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Premium-User
Zitat von juwi:
Ich bin 38 und habe seit rund 20 Jahren keinen Kontakt mehr zur Familie. Meine paar Freunde, die ich hatte, habe ich vor sechs Jahren verloren. Einen Partner hatte ich nie bzw. nur einmal eine kurze Fernbeziehung. Gute Bekannte habe ich auch keine, ebensowenig Arbeitskollegen. Etwas Positives kann ich der Einsamkeit nicht abgewinnen. Ich bin überhaupt nicht fürs Alleinsein gemacht. Ich würde gerne wieder Menschen haben, mit denen ich reden und etwas unternehmen kann.

Genau so geht es mir auch. Ich habe eine einzige die auf mich aufpasst damit mir nix schlimmes passiert. Sehen tu ich sie nicht sie ist sehr weit weg. Sonst habe ich im Umfeld keinen. Soziale Kontakte entstehen hier kaum. Jeder ist nur auf sein Profit aus. Ich habe sonst auch niemandem zum reden und seit ich hier in dieser Bude wohne habe ich noch nie Besuch gehabt.

04.12.2015 13:48 • x 1 #21


Dubist
Zitat von ana123-4ever:
Zitat von juwi:
Ich bin 38 und habe seit rund 20 Jahren keinen Kontakt mehr zur Familie. Meine paar Freunde, die ich hatte, habe ich vor sechs Jahren verloren. Einen Partner hatte ich nie bzw. nur einmal eine kurze Fernbeziehung. Gute Bekannte habe ich auch keine, ebensowenig Arbeitskollegen. Etwas Positives kann ich der Einsamkeit nicht abgewinnen. Ich bin überhaupt nicht fürs Alleinsein gemacht. Ich würde gerne wieder Menschen haben, mit denen ich reden und etwas unternehmen kann.

Genau so geht es mir auch. Ich habe eine einzige die auf mich aufpasst damit mir nix schlimmes passiert. Sehen tu ich sie nicht sie ist sehr weit weg. Sonst habe ich im Umfeld keinen. Soziale Kontakte entstehen hier kaum. Jeder ist nur auf sein Profit aus. Ich habe sonst auch niemandem zum reden und seit ich hier in dieser Bude wohne habe ich noch nie Besuch gehabt.



Das glaub ich dir. Und trotzdem bist du ein wertvoller Mensch.
Ich denke man kann sich nicht vorstellen wieviel tolle Menschen einsam sind, bzw wenig Kontakte haben. Liebe Grüße

04.12.2015 16:03 • x 3 #22


A


Wie lange schon allein/einsam?

x 3


Spenst
Denken welche von euch, dass die Gesellschaft und das krierte Bild der Betroffenen (was Depression, Ängste...angeht), sei es durch Medien oder vielleicht sogar Ärzte, eure Lage erschweren? Es wird ja tabuisiert, nur ab und zu ist hier über ein Fall zu hören, meistens einer öffentlichen Person. Diese Person erzählt dann auch, wie man als lebender Toter existiert (hat). So zumindest kommt es mir vor. Dann blicken die Zuschauer etwas mitleidvoll rein, wissen aber, weil es gesagt wird, dass die Krankheit heilbar ist und gehen wieder. Was übrig bleibt ist dann nur eine Story die erzählt wurde, ohne die vielen Betroffenen zu berücksichtigen.
Die Menschen sind auch eher bereit, Tieren in Not zu helfen, als Menschen in Not. Weil man wahrscheinlich davon ausgeht, dass der Mensch sich selber helfen kann. Wird hier der Mensch nicht etwas überschätzt?

04.12.2015 16:17 • #23


Spenst
Zitat von juwi:
Aber dort treffe ich nur auf geschlossene Gruppen - da habe ich Angst, nicht angenommen zu werden... und ich bin nicht der Typ, der von sich aus auf Leute zugehen kann. Leider. Ich lerne nie jemanden kennen, wenn ich rausgehe.


Ich kann dich verstehen, weil sich vorher Leute von dir distanziert haben, als sie merkten, dass du nicht die Bedingungen erfüllst, um eben so zu funktionieren, dass du bloß nicht mit iregndwelchen traurigen Geschichten ankommst und keinen damit belastest. Als hätten andere keine Probleme....
Hast du versucht hier jemanden zu finden?

04.12.2015 16:29 • #24


C
Ich lebe seit 12 Jahren alleine.
Es hat den Vorteil , man kann tun und lassen was man möchte.
Muss zuhause keinerlei Rücksicht nehmen.
Allerdings ist es bei mir so ausgeartet dass ich kaum noch Kontakt zu anderen Leuten habe.
Man gewöhnt sich auch an das alleine sein. Und je länger alleine
um so schwerer ist es für mich wieder Kontakte auf zu nehmen.
Gerade ist mein Brüder gestorben.
Er lebte auch alleine, wurde erst nach 3 Tagen aufgefunden.
Das gibt mir schon zu denken, was das alleine leben betrifft.

