Pfeil rechts

M
Ach frederick,

sinnlos, darüberr nachzudenken. Ich machs genauso mit genau dem selben Effekt. Ich bin laut den Leuten, die ich kenne ( von Briefträger bis Bäckerfrau) so nett und aufgeschlossen...und gegenüber eine alte Frau läd mich zum Kaffee ein, weil ich so alleine bin... Häää??

Ich glaube, es ist auf jeden Fall beneidenswert, so tun zu können, als ob. Aber wahrscheinlich merkt man, das es nicht echt ist. Oder aber, und das scheint mir wahrscheinlicher, die Meisten Menschen sind so oberflächlich, das Ihnen einfach dieser Kontakt genügt. Wenn Du z.Bsp. In einem Ticket-Shop arbeiten würdest, und Deine Beziehungen den Leuten in der Kneipe angeboten hättest, dann hätten ganz viele jetzt Deine Handy-Nummer und Du einige Kontakte mehr. Du siehst ja selbst, wie interessant der Barkeeper als Mensch wirklich war.

Die Menschen sind so. Die alten Leute noch nicht, die merken das, weil sie hinhören und hinschauen. Wenn man genauso ist, gehört man dazu. Wenn man sensibler ist, Menschen mit Gefühlen in Verbindung bringt und genauer hinschaut, ist man anders als die meisten. Deshalb ziehst Du auch die Problembären an.
Die sind wie Du, die suchen auch nur jemanden. Und die merken und wissen sofort,das Du eigentlich nicht so cool bist, wie Du tust. Wahrscheinlich würden die sich um Deine Freundschaft prügeln, weil Du so cool tun kannst und damit für sie absolut attraktiv bist um selbst zur Geltung zu kommen.

So, das ist meine Idee zu einigen von Deinen Fragen, oder zumindest ein Versuch, irgendeine Erklärung zu finden.

23.01.2012 02:44 • #141


G
Was ist denn cool sein? Authentisch sollte man sein. So sein, wie man ist. Sich für einen anderen verstellen gibt einem selbst kein gutes Gefühl und lässt nur die Frage offen: hätte man mich auch so akzeptiert, wie ich wirklich bin?
Mancher hat sein Leben so voll, geht arbeiten, versorgt Kinder, den Haushalt, hat diese und jene Verpflichtung. Er hat vielleicht nicht mal Zeit für sich selbst. Kann vielleicht nie das tun, was ihm Spass machen wuerden. Einsamkeit, dieser Gedanke kommt ihm vielleicht deswegen nicht, weil er gar keine Zeit dafür hast.

Zeig mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist! - ein alter Spruch, irgendwie weise... Wenn du keine Freunde hast liegt es vielleicht auch an deiner Bindungsangst. Was sind Freunde überhaupt? Wenn du Probleme hast und dir jemand zur Seite steht, dann hast du einen Freund. Im Grunde hat man viele nette Bekannte, aber nur wenige wirklich gute Freunde. Und das geht jedem so.

23.01.2012 09:58 • #142


A


Und wieder der entsetzliche Samstag Abend.

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M
Du hast ja Recht, aber authentisch sein bedeutet eben oft auch, zu zeigen, das man mehr verletzbar ist als andere. Oder zu zeigen, das man sich einsam fühlt. Und damit gehts von vorne los. Einsam fühlen, Stempel drauf, komischer Mensch....
Deshalb haben ja viele hier die Erfahrung gemacht, dass man sie eben nicht akzeptiert, wie sie sind, und einen anderen Weg probiert, nämlich den, sich zu verstellen. Für ein erstes Kennenlernen vielleicht, oder einfach um sich sicherer zu fühlen. Das das nichts bringt, die Erfahrung haben ja nun viele hier gemacht. Und wenn es funktioniert ist es auch nicht das richtige, wie frederick beschreibt.

Irgendwann wird schon jeder einen Weg finden, aber bis es soweit ist, sind eben viele am verzweifeln. Manche geben auf, manche versuchen alles was ihnen einfällt.

Und wenn Bindungsangst der Grund ist, gilt es das zu erkennen und zu therapieren oder was auch immer, dann ist eben das der Weg. Viele brauchen aber eben lange, um das selbst zu erkennen. Und manch einer hat nicht einmal Bekannte, denen auffallen würde, falls man weg ist. Und das ist tatsächlich (auch) ein Problem unserer Gesellschaft.

