Pfeil rechts

T
an Capricorn:
Wann man als Laie weiß, ob die Therapie einem was bringt, kann ich nicht sagen.
Vielleicht könnte man versuchen, erstmal ein Stück weit Vertrauen zu haben und sich auf die Therapie einzulassen (wie Mercutio schreibt).
Merkt man nach einer gewissen Zeit, daß man nicht weiter kommt oder einem einiges sehr befremdlich vorkommt, sollte man dies natürlich ansprechen und gegebenenfalls
auch den Therapeuten wechseln.

Vielleicht ist auch ein gewissen Maß an Sympathie nötig, um überhaupt eine therapeutische Beziehung aufbauen zu können.

Liebe Grüße und danke für das Lob für meinen Knastbeitrag

30.12.2010 22:07 • #41


Capricorn
@Tautröpfchen:
Naja, meine Frage war auch eher rethorisch gemeint . Weiß schon, dass einem da kein Mensch eine eindeutige Antwort geben kann.

Deinen Ausführungen kann ich in keinster Weise widersprechen. Alles ist theoretisch absolut stimmig. Nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass einem – wenn’s einem psychisch wirklich dreckig geht – dieses Therapeuten-testing und –hopping nicht mehr möglich ist.

Wer dann keine liebende Familie oder echte Freunde hat (und WER von den psychisch angeschlagenen hat das schon?!) kommt vom Regen in die Traufe – meine ich.

Knastbeitrag-Lob:
Keine Ursache! Gern geschehen.
Ich seh’s auch nicht als „Lob“. Eher als „Anerkennung“, weil ich mich gefreut hab, Infos zu bekommen, die ich sonst nie erfahren hätte.

LG
Capri

30.12.2010 22:48 • #42


A


Neuanfang gescheitert

x 3


C
Zitat von tautröpfchen:
Vielleicht ist auch ein gewissen Maß an Sympathie nötig, um überhaupt eine therapeutische Beziehung aufbauen zu können.

Aber was wenn das nicht möglich ist weil man sich vielleicht zu sehr nach den alten Therapeuten und seinen Methoden sehnt und jeden mit ihm vergleicht was dazu führen könnte das kein anderer ne Chance hat eine therapeutische Beziehung aufzubauen?
Damit blockiert man doch sich selbst ?


Wie kann man es schaffen zu verhindern ständig zu vergleichen ?

30.12.2010 22:53 • #43


Mercutio
nun.. es gibt keinen knopf den du drücken kannst...
so blöds klingt... muss es halt tun...
frag dich eher was dich davon abhält es zu tun, also was dich davon abhält NICHT zu vergleichen sprich zu vertrauen...
hat er vielleicht nen wunden punkt bei dir erreicht? so nen kleinen kern?

ich kannte das eben von mir, da war ich auch mal drauf und dran zu gehen... weil es halt weh getan hat.. aber als ich über den pukt drüber war, quasi als das pflaster ab war und die wunde offen war.. konnte es endlich anfangen zu heilen... (verstehst du was ich meine?)


und ich muss nochmal fragen,.. was hält dich denn davon ab, dir einen neuen therapeuten zu suchen, wenns mit dem garnicht geht... (wobei das eigentliche problem (also das vergleichen) dann ja auch nicht einfach weg wäre...)

30.12.2010 23:09 • #44


Capricorn
@Caladrius:

Ich glaub nicht, dass wir alle irgendwann aufhören können zu vergleichen. Der Vergleich gehört insgesamt zum menschlichen Leben. Wir lernen ja auch sehr viel dabei.

Es sein denn, jemand empfindet sich als „Dalai-Lama“ oder so, und sogar DER denke ich, kennt das „Problem“ des Vergleichens.

Was SonneD’s alten Therapeuten angeht

Ich mag mich in ihrer Geschichte irren, aber:
Stell dir vor, du hast ein jahrzehntelanges seelisches Leiden. Du landest (zufällig?!) bei einem Therapeuten, und der hilft dir tatsächlich, weil du dich von ihm angenommen und ernst genommen fühlst.

