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Hallo zusammen,

nachdem Lesen des ein oder anderen Beitrags, bin ich mir nicht sicher, ob es hier viele gibt, die mich verstehen. Über Meinungen freue ich mich natürlich trotzdem.

Ich bin und war schon immer einsam. Nicht weil ich Ängste habe oder nicht in der Lage wäre mit anderen zu kommunizieren. Die meisten würden mich sogar als sehr umgänglich beschreiben.
Es ist eher das Gefühl, nie die passenden Menschen zu finden. Im Zweifelsfall bin ich lieber allein als unter Menschen, mit denen ich nichts anfangen kann.
Ich bin sehr anspruchsvoll, was mich selbst und andere betrifft. Viele Menschen können das nicht verstehen und empfinden es dann vorschnell als arrogant oder überzogen.

Was andere nicht sehen ist, dass mein Kopf ständig arbeitet. D.h. nicht, dass ich viel über Probleme grüble oder Ähnliches, sondern dass ich einfach nur sehr schnell gelangweilt bin und mich mit interessanten Dingen beschäftigen will. Wenn ich wirklich mal kurz Abschalten will, höre ich Musik oder sehe mir einen Film an aber die Ruhe, die viele suchen, brauche ich nicht. Ich sehe diese Eigenschaft an mir auch nicht als etwas Schlechtes an. Um der Langeweile entgegenzuwirken lese ich sehr viel oder lenke mich ab aber das was ich eigentlich bräuchte wären Menschen, die eine ähnliche Vorstellung vom Leben haben.

Was außerdem dazu kommt ist, dass ich nicht sonderlich emotional bin auch wenn man das im Alltag nicht sofort bemerkt aber es ist ein Punkt, den Menschen bei mir ansprechen, wenn sie mich besser kennen. Mich nervt es eher, wenn Leute wegen Kleinigkeiten ausflippen, als wäre sonstwas passiert. Auch das ist ein Punkt, den ich bei mir nicht als negativ ansehe. Um hier aber nicht den falschen Eindruck zu vermitteln, ich habe ansich keine Probleme mit sozialen Kontakten oder mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Trotzdem ist es eine große Hürde. Menschen, die eher emotional agieren, finden in der Regel auch leichter Anschluss, weil es als ehrlich und offen wahrgenommen wird. Hat man diese Eigenschaft nicht, ist es wie eine Mauer und man muss umso aktiver auf Menschen zu gehen, was schwierig ist.

Auf der anderen Seite, mache ich auch zuwenig aktiv, um das zu ändern. Mir ist das klar und ich arbeite daran aber es ist sehr mühsam und ich bin mir oft nicht sicher, wo das ganze hinführen wird.


Übrigens mein Nickname hat nichts zu sagen. Ich hatte nur keine Lust mir darüber Gedanken zu machen

31.01.2016 19:02 • 31.01.2016 #1


4 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Grüß Dich,

erstmal ein liebes Hallo von mir, auch wenn Du mit Emotionalität nicht soviel am Hut hast.

Schaue ich mir Deine Signatur an, könntest Du Morgen ein anderes Leben führen?!

Deine Zeilen lesen sich nach überqualifiziert, über den Dingen stehend, ohne es arrogant verstanden zu wissen. Wie sehen Deine Gefühle innerhalb der Familie, bei besten Freunden aus?

31.01.2016 19:55 • #2


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Zu hohe Ansprüche

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Icefalki
Hallo, willkommen bei uns.

Lustigerweise schreibst du von Einsamkeit, einem Gefühl. Dann von deine hohen Ansprüche.

Wie müsste dein Gegenüber denn so sein? Was wäre perfekt?

31.01.2016 20:34 • #3


Herbstkind
Erstmal auch ein Hallo an Dich!

Ich möchte nicht sagen, dass ich einsam bin. Nur Partnerschaftlich gestaltet es sich schwerer bei mir. In dem Punkt finde ich mich wieder, dass ich den passenden Menschen nicht zu finden scheine. Hab auch versucht die Erwartungsschraube weiter runzerzudrehen - funktionierte nur nicht .... war Selbstbesch...

Ich bin emotional .... nur leichter macht es das mir nicht - da ich zu tief fühlen kann, lass ich selten jemanden an mich ran .... hab einen Panzer der es den Männern schwer macht. Andere soziale Kontakte - kein Problem .... Partnerschaft... Problem

31.01.2016 20:49 • #4


W
Erstmal danke für die bisherigen Antworten.
Dass ich nicht so emotional bin heißt natürlich nicht, dass ich keinen Wert darauf lege. Ich meinte damit nur, dass ich in den meisten Situationen eher rational bin. Trotzdem habe ich natürlich auch Gefühle wie jeder andere. Schwierig zu beschreiben. Ansich im Alltag bin ich z.B. auch humorvoll aber wo andere sich über Kleinigkeiten freuen, ist bei mir dann wieder fast garkeine Reaktion vorhanden. Ich weiß auch nicht wann ich das letzte mal richtig traurig war. Wenn es mein eigenes Leben betrifft versuche ich eher Dinge zu ändern, anstatt mich zu bemitleiden. Ist auch nicht immer einfach aber bisher der beste Weg für mich.

