeit sich auch diesem Hund - in den sie schon Vertrauen hat - nähern kann.
Ihr die Hundesprache beibringen, damit sie fremde Hunde besser einschätzen kann und nicht vor jedem Angst hat.

07.01.2022 14:13 • x 1 #7


Johnny83
Zitat von DieSonne:
Erkläre ihr, dass Hunde und Katzen nur beißen, wenn man sie ärgert, was sie ja nie machen würde und somit auch nicht gebissen wird

Vielleicht den Fokus auch weg vom beißen legen? Mir fällt da spontan ein Beispiel ein, dass man vor einem Arztbesuch zu kleinen Kindern nicht sagen soll keine Angst, es tut nicht weh. Denn nicht oder Verneinungen kann das Gehirn nicht visualisieren, und somit bleibt wehtun hängen und wird erst recht zum Gegenstand.
Was ist, wenn du mit ihr die Tiere beobachtest und in verständlichen Worten beschreibst, was die gerade tun, in Gefühlen und Situationen, die sie kennt? Also beispielsweise: ui, der Hund hat aber Spaß. Schau, wie lustig der sich im Matsch wälzt, der matscht genauso gern wie du. Der muss dann baden zuhause. Glaubst du, badet er gern, oder meckert er beim Haarewaschen? Dann hat sie ein bisschen Identifikationspotenzial.

07.01.2022 14:16 • x 2 #8


kritisches_Auge
Ja, das stimmt, wenn sie ein Kuscheltier bekommen soll, muss deine Auswahl eine andere sein.

07.01.2022 14:27 • x 1 #9


DieSonne
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich versuche mal zu filtern.
Zitat von Wozlew:
Ein Hamster ist für Kinder eher ungeeignet,da nachtaktiv.

Zitat von kritisches_Auge:
Hamster finde ich nicht so gut, die sterben im allgemeinen nach zwei Jahren, dann muss sie den Tod verkraften.
Ich würde ihr zwei Meerschweinchen schenken.


Zitat von kritisches_Auge:
Ja, das stimmt, wenn sie ein Kuscheltier bekommen soll, muss deine Auswahl eine andere sein.

Der Hamster soll ja dazu dienen, dass sie lernt mit Tiere zu leben. Das Hamster Nachaktiv sind, weiß ich. Habe schon mal welche gehabt. Sie soll mir beim Käfig saubermachen und füttern helfen. Abends kann man eine Spielstunde einrichten, wo der Hamster aus dem Käfig darf, wenn er wach ist und sie kann ihn beobachten. Außerdem kann ich dann mit meiner Tochter in den Wald gehen, um Stöcker (Spielzeug) zu sammeln und so lernt sie, was für Bedürfnisse so ein Tier hat (jedes ein anderes). Ich möchte damit bezwecken, dass sie sich mit Tieren jeglicher Art anfreundet. Der Hamster hat den Vorteil, dass sie ihn mit Abstand regelmäßig beobachten kann und nach und nach immer mehr Vertrauen bekommt. So meine Logik dahinter.

Streichelzoo habe ich versucht (jedesmal, wenn wir im Tierpark sind). Ich bin natürlich vorgelaufen. Sie wollte absolut nicht rein. Nichtmal auf mein Arm. Außerdem kann man es nicht so regelmäßig umsetzen, wie sie es braucht.
Zitat von Johnny83:
Hat sie auch Angst, wenn sie Tiere aus der Distanz sieht, im Fernsehen zB?

Den Hamster würde ich nochmal überdenken, das sind keine geeigneten Tiere für kleine Kinder, da sie so viel schlafen und sie nicht geweckt werden dürfen.

Nein, im Fernsehen oder auf Bilder hat sie keine Angst nur vor realen Tieren. Ich zeige ihr auch Videos, wo sie als Kleinkind mit den Katzen geschmust hat. Da ist sie sogar begeistert.
Zitat von Johnny83:
Vielleicht den Fokus auch weg vom beißen legen? Mir fällt da spontan ein Beispiel ein, dass man vor einem Arztbesuch zu kleinen Kindern nicht sagen soll keine Angst, es tut nicht weh. Denn nicht oder Verneinungen kann das Gehirn nicht visualisieren, und somit bleibt wehtun hängen und wird erst recht zum Gegenstand.

