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N
Hallo,

ich hoffe, es ist ok, dass ich ein neues Thema aufmache. Es geht darum, wie der Titel schon sagt, dass ich nur sehr schlecht alleine sein kann. Manchmal bekomme ich da regelrechte Angst- und Panikzustände. Ich habe die letzten zwei Jahre alleine in einer kleinen Wohnung gelebt und weiß schongar nicht mehr, wie ich das überleben konnte. Ich hatte regelmäßig Zusammenbrüche, Heulanfälle, Schlafstörungen. Hilfe habe ich mir aber nie geholt. Erst seit kurzem mache ich eine Therapie und weiß nun nichtmal, ob ich sie fortführen soll, da ich mir einen neuen Therapeuten suchen muss und davor schon wieder Angst habe.

Momentan bin ich bei meinem Freund zu Besuch. Er muss arbeiten und folglich bin ich den halben Tag allein. Ich merke wieder, wie schlecht es mir dabei geht. Ich werde traurig und mir kommen grundlos die Tränen. Ablenkung in Form von Lesen/Internet/Putzen hilft da auch nur ganz kurz.

Ich habe Angst, mich zusehr von meinem Freund abhängig zu machen und ihn dadurch irgendwie zu erdrücken. Wir sind auch noch nicht lange zusammen. Allerdings ist er selbst etwas sozialphobisch und kennt auch Depressionen und Ängste, deshalb hoffe ich, dass er da Verständnis hat. Leider kann ich mich darauf aber auch nicht verlassen, da mein letzter Freund sich genau deswegen (Depression, Einsamkeit etc.) von mir getrennt hat.

Wie schaffe ich es, das Alleinsein besser zu ertragen? Ich weiß, dass Beschäftigungen am besten sind, aber nicht, was mich da genug einnehmen/begeistern könnte, damit ich das Alleinsein nicht mehr als so schlimm empfinde. Leider habe ich auch keine großartigen Interessen oder Hobbies. Als Kind konnte ich mich noch gut mit mir selbst beschäftigen, aber scheinbar habe ich das irgendwann verlernt...

Danke schonmal für's Lesen und für eventuelle Hilfe!

21.08.2013 07:52 • 27.08.2013 #1


9 Antworten ↓


F
Hallo Niemandskind,

verstehe deine Situation und wichtig wäre auf jedem Fall, deine Therapie fortzusetzen, auch wenn du dir einen neuen Therapeuten suchen musst. Wünsche dir hierbei viel Mut und Kraft!
Was mir hilft, dass Alleinsein besser zu ertragen ist, Musikhören oder auch Spaziergänge machen. Ne Zeit lang war ich mal Fahrrad gefahren oder Rollschuh gelaufen. Im Moment interessiert mich das Joggen, aber das musste ich zunächst erst mal wieder aufgeben. Deshalb versuche ich wenigstens kleine Spaziergänge zu machen, wie ich das schaffe.

Vielleicht wäre es für dich auch hilfreich, dich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, um dich auch unanbhängiger zu machen von deinem Freund.

Alles Gute!

21.08.2013 09:15 • x 1 #2


A


Komme mit Alleinsein nur ganz schwer zurecht

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P
Gehst du nicht arbeiten? Oder irgendwann wieder? Beziehst du ALG, Rente etc.? Ich bin auch immer alleine, wenn mein Mann arbeiten ist. Mir fällt das auch total schwer, weil ich es früher nie war. Mit Haus und Grundstück habe ich zwar viel zu tun, aber darum geht es ja nicht. Mir fehlt halt jemand, mit dem ich reden kann und der immer da ist. Ich habe Angst, dass mir was passiert, wenn ich alleine daheim bin. Unfall, schlimmer Schwindelanfall, Ohnmacht etc. Ich habe das schon ganz lange. Konnte das früher aber irgendwie besser bewältigen, da ich da nicht alleine wohnte und immer einer da war.
Zu schaffen machen mir außerdem Ärger mit Krankenkasse und Arbeitsamt. Wie soll sich der Zustand bessern, wenn man immer nur schikaniert und drangsaliert wird?