04.12.2015 19:11 • #25


Spenst
Zitat von Castro:
Ich lebe seit 12 Jahren alleine.
Es hat den Vorteil , man kann tun und lassen was man möchte.
Muss zuhause keinerlei Rücksicht nehmen...
Gerade ist mein Brüder gestorben.


Mein herzliches Beileid.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es sich irgendwann richtig anfühlt. Leidest du nicht darunter? Außerdem denke ich, dass die meisten den Wunsch haben, mit jemandem zusammenzuleben oder befreundet zu sein, wo man immer sein Selbst ist. Darauf läufts hinaus, eben trotz Partner Ich sein zu können. Denn nur wenn ich mich selbst präsentiere, erfährt mich die andere Seite und kann wissen, ob es passt.
Es gibt zwar hier und da Oberflächlichkeiten, übertriebene Erwartungen usw., aber die Mehrheit der Leute die ich kenne sind einfach gestrickt und wünschen sich das Nötigste, um glücklich zu sein.

05.12.2015 15:09 • #26


susal33
Zitat von Spenst:
Denken welche von euch, dass die Gesellschaft und das krierte Bild der Betroffenen (was Depression, Ängste...angeht), sei es durch Medien oder vielleicht sogar Ärzte, eure Lage erschweren? Es wird ja tabuisiert, nur ab und zu ist hier über ein Fall zu hören, meistens einer öffentlichen Person. Diese Person erzählt dann auch, wie man als lebender Toter existiert (hat). So zumindest kommt es mir vor. Dann blicken die Zuschauer etwas mitleidvoll rein, wissen aber, weil es gesagt wird, dass die Krankheit heilbar ist und gehen wieder. Was übrig bleibt ist dann nur eine Story die erzählt wurde, ohne die vielen Betroffenen zu berücksichtigen.
Die Menschen sind auch eher bereit, Tieren in Not zu helfen, als Menschen in Not. Weil man wahrscheinlich davon ausgeht, dass der Mensch sich selber helfen kann. Wird hier der Mensch nicht etwas überschätzt?


Hallo spenst,
Dass tieren eher geholfen wird kann ich mir aucg vorstellen. Mir sind tierfanatische menschen die saetze in fb oder sonstwo postrn wie dass tiere die brsseren mrnschen oder die einzig wahren freunde sind imner suspekt. Ich hsb gar nichts gegen tiere fuer mich ersetzen sie aber keine menschen. Ich denkr viele die mit menscgen schkechte erfahrungen gemavht hsben wenden sich den tieren zu und einsame oder hilfesuchende menscgen werden schlicht ignoriert. Find ich traurig.

05.12.2015 17:02 • #27


C
Zitat von Spenst:

Mein herzliches Beileid.


Vielen Dank.
Das trotz Partner man Selbst sein, das war immer mein/ das Problem. Ich habe mich oft zu sehr aufgegeben.
Das alleine sein, wie das in Beziehung leben
ist ja nicht immer nur gut oder nur schlecht.

05.12.2015 18:17 • #28


A
Ich glaube ich habe mich schon in der Kindheit oft allein gefühlt und irgendwie war ich mit meinen Problemen im Leben immer allein, Freunde waren immer nur in den guten Zeiten da. Richtig einsam und isoliert bin ich seit ungefähr vier Jahren. Ich schaffe es nicht soziale Kontakte aufzubauen.

09.12.2015 19:07 • #29


marcelo
also ich bin 40 jahre alt, hatte eigentlich ausser zur familie nie kontakte zu menschen und eine freundin, also partnerin hatte ich auch nie. ich habe nur immer davon geträumt, es mir vorgestellt wie es sein würde in der phantasie, wie schön es wäre, ich habe viele tage erlebt wo es mir elendig ging auch weil ich nie das gefühl hatte die letzten jahre das es da jemanden gab der interesse an mir hatte! und naja ich komme damit überhaupt nicht klar alleine zu sein und immer gewesen zu sein, ich dachte schon öfters daran könnte es nicht einfach vorbei sein. nicht das ich mir hätte was angetan, aber ich dachte schon oft wäre es nicht besser einfach nicht mehr aufzuwachen?!

09.12.2015 19:12 • #30


Spenst
Zitat von Ani33:
Ich glaube ich habe mich schon in der Kindheit oft allein gefühlt und irgendwie war ich mit meinen Problemen im Leben immer allein, Freunde waren immer nur in den guten Zeiten da. Richtig einsam und isoliert bin ich seit ungefähr vier Jahren. Ich schaffe es nicht soziale Kontakte aufzubauen.


Woran liegt das? Das hört sich so an, als hättest du mit niemandem über deine Probleme sprechen können, warum auch immer. Auch nicht mit der Familie? Bist du mal abgelehnt, ignoriert, verunsichert... worden oder machst du dir selbst solchen Druck? Manchmal liegt es tatsächlich mit an äußeren Einflüssen, aber manchmal dann auch an einem selbst, wenn man von innen heraus zu viel von sich abverlangt, um zB irgendwo mitzuhalten oder um mehr Aufmerksamkeit/Anerkennung zu bekommen.

