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G
womit hat es denn zu tun?

09.09.2010 20:44 • #61


M
Hmmm...interessanter Verlauf.....nunja....

@30secondtomars:

Eine Therapie bzw. die Therapeuten können nur helfen, wenn man sich auch helfen lassen will.
Und man sollte auch schauen, welche Form der Therapie man für sich selbst in Anspruch nimmt. Es gibt nämlich so einige Unterschiede.

Beweise für Erfolge?? Ich kann nur von mir selbst sprechen.

Bis zum Mai letzten Jahres hab ich versucht mich ohne Hilfe durchzuschlagen. Allerdings bin ich mit dieser Taktik mächtig gegen die Wand gefahren. Und es ist nicht mal eben nur ne kleine Depression oder Phobie gewesen...Nein!

Die Wurzeln meiner Krankheit liegen in der frühsten Kindheit. In der Teenie-Zeit dann hab ich mir oft gewünscht, ich wäre tot oder garnicht erst geboren, da mich ja eh niemand liebt und alle nur auf mich rumhacken und Leistungen fodern... Das Ende vom Lied sind Ziele die irgendwo in den Wolken hängen, die allein nur ich mir gesetzt habe und ich nie erreichen kann oder erreichen werde.
Das dies nicht gut geht war klar....Und letztes Jahr war dann Ende. Ich war am Ende. So richtig am Ende. Also hab ich mir Hilfe geholt.

Und diese Hilfe besteht aus einer Verhaltenstherapie und Antis verordnet durch ne Psychologin.
Die größte Hilfe hab ich mir aber in einer Klinik geholt. Ich hab mich freiwillig in eine psychosomatisch Fachklinik für Verhaltenstherapie einweisen lassen (hab Reha-Antrag gestellt). Dort dachte ich die ersten 4 Wochen, dass ich da doch nichts lernen, keine Kenntnisse erlangen würde, alles Quatsch sei....In den darauf folgenden 4 Wochen änderte ich meine Meinung dann nach und nach....

Mittlerweile kann ich sagen, dass dort der Grundstein für eine Verbesserung meiner Depression gelegt wurde.
Ich hab eine feste Diagnose, dich ich mittlerweile für mich angenommen habe; ich habe Ansätze für eine Verbesserung meiner persönlichen Lage an die Hand bekommen; ich habe viele liebe nette Menschen kennegelernt, die im ähnlichen Dilemma stecken wie ich und ich habe viel über mich und meine Wirkung auf meine Mitmenschen gelernt.

Dies hätte ich ohne fremde und professionelle Hilfe nicht geschafft. Ich hätte mich weiter mit meinem Gedankenwust und den ganzen körperlichen Nebenerscheinungen rumschlagen müssen und irgendwann hätte mein Körper komplett gestreikt oder ich Dinge angestellt, die nicht unbedingt einen positiven Verlauf genommen hätten.

Allerdings ist es damit nicht getan. Ich muss an vielen Einstellungen arbeiten, viele Ängste ablegen und lernen mich anzunehmen.
Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Immer wieder machen einem der Körper, die Ängste und die Stimmungsschwankungen einen Strich durch die Rechnung.
Daher bin ich nach wie vor in Therapie und in solchen Foren, in der Hoffnung mich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Im Bezug auf Wut kann man wohl eher geteilter Meinung sein.

Ich habe mein Probleme und Ängste jahrelang in meinem Inneren verborgen. Daraus entstand unter anderem dicke Wut. Zum Einen auf meine Freunde und Familie, weil sie nicht sahen, dass es mir schlecht ging und zum Anderen auf mich selbst, weil ich so verdammt unfähig und dumm war mir nicht selbst helfen zu können. Die Wut auf mich selbst machte den viel größeren Teil aus. Daher richtet ich sie auch gegen mich selbst. Die war aber sowas von falsch.
Daher sollte man seine Wut rauslassen...Aber nicht indem man auf Andere losgeht, sondern indem man darüber spricht oder dies aufschreibt. Aber dies ist nur meine bescheidene Meinung....