23.01.2012 10:32 • #143


G
Unsere Gesellschaft ist echt Müll!

23.01.2012 11:12 • #144


G
Ich schenke meiner Umgebung viel Aufmerksamkeit. Ich achte auf die Nachbarn, auf die Kinder in meiner Umgebung. Ich höre viel zu und bin vielleicht deswegen gern von Menschen gesehen. Ich bin tolerant, verstaendnissvoll und helfe wo ich kann. Ich bin anderen ein Freund ungeachtet dessen, was man mir zurück gibt. Alles was ich gebe, gebe ich ohne etwas zurück zu erwartet. Ich lasse jeden so sein, wie er ist. Ich bin ehrlich und offen und immer gerade aus. Das ist mein Weg! - und damit fährt es sich ganz gut! Weil ich so bin, wollen viele meine Freunde sein. Aber ich bin jedem ein Freund und gehöre nur mir.

23.01.2012 11:23 • #145


F
Zitat:
Ich glaube, es ist auf jeden Fall beneidenswert, so tun zu können, als ob. Aber wahrscheinlich merkt man, das es nicht echt ist. Oder aber, und das scheint mir wahrscheinlicher, die Meisten Menschen sind so oberflächlich, das Ihnen einfach dieser Kontakt genügt.


Ja, so ein Verhalten zeugt von einer immensen inneren Stärke. Menschen haben mich dafür immer bewundert, teilweise beneidet, weil sie selbst angepasst waren, damit zwar nicht mehr einsam, aber zufrieden eben auch nicht. Ich geniesse und verabscheue diese Momente abwechselnd, weil sie mir zeigen, dass ich noch Kraft besitze, andererseits aber eine tiefe Einsamkeit dahintersteckt.

Zitat:
Authentisch sollte man sein.


Jein. Ich bin ein eher reservierter, zurückhaltender Mensch, der sich nicht in den Mittelpunkt drängt. Wenn ich mich mit dieser Einstellung alleine in eine Kneipe setze, werde ich einen einsamen Abend verbringen. Also versuche ich mich, ein klein wenig offener und kontaktfreudiger zu geben, als dass ich eigentlich bin. Ich laufe allerdings nicht pfeifend durch die Kneipe und gebe die absolute Stimmungsbombe, weil dies sofort als gespielt auffallen würde.

Sobald es zu einem intimeren Gespräch kommt, werde ich schnell sehr ehrlich, vielleicht zu schnell. Vielleicht raube ich diese Illusion eines selbstzufriedenen Menschens zu schnell.

Zitat:
Und wenn Bindungsangst der Grund ist, gilt es das zu erkennen und zu therapieren oder was auch immer, dann ist eben das der Weg.


Ja, bei mir ist es definitiv Bindungsangst, Angst vor Nähe, Angst, dass mein wahres Ich nach außen dringt. Da werde ich wohl therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen müssen.


Mein Fazit ist folgendes: Ich bin ein starker Mensch. Ich bin die Einsamkeit gewohnt und gehe wenig Kompromisse ein. Natürlich könnte ich in die Gegend meiner Eltern ziehen und sie jede Woche sehen, aber dazu müsste ich auch mit ihrer Einstellung klar kommen, gewisse Erwartungen erfüllen - und das will ich nicht. Gleiches gilt für eine Partnerschaft. Viele Menschen sind mit ihren Lebenspartnern nur zusammen, um nicht alleine zu sein. Ich brauche das nicht. Eine derartige Verbindung würde mich nicht glücklich machen!

Vielleicht ist es die Suche nach der bedingungslosen Liebe, nach der bedingungslosen Anerkennung, die mich einsam sein lässt. Ich erwarte etwas von Menschen, was diese mir nicht geben können. Und das spüren die Menschen. Sie sehen ihre eigene Unvollkommenheit und weichen zurück.

23.01.2012 14:15 • #146


T
So sein, wie ich bin? Authentisch? Aber was ist, wenn ich gar nicht weiß, wie ich eigentlich bin? Oder wenn ich immer geglaubt habe, so oder so zu sein, das aber in Wirklichkeit gar nicht stimmt, sondern nur das ist, wie ich mich gerne gesehen hätte? Was ist, wenn ich in Wirklichkeit lauter Eigenschaften habe, die ich gar nicht haben will und mich die anderen deswegen ablehnen?

