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A
Hallo,

Fleischkonsum in der westlichen Welt ist heutzutage ein sehr emotionales Thema und desto mehr ich (zwangsläufig) darüber nachdenke, desto mehr belastet es mich. Zwischen Wut und Trauer ist alles dabei, nachts hatte ich schon heftige Alpträume mit dem Thema, dass mich dann länger nicht los ließ. Jetzt bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr weiß, wie ich damit umgehen soll. Wie ich nicht daran kaputt gehen kann.

Das Problem ist hauptsächlich, dass ich damit recht alleine da stehe und die meisten mir nahe stehenden Menschen Fleisch und andere Tierprodukte konsumieren. Sie tun also etwas, was für mich höchst inakzeptabel ist und ich einzig dadurch damit klar komme, dass ich es eben von klein auf so gelernt habe und es in der Gesellschaft toleriert wird. Hört sich für die meisten wohl extrem an, aber abgesehen davon, ist es für mich eines der schlimmsten Dinge, die ein Mensch machen kann.

Wenn in der Familie das Thema aufkommt, ist es für mich jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht, wenn ich nicht verstanden werde, bzw, wenn ich als die Schlimme dargestellt werde, weil ich den Fleischkonsum als negativ empfinde.

Es ist nicht so, dass ich die Menschen nicht verstehen könnte. Sie haben es eben auch so gelernt. Wie sie habe ich es ja auch gesehen. Und in den allermeisten Fällen wird ja einfach weggeschaut und verdrängt, woher die Produkte eigentlich kommen.

Ich kann und will das nicht mehr akzpetieren. Bei Fremden wäre das auch kein Problem für mich, bei Freunden eigentlich auch nicht, da ich deren Konsumverhalten g.T. nicht mitbekomme. Aber in der Familie ist es ein sehr großes Thema, ganz besonders bei meinem Freund, der extrem viel Fleisch isst.

Sozusagen fühle ich mich, wenn ich es nicht gerade erfolgreich verdränge, vor die Wahl zwischen meinem Freund/Familie und dem was mir gut tut gestellt.

Danke fürs lesen, wäre schön, wenn jemand dazu was schreiben könnte, egal in welche Richtung

01.05.2015 23:46 • 21.05.2015 #1


12 Antworten ↓


S
Es ist ein langsamer Prozess. Wenn ein ganzes Volk so erzogen ist, dass täglicher Fleischkonsum und ständige Verfügbarkeit von Fleischprodukten zur Normalität gehören, ist ein Umdenken binnen kurzer Zeit eher nicht zu erwarten. Dafür sind Gewohnheiten und Traditionen einfach zu tief verwurzelt.

Ich halte Fleischkonsum an sich nicht für problematisch, wohl aber den Prozess der Fleisch-Produktion im industriellen Maßstab. Aus Achtung vor dem Geschöpf sollte Fleisch eigentlich ein Genussmittel, kein alltägliches Lebensmittel sein. Es sollte viel, viel teurer sein. Aber damit ruft man natürlich diejenigen auf den Plan, die mit der materiellen Not bestimmter Bevölkerungsschichten argumentieren. Ein halbes Pfund Hack für 99 ct. bei Aldi scheint für einige ja eine Art Grundnahrungsmittel darzustellen, und das ist das eigentlich Tragische.

02.05.2015 00:28 • #2


A


Fleischkonsum belastet mich zu sehr

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Schlaflose
Das Thema kommt im Forum regelmäßig auf und eskaliert jedes Mal so, dass User sich abmelden oder gesperrt werden
Ich meinerseits bin überzeugter Fleischesser, weil mir Fleisch und andere tierische Produkte sehr gut schmecken und ich ohne diese keine Lebensqualität mehr hätte. Mir ist vollkommen bewusst wie das alles produziert wird, aber es ist mir egal.

Ich akzeptiere und toleriere kommentarlos, wenn andere kein Fleisch essen, aber ich erwarte das gleiche von denen. Sobald aber jemand versucht, mich davon abzubringen und mir gar ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, werde ich fuchsteufelswild.

Wenn du deine Familie mit solchen Äußerungen wie in deinem Beitrag hier drangslierst, dass verstehe ich sehr, dass du für sie die Böse bist.

Wenn dich der Fleischkonsum von anderen psychisch so krank macht, dann musst du dich in Behandlung begeben und lernen damit zu leben. Du kannst nicht erwarten, dass Milliarden von Menschen ihre Essgewohnheiten ändern, nur damit es dir psychisch gut geht.

02.05.2015 07:03 • x 2 #3


H
Hi Aqua
Bei all Deinen Unmut, bedenke bitte, ohne Tiere geht es nicht in der Wirtschaft. Dazu gehört Fleischverzehr genauso wie tierische Produkte in der Herstellung von Gütern und and. Dingen, die Du auf dem 1. Blick nicht vermuten würdest.
Wenn Du Probleme damit hast, Tiere nicht zu nutzen, dann musst Du so konsequent sein und alles was mit Tieren in Verbindung steht konsequent meiden! Soweit, so gut.
Was allerdings problematisch wird, wenn Du Andere bekehren willst, dass sie Deiner Meinung zu sein haben! Das wird zumeist mind. in einem grossen Streit enden, im Normfall werden ganze Verhältnisse zerrüttet, wenn Du auf eine extreme Art und Weise Deinen Standpunkt vertrittst und keinen Millimeter davon abweichen willst.