09.09.2010 21:40 • #62


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Psychologen werden euch auch nicht helfen

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Zitat von mängelexemplar:
Ich habe mein Probleme und Ängste jahrelang in meinem Inneren verborgen. Daraus entstand unter anderem dicke Wut. Zum Einen auf meine Freunde und Familie, weil sie nicht sahen, dass es mir schlecht ging und zum Anderen auf mich selbst, weil ich so verdammt unfähig und dumm war mir nicht selbst helfen zu können.

Nein, du warst nicht dumm, du konntest nur in dem Moment nicht anders, so wie wir alle gerade nicht anders können.
(VT - Sich annehmen.... die Vergangenheit umarmen - sie hat uns zu den Erkenntnissen gebracht, die unsere Gegenwart geworden sind... und sie ist genau richtig.)

09.09.2010 22:08 • #63


S
Zitat von 30secondstomars:
zu 1)
ich nenne dir gerne ein beispiel.
wenn ich ein jahr verliere wegen was auch immer, heisst es von psychologenseite:
ja aber sie haben wichtige erfahrungen gemacht bla bla bla... es war nicht umsonst. [...]
was versteht so jemand von einem verpatzten jahr oder sogar mehreren ?

Die Friedhöfe zeugen davon, dass es keine verlorenen Jahre gibt. Da hat der Psychologe als Mitmensch schon recht, wenn er Deine Einstellung nicht versteht.
Zitat von 30secondstomars:
und wenn man willensschwach ist ?

Wenn selbst die Herz-Lungen-Maschine nix mehr bringt, dann ist eben auch der Doktor mit dem Latein am Ende. Wer nicht will, der hat schon.
Zitat von 30secondstomars:
Zitat von Sannilein:
[ denn Kassenpatienten bringen den Ärtzen nicht viel Geld höchstens Privatpatienten.
jetzt weiss ich auch warum der eine psychologe bereits von anfang an so demotiviert war.

Für mich hat der eindeutig Deine Einstellung Dir zurückgespiegelt, zum Nachdenklichwerden. Mal ehrlich: Du kommst nicht sehr motiviert rüber. Irgendwie Trotzphase. Ich weiss es besser und ihr könnt mir garnix. Naja, wenn Du keinen Leidensdruck hast, dann hast Du auch kein Problem. Schön für Dich.
Zitat von 30secondstomars:
lustig ,dass man immer direkt als Jammerlappen hingestellt wird.

Nach dem Motto: Macht mal schön und löst meine Probleme, ich befinde dann darüber, ob die Arbeit gut war.

Zur Information: Es ist Dein Leben.

10.09.2010 19:38 • #64


S
Zitat von saidndone:
Zitat von 30secondstomars:
zu 1)
ich nenne dir gerne ein beispiel.
wenn ich ein jahr verliere wegen was auch immer, heisst es von psychologenseite:
ja aber sie haben wichtige erfahrungen gemacht bla bla bla... es war nicht umsonst. [...]
was versteht so jemand von einem verpatzten jahr oder sogar mehreren ?

Die Friedhöfe zeugen davon, dass es keine verlorenen Jahre gibt. Da hat der Psychologe als Mitmensch schon recht, wenn er Deine Einstellung nicht versteht.
Zitat von 30secondstomars:
und wenn man willensschwach ist ?

Wenn selbst die Herz-Lungen-Maschine nix mehr bringt, dann ist eben auch der Doktor mit dem Latein am Ende. Wer nicht will, der hat schon.
Zitat von 30secondstomars:
Zitat von Sannilein:
[ denn Kassenpatienten bringen den Ärtzen nicht viel Geld höchstens Privatpatienten.
jetzt weiss ich auch warum der eine psychologe bereits von anfang an so demotiviert war.

Für mich hat der eindeutig Deine Einstellung Dir zurückgespiegelt, zum Nachdenklichwerden. Mal ehrlich: Du kommst nicht sehr motiviert rüber. Irgendwie Trotzphase. Ich weiss es besser und ihr könnt mir garnix. Naja, wenn Du keinen Leidensdruck hast, dann hast Du auch kein Problem. Schön für Dich.
Zitat von 30secondstomars:
lustig ,dass man immer direkt als Jammerlappen hingestellt wird.

Nach dem Motto: Macht mal schön und löst meine Probleme, ich befinde dann darüber, ob die Arbeit gut war.

