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N
Zitat von Jenny.Ha:
Übrigens, wenn Menschen, die eine Meinung zu bestimmten Sachen haben wie z.B. der Threadsteller, Heilstrom und ich, krank sind, ist die halbe Welt krank.

Das würde ich so nicht sagen, der Threadautor wußte nicht genau, ob er ein Psycho ist, Heilsstrom gibt an, an Asperger zu leiden, was als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung definiert wird und was deine psychische Lage betrifft, die ist unbekannt.

Übrigens habe ich hier niemanden eine Krankheit attestiert, sondern krank dem political correctness entgegen gesetzt.

15.09.2012 20:43 • #101


B
Asperger ist keine Krankheit und auch keine Entwicklungsstörung !

15.09.2012 20:47 • #102


A


Ich mag keine Menschen / bin ich ein Psycho?

x 3


N
Beo, warum schreiben die das dann?



http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom

15.09.2012 20:55 • #103


J
Wodurch wird eigentlich festgestellt, ob man das Asperger-Syndrom hat oder nicht?

15.09.2012 21:00 • #104


B
Huhu

Die Fachwelt streitet sich da leider heute noch sehr um die Begriflichkeiten.

Dazu kommt, dass gerade Asperger-Symtomatiken die verschiedensten
Auswirkungen bei den Betroffenen haben.

Allgemein wird aber Asperger heute nicht mehr als Krankheit (im Sinne von
zu heilender Gesundheitsschieflage) bezeichnet, sondern als besondere
Persönlichkeitsform und für den Betroffenen normalen Zustand begriffen.

Da die Ursachen oftmals (nicht immer) genetisch bedingt sind, ist es auch
keine Entwicklungsstörung (man kommt damit praktisch ja schon auf die
Welt).
Nur in wenigen Fällen wird diese Symptomatik erst im Verlauf des Lebens
erworben (Traumata etc.).

Das Feststellen dieser Symptomatik ist wohl teilweise Glückssache, da fast
jeder einzelne Symptome von ihr haben kann. Heute wird sie oft durch Auf-
fälligkeiten in der frühen Kindheit erkannt (Kontaktangst etc.).

15.09.2012 21:25 • #105


J
Das heißt es kann schon mal passieren, dass Menschen das Asberger-Syndrom diagnostiziert wird, obwohl sie es gar nicht haben?

15.09.2012 21:34 • #106


B
Man muss dabei zwischen Asperger-Syndrom (ausgeprägte Form)
und Asperger-Symptomatik (Teilbereiche etc.) unterscheiden.

15.09.2012 22:17 • #107


C
Man muss bei all den psychiatrischen Diagnosen auch immer an die Differenzialdiagnosen denken. Es gibt psychische Erkrankungen mit etlichen psychischen und körperlichen Symptomen, die können zu Krankheit A passen, aber auch zu B oder C und mehr.

15.09.2012 22:49 • #108


H
Zitat von Jenny.Ha:
Das heißt es kann schon mal passieren, dass Menschen das Asberger-Syndrom diagnostiziert wird, obwohl sie es gar nicht haben?

Theoretisch schon. Es gibt aber bei Diagnosen generell mehr falsche negative als falsche positive Befunde. Wer Gerd Gigerenzer gelesen hat, der weiß, dass Ärzte traditionell massive Probleme mit der Beurteilung von Wahrscheinlichkeiten und Risiken haben. (Einmaleins der Skepsis, sehr lesenswert)

15.09.2012 23:00 • #109


H
Zitat von Beobachter:
Allgemein wird aber Asperger heute nicht mehr als Krankheit (im Sinne von
zu heilender Gesundheitsschieflage) bezeichnet, sondern als besondere
Persönlichkeitsform und für den Betroffenen normalen Zustand begriffen.

Da die Ursachen oftmals (nicht immer) genetisch bedingt sind, ist es auch
keine Entwicklungsstörung (man kommt damit praktisch ja schon auf die
Welt).
Nur in wenigen Fällen wird diese Symptomatik erst im Verlauf des Lebens
erworben (Traumata etc.).