13.12.2015 16:06 • #31


Spenst
Zitat von marcelo:
also ich bin 40 jahre alt, hatte eigentlich ausser zur familie nie kontakte zu menschen und eine freundin, also partnerin hatte ich auch nie. ich habe nur immer davon geträumt, es mir vorgestellt wie es sein würde in der phantasie, wie schön es wäre, ich habe viele tage erlebt wo es mir elendig ging auch weil ich nie das gefühl hatte die letzten jahre das es da jemanden gab der interesse an mir hatte! und naja ich komme damit überhaupt nicht klar alleine zu sein und immer gewesen zu sein, ich dachte schon öfters daran könnte es nicht einfach vorbei sein. nicht das ich mir hätte was angetan, aber ich dachte schon oft wäre es nicht besser einfach nicht mehr aufzuwachen?!


Naja, nicht mehr da sein, hat die Probeleme dann auch nicht gelöst. Du willst ja wieder glücklich sein, also musst du dafür auch anwesend sein. Was denkst du würde dir in dieser Situation helfen?

13.12.2015 16:11 • #32


Premium-User
Wie lange? Etliche Jahre. Langsam macht es mir nix mehr aus. Drauf geschissen und hinter her gespuckt.

13.12.2015 20:36 • #33


Spenst
Zitat von ana123-4ever:
Wie lange? Etliche Jahre. Langsam macht es mir nix mehr aus. Drauf geschissen und hinter her gespuckt.


Du hast doch erzählt, du hast eine Freundin die auf dich aufpasst, wenn ich ich das richtig verstanden habe. Und da entstehen durch sie keine anderen Kontakte?

15.12.2015 16:40 • #34


Dubist
Zitat von Spenst:
Zitat von ana123-4ever:
Wie lange? Etliche Jahre. Langsam macht es mir nix mehr aus. Drauf geschissen und hinter her gespuckt.


Du hast doch erzählt, du hast eine Freundin die auf dich aufpasst, wenn ich ich das richtig verstanden habe. Und da entstehen durch sie keine anderen Kontakte?


Oft hat der Freund oder die Freundin auch keine!

16.12.2015 08:44 • #35


R
Zitat von Spenst:
Denken welche von euch, dass die Gesellschaft und das krierte Bild der Betroffenen (was Depression, Ängste...angeht), sei es durch Medien oder vielleicht sogar Ärzte, eure Lage erschweren? Es wird ja tabuisiert, nur ab und zu ist hier über ein Fall zu hören, meistens einer öffentlichen Person. Diese Person erzählt dann auch, wie man als lebender Toter existiert (hat). So zumindest kommt es mir vor. Dann blicken die Zuschauer etwas mitleidvoll rein, wissen aber, weil es gesagt wird, dass die Krankheit heilbar ist und gehen wieder. Was übrig bleibt ist dann nur eine Story die erzählt wurde, ohne die vielen Betroffenen zu berücksichtigen.
Die Menschen sind auch eher bereit, Tieren in Not zu helfen, als Menschen in Not. Weil man wahrscheinlich davon ausgeht, dass der Mensch sich selber helfen kann. Wird hier der Mensch nicht etwas überschätzt?

In meinem Sonderfall - ja, aber in eine andere Richtung. Die kam hier auch kurz durch.
Für mich ist es wichtig zu unterscheiden, ob man unfreiwillig einsam ist und sich verändern möchte oder eben freiwillig einsam ist und das nicht verändern möchte. Diese Pauschalisierung oder Tabuisierung über Depression ect. hängt mir zum Hals raus. Speziell bei der Depression kommt es häufig zu Missverständnissen. Heilbar? Ja. Immer heilbar? Nein. Rezidive oder episodisch verlaufende Depression wird in der Öffentlichkeit fast gar nicht erwähnt. Selbst im Forum liest man von Betroffenen, daß sie eine Depression gehabt hätten und seit Kurzem überraschend irgendwie wieder ein Problem damit haben. Heißt: die Aufklärung über Depression findet doch gar nicht statt. Ich würde mir von Ärzten wünschen, daß sie Patienten einfach besser informieren über Rückfallrisiko und episodische Verläufe bis hin zu chronischer Depression.
Ich habe in den nun fast schon 3 Jahren Behandlung einer episodischen Depression immer wieder Menschen vom Fach erlebt, die so die gängigen Empfehlungen geben: Sie müssen raus unter Menschen, gehen sie spazieren, legen sie sich doch einen Hund zu, bleiben sie bloß nicht alleine, suchen sie Kontakte... Jedes mal kriege ich schweißnasse Hände, zittere wie Espenlaub und frage mich, ob man mich bewußt fertig machen will. Ich bin schizoid und das schon so lange ich denken kann. Wieso erhöht man damit meinen Leidensdruck? Selbst wenn ich unfreiwillig einsam wäre, würden mich solche Ratschläge wohl ärgern-oder?
Für mich ist allein sein die Heilung und nicht das Übel. Tabuisierung und Pauschalisierung machen nichts besser und es erinnert mich an rücksichtsvolle Nachbarn, die die Tür vor einem geschlossen halten, aus falscher Rücksichtnahme und Desinformation.

16.12.2015 09:13 • #36


A


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