Wir kommen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.
Vorab: Ich bin Agnostiker und habe aber „meine höhere Macht“ erst 1998 in meiner Reha-Maßnahme nach dem 12. Schritte-Programm gefunden. Ob eine Macht nun Gott ist oder die Natur, es spielt absolut keine Rolle, was es für einen ist: Der Glaube oder der Bezug zu etwas sind wichtig und helfen. Mir hat die damalige Maßnahme mein Leben gerettet und ich konnte mich auf Vieles einlassen. Ich hatte das Glück in den 10 Wochen, dass ich jeden Tag von früh am Morgen bis spät am Abend in Therapie stand, Hilfe zur Selbsthilfe bekam und nicht nur Gruppen/Einzel/Ergo etc. Therapie: Es waren Frühsport und Waldlauf schon um 05:00 Uhr, anderen Leidensgenossen/in zu helfen war selbstverständlich und wurde erwartet. Man hatte keine Zeit zu grübeln und musste Dinge akzeptieren, die einem fremd waren. Es gab in den ersten zwei Wochen ein Kontaktverbot nach Hause, kein Telefon, keine Medien. Rauch und Alk. verbot, nichts – absolut nichts sollte ablenken. Ein paar Wenige konnten sich nicht einlassen und mussten gehen. Sekte – es war keine – eine einzige Klinik in Deutschland arbeitet heute noch nach diesem Prinzip, leider ist es eine Privatklinik. Ich bin dankbar, dass ich dies erlebt habe, wo mir und vielen anderen geholfen wurde, wo man an sich und seinem Problem arbeiten musste und nicht nur verwaltet wurde, wie anderswo so oft. Zugegeben, eine eingeschworene Gemeinschaft, die zusammenwuchs in der Zeit, was auch bezweckt wurde. Die höhere Macht war jedem selber überlassen zu erwählen.
06.10.2024 09:49 •
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