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Lina60
Liebe @Beebi ich wünsche Deiner Mutter und Dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit. Wie recht hast Du, wenn Du schreibst, dass Ungewissheit etwas vom Schwersten aus zu halten ist !

Auch meine Mutter hatte Brustkrebs. Als sie ca 60 Jahre alt war, wurde ihr eine Brust amputiert , und sie machte eine starke Chemotherapie. So besiegte sie die Krankheit, bis diese dann 18 Jahre später zurück kam. Da nützte die Medizin dann nur noch beschränkt, und zwei Jahre später erlag Mutter der Krankheit.

Beruhigend zu wissen, dass es heutzutage gute Möglichkeiten gibt, wenigstens den körperlichen Schmerz auf ein absolutes Minimum oder ganz zu reduzieren.

Ich begleitete vor einigen Jahren einen Freund beim Blasenkrebssterben. Er wurde in den letzten Tagen seines Lebens ( auf seinen Wunsch hin) sediert. Für mich war es immer erleichternd, zu wissen, dass er nicht mehr litt, und gewisse Körperwucherungen nicht mehr mitbekam.

Das Loslassen geschieht glücklicherweise beim Krebs ja schrittweise...wenigstens hat man Zeit miteinander..trotzdem ist es ein schwerer Prozess, aber es kann in dieser Zeit auch noch viel Konstruktives passieren. Man kann auch mal mit einander lachen. Wir hatten einiges an Galgenhumor..Und viele Krebskranke werden gegen Ende ihres Lebens auch weiser. Habe dazu auch viel Literatur gelesen. Es kann eine wertvolle Zeit werden. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Ihr es nicht nur schwer habt auf diesem Abschiedsweg !

01.09.2022 09:34 • x 6 #21


Beebi
@Lina60 Ich danke dir sehr dafür, dass auch du dir die Mühe gemacht hast, mich Teil an deiner Geschichte haben zu lassen.

Es ist schön, das deine Mutter noch so lange bei dir war. Auch, dass sie ihn scheinbar vorerst besiegt hat. Leider ist diese Krankheit so unberechenbar und man weiß eigentlich nie so wirklich, was als Nächstes kommen wird.

Ja, es gibt mittlerweile wirklich gute Möglichkeiten und trotzdem scheint es sehr oft enttäuschenderweise aussichtslos.
Diese Krankheit findet ihren Weg, das ist so schlimm an ihr.

Zitat:Zitat von Lina60
Das Loslassen geschieht glücklicherweise beim Krebs ja schrittweise

Das ist Segen und Fluch zugleich. Ich weiß nicht, ob ich damit umgehen könnte, wenn ich wüsste vielleicht nicht mehr lange leben zu können. Schwierig, da eine passende Antwort drauf zu haben.

Das mit dem Sedieren finde ich, um ehrlich zu sein, eine richtig gute Sache. Wenigstens keine Schmerzen mehr haben.


Danke für deine lieben Worte.

Ihr seit alle so toll und vor allem so verdammt stark.

01.09.2022 09:51 • x 1 #22


A


Die Tage mit Mamas Unheilbarer Krankheit

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D
@Beebi
Ja leider, Krebs ist ein Riesen-Müll!

Einer meiner besten Freunde starb mit 23 an Leukämie. Es hat alles so gut ausgesehen nach seiner Knochenmarkstransplantation, er war wieder fitter, voller Zuversicht, hat Pläne gemacht wegen eigener Wohnung usw.

Und dann hat es ihn einfach weggemacht...

01.09.2022 09:59 • x 1 #23


Lina60
Es freut mich @Beebi, wenn ich Dir ein bisschen Mut machen konnte.

Du hast recht, die Ungewissheit, wie sich Deine Gefühle während der wirklich unberechenbaren Krankheit entwickeln werden, und wie gut oder weniger gut Du damit umgehen können wirst, bleibt bestehen.

Vielleicht hilft es Dir noch zu wissen, dass in jeder Krebsabteilung ( ich besuchte Menschen in drei verschiedenen Krankenhäuser) heutzutage psychologische Begleitung - besonders auch für Angehörige - angeboten wird. Diese sollte man dann auch in Anspruch nehmen in so schwierigen Lebensphasen. Ich selbst war schon in Therapie zuvor, war jedoch sehr dankbar dass ich dort einiges rauslassen und besprechen konnte.

01.09.2022 10:01 • x 1 #24


Beebi
@Doc

Und das auch noch in so jungen Jahren. Es zerbricht ein das Herz, so etwas zu lesen.

Es ist einfach eine wirklich schlimme Krankheit.