Eben. Wenn Autismus oder Asperger eine Krankheit oder Entwicklungsstörung wäre, müsste das ja auch für gleichgeschlechtlich gelten. Man könnte genauso gut die Unfähigkeit der meisten Menschen, Informationen von den aussprechenden Menschen und deren sowie eigenen Emotionen zu trennen, als Entwicklungsstörung bezeichnen, was Aspergern aber in der Regel ohne weiteres gelingt.

15.09.2012 23:11 • #110


H
Zitat von Beobachter:
Es gibt Berufsbereiche, wo man seine Asperger bezogene Fähigkeiten positiv
einbringen kann, wo sie sogar erwünscht und von Vorteil sind.
Aber dazu muss diese Symtomatik früh (Kindheit) erkannt werden, und eine
entsprechende berufliche Planung und Förderung erfolgen.
Dann muss ich Glück gehabt haben. In meinem Beruf kann man ganz gut als Aspie arbeiten. Vorausgesetzt aber auch hier, die Chemie mit dem Chef stimmt. Leider passt man denen nicht immer, egal, was man für eine Arbeit produziert. Würde ein NA dieselbe Arbeit abgeben, würde sie bei den meisten Chefs viel besser gewürdigt. Und da wird es für mich hirnamputiert.
Zitat:
Bei mir (geboren 1959) war das natürlich noch nicht der Fall, habe unwissend
völlig für mich falsche Berufswege und Anpassungsversuche beschritten.
Einige Firmen haben in den letzten Jahren, in denen ich noch versucht habe zu
arbeiten, am Ende sogar hohe Abfindungen bezahlt um mich loszuwerden.
Gründe oder Fehlverhalten von mir, konnten sie dabei selbst vor Gericht nicht
benennen, ich war ihnen nur irgendwie menschlich suspekt.

Das kann ich mir vorstellen. Aus einem Asperger-Forum sind mir zahlreiche solche Fälle bekannt, allerdings herrscht selbst dort die Meinung vor, dass man NA-Verhalten lernen kann und man also selber schuld wäre, wenn man nicht so kommunizieren kann wie die. Das ist meiner Meinung nach eine völlig falsche Auffassung, denn ungutes Gefühl, was ein Aspie erzeugt, ist nicht therapierbar, weil es viel wahrscheinlicher ist, dass die Inkompatibilität oder das fehlende Einfühlungsvermögen auf der anderen Seite liegt.

15.09.2012 23:38 • #111


P
Ich hätte eine kurze Zwischenfrage:
Sollte ich tatsächlich dieses Symptom haben, aber meine Mitmenschen oder Freunde glauben weder an Psychologie, noch an eine dementsprechende Diagnose. Ist es dann eingebildet, und nur eine an den Haaren herbeigezerrte Lösung bzw. Verlagerung meiner Probleme? Bilde ich mir das alles nur ein??

16.09.2012 08:36 • #112


N
Zitat von Pötzi:
Sollte ich tatsächlich dieses Symptom haben

Du magst die meisten Menschen auch nicht?
Das ist nicht autistisch.

Hilfe dazu:
http://erkennepsychopathie.wordpress.co ... chopathie/

16.09.2012 09:10 • #113


P
Hurra, ich bin gesund?! hmm,warum mögen mich dann meine Mitmenschen nicht, und finden mich seltsam?
Ich arbeite jetzt seit über 18 Jahren in der Gastronomie. Lerne ständig neue Leute kennen. Sie umgeben sich gern mit mir, arbeiten gern mit mir zusammen. Aber wenn sie sich treffen und was trinken gehen, werde ich nie gefragt. Ich habe keine beste Freundin. Keine Freunde mit denen ich was unternehmen kann. Selbst Elternabende sind stressig, weil die anderen Eltern sich unterhalten können, während ich am Rand stehe und ignoriert werde. Selbst wenn ich mich dazustelle sehen sie mich nicht. Was ist das??

16.09.2012 09:22 • #114


N
Zitat von Beobachter:
Allgemein wird aber Asperger heute nicht mehr als Krankheit (im Sinne von
zu heilender Gesundheitsschieflage) bezeichnet, sondern als besondere
Persönlichkeitsform und für den Betroffenen normalen Zustand begriffen.