Zur Information: Es ist Dein Leben.



na hör mal, im gegensatz zu mir verdient dieser mann geld mit dem rumhocken. da kann ich schon was erwarten.

das ich nicht motiviert bin stimmt zwar, war aber immer pünktlich zu den terminen da und habe mir muehe gegeben alles zu erzählen

10.09.2010 21:49 • #65


G
Zitat von 30secondstomars:
na hör mal, im gegensatz zu mir verdient dieser mann geld mit dem rumhocken. da kann ich schon was erwarten.

das ich nicht motiviert bin stimmt zwar, war aber immer pünktlich zu den terminen da und habe mir muehe gegeben alles zu erzählen

mit diesen aussagen hast du die berechtigung der kritik an dir bestätigt.

10.09.2010 21:58 • #66


S
und weshalb ? bitte immer mit begründung

10.09.2010 22:01 • #67


C
30secondstomars, nur zu den Termin pünktlich zu erscheinen und was erzählen reicht aber nicht. Sinn der Sache ist eher, die Sachen umzusetzen, die dort angeregt werden.

Keine Ahnung, wie es bei Dir ist, aber ich gehöre eher zu den Menschen, die nichts oder kaum was umsetzen, was in der Therapie gesagt wird. Wenn ich nicht will, will ich nicht und eigentlich mache ich nichts, wovon ich mir keinen Soforteffekt verspreche. Ziele stecken, auch hohe? Nicht mein Fall.
Meine Therapeutin sagte z.B., ich soll mich nicht mal mehr ansatzweise im I-net mit Psyche, Medikamenten oder was auch immer befassen, null I-net, wozu auch Foren gehören. Als ich nach dem Termin zu Hause war, hatte ich das schon wieder vergessen.

Dann muss man sich aber auch nicht wundern. Vielleicht ist es ja bei Dir ähnlich.

10.09.2010 22:09 • #68


A
Zitat von 30secondstomars:
na hör mal, im gegensatz zu mir verdient dieser mann geld mit dem rumhocken. da kann ich schon was erwarten.

das ich nicht motiviert bin stimmt zwar, war aber immer pünktlich zu den terminen da und habe mir muehe gegeben alles zu erzählen


Ja, genau, immer schön die Verantwortung an andere abgeben, schließlich zahlst du dafür, dass er dir dein Leben wieder in Ordnung bringt!

10.09.2010 22:23 • #69


S
Zitat von afuman:
Zitat von 30secondstomars:
na hör mal, im gegensatz zu mir verdient dieser mann geld mit dem rumhocken. da kann ich schon was erwarten.

das ich nicht motiviert bin stimmt zwar, war aber immer pünktlich zu den terminen da und habe mir muehe gegeben alles zu erzählen


Ja, genau, immer schön die Verantwortung an andere abgeben, schließlich zahlst du dafür, dass er dir dein Leben wieder in Ordnung bringt!


jetzt kräftig luft holen und dann den threadtitel nochmal lesen.

10.09.2010 23:06 • #70


P
[quote][na hör mal, im gegensatz zu mir verdient dieser mann geld mit dem rumhocken. da kann ich schon was erwarten./quote]
Na, dann warten wir mal, das die Leute die Wirtschaft ankurbeln.Ich hoffe auf die Richtige.

10.09.2010 23:16 • #71


V
Zitat von 30secondstomars:
jetzt kräftig luft holen und dann den threadtitel nochmal lesen.

jo hab ich gemacht!

10.09.2010 23:23 • #72


K
erstmal möchte ich mich ganz arg doll für meine wortwahl entschuldigen!! dazu gleich mehr.

wut so auszudrücken, dass man sich selbst und andere nicht angreift oder verletzt - körperlich wie psychisch - ist gesund und gesünder als sie zu unterdrücken.

so habe ich es in der klinik theoretisch gelernt, in der praxis auch schon als absolut richtig und befreiend und konstruktiv erlebt. aber ebenso mache ich es praktisch auch oft falsch.

wie hier in meinem beitrag. als ich ihn eben gerade nach ein einigen tagen ein zweites mal las, war ich ganz schön erschrocken. schließlich gehörte ich jahrelang zu den menschen, die wut - egal auf welche art - kaum ausdrückten, sondern stattdessen unterdrückten. was mir persönlich definitiv massiv schadete, mich vergiftete, mich krank machte. aber zuerst:

wut mit schimpfwörtern auszudrücken ist das letzte. und ich habe es getan und möchte mich dafür bei dir entschuldigen, 30secondstomars. wirklich, das tut mir sehr leid. ich hätte mich anders ausdrücken sollen. auch hätte ich mehr bei mir bleiben sollen.

