Leider war es ein am Ende ein schwerer Gang . Doch er war sehr dankbar, das ich stets an seiner Seite war und mich um vieles gekümmert habe, was ihm Erleichterung verschaffte,
Trigger
wie das Wasser wegmassieren, die extrem trockene Haut eincremen, kochen, etc............................
Er fuhr fast bis zum letzten halben Jahr selbständig zur Chemobehandlung, doch in der Winterzeit, als man noch das Auto bei der Straße ausbuddeln mußte, da der Schneeräumer wieder in aller Frühe eine Mauer bei der Autotür errichtet hatte, sowie alle andere Fahrzeuge die sich für den Morgen schon Nachts freigeschaufelt hatten, auch eingemauert waren, wäre es für ihn nicht mehr möglich gewesen, da er nur noch Haut und Knochen war. Keine Haare mehr hatte, da er sie wg. der Chemo über Nacht alle verlor und ich den Rest an Fluseln wegrasieren sollte. Es war schon schlimm für ihn, als es so seinen Lauf nahm und vorallem seine Haare von einem auf den anderen Tag im Kopfkissen lagen. So sagte es ihm auch der Arzt. Die letzten Chemobehandlungen fuhr ich ihn ständig hin, blieb da und manchmal dauerte alles 3-4 Stunden. Es war damals bei den amblulanten Ärzten eine ewig lange Warterei, was ihm bei der letzten Untersuchung schon ohne mein Beisein beinahe das Leben gekostet hätte.
Er stand unten im Freien, nachdem wir solange in der Praxis waren, stützte sich an einem Abfalleimer ab da ihm die Augen mit Wasser überliefen und er wie wild fror, wegen der Negativseiten der Dauerbehandlung der Chemos und meinte, er würde sich jetzt auf den Boden fallen lassen und sterben, denn er kann einfach nicht mehr. Nicht mal mehr einen Schritt zum Auto konnte er mehr machen, was leider sehr weit von dem Praxisgebäude geparkt war. Die Praxis hatte eine sehr langen Weg von der Straße zum Gebäude und Parkplätze ware völlig rat.
Zum Glück fand ich im Hauseingang einen Gehwagen lieh ihn mir schnell aus, stemmte ihn auf den Sitz und versuchte ich so schnell wie möglich zum Auto zu bringen, was nicht einfach im Schnee war. Er wurde mir im Auto ohnmächtig, schlotterte.....................
In dem Augenblick kam wieder alles zusammen, denn irgendwie wollte dann nicht mal mehr das Auto in der Eiseskälte anspringen, aber ich mußte Ruhe bewahren. Hielt seine Hand und versuchte das Lenkrad zu steuern. Redete ewig auf ihn ein, das wir gleich da wären usw. Er war am Kopf oben schon völlig blaugefärbt, was aber schon in der Praxis war, da sie ihn solange warten ließen, denn es kam kein Blut an der Ader. Das war auch der Grund, weshalb wir uns entschlossen heimzufahren. Ich wollte nur, das er noch auf seine geliebte Couch kommt, wo ich ihm sämtliche Wärmflaschen in eine Decke steckt. Das mochte er so gerne- die Wärme.
Mir wurde mal gesagt: Krebs liebt die Kälte, aber er mag keine Wärme.
Das Wunder war, das er an dem Tag tatsächlich von mir und meiner Mutter fast reingetragen wurde, auf die Couch gelegt wurde und wir dachten, er wird jetzt sterben. Doch ich wollte das noch nicht zulassen und packte ihn ganz warm ein. Beobachtete ihn, ob er auch wieder Farbe bekommt und weiteratmet. Einige Stunden später sprang er von der Couch, eine rosige Farbe, überglücklich und äußerte fröhlich: Kind, du hast mir heute das Leben gerettet! Er freute sich, schaltete den TV ein und zündete sich eine Zig. an. Wir freuten und alle sehr, doch die Freude war nur kurz. Nach einer Woche mußte er laut einem Kardiologen, wegen dem Wasser in Lunge, Bauchraum, Beine die ich täglich schlankmassierte in eine Klinik. Dort war es nochmals ein kurzes aufbäumen und wir glaubten, ihn wieder nach Hause holen zu können, derweil fiel er ins Koma und es hieß, er hätte kurzzeitig Morphium bekommen, was er aber bisher nie gebraucht hatte. Wir sind uns heute nicht einige, aber ich glaube, das war die Ursache, weshal er multiples Organversagen hatte.
Selbiges hatte auch eine weitere junge Angehörige, sowie eine ältere Nachbarin, deren Krebsleiden ich begleitete, da sie es wünschte.
Ich will mich nicht groß darüber äußern, aber ich habe eine Vermutung wie das gehandhabt wird.
Diese weitern Chemos waren so aggressiv, in der Hoffnung, eben beide Krebsarten in Schach zu halten. Zusätzlich nahm er auch noch viele Herzmedikamente, aufgrund der damaligen 3 Infarkte.
Ich fuhr ihn am Ende zur Behandlung, die einige Std. dauerte und man auch andere im Raum mit der Chemobehandlung sitzen sah.
Ich kann aber schon sagen, das bereits in meinem Umfeld wirklich Menschen sehr viele und nicht gerade leichte Erkrankungen hatten, diese aber zu meinem Erstaunen sovieles ertrugen, das ich mir oft dachte, derjenige, wie auch mein Vater, Mutter wären unsterblich, da sie wirklich überall Hier geschrien haben. Was die alles überstanden haben, von Krebs, Infarkte, Wirbelsäulendurchbruch, Überfall, Kinderlähmung, Schlaganfälle. Eine davon lebt heute noch und ist nach allem 2x Krebs, Kinderlähmung, Herzinfarkt, Überfall, 2x Gallensteinen mit der ersten Entfernung der Gallenblase und nach 20 Jahren erneute OP, wg. Verstopfung der Gallengänge durch einen erneut gebildeten Stein , schwerer Autounfall, heute noch am Leben und fit.
