Mimi90
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ich mag euch kurz meine geschichte erzählen, denn ich glaube es ist geschafft =)
vielleicht nicht ganz, aber ansatzweise.
vor ziemlich genau einem jahr bekam ich meine erste panikattacke - mitten in der nacht - ohne zu wissen, dass es sowas gibt und in dem glauben, dass ich sterben werde. herzrasen, schwindel, kribbeln im kopf in den armen und beinen, schüttelfrost, übelkeit mit übergeben, atemnot usw. das volle programm eben.
tag für tag wurde ich von meiner mama (ich bin 22 und wurde damit wieder zum kind) von arzt zu arzt gefahren, lag mehrmals im krankenhaus, habe mehrmals den notarzt gerufen und wurde auch mehrmals mit dem rettungswagen in die notaufnahmen gefahren. hauptproblem war das herz (zumal meine komplette verwandtschaft an einer herzerkrankung leidet und fast alle daran gestorben sind) - dann kam noch der druck auf der 'lunge' (bzw. im oberkörper) dazu und somit die atemnot (kann nicht tief atmen und denke ich bekomme nicht genug luft - atme zu schnell - unterbewusste hyperventilation).
nachdem ich bei wirklich ALLEN ärzten war (und zwar nicht zu bei einem von jeder sorte, sondern bei mehreren) und alle sagten ich sei gesund - nur viel zu gestresst (was wirklich stimmte, da ich einen neuen job hatte) ging ich zum therapeuten (waren dann am ende 4 oder 5 'normale' therapeuten, ein kardio-psychologe und 3 ärzte einer psychosomatischen klinik)...jeder sagte was anderes: burnout, depressionen, general. angststörung usw.
irgendwann war ich dann beim naturheiler...und bei einer ganzkörper therapeutin.
die letzten beiden waren die einzigen die mir wirklich geholfen haben. beide erklärten mir (endlich mal 2, die der gleichen meinung waren) warum ich die pa bekam (neuer job - kollegin ging in den urlaub und ich musste alles alleine machen, obwohl es um sehr viel geld ging. da ich ein viel zu überbehütetes kind war/bin kam ich mit der situation nicht klar, da ich NOCH NIE alleine war). mir wurde gesagt, ich solle endlich auf eigenen beinen stehen. mein leben leben. und sie könnten mir nicht helfen, da ich die einzige bin, die das kann. zitat ganzkörper-therapeutin 'sie können gerne öfter herkommen und mir geld vorbeibringen, davon möchte ich sie nicht abhalten, aber am ende kommen sie damit auch nicht weiter'.
was habe ich gemacht? ich war noch einmal bei ihr (man muss dazu sagen dass ich 7 monate NUR im bett lag oder zum arzt gefahren wurde - nichts mehr alleine konnte und fast 24 std am tag meine mutter bei mir sein musste. ich schlief bei ihr im ehebett und sie durfte höchstens 10 min zum einkaufen..alles andere ging nicht) ABER ich bin alleine gefahren (12 km ca). danach war ich so erleichtert, dass ich am tag drauf wieder ein stückchen fuhr. so wurde es immer mehr (auch wenn die fahrten die hölle waren und ich auf der autobahn teilweise durchgängig nur 60-70 fuhr und dabei alle fenster auf hatte, weil ich dachte ich ersticke). fuhr immer nur 'kurz' zum Dro. und belohnte mich dann da mit kleinigkeiten )
im februar kam der wendepunkt. ein treffen mit meiner lieblingsfreundin, die ich seit dem anfang meiner krankheit nicht gesehen hab (weil ich nicht wollte dass sie mich so heruntergekommen sieht). wir trafen und zum shoppen und essen. seitdem gehe ich wieder regelmäßig aus dem haus - treffe mich mit freundinnen und bin so froh darüber. habe gemerkt dass es mir (leider) nur gut geht, wenn ich in gesellschaft bin. ich wollte meine neue freiheit genießen - leider führte das zu einem unüberwindbaren streit mit meinem damaligen freund, bis ich mich von ihm trennte. RÜCKSCHLAG...aber vom allerfeinsten. ich lag wieder nur noch heulend im bett und konnte nichts essen, die symptome waren wieder ganz schlimm usw.
musste mich ausheulen - tat das bei einem tollen mann, der mittlerweile mein neuer freund ist =) er holte mich schnell wieder ins 'normale leben' zurück, wir unternehmen viel mit seinen freunden usw. - ich war so glücklich und wollte wieder arbeiten gehen, obwohl die symptome (hoher puls und blutdruckatemnot und druck auf der lunge, schwindel, verrschwommenes sehen und kopfweh) immer noch da waren (aber nur wenn ich alleine bin). kurz darauf verstarb mein opa ganz ohne vorwarnung. das war der schlimmste rückschlag. ich ging trotzdem weiter weg und versuchte mich abzulenken, aber die symptome wurden immer immer schlimmer. so lagsam ließen sie aber wieder nach...seitdem ich mir bewusst gemacht habe, dass es das beste für ihn war, einfach ohne vorwarung bei der gartenarbeit umzufallen =(
letzte woche war wieder so ein 'wenn nicht jetzt, wann dann' punkt an dem ich dachte ich MUSS wieder arbeiten (tat ich ja schon ein jahr nicht mehr). ich schrieb eine einzige bewerbung, wurde am nä tag zum gespräch eingeladen und... habe heute angefangen =)
als ich heimkam war ich total erschöpft - mir ging es total mies körperlich. mein herz raste, alles drehte sich und mein kopf platzt immer noch gleich. aber vlt liegt es auch nur am wetter. wenn nicht, dann sind es halt symptome...passieren wird mir jedoch nichts, denn wenn ich was schlimmes hätte, dann wär im letzten jahr schon irgendwas passiert, aber wie ihr seht lebe ich noch
seht ihr - auch wenn es einem wirklich so verdammt mies geht und man nichts mehr machen kann - nicht alleine sein, nicht weggehen usw. es gibt IMMER die chance wieder ein halbwegs normales leben zu führen. ihr dürft euch nur nicht von der angst beherrschen lassen. was wäre, wenn ich nicht ins auto gestiegen wär, obwohl ich dachte ich sterbe? ich würde keine freunde mehr haben, nur im bett liegen und nicht arbeiten. mein leben wäre so gut wie vorbei, denn DAS wäre kein leben.
bitte bitte nehmt euch das zu herzen. jeder kann es schaffen - ihr müsst euch nur in den hintern treten und durch die schlimmste zeit (denn das war es wirklich - die zeit des 'neuanfangs'...der 'überwindung' wieder dinge zu tun die man sich eigentlich gar nicht traut).
ich glaub an euch - an euch alle =))
23.05.2012 19:52 • • 01.08.2012 #1