01.09.2022 10:19 • x 1 #25


Beebi
@Lina60

Meine Mutter war gestern zum Glück schon bei einer Psychologie im KH. Und auch wir, fünf Kinder, werden das machen. Meine älteste Schwester ist jetzt auch schon ziemlich am Ende. Sie ist selbstständig und muss meine Mama halt kontinuierlich hin und her fahren. Ich nehme ihr schon etwas an Last ab, aber kann selber noch nicht so wie gerne möchte, da ich sonst Angst haben, wieder einen völligen Blackout zu bekommen und damit wäre niemand geholfen.

01.09.2022 10:24 • x 3 #26


Sonja77
Liebe Beebi!

Ich möchte dir einfach mal sagen das ich es toll finde wie du versuchst alles zu meistern und auch das ich es schön von dir finde dieses Forum an deinem Leben teilhaben zu lassen️
Ich hoffe du bekommst hier auch etwas Kraft geschenkt und du bist nicht mehr so alleine mit deinen Sorgen….

Deiner Mama wünsche ich von Herzen nur das allerbeste und noch viele schöne Jahre mit euch zusammen…

Krebs ist eine Sch..eiss Krankheit und durch nichts schön zu reden….aber heute hat sich in der Medizin viel getan und oftmals kann man den Patienten heute noch gut helfen und sogar heilen…..man darf nur den Mut nie verlieren️

Ich selber hatte 2 mal bösartigen Krebs,das erste mal war es 5 vor 12 und der Krebs schon kurz vor dem streuen….ich wurde operiert und nach 6 Monaten war der dreck wieder zurück….nochmals operiert und seitdem bin ich bis jetzt gesund….muss zwar seit vielen Jahren sehr engmaschig zur Kontrolle aber bis heute sieht alles gut aus…..ich war 23 bei der ersten Krebsdiagnose…..
Wie du siehst es gibt immer Hoffnung und auch Heilung……

Du schaffst das und ich hoffe deine Mama hat noch viele Jahre vor sich mit ihren tollen Kindern ️

01.09.2022 10:38 • x 3 #27


Wildrose
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, liebe @Beebi . Könnte auch einige Erfahrungen dazu schreiben, aber will niemanden runterziehen.
Alles Gute für deine Mama.

01.09.2022 10:45 • x 4 #28


D
Zitat von Beebi:
@Doc Und das auch noch in so jungen Jahren. Es zerbricht ein das Herz, so etwas zu lesen. Es ist einfach eine wirklich schlimme Krankheit. ...

Well, ja, für mich war das ein Breakpoint im Leben...

Ich hab dann sämtlichen (religiösen) Glauben verloren und irgendwie leide ich bis heute dran, also bin ich glaub ich ein recht guter Gesprächspartner was das angeht

01.09.2022 10:49 • x 1 #29


Beebi
@Sonja77

Manchmal fehlen mir einfach die Worte und ich weiß gar nicht wie ich zum Ausdruck bringen kann, wie sehr es mir leid für alle Betroffene tut. Auch wie ich euch danken kann, für solch berührenden Beträge. Vielen Dank für deine lieben Worte und Anteilnahme an meinen Erlebnissen.

Du hast den Krebs schon zweimal besiegt? Hammer! Dann bist du wirklich ein verdammter starker Mensch und darauf kannst du so unendlich viel stolz drauf sein. Diese Wege zu gehen, ist alles andere als einfach. Auch wenn ich selber ja nur indirekt betroffen bin, kann ich mir sehr gut vorstellen, was ihr wohl so erlebt haben müsst.

Schön, dass es dich gibt. Ich wünsche dir von Herzen, dass er nie wieder kommen wird.

01.09.2022 10:49 • x 1 #30


Beebi
@Cati

Liebe Cati, danke dir für deine Worte!


Bitte schreibe ruhig. Wenn es auch dir guttun würde, würde ich mich sehr darüber freuen. Mir würde es helfen, schon allein, weil ich mich dann nicht so allein fühle. Aber schreibe wirklich nur, wenn es für dich in Ordnung ist und auch du dich gut dabei fühlen würdest.

Geteiltes Leid, ist halbes Leid!

01.09.2022 10:56 • x 2 #31


Beebi
@Doc

Man kann da wirklich vom Glaube abfallen. Ich habe auch schon das ein oder andere mal den Glauben verloren und doch immer wieder aufs Neue angefangen zu glauben.

Ich schreibe sehr gerne mit euch!

01.09.2022 10:58 • x 1 #32


Wildrose
Zitat von Beebi:
Bitte schreibe ruhig.


