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.....dann geh halt Das höre ich so oft von meinen Familienmitgliedern. Ich schäme mich dafür jetzt schon so lange krank geschrieben zu sein. Ich habe meine psychischen Probleme schon seit 20 Jahren und es kamen leider immer mehr hinzu (Agoraphobie, soziale Phobie, Panikattacken, Zwänge, Essstörung, Depressionen).
Ich habe mich immer irgendwie durchgeschleift. Ich habe gute Abschlüsse und hatte auch nie eine größere Pause - bis im November letztes Jahr gar nichts mehr ging. Mir ging s psychisch und physisch so schlecht wie noch nie. Ich konnte mich einfach nicht mehr, wie die Jahre zuvor, zusammen reißen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich bin jeden Tag weinend in die Arbeit und hatte ständig Überlegungen im Kopf, wie ich mich so verletzten kann, damit ich eine Pause machen kann von allem.
Ich vermisse es allerdings zu arbeiten Ich fühle mich wie ein absoluter Versager. Ich weiß aber auch, dass die Ängste so groß sind, dass ich nicht lange durchhalten würde.
Meine Therapie läuft leider eher schleppend.
Ging es jemandem mal genauso und kann jetzt wieder arbeiten?
Ich frage mich immer, ob ich eine faule Socke bin, weil ich unfähig bin mich zusammen zu reißen.
Es ist so deprimierend.

07.08.2017 20:00 • 27.11.2017 #1


51 Antworten ↓


Isa1982
Du bist weder eine faule Socke noch unfähig oder sonst was.
du bist krank und das kann eben passieren. Aber du wirst die Krankheit besiegen und auch wieder arbeiten gehen können!
Du brauchst nur eben noch etwas zeit.
Nimmst du auch medis oder nur Therapie?

07.08.2017 20:04 • #2


A


Ich würde so gerne arbeiten

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Ich kann bisher leider keine Medikamente nehmen. Ich habe zu große Angst davor. Ich müsste auch wegen einer chronischen körperlichen Erkrankung Medikamente nehmen, aber so weit bin ich noch nicht.
Ich schäme mich so sehr krank zu sein.

07.08.2017 20:07 • #3


V
Ich hatte auch zufällig im November einen schweren Rückschlag, traute mich garnicht mehr richtung Arbeit zu fahren. Zum Glück gibt es die Möglichkeit für Teleworking, aber will auch wieder rein. Sowas braucht aber Zeit. Hab mich auch schon gefragt, ob das bei mir vielleicht teilweise unterbewusst ist. Aber selbst wenn, das Unterbewusstsein ist nun mal ein Depp. (Um es höflich auszudrücken.) Ich bin selbst leider noch nicht fähig in die Arbeit zu fahren.

Nimm dir auf jeden Fall die Zeit, die du brauchst. Es bringt nichts, dich dazu zu zwingen, wenn du dann Höllenqualen durchleidest. Dadurch bekommst du nur das nächste mal nur noch mehr Angst. Am besten ist es immer leicht zu steigern. Wenn deine Arbeit 1 km entfernt ist, dann versuche eine Woche lang 100 Meter der Strecke zu schaffen, dann 200 Meter usw. Und wenn du dort bist vielleicht ausmachen, 1 Woche nur 1 Stunde zu arbeiten, dann 2, je nach dem wie das geht.

Ist natürlich nur ein Beispiel, 7 Tage reichen meistens nicht aus, um Ängste stark zu mindern.


Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst. Du hast dir diese Krankheit nicht willentlich ausgesucht.

07.08.2017 20:15 • #4


Verena87
Der erste Schritt: Mach dich selber nicht so fertig und werte dich nicht ab! (Hätte meine Therapeutin so gesagt)
Du brauchst jetzt einfach deine Kraft um gesund zu werden- für dich, nicht für die Arbeit!
Hab genau so gedacht wie du und dann bin ich so auf die Schnauze gefallen, dass ich meine Prioritäten wirklich anders verteilen muss!
Gesund werden und dann kommt alles andere...

