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In perpetuum
Guten Abend oder Gruß an die, die es lesen wollen.
Mein Leben hat sich die letzten Jahre sehr verändert. In dieser gesamten Zeit merkte und merke ich immer mehr die Isolation, die ich aber gar nicht möchte... ganz im Gegenteil: Ich suche seit Jahren einen Partner. Eigentlich und viel lieber im wahren Leben und nicht im Internet. Jedoch treffe ich seit Jahren auf keinen Singlemann. Eigentlich lerne ich auch kaum jemand kennen. Ich nehme an allen möglichen Eandetungen und Freizeittreffs teil.... in der Regel möchte aber niemand einen Kontakt mit mir aufbauen.
Interessant dabei zu beobachten ist, dass ich ein meist fröhlicher und aufgeschlossener Mensch bin . Jedoch bin ich das Gegenteil von oberflächlich. Gute Verbindungen und Beziehungen sind für mich das grösste Geschenk. Aber sie sind mehr und mehr abgebröckelt und eigentlich will trotz meines Engagements keiner mit mir grösser was zu tun haben. Ich bin weiblich, 55 Jahre alt und relativ attraktiv, wenn gleich ich einen graumelierten Pixie-Schopf habe.
Bis 2009 lebte ich in einer Partnerschaft. Es gab Probleme, jedoch liebte ich den Mann sehr und versuchte jahrelang mit viel Empathie die Beziehung zu retten. Erfolglos. Ich hätte gerne mit ihm Kinder gehabt. Er wollte nicht. Dann kam am Ende unserer langjährigen Partnerschaft die neue Frau... 10 Jahre jünger als ich. Er schenkte ihr zwei Kinder. Ich hielt üble innere seelische Schmerzen aus. Aber das liegt 8 Jahre zurück.
Ich wollte immer einfach nur eine normale, aber tief verbundene und ehrliche Partnerschaft mit all den tollen Möglichkeiten, die man zu zweit haben kann. Das gemeinsame Reisen sei ein schönes Beispiel hierfür.
Ich könnte endlos über mein Leben berichten... aber ich denke, es genügt erst mal.... ich wünsche mir wahre, leibhaftige und langfristige Freundschaften mit schönen Dialogen und Austausch.
Im Internet in den Partnerbörsen ist nichts zu machen. Man ist Spielball und die meisten haben eh Bindungsprobleme und haben ständig anderes vor als Zeit mit mir zu finden.
So bin ich nun wegen der langjährigen Einsamkeit, die mich natürlich auch verändert, hier gelandet. Auch im Job wurde ich (durch Abteilungsauflösung) auf einen verlassenen Posten abgeschoben, wo ich kaum Kontakte habe, obwohl ich eigentlich so sehr die menschlichen Kontakte brauche.
Ich kann in meinem Alter nicht mehr wechseln, ich würde deutlich schlechter bezahlt werden und das Risiko wäre viel zu groß.
Natürlich habe ich intern im Betrieb versucht, die Situation auch zu verbessern. Aber ich merke an ganz konkreten Beispielen, dass überall... ja überall jeder nur an sich selbst denkt. Es gibt keine spürbare Herzlichkeit, keine Empathie, keine Einheit.
Ich war und bin immer wieder positiv... immer wieder... das wird schon wieder besser denke ich ... und jahrelang kann ich trotz Engagement keine engen Bindungen entwickeln. Aber nur, weil es scheinbar niemand gibt, der das auch möchte.
Ein Freund sagt: Jeder hat sein Leben und mit sich zu tun. Mit diesem Satz will erir wohl sagen, dass ich von niemandem was erwarten soll.
Obwohl er ein Freund ist, ruft er auch nie an. Ich melde mich alle paar Wochen bei ihm.
Ich kann gut allein sein... kein Problem. Aber doch nicht jahrelang und zu 85 % in Job und Freizeit? Ich habe mich tausendfach abgescannt, wollte vom Psychologen wissen, was mit mir nicht stimmt! Mehrfach wurde mir attestiert, dass ich ein ganz gesunder und normaler Mensch sei.
Also auch keine Erkenntnisse. Meinem Ex habe ich einen langen Brief geschrieben mit der Bitte, mir mitzuteilen, was an mir nicht gut war. Als Antwort erhielt ich von diesem studierten Mann nur: Es hat halt nicht mehr gepasst.
Ich habe aufgehört, mich selbst zu hinterfragen. Schon seit Jahren. Ich habe auch genug Selbstliebe in mir. Ich lache gerne.
Und dennoch ist keiner da.
Ich suche langfristige, enge Beziehungen. Echte! Nicht nur via Internet und Whatsapp. Ich möchte so gerne echtes Leben leben und gemeinsam Freude teilen?
Ich verstehe einfach diese Welt nicht mehr. Ist man als berufstätige Frau mit Mitte 50 uninteressant und unsichtbar geworden?
Ich bin gespannt, ob ich hier Reaktionen erhalte.
Ach ja, hochsensibel bin ich auch noch. Und ich weiß, dass dies ein schönes Geschenk ist. Aber ebenso zur Qual werden kann, wenn zuviel Negatives auf einen einströmt.
Ich möchte diese Qual der Einsamkeit so gerne loswerden. Es hat nichts mit Selbstliebe zu tun. Ich weiß, dass das gern sehr schnell als Begründung genannt wird. Es ist schlicht keiner da. Und das trotz freundlichem Zugehen auf andere Menschen.
Ich erwarte von niemandem einen Lösungsansatz. Ich hab die komplette Klaviatur durch.
Schön wäre, wenn sich hier Pendants finden würden und wir etwas entwickeln könnten.... vielleicht habe ich ja diesmal (das gefühlt 678 mal) Glück.
Allen hier ein herzlich frohes Ostern.