Da gebe ich dir Vollkommen recht! Das Beißen kam aber zu stande, nachdem ich gefragt hatte, was sie an diesen Tieren verängstigt. Sie hat Angst, dass die Tiere beißen. Anlügen wollte ich sie nicht, nach dem Motto Hunde und Katzen beißen nicht. Stattdessen habe ich erklärt, dass sie sich nur wehren, wenn sie sich in Gefahr sehen. Wenn keine Gefahr ist, passiert auch nichts. So in etwa.
Zitat von hereingeschneit:
Du bräuchtest jemanden, wo sie Kinder mit Hund beobachten kann und sie so Vertrauen bekommt und dann die Möglichkeit sich auch diesem Hund - in den sie schon Vertrauen hat - nähern kann.
Ihr die Hundesprache beibringen, damit sie fremde Hunde besser einschätzen kann und nicht vor jedem Angst hat.

Genau. Nur habe ich niemanden. Die Personen die ich kenn haben wenn dann junge Hunde, die noch sehr wild sind. Das ist dann kontraproduktiv, wie ich festellen musste.
Vor ein paar Monaten war ich mit ihr bei meiner Freundin. Sie sperrt ihre Hunde immer aus, wenn wir zu Besuch kommen. Andem Nachmittag habe ich meine Tochter ans Fenster gelockt, damit sie die Hunde beim Spielen zusehen kann. Sie war echt begeistert.
Leider hat meine Freundin das wohl als Zuspruch interpretiert und sie hat die Tür aufgemacht. Die Hunde kamen gleich rein und haben meine Tochter auf ihre Art nett begrüßt. Sie haben sie angesprungen und haben sich gefreut.
Für meine Tochter war das viel zu viel. Sie hat am ganzen Körper gezittert und ist nicht mehr von meiner Seite gewichen. Leider habe ich instinktiv falsch reagiert und habe sie aus der Situation genommen. Somit habe ich die Gefahr unbewusst bestätigt. Tagelang hat sie davon gesprochen, dass sie nie wieder dahin möchte. Danach war erstmal alles, was wir vorher erarbeitet hatten hinfällig geworden.
Ich war sehr sauer auf meine Freundin.

07.01.2022 15:02 • x 1 #10


DieSonne
Zitat von Johnny83:
Was ist, wenn du mit ihr die Tiere beobachtest und in verständlichen Worten beschreibst, was die gerade tun, in Gefühlen und Situationen, die sie kennt? Also beispielsweise: ui, der Hund hat aber Spaß. Schau, wie lustig der sich im Matsch wälzt, der matscht genauso gern wie du. Der muss dann baden zuhause. Glaubst du, badet er gern, oder meckert er beim Haarewaschen? Dann hat sie ein bisschen Identifikationspotenzial.

Diesen Ansatz finde ich sehr gut. Das lässt sich auch jederzeit umsetzen. Vielen Dank dafür

07.01.2022 15:18 • #11


hereingeschneit
Zitat von DieSonne:
Leider habe ich instinktiv falsch reagiert und habe sie aus der Situation genommen. Somit habe ich die Gefahr unbewusst bestätigt.

Das kann man so nicht sagen. Wenn du sie nicht hochgenommen hättest und sie hätte am Boden ihre Angst nicht verloren (wovon ich ausgehe), dann hätte sie vielleicht sogar noch einen Konflikt mehr. Meine Mama beschützt mich nicht. So hat sie wenigstens noch das Vertrauen zu dir.
Das ist genauso wie bei Hunden, wenn man immer sagt, das müssen die alleine ausmachen. Wenn es aber ein Schäferhund ist und ein Zwergpudel, dann wird der Pudel vielleicht zum Angsthund, weil er sich einfach selbst nicht zu helfen weiß. Der ist so groß....
Der Pudel sollte lernen, dass man seinem Besitzer vertrauen kann, der ihn beschützt und der Schäferhund sollte lernen, dass man nicht alles darf, nur weil man groß ist. Dazu muss man allerdings genau beobachten, ob sie spielen oder ob gemobbt wird......
Alles nicht immer einfach. Also mach dir da keine Vorwürfe. Denke lieber nach, wie es für deine Tochter gewesen wäre, wenn du sie nicht hochgenommen hättest.

So rein aus der Ferne jetzt wäre es vielleicht richtig gewesen, sie solange hoch zu nehmen wie die Hunde noch wild herum springen und wenn die dann sich zurückziehen in ihr Körbchen oder so oder wieder ruhiger sind (ist ja auch aufregend, wenn Besuch da ist), dann deine Tochter wieder runter lassen und somit fördern, dass sie sich ihrer Angst stellt.

Aber alleine schon, dass du dir da so viel Gedanken machst finde ich toll.

07.01.2022 16:26 • x 1 #12


E
Ich würde weder Hamster noch Meerschweinchen anschaffen. Da käme noch hinzu, dass sehr viele Kinder gerade auf diese allergisch reagieren.