Oder wenn ich immer ganz anders wirke, als ich denke, dass ich wirke? Wenn ich ein bestimmtes Repertoire an Gesichtsausdrücken und Körperhaltungen entwickelt habe, die mich einst schützen sollten, die sich aber inzwischen selbständig gemacht haben und mir nach außen einen völlig verzerrten Eindruck auf andere verschaffen?

Und wann fing das an, dass ich abgelehnt wurde? War ich erst komisch, traurig, einsam, unsicher oder war ich erst einsam und bin dann merkwürdig geworden? Hatte ich schon immer diese immense Erwartungshaltung, dass für mich doch eigentlich mehr vorhanden sein sollte, dass ich eigentlich mehr verdient hätte und war dann enttäuscht, weil ich eben nichts besonderes war und hat sich dann die Enttäuschung eingefressen? Mein Gesicht eine ständig verzerrte Maske der Enttäuschung, der Empörung über das wenige, was ich bekomme?
Was war zuerst da? Wann hat alles angefangen? Und warum ist es so geworden, wie es ist? Kann ich den Lauf noch ändern oder ist der Zug abgefahren? Bin ich an einem stillgelegten Bahnhof gestrandet und werde dort verrosten?

23.01.2012 21:18 • #147


T
Ich versuche immer zu analysieren, wie diese erfolgreichen, beliebten Menschen das machen, dass sie von allen gewollt werden.
Bis heute habe ich noch keine wirkliche Antwort gefunden.

Vermutlich ist es die Ausstrahlung, diese Freude und dieses Glück, dieses innere Strahlen, dieses alles gerne machen und immer sich auf alles Freuen.

Das kann ich irgenwie nicht und richtig, wirklich gefreut habe ich mich schon lange nicht mehr.

Ist es dieser Stolz auf die eigene Person, darauf, was man alles kann und erreicht hat?
Aber was ist, wenn man nichts kann und nichts erreicht hat?

Ich würde echt viel darum geben, wenn jemand diesen Fluch von mir nähme, wenn ich morgen früh aufwachte und ein ganz normales Leben führen dürfte, mit einer glücklichen Partnerschaft, einem stabilen Freundeskreis und eingebunden in ein soziales Netz.

Stattdessen wird alles so sein wie immer. Nur ich und meine Wände.

23.01.2012 21:24 • #148


G
Hm, TitusAndronicus,

Als ich 6 Monate alt war, wurde ich in ein Kinderheim gesteckt. Ich wuchs dort auf, ohne Liebe zu erfahren, ohne zärtliche Berührungen, ohne Lob und ohne Ermunterung. Andere Heiminsassen waren wie Geschwister, aber sie kamen und gingen.Beständige Beziehungen lernte ich nicht kennen. Ich war die einzige Konstanze, den ich war beständig dort, bis ich 17 Jahre alt war. Irgendwann, als kleines Kind resignierte ich! Niemand hat mich lieb! Niemand ist für mich da! Ich bin allein! Mit anderen zu kommunizieren hielt ich bald für sinnlos und liess es. Lange blieb ich schweigsam und in mich gekehrt, auch lange nach der Heimzeit.

Heute bin ich anders, aufgeschlossen und gehe auf andere zu! - denn ich habe erkannt, dass meine sozialen Ängste in vielen Menschen wohnen. Mein Vorteil: ich verstehe ihre Ängste und nehme sie so, wie sie sind! Sie sind nicht merkwürdig nur verunsichert und traurig, aber wunderbare und bereichernde Menschen ... Nur wissen tun sie es oft nicht!

23.01.2012 21:38 • #149


H
Es gibt halt Menschen, die im Glück geboren werden. Sie sehen einfach gut aus, haben eine positive Ausstrahlung, gute Familienverhältnisse, sie sind überall beliebt, usw... Solche Leute scheinen immer im Glück zu schwimmen. Ich kennen solche Leute von meiner Schulzeit. Mädels, die schon damals sehr gut ausgesehen haben, gute Noten schrieben, die einfach perfekt waren. Heutzutage haben sie dann eine Familie gegründet und sind nach Außen hin glücklich.

