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Christina
Zitat von berliner:
@ Christina :

Was ist denn so toll, wenn Gast B mir Verhältnisse unterstellt, die sie gar nicht beurteilen kann, sie mir eine Freundin missgönnt, und meint, man dürfe nicht nett zu mir sein, sondern müsste mir noch mehr wehtun ?!
Ich finde die beiden Beiträge gut, weil sie m.E. ehrlich, realistisch, menschlich und mit gesundem Menschenverstand sowie einer gewissen Lebens- und wohl auch Leidenserfahrung geschrieben sind. Außerdem hadere ich gerade selbst mit einigen Veränderungen in meinem Leben und empfinde die Posts - obwohl sie an dich gerichtet sind und mit meiner Situation nicht wirklich etwas zu tun haben - als aufbauend.

Ich habe nicht den Eindruck, dass GastB dir unterstellt, du würdest genauso gemästet wie der dicke Teenager. Aber dass deine zu enge Bindung an deine Mutter nicht nur auf deinem Mist gewachsen ist, sondern dass deine Mutter daran kräftig mitgestrickt hat und dies auch weiterhin tut, ist mindestens eine ernsthafte Überlegung wert.

Niemand missgönnt dir eine Freundin. Aber GastB hat völlig Recht damit, dass eine Freundin nicht die Lösung deiner Probleme sein wird. Mag sein, dass eine Freundin oder normale Freunde dir helfen könnten - wenn du sie hättest. Hast du aber nicht und es wird schwierig bis unmöglich, in deiner jetzigen Situation die nötigen Kontakte zu knüpfen geschweige denn zu pflegen und zu vertiefen. Es wird sich erst dann etwas verändern, wenn du etwas veränderst. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg gehen. Und es wird kein bisschen leichter, je länger du wartest.

Zitat von berliner:
Naja, ich weiß nicht, ob ich das gut ausgedrückt habe, aber mit den Paaren draueßen, ich frage mich dann halt manchmal, warum das für alle anderen so einfach und selbstverständlich ist
Es ist für niemanden einfach und selbstverständlich - jedenfalls sofern er/sie nicht völlig blöd und merkbefreit ist. Wenn man den Kontakt zu anderen Menschen sucht, riskiert man immer auch Ablehnung oder Kritik. Man braucht u.a. Glück, den Menschen zu begegnen, mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Und v.a. ist es nicht wie im Märchen, wo erstens einer den anderen rettet und sie zweitens glücklich miteinander weiterleben, wenn sie sich erstmal gefunden haben. (Liebes)Beziehungen sind keine Selbstverständlichkeit, keine Rettung und keine Garantie. Wenn du meinst, dass dich eh keine wollen würde, frag' dich, woran das liegt und ob Dinge dabei sind, die du sinnvollerweise sowieso an dir ändern solltest - wie z.B. die enge Bindung an deine Mutter oder dass du Symptome hast, die dich daran hindern, am Leben teilzunehmen. Du kommst doch gar nicht in die Lage, diese Überzeugung mal zu überprüfen.

Liebe Grüße
Christina

18.01.2010 16:03 • #21


P
Ich würde dir, berliner, in deiner jetzigen Situation folgendes raten:
Eine Therapie, eine eigene Wohnung und eine Arbeit, eine Ausbildung oder direkt das Abi nachholen. Mit 25 hast du das Recht auf eine erste eigene Wohnung vom Amt. Das wäre eine Möglichkeit, Distanz zu deiner Mutter aufzubauen und in ein eigenes selbstbestimmtes Leben zu starten.

Trau dich -was hast du denn zu verlieren?

Und ja es ist schwer und ja es wird nicht einfach und ja, Andere haben es scheinbar einfacher als du im Leben -aber that's life.
Damit haben wir alle zu kämpfen. Nicht bloß du.

Wenn du was verändern willst -fang damit an.
Weder deine Mutter, noch dein Vater, noch ein Therapeut, noch Freunde oder eine Freundin werden dir dabei helfen können.
Keiner klopft bei dir an die Tür, nimmt dich an der Hand und hilft dir, dein Leben zu leben, wie du es willst.
Nur du allein hast die Verantwortung für dich und dein Leben.