21.08.2013 09:26 • #3


S
Niemandskind, ich grüße dich.

Ich möchte dir erst einmal gerne dazu raten, die Therapie fortzusetzen.
Vielleicht kann sie dir dabei helfen zu ergründen, woher diese Angst stammt.

Ich denke nicht, dass es für dich erstrebenswert ist, dich von einem anderen
Menschen auf diese Weise abhängig zu machen.
Denn das ist auf Dauer sowohl für ihn als auch für dich eine große Anstrengung.

Den Vorschlag mit der Selbsthilfegruppe finde ich übrigens auch nicht schlecht.
Dort triffst du auf Gleichgesinnte und kannst dich mit ihnen austauschen.

Ich wünsche die alles Gute.

21.08.2013 10:05 • x 1 #4


F
Zitat von pumuckl:
Gehst du nicht arbeiten? Oder irgendwann wieder? Beziehst du ALG, Rente etc.? Ich bin auch immer alleine, wenn mein Mann arbeiten ist. Mir fällt das auch total schwer, weil ich es früher nie war. Mit Haus und Grundstück habe ich zwar viel zu tun, aber darum geht es ja nicht. Mir fehlt halt jemand, mit dem ich reden kann und der immer da ist. Ich habe Angst, dass mir was passiert, wenn ich alleine daheim bin. Unfall, schlimmer Schwindelanfall, Ohnmacht etc. Ich habe das schon ganz lange. Konnte das früher aber irgendwie besser bewältigen, da ich da nicht alleine wohnte und immer einer da war.
Zu schaffen machen mir außerdem Ärger mit Krankenkasse und Arbeitsamt. Wie soll sich der Zustand bessern, wenn man immer nur schikaniert und drangsaliert wird?


Hallo pumuckl,

mir ging das auch immer so, dass mir jemand fehlte, mit dem ich reden konnte, als ich zu Hause war. Gut, ich hatte meine Kids, aber die brauchten ja mich, verständlicherweise.
Mit dem Arbeitsamt hatte ich früher auch mal Probleme, dass kann einem wirklich ganz schön Kraft rauben.

Fine

21.08.2013 10:18 • #5


P
Ich habe einfach nur Existenzangst und das macht es nicht leichter. Nur, weil ich einen Mann habe, heißt das ja nicht, dass sie mich rum schubsen können von einem Amt zum anderen. Die Gewissheit, dass ich ohne Mann in der Gosse landen würde (Krankenkasse will nicht zahlen, Arbeitsamt schikaniert, vernünftiger Job findet sich nicht) macht mich krank.
Wäre interessant zu erfahren, wie es bei der Fragestellerin aussieht.

21.08.2013 10:33 • #6


N
Zitat von pumuckl:
Gehst du nicht arbeiten? Oder irgendwann wieder? Beziehst du ALG, Rente etc.? Ich bin auch immer alleine, wenn mein Mann arbeiten ist. Mir fällt das auch total schwer, weil ich es früher nie war. Mit Haus und Grundstück habe ich zwar viel zu tun, aber darum geht es ja nicht. Mir fehlt halt jemand, mit dem ich reden kann und der immer da ist. Ich habe Angst, dass mir was passiert, wenn ich alleine daheim bin. Unfall, schlimmer Schwindelanfall, Ohnmacht etc. Ich habe das schon ganz lange. Konnte das früher aber irgendwie besser bewältigen, da ich da nicht alleine wohnte und immer einer da war.
Zu schaffen machen mir außerdem Ärger mit Krankenkasse und Arbeitsamt. Wie soll sich der Zustand bessern, wenn man immer nur schikaniert und drangsaliert wird?