Doch wie viele solche Menschen gibt es wirklich? Bestimmt nicht viele. Die meisten müssen auch kämpfen um etwas zu erreichen. Es gibt viele Leute, die in sich nichts besonders sind,aber die etwas aus sich selbst machen. Was bedeutet schon, besonders zu sein? Jeder ist etwas besonders und einzigartig. Manche werden als sehr besonders empfunden, andere nicht so. Am Ende was zählt, ist was man aus sich selbst macht. Es gibt Typen, die zum Beispiel nicht gut aussehen, aber die dann durch ihren Humor oder Intelligenz zur Geltung kommen.

Mein Problem und wahrscheinlich auch das Problem anderer hier ist, dass es einfach die Begeisterung fehlt, etwas aus sich selbst zu machen. Andere sind für mich oft uninteressant, ich finde mich selbst auch total uninteressant... Wenn ich so darüber nachdenke, wundert es mich nicht, dass ich nicht so viele Freunde hatte und jetzt wohl keine mehr. Ich habe mich immer zurückgezogen, keiner war gut genug für mich....ich war nicht gut genug für mich. Wie soll ich mich für andere interessiere, wenn ich nicht einmal weiß, was ich auf dieser Welt soll? Ein Teufelskreis, den ich jetzt unbedingt brechen will.

23.01.2012 21:45 • #150


F
So sein, wie ich bin? Authentisch? Aber was ist, wenn ich gar nicht weiß, wie ich eigentlich bin? Oder wenn ich immer geglaubt habe, so oder so zu sein, das aber in Wirklichkeit gar nicht stimmt, sondern nur das ist, wie ich mich gerne gesehen hätte? Was ist, wenn ich in Wirklichkeit lauter Eigenschaften habe, die ich gar nicht haben will und mich die anderen deswegen ablehnen?

Oder wenn ich immer ganz anders wirke, als ich denke, dass ich wirke? Wenn ich ein bestimmtes Repertoire an Gesichtsausdrücken und Körperhaltungen entwickelt habe, die mich einst schützen sollten, die sich aber inzwischen selbständig gemacht haben und mir nach außen einen völlig verzerrten Eindruck auf andere verschaffen?

Und wann fing das an, dass ich abgelehnt wurde? War ich erst komisch, traurig, einsam, unsicher oder war ich erst einsam und bin dann merkwürdig geworden? Hatte ich schon immer diese immense Erwartungshaltung, dass für mich doch eigentlich mehr vorhanden sein sollte, dass ich eigentlich mehr verdient hätte und war dann enttäuscht, weil ich eben nichts besonderes war und hat sich dann die Enttäuschung eingefressen? Mein Gesicht eine ständig verzerrte Maske der Enttäuschung, der Empörung über das wenige, was ich bekomme?
Was war zuerst da? Wann hat alles angefangen? Und warum ist es so geworden, wie es ist? Kann ich den Lauf noch ändern oder ist der Zug abgefahren? Bin ich an einem stillgelegten Bahnhof gestrandet und werde dort verrosten?

Sehr gute Beobachtung. Bei mir geht es soweit, dass ich mir bestimmte Gesten oder Wörter von anderen Menschen abkupfere, wenn ich das Gefühl habe, diese würden cool und anziehend wirken. Ich sage seit kurzem immer ciao, ciao zur Verabschiedung, was ich mir aus dem Fitness-Studio geklaut habe.

Ich habe soweit keine negativen Erfahrungen gemacht. Die Verabschiedung stimmt.

Was wäre wohl, wenn ich so schauen würde, wenn ich so sprechen würde, wie ich mich in Wirklichkeit fühle? Wie fühle ich überhaupt? Was sind meine Ziele? Wer bin ich? Wenn ich so wäre, wie ich bin, wie ich mich fühle, wäre ich noch viel einsamer und ausgeschlossener. Vielleicht bin ich ja die absolute Stimmungskanone, vielleicht ein brillianter Redner, wenn ich nicht so gehemmt wäre? Vielleicht ein leidenschaftlicher Liebhaber, ein guter Zuhörer, ein Erfinder oder ein Mensch mit sozialem Gewissen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich weiß nicht, was in meinem Leben schief gelaufen ist.

Wenn es mir gut geht, habe ich vor anderen Menschen eine große Achtung, während ich an mir selber zweifele. Wenn es mir schlecht geht, dann beneide ich andere, ja verachte sie, dass sie trotz ihrer Gewöhnlichkeit Beruf, Freunde und Familie haben.