Das (unter anderem?!) ermutigt dich und du wechselst die Stadt und lernst eine GANZ ANDERE Art von Therapeuten kennen.

WIE würdest du das empfinden?!?!

Das meine ich nicht als böse Kritik an deinem Beitrag. Mir fällt nur ein indianisches Sprichwort (sinngemäß!) ein:

„Du kannst einen anderen erst dann beurteilen,
wenn du vorher ein Monat lang in dessen Mokkasins gelaufen bist.“

LG
Capri

30.12.2010 23:11 • #45


T
Vielleicht könnte es sein, daß, wenn man Therapeuten miteinander vergleicht, man bereits etwas in eine (nicht erwünschte) Abhängigkeit zu dem ersten (also dem, mit dem alle weiteren verglichen werden), geraten ist.

Liebe Grüße

31.12.2010 00:02 • #46


Capricorn
@Tautröpfchen:

Ja, ich denke schon, das könnte sein.

Aber das ist doch das Dilemma! Man geht doch zu einem Therapeuten, weil man (üblicherweise) ein tiefgreifendes Problem hat.

Wie soll man sich dann auch noch mit den Irren und Wirren des psychologischen Gesundheits-Systems auseinandersetzen können?!?!?

Von einem Verkehrs-Verunfallten würde man doch auch nicht verlangen, er solle sich seine passenden Chirurgen in dem Moment der Not auswählen.

Da sollte man sich doch auf die Professionalität der Therapeuten (Chirurgen) verlassen müssen können.

Du hast THEORETISCH (!) total recht, aber - sorry - praktisch schaut's dann doch oft anders aus.

Und wie sich das als Betroffener anfühlt?!?!?! WEN interessiert das wirklich?

LG,
Capri

31.12.2010 00:14 • #47


C
Zitat von Capricorn:

Was SonneD’s alten Therapeuten angeht

Ich mag mich in ihrer Geschichte irren, aber:
Stell dir vor, du hast ein jahrzehntelanges seelisches Leiden. Du landest (zufällig?!) bei einem Therapeuten, und der hilft dir tatsächlich, weil du dich von ihm angenommen und ernst genommen fühlst.

Das (unter anderem?!) ermutigt dich und du wechselst die Stadt und lernst eine GANZ ANDERE Art von Therapeuten kennen.

Genau da könnte doch das Problem liegen. Man hat sich mit dem alten pudelwohl gefühlt und wünscht sich jemanden zu finden der genauso ist - nur wie groß ist die Warscheinlichkeit einen zu finden der genauso ist ?
Durch dieses ständige vergleichen merkt man doch viel intensiver die Unterschiede so dass dann automatisch eine Abwehrhaltung kommt selbst wenn man sich sagt ich versuch es und geb nicht gleich auf, vielleicht funktionierts ja mit dem neuen doch.

SonneD hat ja irgendwo geschrieben sie will nochmal zu ihm hin und erst mal abwarten wie die nächste Sitzung mit ihm wird - der gute Wille es doch zu versuchen ist also da, der allein wird aber nicht reichen. Die Abwehrhaltung wird trotzdem kommen da die Sehnsucht nach dem bisher gewohnten zu groß ist.
Deshalb meine Frage: Wie kann man es schaffen zu verhindern ständig zu vergleichen ?
Das man es nicht ganz abstellen kann ist klar aber man muss es doch irgendwie einschränken können ?

Zitat:
WIE würdest du das empfinden?!?!

Keine Ahnung wie ich es empfinden würde, ich hab keinen Therapeuten und hatte auch noch nie einen

31.12.2010 00:23 • #48


Capricorn
Zitat von Capricorn:
Keine Ahnung wie ich es empfinden würde, ich hab keinen Therapeuten und hatte auch noch nie einen


Dann liegt deiner Beurteilung nur theoretisches Denken zugrunde?!?!?!