Ich würde mir wünschen, dass du das endlich mal wagst. Dass du endlich mal den Mut findest und dich traust. Dass du dir mal was zutraust. Denn du bist nicht blöd, berliner, ganz bestimmt nicht.
Du bist einfach bloß fest gewachsen.
Und je länger du Daheim bleibst und auf Besserung wartest, desto schwerer wird es, sich loszureißen.

Liebe Grüße,
Bianca

18.01.2010 16:39 • #22


A


Fühle mich ziemlich schlecht :-(

x 3


B
@ vent :

Was ist daran ein Zwangsgekanke, wenn ich mir eine Freundin wünsche, etwas, dass schon für die meisten 12jährigen (und für Euch) eine Selbstverständlichkeit ist, mich auch umgucke, und es mich traurig macht, dass es für mich scheinbar unmöglich ist, dieses allen anderen Menschen gegönnte menschliche Grundbedürfnis zu erreichen ?
Außerdem wg. Provider: Hattest Du schon vergessen, dass ich Probleme mit dem telefonieren habe ? Ich denen schon mehrere Mails geschickt, aber die schreiben immer nur Standard-Antworten, ich solle genauer erklären, ect. Ich habe das Gefühl, die interessiert das gar nicht.

@ Gast B :

Wenn es für mich keine Hilfe mehr gibt, soll ich dann also doch vom Dach springen ?

@ pax :

Es gibt Mauern, die sind ziemlich stabil. Und ich finde es nicht schön, wenn Du eine Userin unterstützt, die hier ziemlich destruktive Beiträge schreibt. Ich habe dann das Gefühl, das ihr Euch alle gegen mich verschwört und mich keiner versteht.

@ christina :

Wie meinst Du, dass ich nicht in die Lage käme, meine Überzeugung zu überprüfen ? Woher willst du das wissen ?

@ all :

Es wäre doch so leicht, mir einfach ein bisschen Mut zu machen, oder mich ein bisschen aufzumuntern, mir zu zeigen, dass ihr mich versteht ? Mich für meine Fortschritte zu loben, mir zu sagen, dass ich das schon ganz gut mache und schaffe ? Aber stattdessen wird nur rumgemotzt oder man noch hoffnungsloser gemacht. Ich habe langsam keine Lust mehr auf das Forum.

Und ich verändere doch vieles, und habe auch schon vieles erreicht. Ihr tretet immer meine Erfolge mit Füßen, sagt mir es sei hoffnungslos ect.
Es ist das gleiche wie im schlechter Tag Thread, anstatt mich aufzubauen, werde ich runtergemacht.
Mir geht es hier und jetzt um die schei. und um meinen kaputten Internetanschluss und meine Traurigkeit weil ich keine Freundin habe. Es geht nicht um Agoraphobie hier. Und nicht um meine Mutter.

Gruß Berliner

18.01.2010 16:40 • #23


B
Zitat:
Ich würde dir, berliner, in deiner jetzigen Situation folgendes raten:
Eine Therapie, eine eigene Wohnung und eine Arbeit, eine Ausbildung oder direkt das Abi nachholen. Mit 25 hast du das Recht auf eine erste eigene Wohnung vom Amt. Das wäre eine Möglichkeit, Distanz zu deiner Mutter aufzubauen und in ein eigenes selbstbestimmtes Leben zu starten.


Das kann ich alles nicht.

18.01.2010 16:42 • #24


R
Also ich versteh dich gut Berliner, könntest glatt ich sein. *patpat*

18.01.2010 16:46 • #25


V
An Christina
Zitat von Christina:
... Du kommst doch gar nicht in die Lage, diese Überzeugung mal zu überprüfen.

Das ist es.
Schön, dass für dich unsere Beiträge nützlich waren, nb. geht es mir oft mit deinen oder auch anderen Statements genauso.