Zur Zeit werde ich öfters zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Eigentlich ein Erfolg, wenn man meinen Lebenslauf ansieht. Aber ich muss mich verstellen. Ich würde gerne die Wahrheit sagen, wenn ich meinen lückenhaften Lebenslauf, mein Scheitern erklären muss. Einmal den Frust rauslassen, die Verzweiflung, die nicht verarbeitete Ablehnung, die Perspektivlosigkeit. Was möchten sie denn im Leben erreichen, lieber Frederick? Was haben sie in den zwei Jahren nach Beendigung ihres Studiums gemacht? Wo liegen ihre Stärken? Wo ihre Schwächen?

Warum fragen mich die Personalchefs Dinge, auf die ich keine Antworten weiß.

Heute abend habe ich mich mit den ganzen Persönlichkeitsstörungen befasst. Wieder. Der Vorgang ist immer derselbe. Fachbegriff wiki, Fachbegriff Symptome, Fachbegriff Therapie. Selbst hier schein nichts richtig zu passen. Bindungsangst ? Narzistische Persönlichkeitsstörung? Gefühlskälte? Mangelndes Selbstwertgefühl? Dysmorphophobie?

Ich bin müde und traurig. Wobei - nein, nicht traurig. Müde und abgestumpft trifft es besser. Ich höre mir seit einer Stunde dasselbe Lied an. Ich bin in einem Chat angemeldet, obwohl ich gar nicht chatten will. Ich hatte gerade ein Treffen, welches gar nicht so schlecht verlief. Es war sogar richtig gut. Ausbaufähig. Trotzdem fühle ich mich einsam und wie ein Versager ohne Perspektive.

Es hilft nichts. Morgen werde ich wieder aufstehen, in den Kampf ziehen, in den großen Kampf gegen die Einsamkeit und Sinnlosigkeit. Ich habe ihn noch nicht gewonnen und vielleicht werde ich ihn nie gewinnen (können). Ich werde aber kämpfen und lernen dann zufrieden zu sein, wenn ich ihn manchmal gewinne. Und wenn es nur für einen kurzen Moment ist.

24.01.2012 01:20 • #151


G
Hallo Frederiick,

was mir immer wieder auffällit, ist deine häufige Wiederholung des Ausdrucks ohne Prespektive.

Was meinst du damit eigentlich? Und wie kommst du überhaupt darauf? Fast müsste man das annehmen, aber glauben kann ich das nicht.

Du hast noch alle Chancen der Welt! Du kannst noch eine gute Arbeit finden oder erfinden, kannst Freunde und eine Frau finden, eine Familie gründen und glücklich werden.

Du musst nur begreifen, dass du dich nicht an jeden und jede Gruppe anpassen kannst und nciht solltest. Du bist ziemlich sicher intelligenter als die meisten Leute in deiner Umgebung und erst recht in einer Kneipe o.ä., und du wirst von diesen Menschen nur dann akzeptiert, wenn du diese Tatsache, dass du ihnen geistig überlegen bist, bewusst - und trotzdem innerlich bescheiden, aber nicht unterwürfig - akzeptierst und nicht zu kaschieren versuchst. Das hört sich widersinnig an, ist es aber nicht. Das ist, glaube ich, dein eigentliches und vielleicht sogar einziges Problem. Du denkst, du seist weniger wert als andere, weil du nicht so dämlich bist wie sie ...

24.01.2012 03:08 • #152


T
Heute war wieder einmal eines dieser typischen Beispiele: Eine Kollegin erzählte, wie sie ihren Mann kennengelernt hatte. Damals, im Studium, im Seminar xyz, wir waren zusammen in einer Arbeitsgruppe. Und er hatte nur Augen für mich. Dann sind wir auch ziemlich schnell ein Paar geworden. Ich war damals Anfang zwanzig und hatte bei vielen Männern Chancen. Ich war auch immer in einer festen Beziehung gewesen...

Ich saß daneben und dachte, kann sie nicht einfach die Klappe halten, aber da war es schon zu spät, die Erinnerungen an meine Studienzeit drängten sich in den Vordergrund.
Ich war die ganze Zeit allein gewesen, nie in einer Partnerschaft, immer auf der Suche, aber niemand wollte mich. Ich habe mir zum tausendsten Mal überlegt, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich auch mit Anfang zwanzig meinen Lebenspartner gefunden hätte und auch davor immer in dem sicheren Glauben gelebt hätte, dass ich Chancen bei vielen hätte und quasi die große Auswahl.

Ich bin dann aufgestanden und aufs Klo gegangen, sonst hätte ich angefangen zu heulen.

