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MaKaZen
der Kick

Braucht es diesen ständigen Kick, um das Leben spannend zu finden. Mehr in die Tiefe zu gehen, ist für viele erstrebenswert. Du entdeckst innerhalb der 'langweiligen' Routinen immer wieder neue Aspekte des Lebens. Routinen können sogar hilfreich sein, bieten dir einen Rahmen, um spannende Dinge zu entdecken. Routinen sind die Form und den Inhalt füllst du mit deinem lebendigen Sein aus.
Das lebendige Sein kennt absolut keine Routine und entfaltet sich frei und ungebremst. Es gibt echt viel zu entdecken, zu begreifen, zu verstehen und zu verändern. Du kannst damit beginnen, deine Mitmenschen zu verstehen, sich in ihre Lage zu versetzen oder du kannst damit beginnen, dich selbst und deine aktuelle Situation zu verstehen. Im ersten Fall entwickelst du mehr Mitgefühl und im zweiten Fall mehr Achtsamkeit.

Wie viel Kick brauchst du in deinem Leben?

20.09.2022 07:21 • 02.10.2022 x 3 #1


27 Antworten ↓


G
Guten Morgen, spannendes Thema.

Ich habebmich mit den gleichen Gedanken etwas beschäftigt die letzten Monate. Im Nachhinein betrachtet hatte ich so viele Kicks im Leben und das hat die letzten Jahre nachgelassen. Ich bin in der glücklichen Lage vieles erreicht zu haben. Familie mit Kinder, sehr guter Job und mehr oder weniger Gesundheit....Auch im Thema Selbstentwicklung bin ich verdammt weit gekommen.

Nun fehlen mir aber diese Kicks, ganz ehrlich. Vieles hat auch mit meiner Medikation zu tun, die habe ich nun gewechselt und ich bin wieder viel mehr ich. Kaffee gab mir früher am Morgen immer einen kleinen Kick zusammen mit guter Musik....nunja Kaffee darf ich nicht mehr trinken da ich am nächsten Tag so unglaublich Kopfschmerzen bekomme ab nur einer Tasse. Und nu?
Viele gehen fremd um sich wieder zu spüren, das kann ich grundsätzlich verstehen. Ich bin aber nicht so und werde nie so sein.

Am Schluss geht es nur um ein Hormon im Körper, Dopamin. In meiner Jugend bin ich von Rave zu Rave gerannt, lebte nur für das Wochenende. Man kann sich ja denken dass ich da genug Kicks hatte, wenn auch unnatürliche. Die Zeit ist vorbei und das ist auch sehr gut so.

Zufriedenheit mit dem Sein, das ist jetzt mein Ziel. Das ist nicht einfach aber machbar. Ich glaube auch mit meinen 41 Jahren bin ich auch in einer Phase von midlife....in keiner Krise aber ich mache mir Gedanken.

Das Leben ist ein Prozess welcher entweder gegangen wird oder nicht. Ich habe mich schon vor 11 Jahren auf den Weg zu mir selber gemacht, treffe mich nun viel öfters....Aber manchmal, da reizt mich einfach das Aussen, wie früher...gehört wohl dazu..

20.09.2022 07:43 • x 4 #2


A


Wie viel Kick brauchst du in deinem Leben?

x 3


MaKaZen
@Grow

Hey Grow, kann ich gut nachvollziehen, bist ja noch relativ jung. Wenn dir wieder einmal der Kick fehlt, versuch mehr in die Tiefe zu gehen, dort erhältst du genug Kick

20.09.2022 07:54 • x 2 #3


G
@MaKaZen

Danke das weiss ich...ich bin Moment an dem Punkt wo ich langsam durch den traumatisierten Mist durch bin, brauch vielleicht noch etwas aber dann darf es weiter gehen. Die letzten Jahre waren doch sehr schwierig mit der Tiefe

20.09.2022 08:12 • #4


MaKaZen
Zitat von Grow:
@MaKaZen Danke das weiss ich...ich bin Moment an dem Punkt wo ich langsam durch den traumatisierten Mist durch bin, brauch vielleicht noch etwas aber dann darf es weiter gehen. Die letzten Jahre waren doch sehr schwierig mit der Tiefe

Kann ich gut verstehen, hab dieses Trauma-Zeugs auch hinter mir. Tiefe heisst halt auch, den ganzen Mist der Vergangenheit zu verarbeiten...

20.09.2022 08:20 • x 1 #5


MaKaZen
Statt dem Kick nach zu jagen, einfach mal das Leben geniessen, was wohl die einfachste und schönste Lösung ist.

