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C
Hallo.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll... bitte also schon mal um Entschuldigung, falls einiges durcheinander kommt.

Vor 11 Jahren bin ich als u20 Mama geworden. War damals noch in der Ausbildung und bin ausgezogen, meine Eltern wollten mich nicht mit Baby im Haus wohnen lassen. Sie unterstützen mich zwar, aber nicht finanziell. Das musste ich alleine tun. Mit meinem Ausbildungsgehalt, Unterhalt für Baby und Kindergeld kam ich gar nicht über die Runden. Also habe ich zusätzlich Alg2 bekommen.

Ich war viel allein mit dem Baby, meine alten Freunde aus der Teeniezeit hab ich alle verloren. 1x im Monat hatte ich ein WE Baby-frei. Aber entweder hatte ich kein Geld für Disco oder niemand hatte Zeit. So saß ich an diesen WEs allein daheim.

Hab dann zwar Kontakte in Babytreffs gesucht, aber die Bekanntschaften blieben lose...

Nach 2 Jahren habe ich meinen heutigen Mann kennengelernt. Er war damals frisch geschieden und hatte einen einfachen Job im Sicherheitsgewerbe.

Zusammen mit seinem Gehalt, meinem kleinen Gehalt und Kindergeld und Unterhaltvorschuss ging es ganz knapp weiter. Als wir zusammenzogen und geheiratet haben fiel der Unterhaltsvorschuss wieder weg und da der Kindsvater nichts zahlte für mein Kind, blieb wieder nur der Gang zum Alg2 übrig. Zudem war ich auch wieder schwanger und arbeiten konnte ich dann auch nicht.

Die nächsten 5 Jahre lebten wir bescheiden, mit 2 Kindern auf 79qm in 3 Zimmern. Die Miete war zu hoch für unser Gehalt, aber günstig in der Region sodass wir Aufstocker für Alg2 waren. Trotzdem war es immer knapp... es gab selten was neues. Immer gebraucht. Von Möbel, Kleidung bis zum Auto welches mein Mann für die Arbeit brauchte.

Ich habe mich nie wohlgefühlt. Freizeitaktivitäten blieben aus. Wir waren viel daheim. Soziale Kontakte blieben locker. Zudem hatte mein Mann immer lange Schichten, ich kümmerte mich um alles. Hatte einen kleinen Job, Kinder, Haushalt und alles drumherum lastete auf meinen Schultern.

3 Jahre ging es... dann wurde mein Mann arbeitslos. War ein halbes Jahr daheim. Das waren die schlimmsten Monate. Er nörgelte nur und wollte und konnte auch nicht mehr in den Sicherheitsdienst zurück. In dieser Zeit haben sich meine Eltern auch scheiden lassen und ich brach zeitweise den Kontakt ab.

Ich hielt meinem Mann weiter den Rücken frei und bestärkte ihm darin sich umschulen zu lassen und so machte er eine arbeitsamt begleitende Ausbildung zum LKW Fahrer. Seitdem ist er glücklich im Job. Auch wenn er wieder oft anstrengende Schichten hat. Insgesamt war er allerdings öfters zuhause und verdiente besser.

Danach gings uns 1 Jahr besser, wir konnten sogar mal etwas sparen. Nicht viel, mal nen 10er, mal nen 20er... Dann stellte ich erneut fest, dass ich wieder schwanger bin. Dieses Kind stellte mein Leben komplett auf den Kopf. Ich wollte keins mehr. Zudem war ich zu dem Zeitpunkt unter Trauer. Mir sind 2 wichtige Familienmitglieder kurz hintereinandet verstorben.

Nach der Geburt zogen wir um. Unsere Ersparnisse gingen für den Umzug drauf. Auch hat mein Mann am neuen Wohnort schnell eine gute Firma gefunden und verdient dort entdprechend, sodass wir endlich von Alg2 weggekommen sind. Das war vor 2 Jahren....


Seitdem gehts mir immer schlechter...

Wir sind hier sehr ländlich, die nächste Stadt erreicht man mit dem Auto in ca. 15Min. Allerdings fährt kein Bus o.ä. also mit öffemtlichen sieht's sehr mau aus. Ich bin seit 2 Jahren daheim, haben hier zwar neue Freunde gefunden, aber keine richtige Herzensfreundin. Zudem habe ich nie das Gefühl gehabt, mein Herz ausschütten zu können.

