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Chris24
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Hallo, ich bin ganz neu in diesem Forum und weiß gar nicht genau, ob es jemandem auch so geht. Ich probiere es einfach mal , wir sind Eltern von zwei Kindern im Alter von 30 und 19 Jahren. Den älteren Sohn habe ich allein erziehend bis zum Alter von neun Jahren großgezogen. Der jüngere Sohn hat so eine schwierige Entwicklung genommen, dass wir Ihnen vor sich selber schützen und in eine Jugendhilfe Einrichtung geben mussten. Er hatte schlechte Freunde und wäre sicher abgestürzt. Sitzen bleiben, Diebstahl, Gewaltandrohung, Schulverweis, all das Ganze stand im Raum. Die Entscheidung tat uns furchtbar weh und schmerzt immer noch. Der erwachsener Sohn ist mittlerweile verheiratet, lebt mehrere 100 km entfernt Und ist nur konsum- und karriereorientiert wie ist seine Ehefrau auch. Eltern spielen dabei keine Rolle. Auch der jüngste zieht sich zurück und macht sein Ding. Mein Mann und ich haben eine glückliche Ehe, vermissen aber Familie. Das heißt wir haben Kinder und doch keine Kinder. Mein Mann hat sich damit arrangiert, mir tut das furchtbar weh, da wir auch kaum Verwandte haben. Uns fehlt Familie. Kind das irgendwer oder stehen wir da alleine.

09.07.2016 03:41 • 11.07.2016 #1


8 Antworten ↓


Icefalki
Hallo Chris, ich begrüße dich mal herzlich im Forum.

Ich sag dir gleich zu Beginn, dass ich ein Kind (trotz meines Alters) bin, das sich aufgrund des nicht Verstehens auch von den Eltern getrennt hat.

Ich Versuch dir einfach meine Sicht zu schreiben, die Schwierigkeit ist, dabei objektiv zu bleiben.

Seh es mir nach, wenn ich das nicht so richtig hinbekomme, es wird immer unterschiedlich Aspekte geben.

Meine Meinung: Eltern sollen ihre Kinder lieben. Ob die jetzt Probleme machen, ob man streiten muss, ob es Schwierigkeiten gibt, Maßnahmen zu ergreifen sind, Eltern müssen ihre Kinder lieben.

Lieben kann man auch, wenn man nicht mit allem einverstanden ist. Liebe bedeutet, dass man diese Liebe spüren kann.

In deiner Aussage, dass dein einer Sohn Konsum- und/oder karrierorientiert ist, bedeutet eine Aussage. Mir kommt sie negativ rüber, und das wird auch dein Sohn so sehen. Und noch vieles mehr.

Wir Eltern, ich habe auch 2 Söhne, sollte es gelingen, bei aller Erziehung, und gut meinen, eines dabei nicht zu vergessen, dass die Kinder ihr eigenes Leben leben dürfen, sollen, das nicht immer unseren Vorstellungen entsprechen wird.

Und egal, was ist, dieses Loslassen sollte mit Liebe getan werden.

Was ich dir aus meiner Sicht raten kann, ist ein ehrliches Gespräch, indem du genau diese Liebe aussprechen solltest.. Und deren Leben akzeptieren sollst..Egal, ob es dir nun passt, oder nicht.

Und wenn du dich nach Nähe sehnst, dann bist du, als Mutter, gefragt..

Aber nicht mit Vorwürfen sondern mit der Akzeptanz, dass beide ihr Leben leben möchten, mit ihren Vorstellungen und ohne einer Einmischung von eurer Seite.

Ich schreib und erkläre es gerne noch mehr, muss jetzt nur gehen und warte auf deine Antwort.

09.07.2016 10:13 • x 2 #2


A


Einsame Eltern - Kinder lehnen Kontakt ab -Enttäuschung

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Syla
Hallo Chris24,
willkommen im Forum ! Das Du verzweifelt und unglücklich bist ,weil das jetzige Verhältnis zu euren Kindern , die Ihr mit viel Liebe und auch Mühe - gerade was den jüngeren Sohn betrifft - großgezogen habt , nicht so ist wie es wünschenswert wäre, ist absolut verständlich! Wenn dann am Wochenende die Kinder und Enkel der Nachbarn zu Besuch kommen und man sitzt alleine da,ist das besonders schlimm. Aber Du bist nicht allein - glaub mir das ! Gerade Kinder die mit viel Liebe aufgewachsen sind und es im Leben weit gebracht haben, neigen oft dazu ihre Eltern einfach zu vergessen. Auch ist es heute sehr modern ,daß erwachsene Kinder ihren Eltern die Schuld für momentane Probleme geben , für die diese absolut nichts können und brechen den Kontakt einfach ab. Ich denke aber Dein jüngster Sohn zieht sich nicht zurück ,er fängt an sein eigenes Leben aufzubauen - hilf ihm dabei . Nicht erwarten,daß er zu Besuch kommt, ruf ihn einfach nur an ! Hat er keine Zeit oder Lust ,versuch 's drei Tage später noch einmal und freue Dich ,wenn Du ihn siehst ! Viele liebe Grüße Syla

09.07.2016 21:27 • x 1 #3


K
Hallo!

Ich habe einen Sohn, er ist jetzt 25.

Ich bin mir sicher, er liebt mich!

Aber, er vergisst auch, dass es mich noch gibt!

Ein Lebenszeichen kommt nur, wenn er was will! Oder wenn Langeweile aufkommt, findet man auch den Weg in Mutterns Strasse.