und damit komme ich nochmal zu dem was ich in der klinik lernte: ein ventil für wut zu haben, sie auszudrücken ist gesund. aber: bei solch einem massiven gefühl, gibt es bestimmte regeln, die berücksichtigt werden müssen, wenn dieser ausdruck von wut konstruktiv sein soll. ein beispiel von mir aus der klinik:

1. teil - konstruktiver umgang mit wut (laut klinik-ärzten)
ich war unglaublich wütend auf einen mitpatienten. zuvor hatte ich erklärt bekommen, dass man die wut dann nicht direkt an die person oder z.b. auch nicht gegen sich selbst richten sollte. sondern nach einem ventil suchen sollte, dem sozusagen meine wut keinen schaden anrichten kann. also: ich rage against the machine-cd geschnappt, mega-agro unter die dusche, volle kanne aufgedreht und volle kanne f.,u.,c.,k., you, i won`t do what you tell me mitgebrüllt. die dusche parallel beschäftigte und beruhigte mich ein wenig. wäre ich im zimmer umhergelaufen, hätte ich wohl was gegen die wand geschmissen. auch nicht unbedingt schlimm, aber dann ist was kaputt und kostet geld. wenn ich das später dann kapiere, könnte ich gerade wieder ausrasten. aber im notfall ne billige tasse oder so, ginge ja auch. nur blöd, wenn man in rage immer nach dem nächstbesten greift, z.b. dem neuen mp3-player oder so

2. teil - konstruktiver umgang mit wut (laut klinik-ärzten)
danach ging es mir schon etwas besser. später besprach meine wut und was mit dem mitpatienten war nochmal mit meiner therapeutin. ich sortierte mich dadurch noch mehr und am nächsten tag ging ich zu dem typ und redete mit ihm und versuchte ihm klar zu sagen, was mich gestört hatte (aber eben ohne axt und schimpfworte).

nun kommen zwei möglichkeiten. entweder es ist dann wieder ok. oder nicht. falls nicht (wie bei meinem beispiel) kommt teil 3:

teil 3 - konstruktiver umgang mit wut (nicht laut klinik, sondern in eigen-regie so gemacht, aber danach sagte meine therapeutin: das finde ich super, frau x.).

also, es ging mir zwar besser nach dem gespräch mit dem typ. aber: der hat mich irgendwie trotzdem noch weitergeärgert, obwohl ich ihm genau das gesagt hatte: dass ich das nicht will! ich wieder wütend bzw. immernoch angespannt und unzufrieden. dann dachte ich erst, jetzt müsse ich bestimmt akzeptieren und so ein therapeuten-zeug. aber dann dachte ich nein, so lasse ich das nicht stehen. ich bin wieder viel zuviel eingeknickt bei dem gespräch. ich also wieder hin zu dem typ, nochmal gespräch versucht, wieder diesselbe ignoranz. dann überlegte ich. merkte, ich erreiche bei dem nie, dass er es einsieht, nie nie nie. also sagte ich in allerfeinster ich-botschaft-manier: dann kann ich das wohl nicht ändern, aber: ICH finde das schei. von dir!. ich habe nicht gesagt, dass ER schei. ist. nur, dass ich ihn so finde. das darf ich auch so finden.

teil 4 wäre dann wieder zu sich selbst zu kommen, es abzuhaken, seinen weg weiter zu gehen oder so. denke ich zumindest.

jupp. wie ihr seht, ich muss halt auch noch viel lernen. nochmal entschuldigung.

liebe grüße, kiwi

11.09.2010 02:05 • #73


K
also diese sehr konservativen und gefühle-unterbindenden wort-zensuren hier im forum (die ich so woanders nicht kenne), machen mich ja gerade auch fast etwas wütend.

wie kommen meine gefühle denn mit beep rüber. das klingt ja komisch und viel zu süß - beep beep, wie ein süßes vögelchen, oder so... tschuldigung...

