Hallo ihr Lieben,
Ich weiß nicht wie oder wo ich anfangen soll aber ich (23M) bin erst am vergangenen Wochenende in ein Mietshaus gezogen. Vor dem Ausziehen hatte ich gar keine Gefühle. Ich habe weder Freude noch Trauer gefüllt. Ich sahe es neutral.
Ich bin ausgezogen, weil meine Eltern gesagt haben, dass es an der Zeit ist selbständig zu werden und sie möchten auch ihre Zeit zu zweit genießen und dafür habe ich totales Verständnis aber trotzdem fühle ich mich mega traurig.
Ich dachte, das Ausräumen meines Kinderzimmers würde der emotionale Teil sein aber es ging so schnell, ich glaube, ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken (ich hatte mein ganzes Leben lang im selben Haus gewohnt).
Die erste Nacht in meiner neuen Wohnung war wirklich schlimm. Ich konnte überhaupt nicht schlafen und als meine Mutter am Nachmittag nach Hause ging und die Tür hinter sich schloss, fing ich sofort an zu weinen. Ich wusste einfach nicht, was ich tun soll. Am nächsten Morgen bin ich mit starkem Heimweh aufgewacht. Ich habe viel geweint und meine Eltern sehr vermisst. In dieser Woche habe ich sie noch einmal besucht – wir wohnen nur zehn Minuten voneinander entfernt. Jedes Mal, wenn ich bei ihnen bin, geht es mir sofort besser, fast so, als wäre ich wieder „aufgeladen“.
Aber sobald ich zurück in meine Wohnung komme, fühlt sich alles wieder traurig und schwer an. Ich frage mich, ob es normal ist, dass es mir nur besser geht, wenn ich meine Eltern sehe, oder ob das auf Dauer nicht sein kann. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern.
Ich habe eine Menge über Heimweh gelesen und versucht, mich selbst davon zu überzeugen, dass es mit der Zeit vergehen wird aber im Moment fühle ich mich so schrecklich. Allein der Gedanke, in mein Mietshaus zurückzukehren, lässt mich weinen und mich übergeben wollen. Das interessante ist, dass ich bereits nach drei Tagen sehr gut schlafen kann aber sobald ich aufstehe, habe ich keine Lust, etwas zu essen. Ich grüble dann die ganze Zeit über die Vergangenheit nach und stelle mir dann vor wie ich an diesem oder jenem Tag mit meinen Eltern etwas gemacht habe.
Ich möchte einfach zu meinen Eltern zurückkehren und in meinem Bett in meinem Zimmer schlafen und alles dort wieder machen. Daran denke ich die ganze Zeit.
Im Moment fühlt es sich so an, als würde dieses dunkle Gefühl alles übernehmen. Ich weiß, dass ich mir wahrscheinlich nicht genug Zeit gegeben habe, aber ich habe mich noch nie so traurig gefühlt und ich möchte mich einfach besser fühlen. Ich plane, meine Eltern so oft wie möglich zu besuchen und mit meinen Freunden habe ich auch einiges geplant, damit ich nicht alleine bin aber im Moment würde ich lieber jede Minute weg von der Arbeit bei meinen Eltern mit meiner Familie verbringen.
Hat noch jemand so empfunden? Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun soll, um mich besser zu fühlen. Ich denke, ich suche nach Leuten, die das durchgemacht haben, oder nach Ratschlägen zum Heimweh. Ich fühle mich wie ein Baby und es gibt kein Licht am Ende des Tunnels.
Heute 15:36 • • 14.11.2025
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