Du kannst das so verstehen, dass die Störung hier in dem Schema erfasst wird... Welche Unterschiede du zwischen Symptom und Syndrom machst, ist mir nicht ganz klar, jedenfalls fällt das darunter:

Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme
ICD-10

http://www.icd-code.de/icd/code/F84.5.html

Was die Befindlichkeit angeht - ok, jeder darf sehen, was er zu sehen vermag, sollte aber dabei nicht die Korrelation mit einigen Neurosen ausblenden wie Zwanghaftigkeit, Angststörungen, und die gehören nicht zu der autistischen Symptomatik und sind behandelbar. Es ist kein Verbiegen der autistischen Persönlichkeit diese zu therapieren, wie du das in deinen Ausführungen darstellst.

16.09.2012 09:28 • #115


N
Pötzi, vielleicht interessierst du dich nicht wirklich für die Themen der anderen. Das merken sie ziemlich bald und wollen ihre Freizeit auf ihre Art verbringen, ungezwungen und ungestört. Oder du bist zugezogen und dann braucht es noch einige Zeit. So ist das bei einer Gruppenbildung. Das ist ein Schema, in das nicht jeder rein passen muss, und das muss man nicht negativ werten.

16.09.2012 09:36 • #116


H
Zitat von Pötzi:
Hurra, ich bin gesund?! hmm,warum mögen mich dann meine Mitmenschen nicht, und finden mich seltsam?
Ich arbeite jetzt seit über 18 Jahren in der Gastronomie. Lerne ständig neue Leute kennen. Sie umgeben sich gern mit mir, arbeiten gern mit mir zusammen. Aber wenn sie sich treffen und was trinken gehen, werde ich nie gefragt. Ich habe keine beste Freundin. Keine Freunde mit denen ich was unternehmen kann. Selbst Elternabende sind stressig, weil die anderen Eltern sich unterhalten können, während ich am Rand stehe und ignoriert werde. Selbst wenn ich mich dazustelle sehen sie mich nicht. Was ist das??

Wenn es permanent und mit vielen verschiedenen Menschen(gruppen) geschieht, dann deutet das sehr wohl auf leichten Autismus hin. Denn du hast ja die Absicht, nur die anderen wollen einfach nicht. Im Gegensatz wollen Betroffene einer psychischen Störung, die therapierbar wäre, gar nicht mit anderen kommunizieren und grenzen sich bewusst ab. Bei dir sieht man ja, dass du willst, aber man dich nicht lässt, was ein deutliches Indiz ist, dass du nichts dagegen tun kannst. Du musst dich damit abfinden, dass du irgendwelche Signale ausstrahlst, die du nicht beeinflussen kannst.

16.09.2012 10:23 • #117

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B
Huhu Nyan

Zitat von Nyan:
Welche Unterschiede du zwischen Symptom und Syndrom machst, ist mir nicht ganz klar, jedenfalls fällt das darunter:


Ich unterscheide Symptom (Auswirkung) und Syndrom (Krankheit selber) nicht anders,
als es die althergebrachte medizinische Definition laut Lehrbuch auch tut.

@ Pötzi :

Ob man sich krank fühlt, Symptome verspürt oder andere Einschränkungen hat, ist nicht
vom Psychologieverständnis oder von der Betrachtung anderer Personen abhängig. Es
ist einzig uns alleine eine Sache des eigenen persönlichen Befindens.

@ Heilstrom :

Zitat von Heilstrom:
allerdings herrscht selbst dort die Meinung vor, dass man NA-Verhalten lernen kann und man also selber schuld wäre, wenn man nicht so kommunizieren kann wie die. Das ist meiner Meinung nach eine völlig falsche Auffassung,


Genau in diesem Punkt liegt oft der eigentliche Leidensdruck eines Asperger-Betroffenen.

Es wird grundsätzlich immer eine Heilung/Veränderung erwartet, etwa so, als könne man
mit nur genug eigenem Willen auch einmal eben so seine Augenfarbe verändern.

Seit ich vor 3 Jahren, nach 50 Jahren Kampf gegen mich selber, meine Symptomatik akzeptiert
habe um mein Leben überhaupt fortsetzen zu können, höre ich immer wieder absurde Begriffe
wie Aufgeben, Resignieren oder negativ Denken etc.