31.12.2010 00:35 • #49


SonneD
Hallo an alle,

ich finde es super, dass hier eine so interessante Diskussion aufgekommen ist. Das hätte ich gar nicht erwartet.

Bisher habe ich nur grob über die vielen Beiträge gelesen, da sich meine Gedankenspirale fleißig weiter dreht Dennoch bekomme ich hier einige Ansätze, die mir weiterhelfen. Danke dafür! Es ist ein gutes Gefühl, dass es Leute gibt, die mich verstehen.

Zurzeit denke ich darüber nach, wie ich auf meinen Therapeuten reagiere am Dienstag. Ich gehe alle möglichen Varianten durch und entscheiden werde ich wohl erst, wenn ich ihm wieder gegenüber sitze. Das Nachdenken wühlt einiges wieder auf, was ganz schön weh tut.

Der Unterschied der beiden Therapeuten ist wirklich enorm und es ist alles andere als leicht, damit umzugehen. Zuerst hatte ich einen, der sehr einfühlsam war, mich aufgefangen habe und mir geholfen hat, gegen meinen inneren Kritiker zu kämpfen und jetzt der lässt mich fallen und das mit voller Absicht. Welche Absicht dahinter steckt würde ich gern verstehen und ich hoffe sehr, dass er mir wenigstens ein bisschen was erklären kann. Ansonsten ist er für mich ein Therapeut, der mich absichtlich fertig machen will und mir mit seinem Verhalten bestätigen will, dass ich ein wertloses Stück schei. bin. Wenn er sogar das einfach stehen lässt und nicht erklärt, was er mit seiner Art zu arbeiten erreichen will, ist das Thema Therapie bei ihm erledigt.

Ich danke Euch für Eure interessante Beiträge, diskutiert schön weiter

Viele Grüße von Sonne!

31.12.2010 00:47 • #50


Capricorn
@SonneD:

*daumendrück* für Dienstag!

31.12.2010 00:52 • #51


T
@Capricorn:
natürlich ist man in großer seelischer Not nicht in der Lage, sorgfältig und zeitaufwendig, sich den richtigen Therapeuten auszuwählen.
Doch auch ein Verkehrs-Verunfallter kann sich seinen Chirurgen nicht aussuchen.
Überall, wo Menschen am Werk sind, passieren Fehler oder man gerät einfach an jemanden, der nicht so kompetent ist wie seine Kollegen.
Ich glaube, da kann man nichts machen. Das gehört wohl zu den Lebensrisiken, die schlichtweg hingenommen werden müssen.

Zum Thema Abhängigkeit:
Ich glaube, aus der Abhängigkeit von einem früheren Therapeuten kann man nur mit Hilfe eines Therapeuten heraus kommen, der es versteht, Patienten nicht in eine Abhängigkeit geraten zu lassen.

LG

31.12.2010 00:55 • #52


Capricorn
Tja. Vielleicht hast du recht.

Dann hab ich eben das Pech gehabt, (z.B.) an übergriffige Therapeuten zu gelangen.

Schicksal, also?!?!

Ganz so seh ich das zwar nicht, aber - wie gesagt - vielleicht hast du recht.

LG
Capri

31.12.2010 00:59 • #53


T
@capricorn:
Das waren natürlich theoretische Ausführungen.
Übergriffige Therapeuten dürfen natürlich in keinster Weise geduldet werden. Sollte ich Dich vielleicht verletzt haben mit dem, was ich geschrieben habe, tut mir das sehr leid und ich hoffe, Du verzeihst mir. Ich wußte nicht, daß Du so negative Erfahrungen
gemacht hast.

Liebe Grüße

31.12.2010 01:16 • #54


Capricorn
Mir ist bewusst, dass du mich nicht verletzen wolltest. Deshalb mach ich dir auch keine Vorwürfe.

Nur:
Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuh'. Ich durfte das am eigenen Leib erleben.

ICH behaupte:
Das etablierte System hilft nur denjenigen, denen es - sorry - noch nicht ganz dreckig geht. Diejenigen, die schon fast am Boden liegen, werden als therapieresistent bezeichnet und abgehakt.