Ich habe also nur noch die 3 Kinder, Haushalt, und das finanzielle im Kopf. Das Geld reichte vorn und hinten kaum... Ich bin schon soweit dass ich oft nur noch lebensnotwendiges einkaufe. Hauptsache ein Teller warme Nudeln mit Ketchup und ein Apfel steht mittags am Tisch. Für meinen Mann ein Stück Fleisch dazu. So sieht es oft am Ende des Monats aus.

Für Alg2 sind wir mit knapp 50€ zuviel an Gehalt. Wir waren anfangs froh nicht mehr Alg2 zu bekommen. Aber schnell merkte ich, dass ich so nicht mehr leben kann. Immet am Limit, kaum Möglichkeiten zum sparen. Größere Anschaffung in den 2 Jahren war ein 2. Auto, damit ich flexibler bin.
Aber seit dem hängt der Wurm drin...

10.10.2016 11:08 • 29.10.2021 #1


13 Antworten ↓


C
...
Das Auto braucht neue Batterie, dann hatte ein Auto wieder ein Problem. Schnell sind da paar Hundert Euro weg. Sparen ist so mühsam. Und ich musste mich immer allein um alles kümmern.

Mein Mann geht zur Arbeit und kommt abends heim, liegt auf der couch und das war es. Geredet wird nur noch oberflächig.
Die Kinder beanspruchen mich auch mit Hausaufgaben, das kleine ist im Trotzalter. Ich fühlte mich immet mehr überfordert... Familie haben wir hier nicht.

Im November letzten Jahres bin ich zusammengebrochen. Nervlich war ich am Ende...
Meine Ärztin riet mir zur Physchotherapie und zur Mutter Kind Kur...

Die Mutter Kind Kur habe ich inzwischen gemacht. War die stressigste und schlafloseste Zeit. Erholt habe ich mich nicht. Daheim habe ich nur 2 Tage nach der Kur wieder einen Zusammenbruch gehabt. Seitdem kann ich nicht mehr.
Mir fehlt so sehr jemand mit dem ich reden kann. Ich weine viel und muss mich täglich zwingen.

Meinen Mann will ich auch nicht belasten weil er momentan in der Firma genug Probleme hat.

Gestern ging wieder was am Auto kaputt und ich stand heute in der Werkstatt und hab mit Mühe die Tränen zurückgehalten weil ich weiß, ich hab das Geld nicht.

Ich fühle mich so allein...

Um Geld fragen ist auch nicht meine Art, da fühle ich mich schlecht. Wir haben es die Jahre mit Ach und Krach allein geschafft, auch wenn es Ratenzahlungen dabei sind.

Der Kontakt zu meinen Eltern ist nach wie vor schwierig. Die Eltern meines Mannes leben nicht mehr und seine Schwester die 10 Jahre älter ist, die lebt ihr eigenes Leben.

Freunde will ich auch nicht belasten. Sorry... musste es einfach nur von der seele schreiben...

Wieso ich nicht arbeiten gehe? Mein kind ist noch keine 2... Kinderkrippe ist hier rar...

10.10.2016 11:30 • #2


A


Geldsorgen, Kinder, Partnerschaft

x 3


E
Wenn eure finanzielle Situation so schlecht ist wie du schreibst, warum gehst du dann nicht auch arbeiten ? Du hast ein Auto, d.h. du besitzt die nötige Mobilität, die Kinder kann man betreuen lassen wenn ihr so wenig einkommen habt sind die Betreuungskosten sehr gering oder entfallen ggf. ganz. Anstatt weiter passiv eine Situation zu ertragen kannst du sie doch aktiv ändern.

10.10.2016 11:33 • x 1 #3


Plumbum
Huhu Chaoshoch3

Hast Du schonmal daran gedacht von zu Hause aus zu arbeiten? Was weiß ich, Kugelschreiber zusammenbauen oder sowas? Dann zu Deinem Ernährungsproblem. Mach mehr Kartoffelgerichte und Mehlspeisen. Das gute daran, Du kannst günstig große Mengen herstellen und alle werden satt.

Und nicht vergessen, ja IM MOMENT gehts drunter und drüber aber das BLEIBT NICHT so... die Kinder werden älter, die Zeiten ändern sich und es werden auch wieder bessere Zeiten kommen.
Das gute daran, wenn man ganz unten ist... kann es nur noch bergauf gehen. In ein paar Jahren lachst Du drüber und wirst stolz auf Dich sein, dass alles so gut gemeistert zu haben.

Oh und wenn Du reden willst, hier im Forum hast Du doch genug Gesprächspartner. Schreib Dir einfach alles mal von der Seele.