Tatsächlich würde ich auch Abstand davon nehmen, das Mädchen mittels Geschichten zu beeinflussen. Tierkontakt finde ich zwar generell wichtig, aber er kann auch in Form der Herstellung von Fettfutter für die Vögel stattfinden.

Bevor irgendwann ein Tier angeschafft wird, würde ich vorher eines in Pflege nehmen. Die Anschaffung fände ich nur akzeptabel, wenn alles Familienmitglieder damit einverstanden wären.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass du sie hochgenommen hast, als die Hunde deiner Freundin sie begrüßten. Schließlich wollte sie nicht von den Hunden begrüßt werden.

07.01.2022 16:42 • x 1 #13


kritisches_Auge
Du hast richtig gehandelt indem du deinem Instinkt folgtest, wenn ein Kind Angst hat, ist es natürlich, dass Mutter es auf den Arm nimmt, Ratschläge aus der Verhaltenspsychologie sind bei kleinen Kindern nicht angebracht.

Ich habe Ähnliches erlebt, die Tochter meiner Freundin hat bei unerwartetem Krach in der Stadt, fingierten Pistolenknallern, furchtbar geweint, Mutter lachte und sagte, sie bräuche keine Angst zu haben, das war auch pädagogisch gedacht, das Kind nicht in seiner Angst zu bestärken. aber die Tochter meinte noch abends, dass Mutter sie ausgelacht hätte.

07.01.2022 16:54 • x 1 #14


DieSonne
Zitat von hereingeschneit:
So rein aus der Ferne jetzt wäre es vielleicht richtig gewesen, sie solange hoch zu nehmen wie die Hunde noch wild herum springen und wenn die dann sich zurückziehen in ihr Körbchen oder so oder wieder ruhiger sind (ist ja auch aufregend, wenn Besuch da ist), dann deine Tochter wieder runter lassen und somit fördern, dass sie sich ihrer Angst stellt.

Aber alleine schon, dass du dir da so viel Gedanken machst finde ich toll.

Erstmal danke, für dein Zuspruch. Das beruhigt mich schon ein wenig.

Ja, da hast du recht. Stattdessen bin ich aber mit ihr aus dem Raum gegangen und habe gewartet, bis die Hunde wieder draußen waren. Es war nicht richtig aber in dem Moment habe ich einfach reagiert, so gut ich konnte. Hatte natürlich keine Zeit zum Überlegen, was am sinnvollsten gewesen wäre

Zitat von Natascha40:
Bevor irgendwann ein Tier angeschafft wird, würde ich vorher eines in Pflege nehmen. Die Anschaffung fände ich nur akzeptabel, wenn alles Familienmitglieder damit einverstanden wären.

Auch danke, für deine Antwort.
Tatsächlich würde ich mich auch über ein Tier freuen. Einen Hund können wir nicht tragen, da wir viel außer Haus sind. Das wäre nicht richtig. Mit Katzen bin ich auch erstmal durch, weil der eine Kater Diabetes hatte. Es war richtig viel Arbeit und sehr teuer. Immerhin möchte man das Tier ja dennoch gut versorgen.
Da erscheint mir ein Nager genau richtig. Gerade Hamster sind ja Einzelgänger. Zudem haben sie noch den Vorteil, dass sie im Käfig leben und meine Tochter sich mit Abstand an das Tier gewöhnen kann.

Zitat von kritisches_Auge:
Du hast richtig gehandelt indem du deinem Instinkt folgtest, wenn ein Kind Angst hat, ist es natürlich, dass Mutter es auf den Arm nimmt, Ratschläge aus der Verhaltenspsychologie sind bei kleinen Kindern nicht angebracht.

Vielen Dank

07.01.2022 20:03 • x 1 #15


hereingeschneit
Zitat von DieSonne:
Hatte natürlich keine Zeit zum Überlegen, was am sinnvollsten gewesen wäre

Genau, also mach dir keine Vorwürfe. Jetzt hast du dir Gedanken gemacht und das ist gut für den Fall, dass wieder mal so was Ähnliches passiert. Dann hast du dir im Vorfeld schon mal nachgedacht und kannst die Lage wieder anders einschätzen. Aus Erfahrungen lernt man

Und außerdem war es nicht ein Hund sondern mehr und wohl auch nicht so gut erzogen, wenn die alle Leute anspringen. Da kriegen ja schon Erwachsene Angst und wenn man dann noch so klein ist? Musst dir auch mal vorstellen, du wärst so weit unten und ein Hund kommt auf dich zu. Das ist schon noch eine andere Nummer als wenn er dir nur bis zum Knie geht.

07.01.2022 21:02 • x 1 #16


Abendschein
Meine beiden Großnichten haben ein Häschen.
Häschen müßte man sein....

07.01.2022 21:07 • x 1 #17


A


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