also richtig, ich finde das wichtig (haha, reimt sich:)

also sagte ich in allerfeinster ich-botschaft-manier: dann kann ich das wohl nicht ändern, aber: ICH finde das s.,c.,h.,e.,i.,s.,s.,e., von dir!. ich habe nicht gesagt, dass ER s.,c.,h.,e.,i.,s.,s.,e., IST. sondern nur, dass ich ihn so finde. und das darf ich auch so finden.

liebe grüße, kiwi

11.09.2010 02:14 • #74


S
finde ich sehr gut kiwi ^^

aber bei aller liebe... manchmal muss man auch einfach mal auf die kacke hauen... die vernunft vernunft sein lassen. das finde ich sehr befreiend. also ich mein nicht, dass man jemanden beschimpfen oder gar verletzten sollte, sondern nur nicht zu hohe erwartungen an sich selbst setzen muss. es wäre utopisch, wenn alle immer versuchen würden nur so zu sein, dass man den anderen möglichst nicht verletzt. das klingt zwar echt toll (so wie auch z.b. dass 'bambis mutter nicht erschossen wird'), aber überfordert den menschen und ist in gewisser weise menschenunwürdig.

@topic bzw. @30secondstomars

mir konnte mein psychotherapeut helfen. ein 'psychologe' macht im übrigen nicht automatisch therapie. psychologen arbeiten in allen möglichen branchen. aber das spielt ja keine rolle. dein rundumschlag zielt ja anscheinend sowieso in eine ganz andere richtung. oder hast du dich nur etwas zu simpel ausgedrückt? wolltest du sagen, dass dir ein psychologe nicht helfen konnte und 'er' allein nicht glücklich machen kann? weil das könnte ich voll unterstreichen... zum glücklich sein gehören gute soziale beziehungen/bindungen, eine beschäftigung und (last but not least) gesundheit. ich denke, dass ein guter psychotherapeut helfen kann, diese wichtigen grundpfeiler des glücks (wieder) in dein/mein/unser leben zu bringen. sofern man denn willens ist.
von psycho-medikamenten halte ich persönlich nicht viel. klar hat man mit denen zu einem gewissen grad ruhe oder wird überhaupt erst threapierbar, aber bei mir gehts auch ohne.

11.09.2010 08:43 • #75


V
Zitat:
also sagte ich in allerfeinster ich-botschaft-manier: dann kann ich das wohl nicht ändern, aber: ICH finde das s.,c.,h.,e.,i.,s.,s.,e., von dir!. ich habe nicht gesagt, dass ER s.,c.,h.,e.,i.,s.,s.,e., IST. sondern nur, dass ich ihn so finde. und das darf ich auch so finden.


Was kümmert dich der Typ, wenn ich fragen darf... bist du wohl so ein Vorbild, dass du denkst alle müssen so sein wie du? Wenn du im KH gelandet bist, bezweifle ich das erstmal.

Ärger wird als eine Emotion bezeichnet, die dann hervorgerufen wird, wenn der Organismus an der Erreichung eines Zieles bzw. an der Befriedigung eines Bedürfnisses gehindert wird.
Izard

Anstatt selbst an der eigenen kranken Denke zu arbeiten, fällt uns eine tolle Ablenkung aus: wir produzieren Meßlatten (natürlich nach unserem Ermessen) für Andere und wollen sie verbessern. Der richtige Umgang mit Ärger und Wut, die aus diesem Dilemma entstehen, ist folglich nur eine Schadensbegrenzung.

Wut hat mindestens zwei klassische Begleiter: Hass und Selbstgerechtigkeit

Toll, wenn man aus Wut keine offene Aggression entstehen lässt, aber der Hase im Pfeffer liegt ganz wo anders.

11.09.2010 08:48 • #76


V
Zitat von Samadhi:
mir konnte mein psychotherapeut helfen. ein 'psychologe' macht im übrigen nicht automatisch therapie. psychologen arbeiten in allen möglichen branchen.