Meine Großmutter mütterlicherseits verstarb mit 65 an Magenkrebs. Es wurde sehr spät entdeckt.
Meine Mama starb mit 65 an Krebs ( zuerst Unterleibstumor, wurde entfernt ), danach fiel sie zuhause um und es wurde eine Metastase im Gehirn entdeckt. Inoperabel. Sie bekam Bestrahlungen, und verstarb einige Tage nach dem Abschluss der Bestrahlungsbehandlung. Ich war damals wieder Zuhause eingezogen, um meinen Papa zu unterstützen.
Mein Papa starb mit 75 an Lungenkrebs und Metastasen im Gehirn. Er war viele Jahre starker Raucher, hatte aber nach einem leichten Schlaganfall sofort damit aufgehört. Das war 15 Jahre vor der Krebsdiagnose.
Er war ganz fit, und dann rief ich ihn an einem Samstag an und er sagte: Ich habe eben zwei Stunden auf dem Boden gelegen. Er kam sofort in's Krankenhaus.
Dort stellte man den fortgeschrittenen Lungenkrebs fest. Er wurde in eine spezialisiertere Klinik verlegt und man entdeckte Metastasen im Gehirn. 18 Tage, nachdem er daheim umgefallen war, starb er im Beisein seiner drei Kinder.
Ich denke, wenn der Krebs früh entdeckt wird, hat die Medizin heute gute Möglichkeiten, um ihn zu bekämpfen.

01.09.2022 11:45 • x 3 #33


Sonja77
Ich selber hatte 2 mal Krebs gelte aber bis heute als geheilt

Meine Schwester hatte 2 mal Gebärmutterhalskrebs gilt aber als geheilt

Mein Mann hat einen Knochentumor diagnostiziert im Jahre 2014 bis heute geht es ihm soweit gut

Ein Onkel von mir ist an Leberkrebs gestorben

Ich schreibe das damit man sieht das es auch positive Geschichten zu dieser Krankheit gibt und das sie nicht zwingend ein todesurteil bedeuten muss

Im Moment hat eine Klassenkameradin meines Sohnes Leukämie….mit gerade mal 11 Jahren…..hoffen wir das beste

01.09.2022 11:52 • x 4 #34


Beebi
@Cati
Oh Mann, wie schlimm. Da die richtigen Worte zu finden, ist mehr als nur schwer.

Es ist sehr stark von dir, dass du hier darüber geschrieben hast und dafür danke ich dir sehr.

Dann hast du leider auch schon so viel schlimme Erfahrungen mit dieser schrecklichen Krankheit machen müssen. Es tut mir unendlich leid für dich und deine Familie.

Auch ist es sehr stark, dass du wieder bei deinem Papa eingezogen bist, um ihm zu helfen. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Ich würde daran so sehr kaputtgehen. Das hört sich sehe egoistisch von mir an, aber ich bin halt gar nicht stark genug um so etwas anzusehen.

Ich ziehe den Hut, vor dem, was du durchstanden hast.

Fühl dich einfach mal ganz lieb von mir gedrückt.

01.09.2022 11:55 • x 1 #35


Paniker83
Oh nein...es tut mir so leid für euch alle und alle Betroffenen!
Aber am schlimmsten finde ich schlimme Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen. Da schnürt es mir direkt den Hals zu wenn ich sowas nur lese.

01.09.2022 11:59 • x 3 #36


Wildrose
Zitat von Beebi:
Fühl dich einfach mal ganz lieb von mir gedrückt


Vielen Dank, ich drücke dich auch

Meine Mama war eine sehr tapfere Frau und hat nie geklagt. Trotzdem kam es natürlich zu Situationen, die einfach nur schmerzlich und traurig für alle Beteiligten waren.
Aber gerade in diesen Situationen war ich froh, dass mein Papa nicht allein damit war. Obwohl ich wahrscheinlich auch nicht die allergrößte Hilfe war.

01.09.2022 11:59 • x 3 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Beebi
@Cati

Du warst bestimmt eine super große Hilfe. Schon allein das du da warst, ist sehr viel wert.

Meine Mama ist eigentlich auch eine sehr tapfere Frau und ich hoffe, dass bleibt so. Allerdings muss ihr Köper das alles auch aushalten und der ist leider schon sehr krank.