Alles Liebe
Plumbum

10.10.2016 11:44 • x 1 #4


Luna70
Herzlich willkommen hier bei uns im Forum. Ich hoffe, du wirst hier Hilfe und Trost finden.

Das hört sich ja nach viel Frust und Verzweiflung an. Wenn man sich in so einem Hamsterrad dreht, sieht man oft die positiven Dinge gar nicht mehr, das kenne ich auch. Du hast nichts gegenteiliges geschrieben, daher gehe ich mal davon aus, deine Kids sind gesund? Dein Mann hat Arbeit und eure Ehe ist ja scheinbar auch intakt, von dem täglichen Chaos mit drei Kindern und den Geldsorgen mal abgesehen. Das ist doch schon mal gut.

Dein jüngstes Kind bleibt ja nicht immer so klein, wird irgendwann mal in die Kita oder die Schule gehen und dann hast du auch mehr Freiraum und kannst vielleicht wieder arbeiten gehen. Selbst wenn am Ende kaum Geld aus deinem Gehalt übrig bleibt, damit kommst du auf jeden Fall unter Leute. Also ist doch Licht am Ende des Tunnels in Sicht.

Führst du ein Haushaltsbuch?

10.10.2016 11:54 • x 1 #5


N
Ich kann mir das jetzt echt nicht verkneifen,ich fürchte,Chaoshoch3 hat in erster Linie ein Verhütungsproblem...
Wie kann man noch zwei Kinder bekommen,wenn man schon mit dem ersten Kind überfordert ist...

Deswegen an @Chaoshoch3 :

Hast Du inzwischen eine geeignete und sichere Verhütungsmethode für Dich gefunden?
Das ist ernst gemeint.
Wenn man dazu neigt,die Pille zu vergessen ,ist die 3-Monats -Spritze eine gute Alternative.
Man muss nur alle 3 Monate zum Frauenarzt und das kostet dann 35 Euro für drei Monate,also sehr preisgünstig mit 11,50 pro Monat.

Kümmere Dich wenigstens darum,dass nicht noch ein weiteres Kind nachkommt ohne jegliche Perspektive.

10.10.2016 12:12 • x 2 #6


E
Deine Kinder sind doch schon alle im Kindergarten bzw. Schulalter, wenn ich richtig gerechnet habe und
da könntest du doch auch wieder etwas arbeiten gehen.

Da gibt es doch sicher einige Möglichkeiten.

Daheim sitzen und jammern bringt dich ganz sicher nicht weiter und ist auch nicht gut für die Partnerschaft.

Und habe ich das richtig verstanden, dass ihr zwei Autos habt ?
Das wäre ja schon fast wieder Luxus und wenn du nur zuhause bist, doch sicher nicht nötig ?

10.10.2016 12:45 • #7


Soraya72
hallo chaos
ich muss newchance recht geben - kinder sollte man nicht einfach so eben hoplahop bekommen, die bringen jede menge verantwortung, arbeit und ausgaben mit sich. aber nun sind sie da - und sie sind doch auch das beste, was einem passieren kann?
versuche es mit heimarbeit, bemühe dich jetzt schon aktiv um einen betreuungsplatz für das kleinste, dann kannst du wieder mitarbeiten, und das tut dir sicher gut, nicht nur finanziell - du kommst auch raus und sieht was anderes - und - keine busverbindung zu einer nur 15 km entfernten stadt ? bist du dir sicher ? ich wohne selbst ländlich, okay die öffentlichen sind nicht das gelbe vom ei, aber geben tut es sie schon.

10.10.2016 15:46 • #8


I
Schon abgeklärt ob eine chance auf wohngeld besteht? Das gibt es nämlich wenn der lebensunterhalt weitestgehend durch einkommen oder vermögen gedeckt ist aber eine kleine versorgungslücke klafft.

11.10.2016 19:53 • #9


samibacero
nicht ganz verstanden, worum es hier geht

28.10.2021 23:29 • #10


Cornelie

28.10.2021 23:53 • #11


Acipulbiber
Der Thread ist von 2016

28.10.2021 23:53 • x 2 #12


Cornelie
Zitat von Acipulbiber:
Der Thread ist von 2016

Danke
Schon wieder hast du recht. Man sollte genau hinsehen

28.10.2021 23:59 • x 2 #13


Acipulbiber
Zitat von Cornelie:
Danke Schon wieder hast du recht. Man sollte genau hinsehen

Deshalb steht auch in meiner Signatur Bin ja nicht blöd

29.10.2021 00:05 • x 3 #14


A


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