Dass ich trotzdem noch einigermaßen optimistisch bin, ist mit absoluter Sicherheit NICHT die Leistung der professionellen Riege, sondern hat mehr mit meinem eigenen Selbsterhaltungstrieb zu tun.

Wie gesagt, ich hab (privat) reichlich Einblick in das psychotherapeutische System bekommen und manchmal hat es mich regelrecht davor geekelt, wie da Menschen verwaltet werden.

Dass du das positiver siehst, kann ich akzeptieren.

Vielleicht kannst auch DU es akzeptieren, dass nicht alles so rosig diesbezüglich aussieht, wie es allgemein vermittelt wird.

Und wenn man - wie üblich - diese nicht-rosigen Fälle einfach als Einzelfälle abhakt:
DANKE! ... Das baut unsereiner auf!

Nichts für ungut, gegen dich. Ich hoffe du kannst das differenzieren.

Du bist sicher total in Ordnung.

LG
Capri

31.12.2010 01:38 • #55


C
Zitat von Capricorn:
Dann liegt deiner Beurteilung nur theoretisches Denken zugrunde?!?!?!

Nicht ganz. Eine Tante von mir, zu der ich engeren Kontakt hab, hatte ein ähnliches Problem beim Therapeutenwechsel.

Einer lockt mit leckeren Pralinen der andere frisst die lieber selber und schubst dich - trotzdem können beide es schaffen dich ins Ziel zu bringen - wenn du beiden die selbe Chance gibst.

Meiner Tante konnte ich das mit meiner etwas unsanften Art klar machen und sie hat es geschafft ins Ziel zu kommen - auch ohne Leckerein, die hat sie sich dann als Belohnung selbst gegeben

31.12.2010 01:58 • #56


Capricorn
@Caladrius:

Versteh schon. Das hat auch alles seine eigene Gültigkeit.

Nur ging es mir EIGENTLICH darum, was du zufälligerweise?! NICHT aus meinem Beitrag zitiert hast, nämlich:

Mir fällt ein indianisches Sprichwort (sinngemäß!) ein:

Du kannst einen anderen erst dann beurteilen,
wenn du vorher ein Monat lang in dessen Mokkasins gelaufen bist.“

Ich würde mich freuen, wenn du das nachvollziehen könntest, als KERN des Problems.

LG
Capri

31.12.2010 02:07 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

C
Zitat von Capricorn:
Du kannst einen anderen erst dann beurteilen...

Ich will doch hier keinen beurteilen. Ich schreib nur meine Gedanken zu dem Thema.
Ob bzw was andere dann davon nutzen können/wollen müssen sie schon selbst entscheiden.


Zitat:
...wenn du vorher ein Monat lang in dessen Mokkasins gelaufen bist.“

Nö - der könnte ja Fußpilz haben

31.12.2010 02:28 • #58


Capricorn
sehr witzig.

Mir scheint, dir ist die Ernsthaftigkeit des Themas nicht wirklich bewusst.

Wenn ja: macht nix. Ich wünsch es dir nicht, aber evtl. befindest du dich irgendwann ja auch mal in so 'ner Situation. Dann reden wir nochmal drüber.

31.12.2010 02:55 • #59


C
Zitat von Capricorn:
sehr witzig.

Mir scheint, dir ist die Ernsthaftigkeit des Themas nicht wirklich bewusst.

Doch und mit dem Fußpilz hoffte ich euch zwischendurch wenigstens mal ein kleines Lächeln zu entlocken. Ich wollte damit keinem unterstellen er hätte Fußpilz

außerdem könnte umgekehrt der Indianer auch den Gedanken an Fußpilz haben....
hätte ich auch dazu geschrieben aber du hast ja nichts davon erwähnt das er die dann auch nochmal anziehen will

Egal wie ernst etwas ist man sollte doch immer versuchen das lächeln nicht ganz zu verlieren - oder bist du da anderer Meinung ?

31.12.2010 03:05 • #60


A


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