07.08.2017 20:17 • x 3 #5


E
Vielen Dank für euren Zuspruch.
Das schlimme ist, dass ich mir auch eine neue Stelle suchen müsste.
Meine Chefin hat mir während der Krankenzeit zu Hause aufgelauert und mich unter Druck gesetzt. Da möchte ich auf keinen Fall wieder hin

07.08.2017 20:30 • #6


Isa1982
Genau! Schämen brauchst du dich überhaupt nicht! Du hast es dir ja nicht ausgesucht.
Und wie volvagia geschrieben hat: dich zu was zwingen bringt gar nichts - das steigert eher deinen Frust

07.08.2017 20:33 • #7


E
Ich habe einfach Zukunftsängste. Was passiert, wenn diese Ängste nie weg gehen. Problem sind die Ängste auch nicht allein. Mit nurAngst habe ich geschafft weiter zu machen. Die körperlichen Symptome gaben mir dann den Rest.

07.08.2017 20:35 • #8


Isa1982
Aber auch die körperlichen Beschwerden werden verschwinden wenn du gesund wirst

07.08.2017 20:46 • #9


Icefalki
Enana, es liegt in deinem Denken, dass du dir Krankheit nicht gestattest. Krankheit, Kranksein ist etwas, das du ablehnst. Hier würde ich mal ansetzen.

Meinst du nicht, dass auch du ein Recht hast, nicht immer funktionieren zu müssen? Dein Körper, deine Seele schreit danach. Und trotzdem magst du dich nicht kümmern. Wer hat dich darauf konditioniert, ständig Leistung bringen zu müssen? Oder bist du selbst der Meinung, dass du nur was zählst, wenn du arbeiten tust.

Übrigens, ich bin so jemand, der auch meinte sich 17Jahre durchzuschlepppen zu müssen. Und auch einen Absturz hatte. Scheint bei manchen Menschen nur so zu funktionieren, dass sie erstmals eine richtige Bruchlandung hinlegen müssen, bevor das wieder aufwärts gehen kann.

Allerdings hab ich dann zu Medis gegriffen und natürlich Therapie gemacht. Ohne, wäre das wohl nichts mehr geworden.

07.08.2017 21:10 • x 2 #10


Brandungsburg
Ich konnte etwas längere Zeit nicht arbeiten und fange im Oktober wieder an. Ich habe richtigen Bammel, aber ich muss zuversichtlich bleiben. Das solltest du auch. Nimm' dir die Zeit, die du brauchst.

Mal davon abgesehen, wenn du die Arbeit vermisst, wie wäre es denn mit einem kleinen Nebenjob 1-2 die Woche, um zu schauen wie es klappt?

Grüße von Jamie

07.08.2017 21:19 • #11


E
Zitat von Isa1982:
Aber auch die körperlichen Beschwerden werden verschwinden wenn du gesund wirst


Ich hoffe. Ich habe irgendwie die Hoffnung auf ein Beschwerdefreies leben schon fast aufgegeben.

09.08.2017 09:32 • #12


E
Zitat von Icefalki:
Enana, es liegt in deinem Denken, dass du dir Krankheit nicht gestattest. Krankheit, Kranksein ist etwas, das du ablehnst. Hier würde ich mal ansetzen.

Meinst du nicht, dass auch du ein Recht hast, nicht immer funktionieren zu müssen? Dein Körper, deine Seele schreit danach. Und trotzdem magst du dich nicht kümmern. Wer hat dich darauf konditioniert, ständig Leistung bringen zu müssen? Oder bist du selbst der Meinung, dass du nur was zählst, wenn du arbeiten tust.


Ich weiß auch nicht woher das kommt. Ich habe mit 16 Jahren mit einem bmi von 10,8 selbst noch funktioniert. Schwäche ist für mich ein absolutes no go. Ich habe nie gezeigt wenn es mir schlecht ging. Mir ist es peinlich.