Ja, es ist manchmal ein echtes Teamwork...

18.01.2010 16:50 • #26


V
Zitat von vent:
Zitat von Christina:
... Du kommst doch gar nicht in die Lage, diese Überzeugung mal zu überprüfen.

Das ist es.

Berliner, für dich:

... weil du ein negatives Gesamtbild von deiner Person hast. Versuche zwischen DIR und DEINEN Gedanken zu trennen, dann müsst der nötige Abstand entstehen, mit dessen Hilfe du die Unsinnigkeit solcher Aussagen wie Niemand mag mich erkennen kannst...

18.01.2010 16:55 • #27


P
Zitat:
@ pax :

Es gibt Mauern, die sind ziemlich stabil. Und ich finde es nicht schön, wenn Du eine Userin unterstützt, die hier ziemlich destruktive Beiträge schreibt. Ich habe dann das Gefühl, das ihr Euch alle gegen mich verschwört und mich keiner versteht.

Und ich berliner wollte Dir damit sagen, dass Du noch zu sehr in Dir gefangen bist, als dass Du im Moment Hilfe annehmen kannst/willst.
Zitat:
.. Du kommst doch gar nicht in die Lage, diese Überzeugung mal zu überprüfen.

Das Gefühl hab ich auch leider.
Hier will Dich keiner angreifen, sondern versuchen, Dir eine andere Sichtweise zu geben.

18.01.2010 17:06 • #28


G
Du verteidigst deinen Status quo mit Zähnen und Klauen, Berliner.

Jede Person, die an diesem Status quo rütteln will, bezichtigst du entweder der Unfähigkeit oder der Destruktivität, oder dass sie dir angeblich nichts gönnt usw. Du hast nicht nur ein negatives Bild von dir selbst, sondern offenbar auch von anderen Menschen - und gerade denen, die versuchen, dir zu helfen.

So ist dir nicht zu helfen. Du könntest dir nur selber helfen, indem du diese wohlgemeinten (!) Äußerungen als positive Anregungen ansehen würdest und anfangen würdest, sie umzusetzen.

Wenn du nur immer wieder sagst: Das kann ich nicht - wie soll sich da etwas ändern?

Wieso kannst du nicht eine eigene Wohnung haben? Was würde da konkret passieren? Und wieso könntest du nicht versuchen, das, was dann passieren würde, auszuhalten und durchzustehen - wie es hier täglich von Usern, die auch an Angst und Panik leiden, berichtet wird -, anstatt wieder zu Mutter zu fliehen und an ihrem Schürzenzipfel zu hängen? Wie lange willst du das denn noch so machen?

Und was würde konkret mit deiner Mutter passieren, wenn du ausziehen würdest? Doch, es geht hier auch um deine Mutter. Eine Abhängigkeit entsteht nicht einseitig. Dass sie dich überbehütet hat und es noch tut, ist klar für jeden, der folgerichtig denkt. Es ist auch nichts Verwerfliches, über die seelische Verfassung der eigenen Mutter nachzudenken und auch nicht, darüber zu sprechen. Das tun andere User hier laufend. Das sollte kein Tabu sein, denn jedes Tabu behindert das eigene Freiwerden.

18.01.2010 17:12 • #29


V
Zitat von berliner:
Was ist daran ein Zwangsgekanke, wenn ich mir eine Freundin wünsche, etwas, dass schon für die meisten 12jährigen (und für Euch) eine Selbstverständlichkeit ist, mich auch umgucke,



Finde dich damit ab, dass du aufgrund deiner Lebensweise wenige Menschen kennenlernen kannst und auf Freundschaften und Liebesbeziehungen länger warten musst als andere.

Oder ändere deine Lebensweise.


Das Klagen über die Umstände ist sinnlos und raubt dir deine Energie.

Zitat:
und es mich traurig macht, dass es für mich scheinbar unmöglich ist, dieses allen anderen Menschen gegönnte menschliche Grundbedürfnis zu erreichen ?