Du kannst, wie so oft im Leben, maximal auf eine Kompromisslösung setzen. Wenn schon Fleisch, dann zumindest von Tieren, die ein halbwegs glückliches Leben hatten etc. pp. Dazu gehört es, dass man sich kundig macht wie die Tiere aufgezogen werden und wie sie geschlachtet werden. Zumindest ein Weg.

Was Du immer machen kannst ist reden und versuchen auf einem halbwegs normalen Weg die Leute zum Umdenken zu animieren. Hast Du gute Argumente, dann wird auch Dein Freund sich diese anhören und vielleicht etwas ändern im Umgang mit Tieren / Fleisch. Aber Du darfst nicht davon ausgehen, dass er das sofort tut oder überhaupt tun wird.

02.05.2015 10:56 • x 1 #4


V
Zitat von Schlaflose:
Das Thema kommt im Forum regelmäßig auf und eskaliert jedes Mal so, dass User sich abmelden oder gesperrt werden

Das glaube ich sofort

Oft ist es auch so, dass, wenn man solche Tierschützer mit der Realität konfrontiert, sie wie wilde Tiere toben.
Da das dann in nen Saustall mündet, habe ich glaub das richtige dafür ^^

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=pro ... us+schwein

(In welchen Alltagsprodukten steckt Schwein )

Da die Threaderstellerin weiblich ist, hier mal etwas für die Diskussion unter Frauen ^^
http://de.wikipedia.org/wiki/Wale#/medi ... s-d_hg.png

02.05.2015 11:15 • #5


Adea
Zitat von Aqua:
Das Problem ist hauptsächlich, dass ich damit recht alleine da stehe und die meisten mir nahe stehenden Menschen Fleisch und andere Tierprodukte konsumieren.
...
Wenn in der Familie das Thema aufkommt, ist es für mich jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht


Hallo Aqua,

so allein, wie es dir scheint, bist du nicht mit deiner Einstellung. Es gibt sehr viele Menschen, die vegan oder zumindest vegetarisch leben.

Was es dir so schwer macht ist wahrscheinlich, dass du keine Menschen in deiner Umgebung mit deiner Einstellung hast und du selbst in deiner Familie nicht auf Verständnis stößt. Vielleicht würde es dir helfen, Menschen zu suchen, mit denen du deine Einstellung teilen kannst. Eventuell einer Tierschutzorganisation aktiv beitreten.

Lieben Gruß von Adea

02.05.2015 16:12 • x 1 #6


Celestine
Hallo Aqua,

in der Tat ist es nicht möglich dieses Thema objektiv und emotionsfrei zu diskutieren, weil es eins der elementarsten Bedürfnisse des Menschen betrifft: das Essen! Ich selbst ernähr mich vegetarisch mit Tendenz zur vegan und weiß, dass dies ein langer Prozess ist. Ein Prozess, den jeder für sich alleine durchlaufen muss, wenn er den Konsum tierischer Produkte mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann. Es macht aber keinen Sinn zu versuchen, seine Mitmenschen zu missionieren und umzustimmen. Das kann nur schief gehen. Es braucht auf beiden Seiten Toleranz!

02.05.2015 16:22 • x 2 #7


H
Ich korrigiere leicht @Celestine
Sie brauchen keine Toleranz, sie brauchen das jeweilige Verständnis.

02.05.2015 16:41 • #8


K
Ich bin seit 2008 Vegetarierin und hatte vorher auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich Fleisch aß (und das tat ich in großen Mengen). Allerdings hat sich mein schlechtes Gewissen seitdem nicht so sehr reduziert, weil ich auch als Vegetarierin immer noch an der Maschinerie der Tierhaltung teilnehme durch meinen Milch- und Eierkonsum (auch wenn ich es versuche zu minimieren). Ich habe erst durch die vegetarische Ernährung gelernt, was es alles für Unterschiede in den Ernährungsarten gibt und auch viele tolle Lebensmittel kennen gelernt, die ich nie zuvor probiert habe (wie Linsen, Hirse, Kichererbsen oder Bulgur).
Dennoch finde ich es wichtig, dass man anderen seine Einstellung oder Ernährungsweise nicht aufdrängt, so tolerant sollte man sein. Das schlimmste sind militante Tierschützer, denen es nur noch darum geht, andere zu missionieren und dabei das eigentliche Ziel gar nicht mehr im Auge haben. Manchen sind Menschenrechte weniger wert als Tierrechte und auch das geht für mich zu weit.
Leben und leben lassen und am besten Fleischesser mit einem tollen vegetarischen Menu überzeugen, anstatt mit spröden Fakten oder schlimmen Bildern.