Ich fange nächsten Monat ein freiwilliges soziales Jahr an. Davor habe ich eine Heidenangst. Dazu kommt, dass ich dann auch nicht weiß, wann und wie oft ich meinen Freund besuchen kommen kann. Meine ganze Hoffnung liegt darin, dass ich nach dem Jahr zu ihm ziehen und hier (über 300 km von meinem Zuhause entfernt) meine Ausbildung machen kann. Aber was tue ich, wenn es doch nicht klappt, beziehungstechnisch oder sonstwie? Daran will ich gar nicht denken, weil ich glaube, dass dann mein Leben vorbei wäre...

Wenn ich die Therapie fortführen will, muss ich mir schnellstens einen neuen Therapeuten suchen. Aber ich habe Angst vor den ganzen Probestunden. Meinen jetzigen habe ich im ersten Anlauf gefunden. Ob ich mich in eine Selbsthilfegruppe trauen würde, weiß ich auch nicht. In meiner Nähe gibt es aber sowieso keine und die Zeit, eine längere Strecke zu fahren, werde ich, wenn das FSJ anfängt, nicht mehr haben.

Es würde mir helfen, in meiner Gegend Freunde oder wenigstens Bekannte zu haben. Leider gibt es da niemanden, mit dem ich mich treffen könnte...
Ich möchte meinen Freund auch nicht erdrücken und ich werde es auch vermeiden, ihm vorzujammern, wie einsam ich ohne ihn bin. Ich weiß ja, dass ihn das belasten würde und eine Last will ich nun wirklich nicht sein.

21.08.2013 10:37 • #7


O
Hallo,

ich habe auch das Problem oft alleine zu sein, da ich unter der Woche frei habe (arbeite Schichtdienst). Es ist die selbe Leier wie immer aber ich habe mir einen Wochenplan geschrieben als Ideengeber wenn ich nicht weiß was ich machen soll, wenn etwas zu tun ist fliegen die Notfallideen natürlich raus. Seit ein paar Tagen habe ich mich nicht daran gehalten, da mir wieder was blödes passiert ist aber ich hoffe morgen halte ich mich wieder dran.
Habe mir nach dem Aufstehen aufgeschrieben, dass ich sofort ne Runde spazieren gehe, das macht wach und man hat schonmal angefangen was zu tun.
Habe nach nem Wochenplan gegooglet, der mir etwas geholfen hat:
http://www.safer-place.de/wordpress/wp- ... enplan.png
Wobei ich jetzt nicht jede Woche alles putze.

Ich habe zur Zeit auch nicht wirklich ein Hobby, das mich ausfüllt, aber wenn du keinen Spaß an irgendeiner Sache findest dann mach doch was für deine Gesundheit. Ich habe angefangen mit Rückentraining und will Kampfsport machen (falls mich mal jemand nachts überfallen will ). Yoga ist auch sowas oder Denksport

Wenn du Lust hast noch ein bisschen zu reden kannst du gerne ne PN schicken

21.08.2013 15:35 • #8


F
Es ist nie gut, sich von anderen Menschen abhängig zu machen.
Meiner Meinung nach solltest du eine Psychotherapie in Erwägung ziehen, die die Gründe für die mangelnde Selbständigkeit klären könnte. Hier könnten dir Wege in eine unabhängigere Zukunft gezeigt werden.

26.08.2013 22:11 • #9


N
Aber wie genau ist man denn unabhängig von anderen? Vorallem, wenn man so tiefe Gefühle für jemanden hegt. Und alleine ist man doch auch nicht glücklich...
Irgendwie gelange ich bei dem Thema immer an die Grenze meines Verständnisses.

Gründe für die mangelnde Selbstständigkeit... vielleicht die Tatsache, dass ich keine wirklichen Hobbies habe und sich meine Interessen auch in Grenzen halten. Eine allgemeine Stumpfheit in meinem Kopf... Mein Leben beinhaltet rein gar nichts Interessantes, weshalb mir mit mir selbst die meiste Zeit schrecklich langweilig ist. Und ich weiß nicht, wie ich an neue Interessen gelangen könnte bzw. was mich überhaupt noch begeistern könnte....

Auch ein Grund für meine Minderwertigkeitskomplexe....

27.08.2013 07:26 • #10


A


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