24.01.2012 17:43 • #153


G
Zitat von TitusAndronicus:
Ich war die ganze Zeit allein gewesen, nie in einer Partnerschaft, immer auf der Suche, aber niemand wollte mich. Ich habe mir zum tausendsten Mal überlegt, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich auch mit Anfang zwanzig meinen Lebenspartner gefunden hätte
Bist du etwa eine Frau?
Warum legst du dir dann einen so kriegerischen männlichen Nick-Namen zu?

Oder bist du doch ein Mann?

24.01.2012 17:50 • #154


F
Heute war kein guter Tag. Mir ist das Lächeln eingefroren, die Menschen waren kritisch, weshalb ich meine Ziele nicht mehr verwirklichen wollte.

Diese negativen Tage haben mich früher sehr lange runtergezogen.

Ich hoffe, dass ich morgen wieder die Kraft besitze, weil wenn ich nach schwachen Tagen zu lange ausfalle, werde ich es nie schaffen. Heute abend werde ich mich mit Musik betäuben. Mit besserer Laune komme ich hoffentlich zur Erkenntnis, dass nichts Schlimmes passiert ist.

24.01.2012 19:44 • #155


T
Negative Tage sind hinderlich, das kenne ich auch:

Ich gehe guten Mutes aus dem Haus und dann sind da die anderen, die mich verunsichern, Geschichten erzählen, Fragen stellen, Forderungen aussprechen, Kritit äußern - und die Hilflosigkeit schlägt zu, ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück, verzweifle an der Unfähigkeit, den richtigen Weg zu finden...

24.01.2012 20:37 • #156


S
Zitat von TitusAndronicus:
mit 14 musste ich das erste Mal zum Jugendpsychologen.

Wieso?

24.01.2012 21:21 • #157

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Eigentlich haben ja alles Menschen mit zeitweiliger Ablehnung zu kämpfen. Nur ist bei den meisten Menschen der Ausgleich in die andere Richtung vorhanden, sprich: sie haben jemanden, der sie abends wieder aufbaut. Wenn einem dieser Rückhalt fehlt, muss man sich selbst aufrichten. Immer und immer wieder. Und das kostet so viel Kraft, die einem dann an anderer Stelle fehlt.

24.01.2012 22:17 • #158


G
Titus, wem hat die Kollegin diese Geschichte erzählt? Dir? Oder einer anderen Kollegin?

Du bist ein interessanter Mensch! Kannst du das annehmen, wenn man das sagt?

Du meinst, du wurdest abgelehnt! Ich bin nicht dabei gewesen und kann das nicht beurteilen, aber wenn du es nicht glauben kannst, wenn man dir sagt DU BIST INTETESSANT, dann übersiehst du und hast vielleicht auch zuvor übersehen, dass man dich sehr wohl annimmt!

Ich frage mich, sage aber nicht, dass es so ist, ... Dennoch frage ich mich, ob du vielleicht die Einsamkeit vorziehst, um so eventuellen Enttäuschung vorzubeugen... - durchaus möglich, dass dad Blödsinn ist, was ich schreib. Ich kenne dich ja auch nur virtuell und nur von dem, was du schreibst.

24.01.2012 22:26 • #159


T
Wir saßen zu dritt an einem Tisch, das Gespräch war so allgemein. Dann hat die Kollegin angefangen, von ihrem Mann und ihrem Erfolg bei Männern zu erzählen. Ich habe erst gewartet, ob das Thema gewechselt wird, aber sie hat sich so richtig in Positur geredet, ich, die Tolle, die jeden Mann bekommt etc. und die andere hat immer bestätigt, wie toll sie aussieht und wie selbstbewusst sie wirkt. Als das Thema nicht gewechselt wurde, bin ich aufgestanden und habe gesagt, dass ich aufs Klo müsse.

Ja, es stimmt, es fällt mir schwer, wohlmeinende Aussagen anzunehmen, auch, weil ich immer denke, dass die Leute das nicht ehrlich meinen. Aber dass mich keiner wollte, ist schon Tatsache, weil ich sehr oft den Satz ich will dich nicht gehört habe.

Mittlerweile habe ich auch einfach immer Angst, das Falsche zu sagen, zu fordernd zu sein oder irgendwie nervig zu wirken, so dass ich mich eher zurückhalte.

J

25.01.2012 14:09 • #160


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