20.09.2022 09:27 • x 1 #6


laluna74
Ich brauche schon irgendwie den Kick in meinem Leben......und ich möchte auch nicht immer vernünftig sein.

29.09.2022 12:22 • #7


JniL
Zitat von MaKaZen:
Routinen können sogar hilfreich sein, bieten dir einen Rahmen, um spannende Dinge zu entdecken.

Glaube ich nicht. Routinen verhindern es, spannende Dinge zu entdecken.

29.09.2022 12:27 • #8


MaKaZen
Zitat von JniL:
Glaube ich nicht. Routinen verhindern es, spannende Dinge zu entdecken.

Kann mir vorstellen, was du meinst. Einfach mal ausbrechen aus der Routine, dem gewohnten Trott, etc. Ich meine wohl eher die kleinen Dinge, die es innerhalb den gewohnten Tätigkeiten zu entdecken gibt.

29.09.2022 12:39 • x 1 #9


Schlaflose
Zitat von MaKaZen:
Wie viel Kick brauchst du in deinem Leben?

Ich brauche gar keinen Kick. Für mich ist Routine, Ruhe und ein Leben ohne Aufregung am besten. Sobald etwas anders läuft als gewohnt, kann ich nicht schlafen. Das war auch schon so, als ich jung war.

29.09.2022 16:52 • x 6 #10


JniL
Jetzt steh' ich auf dem Schlauch...
Zitat von MaKaZen:
eher die kleinen Dinge, die es innerhalb den gewohnten Tätigkeiten zu entdecken gibt

Und was gibt da den Kick? Dass ich mal zwei Stück Würfelzucker in den Caffè gebe statt nur eins wie üblich?

29.09.2022 22:15 • x 2 #11


MaKaZen
Zitat von JniL:
Jetzt steh' ich auf dem Schlauch... Und was gibt da den Kick? Dass ich mal zwei Stück Würfelzucker in den Caffè gebe statt nur eins wie üblich?

Könnte auch sein, dass du mal kein Stück Würfelzucker nimmst und schaust, wie es schmeckt. Es gibt so viele Parameter in unserem Leben, wäre schade, immer das Gleiche zu tun.

29.09.2022 22:37 • x 1 #12


JniL
Zitat von MaKaZen:
wäre schade, immer das Gleiche zu tun.

Das meine ich ja. Solange ich in der Struktur lebe passiert das nicht. Erst wenn ich ausbreche dann kann ich Variationen in mein Leben bringen.

Kommt wohl auch drauf an was Leute unter 'kick' verstehen.

29.09.2022 23:01 • #13


moo
Guten Morgen Maka, über den Kick hat ein guter Freund kürzlich mal einen recht umfangreichen Aufsatz verfasst. Er ist a bisserl Dhamma-angehaucht, aber ich denke, Du kommst damit zurecht . Bei Interesse: erfolgserlebnisse-f59/sammelthread-kontemplationen-fuer-individuelle-probleme-t107790.html#p2169843

Vor allem das darin beschriebene Spülkastenprinzip finde ich sehr treffend...: was regelmäßig geleert wird, muss auch wieder vollgelaufen...

Zitat von JniL:
Und was gibt da den Kick? Dass ich mal zwei Stück Würfelzucker in den Caffè gebe statt nur eins wie üblich?

Ja - lass es uns tun, gleich heute! Du willst es doch auch!

30.09.2022 05:12 • x 2 #14


MaKaZen
Zitat von moo:
Guten Morgen Maka, über den Kick hat ein guter Freund kürzlich mal einen recht umfangreichen Aufsatz verfasst. Er ist a bisserl Dhamma-angehaucht, aber ich denke, Du kommst damit zurecht . Bei Interesse: Vor allem das darin beschriebene Spülkastenprinzip finde ich sehr treffend...: was ...

Hey moo

Ich sehe es mittlerweile ähnlich wie dein guter Freund: Es ist alles da, alles ist möglich, alles darf sein, etc. Ich transzendiere täglich meine Grenzen, tue Dinge, die ich zuvor noch nie getan habe. Es sind keine grossen Dinge, einfache und kleine Dinge. Ich probier aus, wäge ab, versuch einen andern Weg zu gehen, wenn der alte nicht klappt. Seltsamerweise hat das Wort 'Kick' aktuell keine Bedeutung für mich. Es ist, als ob hinter dem Wort der Mangel steckt. Es ist eine Art Sucht nach mehr Aufregung, mehr Nervenkitzel, mehr von irgendwas. Ich mag die Ursache nicht analysieren, denn letztlich führt alles irgendwann zu einem selbst.

