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S
Zitat von *Paula*:
Zitat von SteffiK.:
Hallo Paula, hallo Ihr,

das hast Du sehr sehr schön formuliert und geschrieben. Ich würde dem gerne hinzusetzen, das für mich soziale und familiäre Kontakte nur dann ohne Angst und Grauen gepflegt werden können wenn man gelernt hat wie man damit umgeht, wie quasi die Spielregeln, Erwartungen, Befürnisse und die Kommunikation hierfür sind. Wurden einem in der Kindheit die Spielregeln nicht beigebracht kann das erdrückend, belastend, grausam, grauenhaft und ebend auch lästig sein sich mit anderen Menschen zu beschäftigen.


Hallo Steffie,
da hast du natürlich recht, der Umgang damit ist erst zu lernen, ohne Handwerkszeug steht man in solchen Situationen hilflos da und ich kenne niemanden, dem dieses Handwerkszeug im Laufe seines Erwachsens mit auf den Weg gegeben wurde, leider.
Aber man kann es sich eben selbst aneignen, jetzt, wo man 'groß' ist, ebenso, wie man eine Fremdsprache oder Tauchen oder sonstwas lernen kann.
Fatal wäre nur, die eigene Hilflosigkeit mit dem Mangel aus Kindertagen zu rechtfertigen (wozu wir alle erstmal neigen, denn das ist ja das einfachste und dafür muss man auch nix an sich tun) und das als Grund zunehmen eben nichts zu verändern. Wer sich dafür entscheidet, bleibt im Leid stecken und es ist erschreckend, wieviel Leid wir bereit sind zu tragen, bis wir mit dem Rücken an der Wand und vor der Entscheidung stehen endlich etwas zu tun oder eben nicht mehr zu leben (sei das Suizid oder ein stumpfes Dahinvegetieren, was man ja auch nicht als Leben bezeichnen kann).



Hallo Paula,

Du hast vollkommen Recht.


Ich finde aber auch die Erkenntnis wichtig, dass selbst wenn ich als Mensch den Weg kenne, ich ihn nicht sofort beschreiten kann. Ich benötige oftmals, nach einer Erkenntnis oder einer Phase in der ich dazugelernt habe, meine Zeit um dies zu verarbeiten.

Wissen heißt nicht können. Und das finde ich gerade bei Angstthemen sehr wichtig. Man braucht jemanden bei dem man sich aussprechen kann. Für mich z.B. ist das in dem o.g. Fall sehr wichtig gewesen. Ich habe, aus solzialer Sicht, sehr wenig mit an die Hand bekommen. Ich wußte das, mußte für mich aber klären warum meine Eltern mir dieses Wissen nicht an die Hand gegeben haben. Danach konnte ich anfangen zu lernen. Bereitwillig!

28.01.2012 19:21 • #21


P
Guten Abend Steffi,
Zitat von SteffiK.:
Ich finde aber auch die Erkenntnis wichtig, dass selbst wenn ich als Mensch den Weg kenne, ich ihn nicht sofort beschreiten kann. Ich benötige oftmals, nach einer Erkenntnis oder einer Phase in der ich dazugelernt habe, meine Zeit um dies zu verarbeiten.

klar, das ist der Lauf der Dinge. Erstmal sortieren, verarbeiten, durchpusten.

Zitat:
Wissen heißt nicht können.

Genau! Aber das ist ebendie große Täuschung, der man so schnell unterliegen kann.
Man muss es halten wie Kästner es so schön beschreibt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Zitat:
Man braucht jemanden bei dem man sich aussprechen kann.

Unbedingt! Ansonsten kommt man ja nicht raus aus dem eigenen kleinen, sehr beschränkten Gedankenkreis. Ohne äußere Impulse und die Möglichkeit alles Übel rauszulassen ist das auch m.E. nicht möglich.

Einen schönen Abend wünsche ich Dir!
*Paula*

28.01.2012 23:34 • #22


A


Soziale Kontakte ? Ich hasse sie.

x 3


S
Zitat von *Paula*:
Guten Abend Steffi,
Zitat von SteffiK.:
Ich finde aber auch die Erkenntnis wichtig, dass selbst wenn ich als Mensch den Weg kenne, ich ihn nicht sofort beschreiten kann. Ich benötige oftmals, nach einer Erkenntnis oder einer Phase in der ich dazugelernt habe, meine Zeit um dies zu verarbeiten.

klar, das ist der Lauf der Dinge. Erstmal sortieren, verarbeiten, durchpusten.

Zitat:
Wissen heißt nicht können.

