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Hallo liebe Mamis, ich möchte mich einfach nur ausheulen, weil ich einfach nicht verstehe, wieso ich so fühle. Kurz: die erste Geburt war ein Not Kaiserschnitt unter Vollnarkose, sehr dramatisch, ich - ein sehr emotionaler Mensch, habe lange gebraucht (10 Monate) mal einen Tag nicht zu weinen. Ständig fragte ich mich, wieso mir das passierte, dass ich zu dumm sei zu gebären (die Herztöne gingen zu schnell hoch, daher der Kaiserschnitt), dann Floß die Milch nicht direkt, ich sagte mir, ich kann nicht mal mein Kind ernähren. Geschweige denn zu Beginn 100% für mein Kind da sein, da ich solche Schmerzen vom Kaiserschnitt hatte. Außerdem war es für mich anfangs ganz schwierig, mein Kind als mein Kind anzusehen (klingt total bescheuert ich weiß. ). Ich bekam es frisch gebadet, angezogen in meine Arme gelegt das ist ihr Kind. Es war so ungreifbar. Ja, für mich, wie schon gesagt, sehr emotionalen Menschen war das ganz ganz traumatisch. Meine Tante bekam ihren Sohn 2 Monate später im Krankenwagen, alles super. Ich freute mich sehr für sie und den kleinen, dass alles gut war, aber musste erstmal weinen, es hat mich so sehr verletzt das ich keine spontan Geburt hatte. Dies war 3 Jahre her .
Dieses Jahr durfte ich eine spontan Geburt erleben, ich habe nach der Geburt nicht geweint, weil es ebenfalls so ungreifbar war das ich es geschafft hatte. Ich war überglücklich und unfassbar dankbar. Es hatte mich mit dem Kaiserschnitt nun ein für alle mal versöhnt. Dachte ich bis letzte Woche .
letzte Woche bekam meine Schwägerin ihr Kind. Spontan, ohne Komplikationen, stillen klappte sofort. Ich hab mich ehrlich sehr gefreut für sie, so wie ich mich damals bei meiner Tante gefreut hatte. Aber ich habe wieder rotz und Wasser geweint und mich gefragt wieso ich diesen Kaiserschnitt hatte. In meinem Umfeld bin ich die einzige die einen Not Kaiserschnitt hatte. Meine Cousine hatte 2 Wunschkaiserschnitte.
Was stimmt nicht mit mir ?

26.11.2019 20:16 • 27.11.2019 #1


7 Antworten ↓


heartstowolves
Hey,
ich bin zwar keine Mama aber lass dir sagen: Du bist nicht schuld, dass du einen Not-Kaiserschnitt hattest. Gar nichts. Eine Geburt ist ein großer Kampf - sowohl für dich als auch für das Baby und da kann es einfach passieren, dass es auch mal Komplikationen gibt, für die du nichts kannst.
Zitat von angsthase17:
Außerdem war es für mich anfangs ganz schwierig, mein Kind als mein Kind anzusehen (klingt total bescheuert ich weiß. ). Ich bekam es frisch gebadet, angezogen in meine Arme gelegt das ist ihr Kind. Es war so ungreifbar.

Das ist ein häufiges Phänomen bei Kaiserschnitten und auch da kannst du nichts dafür. Bei einer Spontangeburt hast du eine direkte Verbindung zum Kind, bis die Nabelschnur durchtrennt wird, was bei einem Kaiserschnitt leider nicht möglich ist. Vorallem nicht bei einem Not-Kaiserschnitt..da muss das Baby sofort untersucht werden und du noch versorgt werden. Dafür kannst du aber nichts.
Manchmal passiert es, dass eine Geburt nicht so verläuft, wie man es sich wünscht. Aber die Hauptsache ist bei jeder Geburt - egal ob spontan, geplante Sektio oder Not-Sektio: Dass es dem Baby und der Mama gut geht.

26.11.2019 20:27 • x 1 #2


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Kaiserschnitt noch nicht verarbeitet?

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Icefalki
Nun, das war eben dramatisch, das zieht einem schon die Beine weg. Was du jetzt aber tust, ist total unnötig. Wäre es dir lieber, dass dein Kind gestorben wäre? Ich denke nicht. Sei dankbar, 2 gesunde Kinder zu haben, nur das zählt. Alles andere sind Quatschgedanken.

26.11.2019 21:07 • x 2 #3


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Natürlich wäre es mir nicht lieber wenn mein Kind gestorben wäre. Was für eine Frage ! Wie oft musste ich mir genau diesen Satz anhören sei doch einfach froh das das Kind gesund ist. Natürlich bin ich das ! Aber diese Gefühle sind eben trotzdem da ..

26.11.2019 21:13 • #4


Luna70
Die erste Geburt war ja ohne Frage ein traumatisches Erlebnis. Und die Geburt von deinem kleinen Neffen oder deiner Nichte hat nun eben wieder alles hoch geholt. Ich finde es nachvollziehbar, dass du das noch nicht völlig verarbeitet hast.