Genau das meine ich. Das muss dich nicht traurig machen, es ist so - und du kannst es entweder ändern oder dich damit abfinden.

Beides wird dich weiterbringen... im Moment stehst du nur da mit erhobenen Händen und wunderst dich, dass es dich unglücklich und verzweifelt macht. Aber es ist wie ein Fieber wenn man krank ist, einfach nur ein Zeichen, dafür, dass der eigene Zustand einer Änderung bedarf.

18.01.2010 17:27 • #30


G
Es gibt da draußen auch niemanden, der anderen oder dir etwas gönnt oder nicht gönnt.

Es gibt nur für jeden sich selber und die eigenen Handlungen, die eigenen Erfolge und Misserfolge. Die eigene Verantwortung für das eigene Leben.

18.01.2010 18:01 • #31


B
Ich hab das Gefühl, ihr wollt mich alle nur fertig machen.


Ich habe doch ansonsten schon mal erklärt, dass ich selbst zum Teil wohl innerlich der Meinung bin, ich wäre noch ein Kind und müsste auch so leben und könnte nichts allein schaffen. Und zum Anderen möchte ich halt gerne erwachsen sein, eine Freundin haben ect. So erklärt das zumindest mein (alter) Therapeut. Und das ist wohl der Konflikt in meinem Kopf, vermutlich entstanden durch meine Erlebnisse als Kind. Das ist wohl scheinbar lt. ihm auch keine normale Angststörung, sondern entweder eine Posttraumatische Belastungsstörung (sagt er) oder evtl. eine Persönlichkeitsstörung.

Wenn mir jetzt also gesagt wird, ich müsste mich einfach entscheiden, ob ich so lebe wie jetzt (Kind) oder ob ich was verändere (erwachen), dann IST das ja genau mein Problem. Keine der beiden Entscheidungen ist für mich akzeptabel und ich werde gegen beides wohl ankämpfen. Und gerade, wenn ich versuche, etwas in Richtung erwachsen zu tun (und das tue ich durchaus !), dann kommt meine Psyche mit den fiesesten Tricks. Und wenn ich sage, ach, dann bleibe ich halt zuhause, dann vermisse ich wieder eine Freundin und außerdem die Welt draußen.

Achso, und wegen meiner angeblichen Überzeugung, keiner würde mich mögen : Auch das ist nur manchmal, manchmal denke ich auch, ich wäre total genial und bin fast selbstverliebt. Außerdem gibt es ja durchaus Menschen die mich mögen oder zumindest früher gemocht haben.
Also kann von Überzeugung keine Rede sein. Vielleicht habe ich auch hier etwas übertrieben, damit ihr mich tröstet und aufbaut. Aber ihr macht mir nur Angst stattdessen.

Aber warum erkläre ich Euch das eigentlich alles ?


@rya : Wie meinst Du das ? Erst oder als Verarschung ? (wg. patpat) ?

Berliner

18.01.2010 18:22 • #32


G
So hat es dir der Therapeut erklärt, und damit hatte er vermutlich recht.

ABER: Wir ALLE haben diesen Konflikt in mehr oder weniger großen Maße!
Wir alle haben noch kindliche Anteile, die sich durchsetzen wollen, und die dem gegenwärtigen erwachsenen Leben nicht angemessen sind.

Und wir ALLE müssen uns jeweils entscheiden, ob wir dem kindlichen Anteil oder dem erwachsenen Anteil den Vorrang geben wollen - und die entsprechenden Konsequenzen daraus tragen wollen.

Du entscheidest dich offensichtlich immer wieder - um nicht zu sagen, fast durchgehend - für die kindliche Variante, willst aber die Konsequenzen davon nicht akzeptieren und nicht bewusst tragen. Das ist das, was vent meinte - wenn ich sie richtig verstanden habe.

Meine Fragestellung dazu ist zudem: Willst du wirklich dein weiteres Leben damit verbringen, dich wie ein Kind zu verhalten?
Wie stellst du dir dein weiteres Leben denn vor?
Ohne Beruf? Ohne Job? Sollen deine Eltern dich weiterhin unterhalten, bis sie sterben? Oder willst du demnächst die Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen? Oder wie sonst? Hast du darüber schon nachgedacht?