Genau! Aber das ist ebendie große Täuschung, der man so schnell unterliegen kann.
Man muss es halten wie Kästner es so schön beschreibt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Zitat:
Man braucht jemanden bei dem man sich aussprechen kann.

Unbedingt! Ansonsten kommt man ja nicht raus aus dem eigenen kleinen, sehr beschränkten Gedankenkreis. Ohne äußere Impulse und die Möglichkeit alles Übel rauszulassen ist das auch m.E. nicht möglich.

Einen schönen Abend wünsche ich Dir!
*Paula*


Danke den wünsche ich Dir auch!

29.01.2012 04:17 • #23


I
Zitat von SteffiK.:
Zitat von revierlady:
Dear All,

wahrscheinlich wird mich so mancher für einen totalen sozialen Krüppel halten.
Das ich psychisch irgendwie neben der Spur bin, weiß ich, hat man mir in Therapien auch schon so oder ähnlich versucht klar zu machen.
Doch ich muss über meine Empfindungen schreiben, die so unterschiedlich von denen anderer Menschen sind.

Es geht um die Einsamkeit, die ich als befreiend empfinde.
Kurz zu mir, ich habe lange hier nicht geschrieben, bin oft zu sehr neben der Spur.
Also, ich bin 50 geworden, ein Ruhrgebietsgewächs und ein absolut glücklicher weiblicher Single ( und das , jetzt nicht wundern , seit 48 Jahren ). Wie sich das erklärt.
Gut, ich habe 1989 jemanden kennengelernt, war zwei Jahre mit der Person zusammen und bin dann ausgestiegen. Ich konnte die Nähe nicht ertragen. Das war 1991. Bin ausgezogen, zurück in die Wohnung meiner Großeltern, bei denen ich aufgewachsen bin.
War also vom 28. bis 30. Lebensjahr kein Single. Danach bis heute wieder. Ich muss sagen, es gibt für mich nichts besseres.

Jetzt kommt die Weihnachtszeit und jeder meint, er müsse mir soziale Kontakte vermitteln. Vor allem meine Arbeitskollegen, die, so gern ich sie auch mag, für mich absolut keine Gesellschaft darstellen, mit der ich meine Feierabende verbringen möchte.
Diese sehen nämlich so aus, das ich, sobald ich zuhaus bin, sofort ins Bett gehe, ein wenig fernsehe und dann Licht aus, der nächste Arbeitstag ruft.
An den Wochenenden sieht es ähnlich aus.
Kurz, ich mache gar nichts.

Was nicht heißt, das ich keine Interessen hätte. Nur leider würden diese es mit sich bringen, das ich mich unter Menschen wagen müsste, was mir seit der Kindheit ein unendliches Greuel ist.
Oft stehe ich eine ganze Weile vor einem Aufzug und warte bis wirklich keier mehr im Flur ist, nur um allein fahren zu können.

Bin ich ein unsoziales Wesen? Bisher hat auch keiner herausfinden können, warum das so ist.
Schon in der Schule habe ich mich nie um Freundschaften gekümmert, das war mir alles lästig und zu sehr verpflichtend. Beziehungen machen nur Probleme.

Wem geht es ähnlich? Oder gibt es sowas gar nicht noch ein zweitesmal?
Wen stört Einsamkeit auch nicht ?

Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet



Ein komisches Menschenkind



Hallo komisches Menschenkind,

Ich bin auch so und es wird ganz vielen Menschen so gehen.
Alles was Du geschrieben hast kann ich eins zu eins wieder geben. Jeden einzelnen Punkt. Es ist nichts Schlimmes daran.......wenn Du damit glücklich und zufrieden bist!

Uns unterscheidet, dass ich mit damals 21 in einer Therapie mein Leben komplett auf den Kopf gestellt habe und 12 Jahre lang lernen mußte mich mit anderen Menschen zu arrangieren.

Jetzt im Nachhinein gesagt hätte es mich nicht besser treffen können. Wenn ich überlege das ich nun in Deinem Alter bin und das hier schreiben würde, würde es auch bedeuten das ich die Freude und die menschlichen Geschenke niemals erfahren hätte. Darüber zu schreiben macht mich schon traurig.


cheer up! Alles wird wieder gut gehen!

25.07.2012 08:03 • #24


I
Ich bin echt baff!

Ich bin auch gerne alleine, aber oft sehr ungern.

Was mich jedoch wundert ist, dass du völlig zufrieden bist, einfach nichts zu tun und mit keinem was zu tun zu haben.

Das nenn ich eine Holzfäller-Mentalität - wie der Hirte in den Alpen der nur scheine Schafe hat und sonst niemand.

29.07.2012 20:13 • #25





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