@Brandungsburg
Ich würde gerne etwas kleines machen, aber die Furcht wieder zu versagen blockiert mich. Die ständige Enttäuschung nie was gebacken zu bekommen

09.08.2017 09:37 • #13


Brandungsburg
Ich finde man versagt erst, wenn man es überhaupt nicht mehr versucht.

09.08.2017 10:33 • x 2 #14


Schlaflose
Zitat von enana:
Ging es jemandem mal genauso und kann jetzt wieder arbeiten?


Ja, das war bei mir auch so, aber lag es an der Arbeit selbst. Ich war Lehrerin und das war für mich mit einer sozialen Phobie und einer ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung absolut ungeeignet. Zuletzt war ich fast ein Jahr krank geschrieben und habe dann die Möglichkeit bekommen, in die Verwaltung zu wechseln und das ist ideal für mich.

09.08.2017 10:35 • #15


V
Zitat von Brandungsburg:
Ich finde man versagt erst, wenn man es überhaupt nicht mehr versucht.

Schön gesagt.

Ich denke mir in so einem Fall immer, dass es besser ist, etwas nicht zu schaffen, als sich den Rest des Lebens fragen zu müssen, ob man es geschafft hätte. Das finde ich weitaus schlimmer.

09.08.2017 10:43 • #16


E
Zitat von Brandungsburg:
Ich finde man versagt erst, wenn man es überhaupt nicht mehr versucht.


Da hast auch wieder recht!

Zitat von Schlaflose:




Ja, das war bei mir auch so, aber lag es an der Arbeit selbst. Ich war Lehrerin und das war für mich mit einer sozialen Phobie und einer ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung absolut ungeeignet. Zuletzt war ich fast ein Jahr krank geschrieben und habe dann die Möglichkeit bekommen, in die Verwaltung zu wechseln und das ist ideal für mich.


Oh ja mir geht es genau so! Ich bin Erzieherin Also ähnlich wie bei dir. Ich würde auch gerne etwas ruhigeres machen. Mit weniger Menschenkontakt und wegen der Krankheitsangst gehen Kinder halt auch gerade gar nicht.

09.08.2017 17:27 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

YesItsMe0
Ich schäme mich auch sehr dass ich mit 31 Jahre noch Student bin und mich sogar erst kürzlich für Informatik an der Uni eingeschrieben habe. Ich werd ~37 sein wenn ich dann hoffentlich meinen Master habe. Ja ich könnte jetzt im Büro arbeiten aber erstmal wohl nur durch Leiharbeit. Das ist wesentlich beschissener darauf habe ich keine lust. Da hänge ich mich lieber voll ins Studium und verschulde mich bis oben hin dafür.

Ich habe es ausgerechnet mit dem Zururückzahlen der Kredite bei Eltern und Staat. Das Studium lohnt sich trotzdem und das Arbeitsumfeld ist besser.

14.08.2017 17:24 • #18


E
Ich hätte auch sehr gerne studiert. Ich weiß allerdings nicht wie ich das finanziell stemmen könnte und mit der Angst raus zu gehen passt das auch nicht zusammen

Zur Zeit ist es wieder besonders schlimm. Ich schäme mich so so so unglaublich. Es belastet mich tagtäglich. Ich habe das Gefühl mich ständig erklären und rechtfertigen zu müssen. Ich versteh einfach nicht was mit mir los ist

16.08.2017 08:04 • #19


Akin
Gibt es eigentlich einen Auslöser für die soziale phobie?
Ich habe auch seid ein paar Monaten Schwierigkeiten, wahrscheinlich eine Phobie, was ich dagegen mache ich gehe zum Psychologen, der mir gesagt hat unangenehme Situationen zu suchen und sich denen zu stellen um die Angst zu 'besiegen'

16.08.2017 20:15 • x 1 #20


A


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