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Hallo zusammen,
ich bin aktuell in einer psychiatrischen Klinik, weil ich starke Angstzustände und Panikattacken habe. Mir geht es hier langsam etwas besser, aber ich stehe noch sehr unter Stress.

Mein Vater bringt mir zweimal pro Woche frische Kleidung in die Klinik, weil ich großen Wert auf Körperhygiene lege und mich sonst unwohl fühle und wir hier nicht die Möglichkeit haben zu waschen. Jetzt hat er sich aber darüber beschwert, dass er das nicht mehr machen möchte und dass es „zu viel“ sei. Die Klinik ist wenige Kilometer entfernt.
Er hat gesagt: „Warum brauchst du ständig neue Wäsche?“ – und das hat mich sehr verletzt.

Ich finde das unfair, weil ich früher und heute sehr viel für ihn getan habe, besonders als er seinen Herzinfarkt hatte. Ich habe mich damals um so vieles gekümmert, ohne zu klagen. Und jetzt, wo ich selbst mal Hilfe brauche, fühle ich mich, als wäre das zu viel verlangt.

Ich weiß, dass er wahrscheinlich überfordert ist, aber ich fühle mich dadurch total allein. Es tut weh, wenn jemand, , einem das Gefühl gibt, man sei zu anstrengend oder eine Last.
Aber so wie ich ihn kenne, wird er dann nach außen hin den absoluten Helden machen und meinen dass er immer für mich da ist und sowas.

Kennt das jemand von euch? Wie geht ihr damit um, wenn Menschen, die euch eigentlich nahe stehen, in schwierigen Zeiten nicht die Unterstützung geben, die ihr bräuchtet?

Liebe Grüße

Heute 12:28 • 21.10.2025 #1


12 Antworten ↓


Wenn es keine Möglichkeit zum waschen gibt, gibt es doch sicher einen Wäscheservice oder?Denn es muss ja eine Lösung für die Menschen geben, die niemanden haben, der einem Wäsche ins Krankenhaus bringt.

A


Ich fühle mich ungerecht behandelt

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Sprich es an und kommuniziere es direkt mit ihm

Zitat von Sang-woo-Han:

Kennt das jemand von euch? Wie geht ihr damit um, wenn Menschen, die euch eigentlich nahe stehen, in schwierigen Zeiten nicht die Unterstützung geben, die ihr bräuchtet?

Für mich konnte selbst mein Mann nicht zur Stelle sein, er war 85 km weit weg, war beruflich selbstständig
und ich musste das akzeptieren, musste funktionieren, jeden Tag Panikattacken.
Da war niemand, selbst als ich meine Freundin bat, ob sie mir etwas im Haushalt helfen könnte, hat sie mir gleich zu verstehen
gegeben, dass sie das nicht leisten kann.Meine Thera mir weitere Behandlung verweigerte, denn sie hätte
zu mir nach Hause fahren müssen, ich konnte das Haus nicht verlassen. Ich erlebte mein Umfeld als sehr
kalt und ungerecht und alleingelassen.
Frage deinen Vater, ob es möglich wäre nur einmal die Woche zu kommen, um dir frische Wäsche dazulassen.
Ich würde mal das Personal fragen, ob die noch eine Idee dazu haben...

Zitat von Sang-woo-Han:
Ich finde das unfair, weil ich früher und heute sehr viel für ihn getan habe, besonders als er seinen Herzinfarkt hatte. Ich habe mich damals um so vieles gekümmert, ohne zu klagen. Und jetzt, wo ich selbst mal Hilfe brauche, fühle ich mich, als wäre das zu viel verlangt.



Sprich das an und schraube deine Erwartungen deutlichst nach unten. Ich habe durch meine Angstkarriere gelernt, immer Plan B und C zu haben.

Zitat von Athina:
Da war niemand, selbst als ich meine Freundin bat, ob sie mir etwas im Haushalt helfen könnte, hat sie mir gleich zu verstehen
gegeben, dass sie das nicht leisten kann.


Sie hat Dir nicht einmal geholfen?

Was hat sie denn als Begründung angegeben?

Warum hast Du Dir nicht genügend Wäsche mit in die Klinik genommen?

. Vielleicht wird es Deinem Papa zuviel?

Zitat von Luce1:

Sie hat Dir nicht einmal geholfen?

Sie hat nur an dem Tag, als ich sie gebeten hatte, ob sie mir die Wäsche falten kann
und etwas kochen, das hat sie auch gemacht aber gleichzeitig mir gesagt, dass sie
nicht vor hat weiter zu helfen, was ich auch nicht von ihr erwartet hatte, das hat
mich sehr verletzt in dem Moment, ich fand die Äusserung in der Situation fehl am Platz.

@Athina

das tut mir echt so leid. Man passt doch irgendwie gegenseitig auf sich auf; vielleicht braucht sie auch mal Hilfe in Zukunft?

Zitat von Sang-woo-Han:
Kennt das jemand von euch? Wie geht ihr damit um, wenn Menschen, die euch eigentlich nahe stehen, in schwierigen Zeiten nicht die Unterstützung geben, die ihr bräuchtet?

Nein, das kenne ich nicht, weil ich nie Unterstützung erwartet und beansprucht habe. Im Gegenzug habe ich auch nie andere unterstützt.
Wenn dein Vater schon einen Herzinfarkt hatte, ist er nicht mehr so belastbar. Und er hat wahrscheinlich auch ein höheres Alter. Das kannst du mit dir nicht vergleichen Es geht ja auch nicht nur darum, die Wäsche zu bringen. Die muss auch gewaschen und gegebenenfalls gebügelt werden. Männer tun sich mit so etwas sowieso sehr schwer.

Zitat von Schlaflose:
Es geht ja auch nicht nur darum, die Wäsche zu bringen. Die muss auch gewaschen und gegebenenfalls gebügelt werden.

Das dachte ich mir auch. Wenn Du zweimal die Woche frische Wäsche brauchst, dann kommt da ja ordentlich was zusammen. Ein älterer Herr, der schon einen Infarkt hinter sich hat, wird angesichts der zusätzlichen Waschladungen sicher erstmal schlucken. Vielleicht könntest Du Dich irgendwo etwas einschränken.

@Sang-woo-Han Das, was du beschreibst, erleben viele, wenn sie zum ersten Mal selbst Unterstützung brauchen. Es tut weh, wenn man sich bemüht, stark zu sein – und dann in einer schwierigen Zeit das Gefühl bekommt, zu viel zu sein.

Oft steckt hinter so einer Reaktion keine Lieblosigkeit, sondern Überforderung oder Hilflosigkeit. Manche Eltern wissen nicht, wie sie mit der Schwäche ihrer Kinder umgehen sollen.

Vielleicht kannst du, wenn du dich bereit fühlst, ehrlich, aber ohne Vorwurf mit ihm sprechen – etwa so:

„Ich weiß, dass es für dich anstrengend ist, aber für mich bedeutet es im Moment sehr viel.“



So bleibst du bei dir, ohne ihn anzugreifen. Und gleichzeitig schützt du deine Grenzen, indem du dir erlaubst, traurig und enttäuscht zu sein.

Kleine Dinge, die du selbst für dich tun kannst – Musik, Summen, Tee, ein kurzer Moment der Ruhe – geben dir Halt, auch wenn andere gerade nicht können.

@Schlaflose er hat sich gut erholt von dem Infarkt und geht seit Monaten schon wieder arbeiten

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