02.05.2015 16:43 • x 2 #9


Celestine
Perfekt Kirsuber, besser kann man es nicht formulieren

02.05.2015 18:18 • #10


S
Hallo,

ich finde es sehr schön, wie gut Du das begriffen hast und wie tierlieb Du bist!

Allerdings ziehst Du die falschen Schlüsse - Du wirst nicht vor die Wahl gestellt. Lebe Du doch einfach das Leben, das DU für moralisch richtig hälst. Und wenn Du willst, dann hilf dabei aus unserem kapitalistischem System, das Tiere als Objekte behandelt, etwas Tiergerechteres zu machen!

Du bist NICHT alleine, denn so denken auch viele andere Leute! Und es gibt sehr schöne Fortschritte, auch in den Bevölkerungsgruppen, die weniger empfindsam sind, bzw. es als normal gelernt haben, wie Du so treffend sagst.

Du kannst diese oftmals schlimme Welt nicht einfach umdrehen. Aber Du kannst Deinen Beitrag dazu leisten, dass sie besser wird. Lebe vegan, setz Dich für artgerechtze Tierhaltung ein, tritt entsprechenden Vereinen bei, usw..

Hauptsache ist, dass Du Deinen Weg findest und die anderen Leute so akzeptierst. Lebe Du für Dich und überlass den anderen ihren Weg. Dann werden sich auch manche eher dafür entscheiden es Dir gleich zu tun, weil sie merken, dass es richtig ist.

Mehr kann man nicht machen, aber das ist schon sehr viel. Und das Bewusstsein steigt immer mehr dafür.....

02.05.2015 19:56 • x 1 #11


A
Danke für eure Antworten.

Hatte jetzt nicht mehr ins Forum geschaut in letzter Zeit.

Erstmal muss ich klar stellen, dass ich nicht die einzige Veganerin in meinem Umfeld/Familie bin. Und zum Glück habe ich auch noch von keinem gehört, dass ihm die Tiere egal seien, mit so einem Menschen würde ich nämlich keinen Kontakt haben wollen, egal wie nahe er mir sonst steht.

Aussagen, dass ich den Tierkonsum anderer tolerieren soll, man würde mein Vegan sein auch tolerieren, kann ich nicht verstehen, weil ich ja niemanden angreife, wenn ich keine Tiere konsumiere, aber es wird das Leben der Tiere angegriffen, wenn diese konsumiert werden und indirekt auch ich, weil ich es mitbekomme und darunter leide (erstmal wegen der Sache an sich, aber auch Ekel vor dem Toten und Geruchsbelästigung).

Das man Tiere braucht stimmt ja zum Glück prinzipiell nicht, aber in der Gesellschaft/Wirtschaft sind Tierprodukte noch in vieles involviert, da Hilft nur, so weit wie möglich Alternativen zu nutzen und ansonsten Augen zu und durch.

Kompromisse, zb jetzt in der Familie, kann es kaum geben, es wird halt strikt getrennt, wer tierisches Essen will kauft es sich selber, von seinem Geld und bereitet es selber zu und entsorgt möglichst auch selber die Reste. Es wird in meiner Familie auch grundsätzlich das billigste vom Discounter gekauft, was ich aber akzeptiere, weil 1. kein Geld für was anderes da ist und 2. ich da selber keinen großen Unterschied sehe (außer ich würde jemanden kennen, der Hühner frei im Garten hält vs Bodenhaltung vom Discounter).


Zitat von viva:
Oft ist es auch so, dass, wenn man solche Tierschützer mit der Realität konfrontiert, sie wie wilde Tiere toben.
Da das dann in nen Saustall mündet, habe ich glaub das richtige dafür ^^

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=pro ... us+schwein

(In welchen Alltagsprodukten steckt Schwein )

Da die Threaderstellerin weiblich ist, hier mal etwas für die Diskussion unter Frauen ^^
http://de.wikipedia.org/wiki/Wale#/medi ... s-d_hg.png


Magst du deine Aussagen und Links etwas genauer erläutern? Was haben denn Wale mit Frauen zu tun? Und in Deutschland sind Walprodukte doch Verboten, oder nicht?

21.05.2015 19:37 • x 1 #12


K
Zitat von Aqua:

Kompromisse, zb jetzt in der Familie, kann es kaum geben, es wird halt strikt getrennt, wer tierisches Essen will kauft es sich selber, von seinem Geld und bereitet es selber zu und entsorgt möglichst auch selber die Reste. Es wird in meiner Familie auch grundsätzlich das billigste vom Discounter gekauft, was ich aber akzeptiere, weil 1. kein Geld für was anderes da ist und 2. ich da selber keinen großen Unterschied sehe (außer ich würde jemanden kennen, der Hühner frei im Garten hält vs Bodenhaltung vom Discounter).


Ich selber finde zwar Biofleisch auch keine gute Alternative, da auch am Ende des Tierlebens der Tod steht, aber dennoch ist Discounterfleisch schon das schlimmste, was man kaufen kann. Diese Billigpreise können nur aus schlechter Tierhaltung UND billiger Arbeitskräfte (also auch Menschen werden dabei ausgebeutet) entstehen.

21.05.2015 22:00 • x 1 #13


A


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