Liebe Icefalki,

ich schätze deine Postings sehr!

Du sagst, Eltern müssen ihre Kinder lieben! Okay!

Aber muss ich als Kind/Tochter auch meine Eltern lieben?

Ich kann von mir nicht behaupten, dass ich meine Mutter liebe.

Aber das ist vllcht Stoff für ein eigenes Thema.

LG

Kathi

10.07.2016 00:46 • x 1 #4


Chris24
Hallo, ich danke allen die mir geschrieben haben oder sich gemeldet haben. Und bei vielem was geschrieben wurde ist viel Wahres und Nachvollziehbares drin. Und ich versuche da auch einiges raus zu ziehen. Man macht als Elternteil nicht immer alles richtig, möchte das Beste für das Kind und manchmal ist loslassen sogar das beste. Aber das tut schon sehr weh. Also Lieben Dank noch mal

10.07.2016 21:20 • #5


Icefalki
[quote=Kathi 1970]Hallo!

Ich habe einen Sohn, er ist jetzt 25.

Ich bin mir sicher, er liebt mich!

Aber, er vergisst auch, dass es mich noch gibt!

Ein Lebenszeichen kommt nur, wenn er was will! Oder wenn Langeweile aufkommt, findet man auch den Weg in Mutterns Strasse.

Liebe Icefalki,

ich schätze deine Postings sehr!

Du sagst, Eltern müssen ihre Kinder lieben! Okay!

Aber muss ich als Kind/Tochter auch meine Eltern lieben?

Ich kann von mir nicht behaupten, dass ich meine Mutter liebe.

Aber das ist vllcht Stoff für ein eigenes Thema.

LG

Kathi[/


Doch, das ist ein Riesen Thema. Und ich liebe meine Eltern auch nicht. Und das ist ein Armutszeugnis für sie. Ich hab mich wirklich angestrengt, wirklich. Hat aber nicht funktioniert.

Aber normal ist das nicht. Kein Wunder, dass man mit einem Knacks durchs Leben geht.

Immerhin sind es die Eltern und dass man sich ausklinken muss, damit man wieder atmen kann, ist schon beschissen und traurig.

Aber ewig hoffen? Irgendwann ist genug.

Wie du sagst, ein Riesenthema. Und kein schönes.

10.07.2016 22:24 • x 2 #6


Icefalki
@chris24, mach den Fehler nicht, wie meine Eltern. Du kannst das jederzeit geradebiegen. Aber sie,
sollten merken, dass du sie liebst. Mehr ist nicht nötig. Aber keine Bedingungen, keine Einmischungen, keine Vorwürfe.

10.07.2016 22:37 • x 1 #7


Syla
Hallo Icefalci,
Du beschreibst mal alles aus der Sicht eines Erwachsenen der den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen hat . Das ist sehr interessant und die Gründe sind nachvollziehbar .Aber Eltern sind auch nur Menschen und machen nicht alles richtig . Sind Deine Kinder schon erwachsen ?
Du vertrittst Deinen Standpunkt und das ist gut so ! In Deinem Alter sollte man etwas versöhnlicher werden und nicht alte Geschichten -die vielleicht schon 20 Jahre zurückliegen -immer wieder aufwärmen . Geh mal FREUNDLICH auf Deine jetzt alten Eltern zu und gib ihnen wenigstens die Möglichkeit Dir zu erklären, warum sie damals so gehandelt haben - ich denke sie haben ein Recht dazu ! VG

10.07.2016 23:46 • #8


Icefalki
@syla, glaube mir, das sind keine Geschichten vor 20 Jahren. Ich habe sehr deutlich um Klarheiten gebeten, und musste sogar diese Woche wieder ein schreckliches Telefonat mit meinem Vater führen, dem nach wie vor nur das Interesse daran gilt, wie seine Aussenwirkung ist.

Meine Mutter will defintiv nicht mit mir reden, obwohl ich darum gebeten habe. Meine Vater untersagt mir strikt, meine eigene Familie zur Beerdigung mitzubringen. Wenn, dann darf nur ich kommen.

Es war ein striktes, absolutes Verbot. Ich bin über 35 Jahre verheiratet und habe 2 Kinder. Auch die dürfen nicht! zur Beerdigung kommen.

Wir sind böse Menschen, die keine Freunde haben und ich wäre einer Gehirnwäsche unterzogen worden von der Familie meines Mannes.

Und noch viel, viel mehr hab ich mir anhören müssen. Kein einziges Wort, hatte irgendetwas damit zu tun, dass da Liebe zu mir im Spiel gewesen wäre. Es ging nur darum, über seinen/ihren Tod hinaus, das Gesicht zu wahren.

Es geht hierbei nicht um mich, sondern nur um das Bild, dass es zu wahren gilt.

Glaub mir, ich habe nicht umsonst jahrelange Therapiearbeit gemacht. Und leicht hab ich es mir weiß Gott nicht gemacht.

Ich verstehe auch, was du mir sagen willst. Und wäre in dem gesamten Gespräch nur ein Wort darüber gefallen, dass es dabei um mich ginge, im Sinne einer Annäherung, würden weitere Gespräche folgen.

Ich bin zwischenzeitlich weder wütend, noch enttäuscht. Es ist einfach so. Hab ca. eine halbe Stunde gebraucht, um das zu verdauen. Mehr aber auch nicht.

Bin darin sehr geübt. Ich denke auch, das da pathologische Strukturen vorhanden sind. Leider.

11.07.2016 00:46 • #9






Dr. Reinhard Pichler