18.01.2010 18:55 • #33


V
Warum du uns das erklärst? Damit auch wir Klarheit haben. Es ist nett von dir, dass du uns das schreibst.

Du sagst auch ganz richtig, dass wir dich getröstet und aufgebaut haben- und es stimmt, jeder hier hat getröstet und aufgebaut.

Nur - das trotzige Kind in dir sagt wieder, dass wir dich nur fertig gemacht haben...

Hm... ob ihr euch da nicht etwas eingeredet habt mit dem Kind? Du schreibst dauernd davon, ich kann aber keins sehen.

Und - was wir dir geschrieben haben, wäre grob geschätzt das Ziel eine Therapie, z.T. auch Tipps für zwischendurch..... möchtest du dieses Ziel erreichen - also DU und nicht das imaginäre Kind in dir?
Bist du dir wirklich sicher, dass du so etwas in dir hast? Als eine gespaltene Pershönlichkeit hätte ich dich niemals eingeschätzt.

Zitat:
Außerdem wg. Provider: Hattest Du schon vergessen, dass ich Probleme mit dem telefonieren habe ?

Nein, aber per Mail geht das nicht. Du lebst doch nicht allein, kannst dir beim tel. helfen lassen... wie sollen wir denn wieter diskutieren, wenn du dauernd Ausfälle hast...

18.01.2010 18:59 • #34


G
Naja, das innere Kind wird Berliner genauso haben wie wir anderen auch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind

(@ vent: Es sei denn, du glaubst nicht daran. Ich schon. Meins ist wahnsinnig faul und vergnügungssüchtig und sabotiert z.B. meine Steuererklärungen u.ä. aufs heftigste und lästigste. Es ist zu 99 % mit meinem inneren Schweinehund verwandt. )

Für die Therapie und für das Leben ist aber dies sehr wichtig:
:
Zitat:
Die Arbeit mit dem inneren Kind funktioniert nach dem Prinzip der beabsichtigten, bewussten, therapeutischen Ich-Spaltung zwischen dem beobachtenden, reflektierenden inneren Erwachsenen Ich und dem erlebenden inneren Kind.

Quelle: # a b B. Steiner, K. Krippner (2006): Psychotraumatherapie. Tiefenpsychologisch-imaginative Behandlung von traumatisierten Patienten. Kapitel 5 Psychotraumabehandlung mit der Katathym Imaginativen Psychotherapie (5.3.3. Phase der imaginativen Auseinandersetzung mit dem Geschehen. PDF; 200 kB), Schattauer, Stuttgart, ISBN 3794524659 S. 196

Der Erwachsene muss also das Kind beobachten, dessen Wünsche und Verhaltensweisen reflektieren und lernen, das Kind zu führen.

Andernfalls führt das Kind den Erwachsenen.

18.01.2010 19:09 • #35


S
Hallo Berliner!!
Ich hab da auch mal ein paar kleine Fragen:
Du hast geschrieben, das es durchaus Tage gibt, da kannst Du Dich sehr gut leiden. Was läßt Dich denn an solchen Tagen so fühlen und denken?
Kannst Du denn vielleicht daraus nicht auch etwas Mut und Kraft schöpfen, wenn es Dir schlecht geht?
Und Du hast von der Arztpraxis geschrieben, wo Dir eine Frau begegnete, die Du für unerreichbar gehalten hast und Dir fast die Tränen kamen.
Ich nehme an, das hast Du auch ausgestrahlt. Geh doch in einer solchen Situation einfach mal auf Lächel-Kurs. Ganz unverbindlich!! Kostet nix und wer weiß, vielleicht kommts ja zurück!?
Und was bedeutet eigentlich für Dich ganz konkret: TRÖSTEN UND AUFBAUEN?
Denn ich sehe das genauso wie Vent: Genau das passiert hier die ganze Zeit doch.
In den Arm nehmen kann Dich ja hier keiner.
Liest Du Dir die Beiträge auch mal durch, wenn es Dir besser geht?
Vielleicht siehst Du dann ja einige Sachen auch etwas positiver.
Viele Grüße.... Simmi

18.01.2010 19:22 • #36


V
Das mit dem Durchlesen an den besseren Tagen ist eine super Idee.... und das mit dem Lächeln sowieso.

