Ich halte die vielen Thesen, die suggerieren, wie zum Beispiel die Gedanken Gesundheit und Krankheit beeinflussen, die zahlreichen esoterisch angehauchten Theorien, die psychisch belasteten Menschen erst recht Angst machen, ja sogar noch Schuld an der eigenen Erkrankung geben, für geradezu gefährlich bis kriminell.
Fest steht, eine sogenannte "Krebspersönlichkeit" gibt es nicht. Dennoch kommen immer wieder schlaue Küchenpsychologen um die Ecke und reden Menschen mit Ängsten auch noch ein, dass sie diese Krankheit nun ganz bestimmt bekommen, weil sie daran denken. Leute - so ein Gelabere ist kriminell, sorry, wenn ich das so hart formuliere.
Ich kenne so viele positive und glückliche Menschen, die aus dem Leben gerissen werden und verbiesterte, unglückliche Gesellen werden uralt.
Natürlich hat starker Stress Einfluss auf das Immunsystem. Das bestreite ich nicht. Wenn man dauernd übermüdet ist, zu viel arbeitet, nicht zur Ruhe kommt, dann fängt man sich eher einen Infekt, als wenn man sich gut ausschläft, entspannt ist und an der frischen Luft bewegt.
Aber daraus nun abzuleiten, sehr schwere, komplexe Systemerkrankungen seien durch mentale Ausgeglichenheit zu verhindern, das ist Humbug. Wenn es so einfach wäre diesen schlimmen Krankheiten zu entgehen, dann wäre die Welt gesund und glücklich.
Ich schreibe das hier so drastisch, weil ich es schlimm finde, mit solchen Theorien Menschen in Ängste zu stürzen.
Eine Rolle spielt natürlich, dass Menschen in Stresssituationen oder psychischen Krisen sich oft ungesund ernähren, mehr Alk. zu sich nehmen, zur Zig. greifen und kaum Motivation haben, sich sportlich aktiv zu bewegen. Das erklärt viel eher die frühere Sterblichkeit bei Depressiven, als Stresstheorien.
Noch einmal, ich bestreite nicht die Erkenntnisse der Psychoimmunologie.
Nur sollte man vorsichtig mit Trugschlüssen sein.
Und - positives Denken hat bisher noch keine tödliche Krankheit "geheilt", sowenig wie negatives Denken sie verursacht. So einfach ist das nicht.
11.01.2022 18:50 •
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