Mein Vater hatte auch enorm vieles, war nie im jammern und lebte damit noch 3 Jahre. Das letzte halbe Jahr war leider das schlimmste und er fing wieder an zu rauchen, da ihm einer in der Klinik so einen Floh ins Ohr gesetzt hat.
Dann sagte er immer, er würde doch nur paffen und nicht inhalieren. Aber was will man einem zum Tode verurteilten Menschen da noch ausreden. Er soll sein Leben so geniesen und weiterführen, wie es ihm noch gefällt, wenn er im Familienkreis eingebettet ist und man sich um ihn kümmerte.
Wir sagten immer: was soll´s, du hast noch Freude am Rauchen . Man sah eh die letzten Monate, das wir bald an Abschied denken müssen. Weshalb sollte er dann noch damit aufhören. Er beendete aber tatsächlich zuvor für 2 Jahre die Raucherei, da er noch Hoffnung hatte, die beiden Krebsarten mit den anderen Lungenerkrankungen zu besiegen. Doch als man merkte, das einmal links, dann wieder rechts der Krebs aufflammte, dann Metastasen entstanden, die aber wieder schrumpften durch die Chemos.....................
Letztendlich war das letzte halbe Jahr schlimm, denn er hatte überall Wasser im Körper entwickelt, die durch diese vielen Chemos entstanden, da sie die Herzklappe zerfraßen. Er war nur noch im husten und keiner konnte mehr schlafen, da er ständig aufstehen mußte. Die letzten 3 Monate schmeckte ihm kein B. mehr und nicht mal die Zig.. Seine Haut mußte ständig eingecremt werden, da sie so ausgetrocknet und brüchig wurde durch diese vielen Medikamente. Er war wortwörtlich ein wandelder Apothekenschrank.
Es war schon für mich und meine Mutter eine sehr schlimme Zeit, auch wenn er nicht der einzige Fall mit schweren Erkrankungen in der Familie war. Fast ein halbes Jahr zuvor wäre meine Mutter an einem sehr schweren Infarkt gestorben. Sie bekam einen Stent, der aber auch heute noch jederzeit dicht machen könnte. Nun ja, sie ist eben eine Kämpferin.
Deine Mama soll unbedingt so schnell wie möglich damit beginnen und wenn möglich das Trinken aufhören. Rauchen ist so einen Sache, aber besser wäre sie würde auch damit aufhören. Zumindest, solange noch Aussichten sind, das man den Krebs inkl. Metastasen verkleinern kann.
COPD werden mit Sprays einigermaßen in Schach gehalten.
Sie muß lange schon herumgehustet haben und Auswurf gehabt haben.
Ich stemme auch meine Erkrankung und deshalb meinte ich, das der Körper schon viel aushalten kann.
Auch deine Mama sollte nicht einfach aufgeben. Vielleicht bräuchte sie von der Familie gutes Zureden, Fürsorge, Einfühlsamkeit, sodaß ihr sie mental aufbaut und ihr gut zuredet, das sie kämpft. Auch für euch und das sie nicht das Gefühl bekommt, das sie zur Last fällt. Das war bei uns auch oft von den betroffenen Kranken die Aussage.
Man muß das Gefühl geben, das sie ganz normale Familienmitglieder sind, die einem nicht zur Last fallen, sondern man doch gerne hilft und versucht, das es demjenigen so gut wie möglich geht. Er noch bischen Freude haben kann.
Auch deine Mama würde noch eine schöne Zeit haben können, wenn sie nur mit dem Rauchen und Trinken aufhören würde.
Sie ist doch mit COPD noch nicht im Endstadion und der Krebs mit Metastasen im Übrigen lag der auch bei meinem Vater so ungünstig, das er nicht operiert wurde, sondern der kleinzellige auf der anderen Lunge. Die eine Lunge hat 2 Lappen, die andere 3.
Auch bei meinem Vater stand im Raum, das er dann im Rollstuhl mit Sauerstoff sitzen würde, da er sowenig Luftvolumen hätte. Trotzdem war es anders und verlief besser. Das kann auch bei deiner Mutter so sein.
Ihr müßt unbedingt der Mama gut zureden und zusammen diese schwere Zeit meistern. Je besser ihre seelische Verfassung ist und sie merkt, das sie noch gebraucht wird und einbezogen ist, wird sie einen innerlichen Aufschwung bekommen und kämpfen. Für euch alle.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft und eine positive Sichtweise. Kann mir gut vorstellen, das es für deine Mama eine enorme Überforderung ist und sie gerade deshalb noch mehr rauchen wird. Hoffe, ihr könnt ihr viel Unterstützung bieten und sie nicht so schnell aufgeben lassen, denn auch mein Vater bekam gerade durch uns einen gewaltigen Schub, um solange zu kämpfen. Die ersten beiden Jahre sah er für Bekannte, die von seiner Krankheit nie erfuhren aus, als wenn er völlig gesund sei. Nur zu Beginn hatte er eine Glatze, doch die wuchsen wieder nach.
Erst am Ende, im 3.ten Jahr hatte er gar keine Haare mehr, aber er kämpfte auch gegen 2 Krebsarten inkl. Metastasen.
Deine Mutter hat eine Krebsart, den großzelligen, der langsam wächst. Somit sehen die Chancen viel besser aus, das sie ihn schrumpfen lassen kann, inkl. der Metastasen. Ihr müßt ihr nur kräftig Stütze bieten und sie nicht aufgeben lassen.