@GastB:
Danke... ja, ich habe es nicht so mit diesem Modell, vor allem dann nicht, wenn man die Verantwortung für das eigene Befinden oder Handeln einem derartigen Konstrukt zuschieben möchte. Ist aber einfach nur eine andere Betrachtungsweise.

18.01.2010 19:37 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Christina
Zitat von vent:
Zitat von vent:
Zitat von Christina:
... Du kommst doch gar nicht in die Lage, diese Überzeugung mal zu überprüfen.

Das ist es.

Berliner, für dich:

... weil du ein negatives Gesamtbild von deiner Person hast. Versuche zwischen DIR und DEINEN Gedanken zu trennen, dann müsst der nötige Abstand entstehen, mit dessen Hilfe du die Unsinnigkeit solcher Aussagen wie Niemand mag mich erkennen kannst...
Und weil du nur im echten, persönlichen, real-life Kontakt erleben kannst, ob du gemocht wirst oder nicht.

Zitat von berliner:
Ich habe doch ansonsten schon mal erklärt, dass ich selbst zum Teil wohl innerlich der Meinung bin, ich wäre noch ein Kind und müsste auch so leben und könnte nichts allein schaffen. Und zum Anderen möchte ich halt gerne erwachsen sein, eine Freundin haben ect. So erklärt das zumindest mein (alter) Therapeut. Und das ist wohl der Konflikt in meinem Kopf, vermutlich entstanden durch meine Erlebnisse als Kind. Das ist wohl scheinbar lt. ihm auch keine normale Angststörung, sondern entweder eine Posttraumatische Belastungsstörung (sagt er) oder evtl. eine Persönlichkeitsstörung.
Das ist ein grundlegender Konflikt, den mehr oder weniger alle haben, ganz besonders Angstpatienten. Vielleicht - das ist bei deiner Geschichte nicht unwahrscheinlich - geht es wirklich in Richtung Persönlichkeitsstörung (am ehesten wohl selbstunsicher bzw. ängstlich-vermeidend). Ja, hab' ich auch, ist kein Todesurteil und kein Grund, zwischen allen Stühlen sitzen zu bleiben.

Zitat von berliner:
Wenn mir jetzt also gesagt wird, ich müsste mich einfach entscheiden, ob ich so lebe wie jetzt (Kind) oder ob ich was verändere (erwachen), dann IST das ja genau mein Problem. Keine der beiden Entscheidungen ist für mich akzeptabel und ich werde gegen beides wohl ankämpfen.
Niemand hat behauptet, es wäre einfach. Und mit der Entscheidung fürs Erwachsenwerden wäre es auch nicht getan, ihr müssen Handlungen folgen. BTW triffst du die Entscheidung, Kind zu bleiben, jeden Tag, an dem du nichts tust, deine Lebensumstände zu ändern. Die Rolle des Kindes scheint für dich trotz ihres hohen Preises wesentlich akzeptabler zu sein als jegliche Autonomie - was eine Feststellung und kein Vorwurf sein soll.