Authismus/Asperger beruht auf eine abweichende physische Verschachtelung bestimmter neu-
ronaler Strukturen im menschlichen Gehirn, und nicht auf bewusstes oder unbewusstes Denken.
Diese neuronalen Strukturen sind nicht veränderbar.
Es ist in etwa so, als wolle man einen von Geburt an blinden Menschen (keine Sehnerven) dazu
bewegen, wieder sehen zu wollen und zu können.

@ Allgemein :

Ich denke, viele Problematiken aus den Bereichen soziale Ängste und Einsamkeit, die hier im
Forum erörtert werden, haben ursächlich einen Bezug zur Asperger-Symptomatik.

Ganz liebe Sonntagsgrüsse, Der Beobachter

16.09.2012 12:55 • #118


N
Zitat von Beobachter:
Zitat von Nyan:
Welche Unterschiede du zwischen Symptom und Syndrom machst, ist mir nicht ganz klar, jedenfalls fällt das darunter
Ich unterscheide Symptom (Auswirkung) und Syndrom (Krankheit selber) nicht anders,
als es die althergebrachte medizinische Definition laut Lehrbuch auch tut.


Ich meinte diesen Beitrag von dir:

Zitat von Beobachter:
Man muss dabei zwischen Asperger-Syndrom (ausgeprägte Form)
und Asperger-Symptomatik (Teilbereiche etc.) unterscheiden.

16.09.2012 13:25 • #119


H
Zitat von Beobachter:
@ Heilstrom :

Zitat von Heilstrom:
allerdings herrscht selbst dort die Meinung vor, dass man NA-Verhalten lernen kann und man also selber schuld wäre, wenn man nicht so kommunizieren kann wie die. Das ist meiner Meinung nach eine völlig falsche Auffassung,


Genau in diesem Punkt liegt oft der eigentliche Leidensdruck eines Asperger-Betroffenen.

Es wird grundsätzlich immer eine Heilung/Veränderung erwartet, etwa so, als könne man
mit nur genug eigenem Willen auch einmal eben so seine Augenfarbe verändern.

Seit ich vor 3 Jahren, nach 50 Jahren Kampf gegen mich selber, meine Symptomatik akzeptiert
habe um mein Leben überhaupt fortsetzen zu können, höre ich immer wieder absurde Begriffe
wie Aufgeben, Resignieren oder negativ Denken etc.

Authismus/Asperger beruht auf eine abweichende physische Verschachtelung bestimmter neu-
ronaler Strukturen im menschlichen Gehirn, und nicht auf bewusstes oder unbewusstes Denken.
Diese neuronalen Strukturen sind nicht veränderbar.
Es ist in etwa so, als wolle man einen von Geburt an blinden Menschen (keine Sehnerven) dazu
bewegen, wieder sehen zu wollen und zu können.

@ Allgemein :

Ich denke, viele Problematiken aus den Bereichen soziale Ängste und Einsamkeit, die hier im
Forum erörtert werden, haben ursächlich einen Bezug zur Asperger-Symptomatik.

Ganz liebe Sonntagsgrüsse, Der Beobachter

So sehe ich das auch. Aus der Selbsthilfegruppe kam auch die Aussage, dass der Hinweis auf einen fehlenden Freundeskreis bei sich oder seinem Lebenspartner, sofern man einen hat, schon ausreicht, um sozial stigmatisiert zu werden. Allein von mir haben sich zwei Frauen getrennt, weil sie irgendwann gemerkt haben, dass meine Freunde noch nicht mal Bekannte sind, weil sie sich insgeheim freuen, wenn es mir schlecht geht. Wer einmal in dieser Einsamkeitsspirale drin ist, kommt so schnell da nicht wieder raus oder zieht sich wie in einem Teufelskreis runter.

Dabei darf trotzdem auch in diesem Strang mal die Frage erlaubt sein, wodurch die Individualisierung in der heutigen Gesellschaft zustande kommt. Liegt es am Fehlen einer kollektivistischen Grundhaltung oder ist es genau das Gegenteil, nämlich dass nur Linientreue akzeptiert werden im Gegensatz zu früheren Zeiten? Zu früheren Zeiten gab es zwar auch Sonderlinge, aber da gab es keine Auffassung, die müssten unbedingt therapiert werden. Die wurden einfach so akzeptiert wie sie sind und hin und wieder belächelt.

16.09.2012 13:39 • #120


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