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L
Ich durchlebe seit vielen Jahren alle möglichen Gesichter der Angst und Panik. Eines meiner gravierendsten Symptome war/ist Schwindel. Es gibt vieles, was ich vermieden habe und weiterhin vermeide. Aber es gibt auch Dinge, denen ich mich immer wieder aussetze, die selbst für einen Nicht-Angstler eine riesige Herausforderung darstellen.

Und dieses Wochenende war angefüllt mit solchen Dingen, d.h. mit einer Masse an angstbesetzten Situationen.
Kurzum: Ich spiele seit geraumer Zeit in einer Theatergruppe mit und wir hatten zwei Aufführung. Ich kann es selbst noch nicht glauben, aber ich habe es geschafft, all das durchzustehen und ich war dabei sogar gut.

Die, die eine Angst-/Panikstörung haben, können sich bestimmt vorstellen, welchen Mut, welche Überwindung und welche Kraft es bedeutet, über zwei Stunden vor Publikum auf der Bühne zu stehen und zu spielen.
Aber, es geht. Ich habe es geschafft. Wieder mal, war nun mein drittes Stück, was ich mit aufgeführt habe.

Habe diesen Beitrag bewußt nicht unter Erfolgserlebnisse geschrieben. Kann aber nicht genau erklären wieso. Vielleicht muss ich alle Erlebnisse erst mal sacken lassen, fühle mich im Moment eher leer, vielleicht kann ich es gar nicht so als Erfolg verbuchen, weil es in all den Jahren eigentlich nicht viel an meiner Angst verändert hat. Irgendwie ist es absurd. Es gibt Zeiten, da kann ich kaum einkaufen gehen und trotzdem habe ich nebenher solche Sachen geschafft.

Ich weiß nicht, ob ich trotzdem jemandem Mut machen kann?! Eigentlich habe ich eine riesige Leistung vollbracht. Ich hoffe, dass ich noch lerne, mir diesen Erfolg auch zu zugestehen und ihn selbst anzuerkennen!

Und glaubt mir, meine Angststörung ist nicht ohne! Sie hat mich mein Leben lang ganz schön gebeutelt! Und trotzdem .......

15.09.2008 13:59 • 16.09.2008 #1


3 Antworten ↓


M
Hallo Lilly!

Ich finde, dass du sehr viel geleistet hast, auch wenn du das dir selber noch nicht zugestehen kannst. Ich kann nachempfinden, welche Überwindung dich das gekostet hat, war in der Schule mal (zwangsweise) in einer Theatergruppe und würde mich so einer Situation nie wieder freiwillig aussetzen. Wahrscheinlich ist es zuviel verlangt, dass durch das Theaterspielen deine Ängste in anderen Bereichen automatisch weniger werden. Aber zumindest hast du dich in der Situation deiner Angst gestellt und sie überwunden. Für mich ich das schon ermutigend, ich werde sicher nie Theater spielen, aber vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann, Dinge zu tun, vor denen ich heute noch Angst habe.
Ich gratuliere dir auf jeden Fall zu deinem Erfolgserlebnis.

Viele Grüße
Marie

15.09.2008 15:25 • #2


A


Eine Angstlerin spielt Theater!

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S
Hallo,

sei stolz auf Dich, Du hast echt einen großen Schritt und viel viel Mut bewiesen.
Und hier wird auch keiner an Deinen Ängsten zweifeln weil Du einen Fortschritt erlangt hast!
Dieser Schritt ist sehr klasse und er zeigt Dir: Wenn Du dies schaffst, wirst Du irgendwann alles schaffen!

Verständlich dass Du Dich nun leer fühlst, trotz dem Erfolg hat es Dich sicherlich einiges an Kraft gekostet.. versuche mal einen schönen warmen Fruchttee mit Honig Der wärmt von innen heraus schön auf

15.09.2008 15:27 • #3


L
Danke für Eure Resonanz. Hat mir echt gut getan.
Ganz liebe Grüße

16.09.2008 20:33 • #4