Zitat von berliner:
Und gerade, wenn ich versuche, etwas in Richtung erwachsen zu tun (und das tue ich durchaus !), dann kommt meine Psyche mit den fiesesten Tricks.
Was tust du denn und was sind die fiesen Tricks? Weißt du, ich hatte auch mal eine Phase, in der ich mich bei meinen Eltern komplett verkrochen habe. Zu der Zeit machte ich eine Psychoanalyse, die mir mehr schadete als nutzte. Ich kämpfte die ganze Zeit, da wieder raus zu kommen - glaubte ich jedenfalls. Immer wieder meinte ich, der große Durchbruch stehe unmittelbar bevor und dann würde ich es schaffen... Nun ja, ich schaffte es nicht. Meine Eltern schafften es, als sie mich nach vier Jahren (!) vor die Wahl stellten Rausschmiss oder Klinik. Ich wählte die Klinik. Dir empfehle ich das Gleiche, denn ich glaube tatsächlich, dass dich eine eigene Wohnung erstmal überfordern würde. Vielleicht könntest du auch in eine betreute WG ziehen, bis du so weit bist, auch psychisch auf eigenen Beinen zu stehen.

Liebe Grüße
Christina

18.01.2010 19:50 • #38


V
Hallo Christina,
wenn hier scheinbar einige Parallelen zwischen deiner früheren Situation und der des Berliners sind:
was ist für dich der große Durchbruch gewesen, auf was hattest du während der 4 Jahre bei deinen Eltern gehofft?
Und hast du es durch den Klinikaufenthalt erreicht?

Nb. - es hat hier schon jemand die Idee gehabt einen Thread mit Klinikerfahrungen zu eröffnen... oder ist schon etwas zu dem Thema in den letzten Monaten geschrieben worden, so dass man es einfach nur aus den Tiefen des Forums herauf holen könnte?

18.01.2010 21:36 • #39


Christina
Zitat von vent:
wenn hier scheinbar einige Parallelen zwischen deiner früheren Situation und der des Berliners sind:
was ist für dich der große Durchbruch gewesen, auf was hattest du während der 4 Jahre bei deinen Eltern gehofft?
Und hast du es durch den Klinikaufenthalt erreicht?
Die Parallelen sind natürlich nicht exakt, ich hatte vorher schon einige Zeit allein gelebt und bin anlässlich eines schweren agoraphobischen Rückfalls wieder bei meinen Eltern untergeschlüpft. Das war während meines Studiums und bereits nach einer - scheinbar - erfolgreichen VT. Ich hoffte immer wieder darauf, durch irgendeine therapeutische Erkenntnis oder durch irgendeinen äußeren Anreiz mich zu überwinden und wieder an die Uni fahren zu können, überhaupt wieder etwas allein machen zu können. Ein paar Mal in den vier Jahren schaffte ich das auch ansatzweise. Da konnte ich z.B. mit dem Auto quer durch die Stadt zu meiner Therapeutin fahren. Aber das hielt nie lange an. In der Klinik war es schließlich nicht die Therapie (es war eine psychodynamisch orientierte Klinik, für Angstpatienten eher ungeeignet), sondern die Mitpatienten, mit denen ich mich anfreundete und die mir bei der selbstverhaltenstherapeutischen Bekämpfung der Agoraphobie halfen. Tatsächlich waren es andere Menschen, so wie Berliner es sich anscheinend erhofft. Aber sie haben mich natürlich nicht zu Hause bei meinen Eltern gesucht, sondern wir haben uns in der Klinik gefunden und dort Gelegenheit gehabt, uns anzunähern und letzten Endes gegenseitig zu helfen. Und weil die alle recht weit weg wohnten, war mir auch klar, dass ich in der Lage sein müsste, diese Strecken mit der Bahn zu bewältigen, wenn ich diese Menschen wiedersehen wollte. Also übte ich. Dann bin ich kurz nach der Klinik bei meinen Eltern ausgezogen (einvernehmlich, das Verhältnis hatte sich normalisiert) und wieder voll ins Leben eingestiegen. Der Jahre spätere, erneute Rückfall ist eine andere Geschichte... Übrigens war ich letztes Jahr wieder in einer Klinik, diesmal in einer VT-Klinik und habe einen Erfahrungsbericht dazu geschrieben. Dort waren auch einige recht junge Angstpatienten, denen meist das Internet zum Lebensersatz geworden war. Das gab's bei mir damals (zum Glück?) noch nicht.

Liebe Grüße
Christina

18.01.2010 22:07 • #40


A


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