13.04.2017 20:38 • 16.04.2017 x 3 #1


9 Antworten ↓


M
Fühl dich mal lieb gedrückt und herzlich willkommen hier im Forum. Ich denke du wirst hier einiges lesen können, wo du dich vielleicht auch nochmal aus anderen Perspektiven sehen kannst. Ich bin sehr überrascht. Du bist eine sehr angenehmes helles Wesen und hast schon einen langen Weg hinter dir. Deine Sehnsucht ist sehr sehr groß das kann ich auch spüren. Bin auch hochsensibel und empfinde es manchmal auch sehr negativ aber auch positiv. Einen Tipp braucht dir wohl niemand geben, da du weißt was du willst und wo du stehst.
Ich kann dir nur mitgeben das du aufhören sollst, zu suchen. Bei mir ist auch alles erst eingetroffen an einer Resounance, als ich aufgehört habe nach etwas zu suchen. Ich habe mich viel mit der spirituellen Seite beschäftigt. Die Natur hat mir sehr viel mitgegeben schon. Und auch vieles was ich gelesen habe. Ich finde auch das du wohl eher aus dem Kopf heraus versuchst das zu entscheiden. Du entscheidest jetzt nicht mehr alleine sein zu wollen. Aber damit erfahren wir viel Einsamkeit. Die Intuition ist immer unser Weg.

Vielleicht hilft dir dieser Vortrag. Robert Betz hat mich auch sehr inspiriert und gibt das sehr gut alles wieder was in uns selber passiert.


Grüßle MissPanicRoom

13.04.2017 20:57 • x 1 #2


A


Einsam und Hochsensibel

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In perpetuum
Hallo liebe MissPanicRoom,

lieben Dank für Deine schönen Zeilen.

Das mit dem Aufhören-zu-suchen versuche ich immer wieder und oft gelingt es mir auch gut. Aber dennoch frage ich mich, warum es scheinbar so sein soll, dass ich jahrelang alleine bleiben muss. Leider habe ich ja keine Kinder, somit auch keine Enkel. Bei anderen zu sein, die Familie haben, fühle ich mich wie ein Zaungast.
Es ist in jedem Fall zu bemerken, dass es richtig krank macht auf die Dauer. Damit meine ich die Jahre. Man spürt Veränderungen in sich.

Ich bin gern auch draußen und auch auf kulturellen Veranstaltungen. Aber wie so oft: überall Paare oder Singlefrauen. Kaum Männer.
Ungeachtet dessen klappt das aber ja auch nicht mit Frauen. Ich treffe welche in Freizeitclubs, die aber einen externen Freundeskreis haben und ich mich dann tatsächlich nur als Notnagel fühle.
Es gibt einfach kein Engagement. Früher habe ich das alles anders erlebt.