01.09.2022 12:17 • x 1 #38


Schokowaffel_
Zwar ist es auch so, dass je nachdem, wie alt man selbst ist, diese schlimme Situation immer etwas anders erlebt, aber eins haben wir gemeinsam und es ist deutlich spürbar: Mama/Papa geht es sehr schlecht und ich habe Angst!
Da spielt es keine Rolle, ob man noch Kind, Teenie oder schon erwachsen ist. Die Person, die uns umsorgen und schützen sollte, ist verständlicherweise nicht in der Lage und von beiden Seiten aus, entsteht eine große Hilflosigkeit. Es gibt Familien, da wird offen mit der Krankheit umgegangen und dann gibt es auch welche, die das verdrängen. Offenheit ist, finde ich, ein guter Weg, aber auch für die Zeiten des Schweigens verspüre ich Verständnis, obwohl die Ungewissheit zermürbend war/ist. Es ist leider nicht einfach…
Man baut sich eine Schutzmauer, die jedoch mit Rissen versehrt ist.

01.09.2022 12:39 • x 3 #39


Beebi
15.06.2022
Eigentlich sollte meine Mutter nur zu einer Untersuchung (Darmspieglung) in das KH in unserer Stadt. Da sie vor 31 Jahren einen schweren Darmdurchbruch erlitten hat, ist es sehr wichtig, diese Untersuchung regelmäßig durchzuführen. Ich war sie sogar noch bevor das Röntgen stattgefunden hat besuchen. Sie hat so schön ausgesehen. Auf der Krankenhausbank von der Sonne angestrahlt hat sie sich sehr gefreut mich zu sehen. Sie begrüßte mich vor allen Leuten mit den Worten Hallo mein Schatz, freue mich das du gekommen bist. Ich umarmte sie und wir haben uns über die bevorstehende Darmspieglung unterhalten. Da wussten wir noch nicht, was wir in den nächsten Tagen für eine fürchterliche Nachricht bekommen werden.

Bei einem routinemäßigen Röntgen des Thorax, war die Darmspieglung ganz schnell erst einmal nicht mehr wichtig. Die Ärzte haben einen kleinen Schatten auf den Bildern gesehen, der da auf jeden Fall nicht hingehört. Daraufhin folgte eine CT Untersuchung. Bis dahin wussten wir alle noch nicht wirklich, was es zu bedeuten hat, dass sie einen Schatten auf der Lunge hat.
Meine Mutter leidet schon viele Jahre an COPD und hustet seid sehr vielen Jahren so schlimm, dass ich immer dachte, sie wird ersticken. Sie hat einfach zum Teil keine Luft mehr beim Husten bekommen. Ich habe sie immer darum gebeten, doch bitte aufzuhören zu rauchen. Leider hat sie es nicht getan.
Die ganze Zeit haben wir, vor allem ich Sensibelchen gehofft, dass es bitte nichts Schlimmes ist.
Da ihre Mama allerdings an Lungenkrebs verstorben ist, ging ich leider schon vom schlimmsten aus. Trotzdem habe ich gehofft, dass es sich nicht bestätigen wird.
Nun gut. Die CT Untersuchung ist gelaufen und wir haben alle auf das Gespräch mit dem Arzt gewartet. Meine älteste Schwester ist mit zu dem Gespräch gegangen, schon allein weil ich dazu nicht imstande gewesen wäre.

Drei Tage später ...

Das Gespräch ist gelaufen und wir haben eine grobe Vorstellung von dem bekommen, was wir nicht hören wollten. Der Arzt teilte meiner Mama und Schwester mit, dass es sich sehr wahrscheinlich um Lungenkrebs handeln wird. Er konnte allerdings weiter nichts groß dazu sagen, einfach weil noch viel zu wenig Untersuchungen stattgefunden haben.

Meine Mutter wurde entlassen und sollte in der nächsten Woche in einer Spezialklinik vorstellig werden, um weitere Untersuchung zu machen.

Zu Hause angekommen, hat sie mich angerufen und mir diese schlimme Nachricht übermittelt. Ich war wie in einer Schockstarre und habe vorerst kein Wort mehr herausbekommen. Ich dachte wirklich, ich bin in einem falschen Film. Mein Kopf ratterte und wusste gar nicht mehr, wo vorne und hinten war. Letztendlich bin ich in Tränen ausgebrochen und habe ihr gesagt, dass ich gerade nicht weiter weiß und Angst habe sie zu verlieren. Sie hat mir daraufhin gesagt, dass ich nicht traurig sein soll und sie kämpfen wird. Ich musste auflege, um erst einmal etwas klarzukommen.
Von da an, hat es noch bis gestern gedauert, bis wir endlich wussten, was genau sie da in ihrem Körper hat. C.a 9 Wochen voller Hoffnung, dass alles vielleicht doch nicht so schlimm ist, wie wir es uns gedacht haben.


Fortsetzung folgt ...

01.09.2022 21:42 • x 8 #40


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