30.09.2022 05:46 • x 3 #15


moo
Zitat von MaKaZen:
Es ist, als ob hinter dem Wort der Mangel steckt. Es ist eine Art Sucht nach mehr Aufregung, mehr Nervenkitzel, mehr von irgendwas.

Mehr von Welt und darin mehr Ich.
Zitat von MaKaZen:
Ich mag die Ursache nicht analysieren, denn letztlich führt alles irgendwann zu einem selbst.

Glaube, so hätte es Schopi auch formuliert.
Zitat von MaKaZen:
Es sind keine grossen Dinge, einfache und kleine Dinge. Ich probier aus, wäge ab, versuch einen andern Weg zu gehen, wenn der alte nicht klappt.

Ich finde dies eine wahrhaft großartige Praxis. Leider mache ich das viel zu selten, aber oftmals spült mich das Leben in eine unerwartete, neue Lage - und siehe: unkomfortabel kann manchmal sehr komfortabel werden.

Als ich zum ersten Mal versuchte, mit dem Trinken aufzuhören (ohne Hilfe von außen), ging ich einen generell asketischen Weg. Ich wollte nahezu alles aus meinem Umfeld weghaben, was mich an das Trinken erinnerte. Als meine Wohnung nach ein paar Monaten sozusagen fast komplett leer war, saß ich todtraurig da und verspürte unglaubliches Verlangen nach Input (nicht Stoff, sondern überhaupt Input). Es war fast nicht auszuhalten, dieses Ziehen und Drängen hinaus in die Gesellschaft, in die Welt...ich habe es ausgehalten und habe mir vorgenommen, diesen Stuhl nicht zu verlassen, komme, was da wolle.

Nach ca. 30 Minuten war der Drang vorüber und was blieb waren tatsächlich Tränen der Einsicht und Dankbarkeit. Eben für das, was blieb: Nichts (Du würdest es vielleicht Selbst nennen?).

Das ist auch ein Beispiel für eine kleine, große Veränderung im Tun. Viele Menschen glauben, dass der Geist nicht groß veränderbar ist, ebenso der Charakter. Das kommt glaube ich daher, dass diese Menschen vom Charakter her an die Sache rangehen. Sie meinen: ich bin nicht der Typ für Meditation, für Klettersteige, für diesen Beruf, für diese Art von Beziehung usw.. Und so mag es dann auch tatsächlich sein: man ist nicht der Typ für.

Wenn man jedoch, wie Du anregst, vom Tun (und dazu zähle ich auch das Denken) her an die Sache rangeht, werden wir ein anderer Typ.

@JniL ...und sogar zwei Würfel Zucker können lustigerweise wirklich einiges in Bewegung bringen. In meinem Fall wären allerding null Würfel effizienter...

30.09.2022 07:07 • x 4 #16


Angor
Der Kick im Leben ergibt sich von allein, wer einen Kick braucht, hat wahrscheinlich noch nicht viel erlebt.

30.09.2022 07:12 • x 3 #17

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Wildrose
Ich möchte keinen Kick.

30.09.2022 07:48 • x 3 #18


MaKaZen
Zitat von moo:
Nach ca. 30 Minuten war der Drang vorüber und was blieb waren tatsächlich Tränen der Einsicht und Dankbarkeit. Eben für das, was blieb: Nichts (Du würdest es vielleicht Selbst nennen?).

Bei einer spirituellen Erfahrung würde ich auch von Nichts sprechen.

Zitat von moo:
Wenn man jedoch, wie Du anregst, vom Tun (und dazu zähle ich auch das Denken) her an die Sache rangeht, werden wir ein anderer Typ.

Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! passt schon. Ja, rum jammern und nix gegen unbefriedigende Zustände zu tun hat noch nie was verändert und bewegt. Jeder Mensch hat seine ganz persönlich Geschichte und geht seinen ganz eigenen Weg. Selbst bin ich weit davon, andere für ihren Weg zu verurteilen. Gut möglich, dass irgendwann Resignation entstanden ist und der Mensch stecken bleibt auf dem Weg. Er wird unzufrieden mit sich und der Welt und hadert mit dem Schicksal. Wie du richtig anmerkst, kann das eigene Leben bis zum Tod verändert werden. Die Wissenschaft belegt schon seit einiger Zeit, dass unser Gehirn neuro-plastisch ist und wir ein Leben lang lernen können.

30.09.2022 08:14 • x 2 #19


MaKaZen
Zitat von Angor:
Der Kick im Leben ergibt sich von allein, wer einen Kick braucht, hat wahrscheinlich noch nicht viel erlebt.

Hey Angor, sehe ich ähnlich. Wer ständig einen Kick braucht, erlebt im Alltag zu wenig.

30.09.2022 08:17 • x 2 #20


A


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