Was im ersten Moment überhaupt nicht dazu passt ist ein hohes Maß an Empathie bei mir. Ich kann Menschen gut einschätzen, wenn ich mit Ihnen rede und mich häufig auch gut in deren Situationen hineindenken. Vielleicht aber auch gerade weil ich das alles eher objektiv sehe und mich ansonsten distanziere. Es hilft mir zumindest auch mich selbst zu verstehen aber was nützt das, wenn man trotzdem immer das Gefühl hat, dass man quasi allein auf der Welt ist.

Zitat von Vergissmeinicht:
Schaue ich mir Deine Signatur an, könntest Du Morgen ein anderes Leben führen?!

Deine Zeilen lesen sich nach überqualifiziert, über den Dingen stehend, ohne es arrogant verstanden zu wissen. Wie sehen Deine Gefühle innerhalb der Familie, bei besten Freunden aus?

Meine Signatur ist eine Einstellung, die ich mir angewöhnt habe. Ich versuche jeden Tag das Beste aus dem zu machen, was ich habe. Die Realität ist natürlich, dass man nicht einfach alles aus der Vergangenheit ignorieren kann und letztlich entsteht daraus ja auch der eigene Charakter. Von Lebensumständen mal ganz abgesehen. Ich kann Morgen also nicht einfach ein neues Leben führen aber ich kann mir zumindest neue Ziele setzen und das will ich damit ausdrücken. Was ich nicht ändern kann, versuche ich zu akzeptieren. Alles andere ändere ich oder versuche es zumindest.

Meiner Familie gegenüber habe ich ehrlich gesagt wenig Gefühle. Sie sind mir nicht egal und wir verstehen uns gut und wir können auch offen reden aber ich glaube es gibt einen gravierenden Unterschied, zu dem was andere sich bei Familiengefühlen vorstellen. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn meine Familie morgen nicht mehr da wäre und ob es mich überhaupt ernsthaft belasten würde auch wenn sich das furchtbar liest. So offen würde ich es meiner Familie auch nie sagen.
Bei Freunden dagegen (es gibt da eigentlich nur eine Person, leider sonst niemand) ist es das ganze Gegenteil. Freundschaft ist mir sehr wichtig. Vermutlich weil ich mir die Menschen selber aussuche. Aber Menschen zu finden, die es Wert sind, ist extrem schwierig.

Zitat von Icefalki:
Wie müsste dein Gegenüber denn so sein? Was wäre perfekt?

Ich würde sagen aufgeschlossen und immer offen für neue Dinge. Mit den richtigen Menschen könnte ich vermutlich jeden Tag irgendetwas unternehmen, sofern es die Zeit zulässt. Das ganze Gegenteil davon wäre abends nach Hause zu kommen und mich dann auf die Couch vor den Fernseher zu setzen.. Es muss natürlich nicht jeden Tag irgendwas sein aber ich bin was das angeht ziemlich rastlos. Ich brauche wenig Pausen und ich brauche auch keinen Urlaub, in dem ich 2 Wochen nur am Strand liege. Sich immer etwas neues einfallen lassen, neues ausprobieren und daran Spaß zu haben, das ist eher meine Vorstellung von Leben. Alleine fehlt mir dafür aber oft der Antrieb.

Zitat von Herbstkind:
Ich bin emotional .... nur leichter macht es das mir nicht - da ich zu tief fühlen kann, lass ich selten jemanden an mich ran .... hab einen Panzer der es den Männern schwer macht.
Das kann ich gut verstehen. Ist dann wohl das andere Extrem und wie überall im Leben sind Extreme schwierig. Tiefe Gefühle bedeutet auch zu riskieren tief verletzt zu werden. Ich denke das spielt bei mir auch mit eine Rolle. Allerdings ist es bei mir nicht nur ein Schutz, sondern ich bin zum Teil einfach wirklich so. Wo die genaue Grenze liegt weiß ich nicht.
Bis zu einem gewissen Punkt kann ich auch sehr offen mit Leuten reden aber wie soll man echte Beziehungen aufbauen, die nunmal auf Gefühlen basieren, wenn man das nicht ausstrahlt.

31.01.2016 22:35 • #5





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