Ich interessiere mich für Hirnforschung, Sozialforschung, Gesellschaftsphänomene und Evolutionsbiologie.
Das klingt, als sei ich sehr kognitiv und kopflastig unterwegs. Keinesfalls... ich spiele Theater und sang im Chor und liebe Kunst und Musik. Zudem lache ich eigentlich gern.
Aber wie gesagt... meine Lebensfreude nimmt halt ab, weil ich einfach nicht für so viel Einsamkeit gemacht bin. Es fließt mir einfach viel zu wenig pos. Energie zu und im Job ist es nur tröge und öd.
Das zieht runter.
Dann die Sozialstudien, dass Frauen jenseits der 45 kaum noch Chancen bei Männern haben. Zumindest nicht, wenn sie nicht 10 Jahre jünger sind und dem Mann größtmöglichen Freiraum lassen. Und so eine Teilzeit-Partnerin... nein, das ist nichts für mich. Hab ich ausprobiert. Der Herr hat mich alle zwei Wochen mal aus dem Hut gezaubert und ansonsten ab und an mal angerufen.... das ist nichts für mich.
Aber nun auch mal zu Dir. Warum bist Du denn hier?
Drücker zurück.

13.04.2017 23:01 • x 1 #3


M
Ich bin so gesehen auch alleine. Du bist immer alleine. Jeder ist alleine. Aber jeder ist in der Lage, alles in sich selbst zu finden. Das was wir im Außen suchen, suchen wir in uns selbst. Und finden es auf Umwegen, nach vielen Jahren. Ich habe mich auch schon als Kind vieles gefragt. Antworten bekam ich von niemanden. Ich begab mich jahrelang eher auf die Reise Traumata und Vergangenheit wieder zu reinigen. Oder mich beruflich für irgendwas aufzuopfern. Daheim eine Familie zu organisieren. Und vieles mehr. Trotzdem bin ich einsam. Mit mir teilt niemand das was ich mit mir teile. Meine Spiritualität...meine Fantasie und Visionen...meine Träume die ich erlebe, und mir Signale geben im Leben...ja ich bin alleine...trotz eines Partners und zwei Kindern...nur das du mal siehst...man kann das alles haben und man ist trotzdem dazu gezwungen alleine zu sein...weil meine Seele einen anderen Plan hat hier auf Erden...ich bekomme aber immer mehr Eingebungen...Dieses Jahr 2017 merkt man auch in der Gesellschaft das einige so etwas auch erleben und sich weiter entwickelt...die Welt lernt und der Mensch macht die Erfahrungen...

Aber es liegt alles nicht an meinen Partner...er spiegelt das ja alles wieder was ich fühle...aber mich gibt es nirgendswo außer bei mir selbst...schau mal vielleicht kannst du ja mit dieser Seite etwas anfangen...vielleicht hilft das zu lesen...da habe ich einige Ansätze in mir selbst wieder gefunden...
http://www.duale-seelenliebe.de/dualseelen/

Ich habe eine Depression und eine Angst und Panik Störung. Viele Traumata auch erlebt.

Grüßle
MissPanicRoom

14.04.2017 08:38 • x 1 #4


In perpetuum
Guten Morgen MissPanicRoom,
ich danke Dir nochmals für den link. Ja, man findet wirklich viele tolle Sachen im Netz.
Dennoch scheinen manche Menschen einfach wenig Glück in herzlichen und nachhaltig tiefen Bindungen zu haben. Auch wenn sie seelisch nicht krank sind und mit einer freundlich leichten Weise durch das Leben marschieren. Ich fürchte, so eine bin ich.
Ich persönlich treffe nirgendwo auf Männer außer die vielen auch kaputten im Netz, die in der Regel gar nicht an nachhaltigem Kontakt Interesse haben. Kann schon einen virtuellen dicken Ordner nachweisen, wo der letzte Kontakt (nach 2-3 mal fröhlich schreiben) von mir kam und danach nichts mehr. Das ist Alltag und typisch. Sicher gibt es auch jede Menge Frauen, die so sind. Ich habe gar keine Probleme mit Männern, nur mit unzuverlässigen und mich an der langen Leine führen wollende.
Natürlich gehe ich auch raus. Wandergruppen, Ausstellungen, Straßenfeste... sogar Baumärkte und Autohäuser habe ich getestet. 7 Jahre bin ich mit Öffis in die Stadt gefahren und zurück. Megaüberfüllte Bahnen. Ich habe immer in die Gesichter geblickt, im Grunde jedoch nur von Kindern und Babies eine Blickresonanz erhalten. Alle anderen sind nur mit Tablet, Handy, E-Book-Reader, Zeitung, Laptop oder Buch beschäftigt. Und das in einer Metropole, von der die Medien schreiben, es gäbe über 50 % Singlehaushalte.
Ich kann das alles einfach nicht verstehen.
Wie fühlt sich das an, wenn man für liebevolle und achtsame Interaktion und Freundschaft niemanden hat? Keine engen Freunde, keine Familie. Freunde haben nie Zeit wegen der eigenen Familien. Für manche war ich temporär gut genug, oft hatten sie anderes vor.
Ich habe mich daran gewöhnt, vieles alleine zu machen, schaue aber auch nach einzelnen Frauen, ob ich mich mit denen zusammen tun kann. Da ist aber ausser einer flüchtigen gemeinsamen Plauderei auch nicht mehr. Keine Signale für mehr... damit meine ich den nachhaltigen Kontakt. Im Übrigen war ich oft diejenige, die den aktiven Impuls für ein Wiedersehen gesetzt hat. Ich bin eigentlich sehr lebensbejahend und freue mich über das Gänseblümchen am Wegesrand.
Naja, wie dem auch sei. Ich bin gepflegt, gebildet und höflich achtsam.... irgendwie wird man halt in einem Ballungszentrum mit diesen Attributen schnell übersehen.