In Europa ist der Zugang zur Berechtigung zur Ausübung von Psychotherapie unterschiedlich geregelt. In Deutschland sind dazu Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie ärztliche und psychologische Psychotherapeuten und in beschränktem Ausmaß auch Heilpraktiker befugt, die allerdings die Berufsbezeichnung Psychotherapeut nicht führen dürfen.
Wikipedia

11.09.2010 09:10 • #77

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G
und ich finde es sche***,

- das wort Sch..... statt anderer, zumindest sprachlich anständiger wörter zu benutzen
und dann zu glauben, damit sei das eine zivilisierte wutäußerung

- sich für jede inhaltlich absolut berechtigte harsche kritik, die authentisch mit dem gefühl von ZORN geäußert wurde, anschließend selbst unglaubwürdig zu machen und sich selbst zu geißeln.
damit schwächt man seine - wohlgemerkt berechtigte - kritik bloß wieder ab.

das ist genauso dämlich, weil kontraproduktiv unauthentisch, als würde man jemandem eine gefühlvolle liebeserklärung machen und sich anschließend für die gefühlsäußerung entschuldigen. oder würde vor seinem freund weinen und sich anschließend für das weinen entschuldigen. entschuldige, dass ich geweint hab. ich hätte das stlill alleine im badezimmer tun sollen.

bei dieser erstmal woanders wut rauslassen-theorie geht es um IRRATIONALE und/oder ÜBERDIMENSIONIERTE wut, nicht um die wut des alltags bei echten missständen. wer da nicht auch mal mit deutlich hörbarer, unverbogener wut = ZORN kommunizieren kann, erreicht den anderen oft gar nicht (wie man an den von kiwi geschilderten erlebnissen ja bestens ablesen kann!

wenn etwas mit echter empörung (und nichts anderes war das erste posting von dir, kiwi, gewesen!) geäußert wird, dann empfindet der angesprochene das auch so, und kann darin geäußerte worte auch schon richtig einschätzen. sogar im affekt begangener mord (!) wird milder beurteilt - dann wohl erst recht ein wort wie hirni. die erkenntnis, dass mein verhalten einen anderen empört, ist neben dem rein rationalen inhalt eine wichtige botschaft und kann daher zu weit besserer erkenntnis führen als distanziertes psycho-gelaber. ich-botschaften taugen keineswegs immer, das ist eine paradiesische vorstellung und im grunde ogozentrisch (wenn ich sanft sage, dass ICH mich mit etwas nicht wohlfühle, dann kann der andere doch wohl gar nicht anders als mich glücklich machen zu wollen!) die ich-botschaften funktionieren nur gesprächpartnern, die ihrerseits ein starkes bedürfnis nach einer guten beziehung zu einem haben. andernfalls können sie sogar nach hinten losgehen.

ohne dieses zorngefühl hättest du deine empörung über 2's verhalten ja wohl überhaupt nicht geschrieben - nicht wahr? das jeweilige gefühl liefert oft überhaupt erst den antrieb und die energie, etwas zu unternehmen.

wer seine berechtigten ziele trotz allem mit ausschließlich feinen worten und ohne spürbaren Zorn rüberbringen kann: glückwunsch und respekt. aber man zeige mir in der geschichte die rede, die einen missstand anprangert und ohne zorn ist! ist m.e. gar nicht möglich und m.e. auch gar nicht wünschenswert.

wenn die engagierten atomgegner ihre reden halten: sollen die etwa ohne zorn reden? etwa nur mit ich-botschaften? das würde die zuhörer aber mächtig beeindrucken ...

11.09.2010 09:13 • #78


V
Zitat von GastB:
wenn die engagierten atomgegner ihre reden halten: sollen die etwa ohne zorn reden?

Ganz klar ja. Weil in dem Fall offensichtlich wäre, dass sie nicht aus einem flüchtigen Affekt, sondern aus einer vernünftigen Überlegung heraus handeln.

Handeln - und nicht herumwüten.

11.09.2010 09:49 • #79


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Zitat von vent:
Handeln - und nicht herumwüten.

das ist m.e. ein missverständnis. herumwüten ist natürlich blöde und kontraproduktiv. aber das tun z.b. die spd, die grünen, die ödp und sonstigen vereinigungen nicht. aber sie reden darüber mit zorn und empörung, und das finde absolut nötig.

und HANDELN ist ja etwas anderes. wer nicht in der regierung ist, kann überwiegend nur reden. und demonstrieren, was auch nur eine form von zorn == widerstand-äußerung ist.

11.09.2010 10:11 • #80


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