Ich hatte zwar keinen Kaiserschnitt, aber eine schwere Infektion nach der ersten Entbindung. Die Geburt lief ganz normal, ich konnte direkt nach Hause gehen. Aber nach zwei Tagen bekam ich hohes Fieber, starke Schmerzen, es ging mir ganz grauenhaft. Dazu schlimme Nachwehen. Ich musste ins Krankenhaus, bekam Antibiotika, es gab sogar den Verdacht auf eine Beckenvenen-Thrombose. Hat sich zum Glück nicht bestätigt. Auf jeden Fall war das Ganze wirklich ziemlich schlimm. Körperlich habe ich mich schnell erholt, aber seelisch ewig nicht.

Wir waren damals zur Geburt in einem Geburtshaus, nicht in einem Krankenhaus. Natürlich war damals mein Gedanke, in einem Krankenhaus wäre das alles mit der Infektion nicht passiert. Weiß natürlich keiner und Selbstvorwürfe helfen überhaupt nicht.

Ein Not-Kaiserschnitt kommt zum Glück eher selten vor dank Vorsorge und moderner Medizin, deshalb kennst du sonst niemand dem es so ging. Aber auf keinen Fall bist du daran Schuld, auch sonst keine Frau mit einem Not-Kaiserschnitt. Glücklicherweise konnte dir und deinem Kind geholfen worden, ihr habt es beide überlebt, das ist das Wichtige.

Nimm dir Zeit und erlaube dir, dass du immer noch traurig bist. Ich denke, es wird jedes Mal einfacher werden, wenn du in deiner Umgebung mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt konfrontiert wirst.

26.11.2019 21:14 • x 1 #5


A
Das hört sich ja auch nicht gut an bei dir, das tut mir sehr sehr leid.

Ich hab es lange verdrängt bzw. immer nach außen gesagt alles ist gut, wir sind gesund. denn ich denke, niemand hätte es nachvollziehen können, dass man So fühlt wenn man doch ein gesundes Baby im Arm hält. Ich bin zum weinen immer ins bad. Dann einmal Augen waschen, neu schminken und ein Lachen ins Gesicht. Vielleicht habe ich es tatsächlich nicht richtig zugelassen, sondern immer wieder verdrängt indem ich nie gesagt habe wie ich mich fühle .. danke für deine Gedankenbrücke liebe Luna 70

26.11.2019 21:21 • #6


Luna70
Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, du hättest häufiger über deine Gefühle gesprochen. Aber das ist natürlich etwas, worüber man nicht mit jedem spricht, weil es so persönlich ist. Und viele Menschen die damit nie zu tun hatten, würden es auch nicht verstehen, wie tief sich traumatische Erlebnisse eingraben. Von daher absolut nachvollziehbar, dass du es für dich behalten hast.

Vielleicht nimmst du deine momentane Traurigkeit erstmal an und lässt dich nicht beunruhigen, dass es dir nun wieder schlechter geht. Wie gesagt ich finde es nachvollziehbar, es wäre eher ungewöhlich wenn es ganz ohne Emotionen an dir vorbeigehen würden, wenn andere Entbindungen ganz problemlos laufen.

26.11.2019 21:43 • x 1 #7


einfachkassy
Du brauchst Dir keine Schuld geben! Eine Geburt verläuft nie so wie man es sich vorstellt .. es kann immer etwas schief gehen oder Komplikationen auftreten.. eine Geburt egal ob spontan oder Kaiserschnitt ist kein zuckerschlecken. Ich habe bei meiner Tochter spontan entbunden und es war eine Katastrophale horror Geburt . Stillen konnte ich sie auch nicht .. ich war darüber traurig aber mich als schlechte Mutter gesehen habe ich nicht. Immerhin kann man selbst dafür nichts , wenn es nicht so sein soll dann eben entweder beim nächsten Kind oder es ist einfach so.. aber niemals ist man deshalb eine schlechte Mutter oder hat versagt. Ich bin jetzt in der 37ssw.. es wird Anfang Dezember auch mein Kind geholt per Wunschkaiserschnitt. Bin ich jetzt eine schlechte Mama ? Nein .. ich denke du solltest dir darüber keine Gedanken machen. Es war immerhin ein Not Kaiserschnitt und du hast trotzdem dein Kind auf die Welt gebracht und das ist eine große Leistung ! Klar kannst du für deine Gefühle und Gedanken nichts aber ich würde mir an deiner Stelle Hilfe suchen wenn deine Gedanken nicht aufhören .. ist auf Dauer nicht gut für dich und deine Kinder. Die wollen ja schließlich eine glückliche Mama alles gute für dich und hab keine Sorgen .. eine Geburt verläuft nie nach Plan (zumindest in den meisten fällen)

27.11.2019 02:45 • x 1 #8





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