Wie kommst Du mit Deiner Erkrankung zurecht? Gehst Du arbeiten?
Wirst Du Ostern im Kreise der Familie verbringen? Gerne weiter über PN, falls es Dir hier nun zu persönlich wird.

Lieben Gruß und gemütliche Ostern.
Das gilt natürlich auch für alle anderen - hier lesenden - lieben Hasen und Häsinnen hier.

Ach ja, nochwas... ich fühle mich nicht als Opfer... bin einfach nur über die realistischen - jahrelang anhaltenden Fakten sehr traurig und es belastet mich.
Daher möchte ich auch einen Appell senden an alle, die wirklich schmerzendes und langjähriges Alleinsein und Einsamsein kennen.
Laßt uns uns verbinden. Meldet Euch.

15.04.2017 07:15 • x 1 #5


Natty
Liebe In perpetuum,

ich kann Dich nur zu gut verstehen, mit der Einsamkeit und dem keine engen, beständigen Kontakte finden. Vieles was Du beschreibst habe ich auch so die letzten Jahre erlebt und es macht mich sehr traurig. Schade, daß Du so weit weg wohnst. Ich sehne mich auch nach realen Kontakten und Begegnungen außerhalb des Internets.

Ich wünsche Dir und allen anderen ein schönes Osterfest! Und wenn es mit dem Hasen und dem Fest nichts wird (so wie bei mir), dann zumindest eine schöne Zeit!

Liebe Grüße
Natty

15.04.2017 21:04 • x 1 #6


M
Ich kann das auch nicht verstehen...ich bin 27 und nutze mein Handy so selten wie möglich...das Internet nur das nötigste...Fernsehn lohnt sich gar nicht, weil da einem nur Angst gemacht wird...
Ich bin gerne alleine auch in der Natur...das möchte ich auch meinen Kindern nahe bringen...weil das so wichtig ist...diese ganze Ablenkung und Geld Konsum Gesellschaft, macht uns ja auch krank...wir sind ja nur noch am arbeiten und funktionieren und entfernen uns vom wesentlichen...von uns Selbst...aber dafür sind wir auf der Welt...um uns selber wieder zu finden...um Liebe teilen zu können...

Grüßle
auch schöne Ostern
MissPanicRoom

15.04.2017 21:09 • #7


In perpetuum
Liebe alle, guten Morgen zusammen.
Ich finde es toll, dass es dieses Forum gibt. Noch schöner wird es, die Menschen hinter den Profilen in real (zunächst Telefon) zu treffen, um damit tatsächlich den Versuch zu unternehmen, etwas aufzubauen?
Ich verstehe gleichwohl soziale Ängste und Bedenken. Und ich verstehe ebenso den, der dies nicht möchte.
Auch wollen viele hier anonym bleiben. Auch das verstehe ich gut.
Aber die, die wirklich einsam sind.... die haben hier eine schöne Möglichkeit, lebendig echte Begegnungen aufbauen zu können.
Bunte Ostereier für Euch.
Ich backe gleich einen Osterkuchen.

16.04.2017 08:05 • x 1 #8


M
Für dich auch bunte Ostereier und strahlenden Sonnenschein für die Suche hehe...
bei uns gibts später auch Osterbrunch...bin schon gespannt....Alles Liebe...
Gibt es nicht so Skypekonferenzen wo man mehrere zuschalten kann?...da müsste man ja nicht gleich camen...das wär doch auch was...oder?!

Grüßle
MissPanicRoom

16.04.2017 08:11 • #9


Natty
Hallo Zusammen,

Skype-Konferenz, das ist eine gute Idee! Habe ich bloß momentan nicht mehr auf dem PC installiert und die Kamera deaktiviert.

Ich wünsche Euch auch allen zwei schöne Ostertage!

Liebe Grüße
Natty

16.04.2017 08:47 • #10


A


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