
Monolog
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es kommt halt gerade alles zusammen und mir geht langsam die Luft und die Hoffnung aus, daß es nochmal irgendwann anders wird.
Dabei bin ich bestimmt nicht Eine, die so schnell aufgibt, aber ich habe die letzten Monate/Jahre alles versucht, um meine Situation in Bezug auf menschliche Kontakte und regelmäßige Wochenstruktur wenigstens mini-mini-minimalst zu bessern. Aber nichts gelingt, so daß es zumindest zufrieden stellend wäre. Von gut will ich ja nichmal ansatzweise sprechen. Ich bin froh, daß ich mein Fitnessstudio habe, da bin ich unabhänig von anderen Menschen und kann hingehen, wenn es mir extrem schlecht geht und ich dringend Ablenkung brauche, weil ich mir sonst was antun würde.
Fakt ist immernoch: Ich stehe alleine da, ich habe zwar einen Bekannten, aber der läßt mich im Stich - im Gegensatz zu mir, da heult er sich ständig aus. Dann habe ich - mangels Alternativen - zu einem anderen Bekannten wieder Kontakt aufgenommen. Leider sieht er nur sich selbst, entsprechend ist das Gefühl nachher. Nämlich hohl.
Meine Patin - zu der ich keinen Kontakt hatte - meldete sich plötzlich per Whats App bei mir. Ich fühlte mich schlecht, ihr Schreibstil war für mich nicht stimmig. Überlegte trotzdem, ob ich antworten soll, antwortete kurz. Sie schrieb zurück. Ich schrieb mehr, schickte ihr Fotos - es kam nichts zurück. Mein Gefühl war wieder schlecht.
Im Gegensatz zu früher hätte ich mir jetzt wieder Vorwürfe gemacht, ob das wieder zuviel war etc. Dieses mal wollte ich erst nicht mehr antworten, habe ihr aber dank Weiterentwicklung geschrieben, daß ich eine Antwort haben will. Sie hat sich in Ausflüchte gerettet und ich solle mal wieder schreiben. Mein Gefühl ist nach wie vor schlecht, ich werde ihr nicht mehr antworten.
Dann gab es eine Institution, deren Leiter mich nach längerem Unterhalten fragte, ob ich beim Jazzabend dabei bin. Ich ging davon aus, daß er auch da ist, wenn er mich so frägt. Ich war da, er nicht. Er fragte mich auch, ob ich am Ostermontag zum Frühstück dorthin käme. Ich war da, er nicht. Eine gemeinsame Bekannte dort, die mir vor einiger Zeit eine Ärztin von ihr empfohlen hatte, ignorierte meinen Satz zu dieser Ärztin vor versammelter Gruppe. Nach meinem Satz herrschte Funkstille, so, als wenn ich nichts gesagt hätte. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Mein Gefühl hat immer Recht. Wenn ich mich beim ersten mal beschissen fühle, sollte ich dem nachgehen. Es wird nicht besser. Das hat mir auch meine ehem. Psychologin geraten.
Ständig fühle ich mich beschissen im Kontakt mit Menschen, ignoriere das und fühle mich hernach noch beschissener.
Gestern wollte ich in die Disco gehen, habe mich auch gefreut und meinen Bekannten gebeten, daß er dieses mal mitkommt, weil er selbst auch immer wieder von unserer Musik geredet hat und daß das ja schon so lange her ist.
Es wäre mir wirklich wichtig gewesen, daß er mitgeht. Er hat abgesagt, wie die letzten Male, wenn ich ihn gefragt habe, ob er irgendwo mit hingeht. Außer Romme spielen (ganze 3 Runden!) habe ich es nicht geschafft, ihn zu überzeugen, irgendwas mitzumachen. Diese ewigen Absagen und das Gefühl nach einem Treffen mit ihm, ist schlecht. Er zieht mich runter, weil es nur negative Gespräche sind.
Eine Gruppe, die ich über ein Online-Portal kennen gelernt hatte, da hatte ich mich gefreut, daß ich jetzt vielleicht in der Disco Ansprechpartner hätte, hat sich gleich zu Beginn wieder zerschlagen, weil der Initiator der Gruppe plötzlich sein Profil gelöscht hat. Es macht mich wahnsinnig! Sobald ich denke, es könnte für eine kleine Clique reichen, wird es mir wieder kaputt gemacht! Es ist für mich schon nicht mehr vorstellbar, wenn mal was funktionieren würde (ich spreche nichtmal von Partnerschaft und Freundschaft, sondern nur von zuverlässigen Bekannten z.B. Freitags in der Disco). Zu groß wäre die Angst, daß mir alles gleich wieder kaputt gemacht wird. Ich traue dem Schicksal nicht mehr. Überhaupt nicht mehr. Mir ist alles immer irgendwie wieder zerstört worden. Dann zieht der Eine weg, die Nächste verpartnert sich oder ich selbst ziehe um, Gründe gibt es immer, warum was wieder zerstört ist.
Dann gab es noch eine Spielegruppe. Die Leute alle 20 Jahre älter als ich. Ich habe mit einem Monologisierer zu tun gehabt, den die anderen nicht wollten. Nach dem Spielen (Romy Cup) hätte ich mich am liebsten aufgehängt, so leer und hohl habe ich mich gefühlt. Wahrscheinlich liegt's daran, daß ich nicht gesehen wurde. Die andere Spielleiterin eine Woche später, hatte so eine komische Art, daß sie sich immer freute, wenn Jemand anders mich rausschmeißen konnte. Schadenfreude kann ich eine zeitlang ignorieren, aber nicht ewig. Das nächste Mal bin ich nicht mehr hin, sondern habe mich geschont und auf mein Gefühl gehört.
Dann gab es dort noch eine Frau, die hat mir angeboten mit ihr Scrabble zu spielen, wir haben Nummern ausgetauscht. Als ich tatsächlich anrief meinte sie, daß sie ja so viel zu tun hätte und keine Zeit habe. Was soll das?! Ist das die Depression, was die Leute so unzuverlässig werden läßt?Jedenfalls wußte ich, daß letztere beschriebene Frau, eine hat.
Ständig wollen Leute von mir die Nummer. Rufe ich an, sind sie erstaunt, lasse ich es bleiben, sind sie beleidigt, melden sich von selbst nicht und der Kontakt schläft ein. Sieht man sich durch Zufall bei einer Veranstaltung, geht man sich aus dem Weg. Ich fühle mich einfach nur noch von Menschen verarscht und es geht gerade gehörig was zu Bruch.
Entweder sie ignorieren mich, lassen mich fallen, weil sie von Jemand anderem was gehört haben, was sie unüberprüft glauben, dabei hab ich sie erst am Abend vorher vor dem Selbstmord bewart oder benutzen mich als seelischen Mülleimer. Und wenn's das nicht ist, dann erregt 'Mann' sich an meinem Körper. Geht's noch?!
Ich bin frustiert, wütend, sauer, traurig, enttäuscht, verbittert und Vieles mehr.
Obwohl ich gerade so viele Menschen - von denen hier nicht die Rede war - aus meinem Leben gehen lassen mußte und genug Grund zur Trauer habe, bin ich auch da wieder alleine, denn schließlich ist ja Keiner gestorben. Nein, den Konakt mit meiner Mutter habe ich nur aus lauter Spaß an der Freude beendet. Also auch in eine Trauergruppe passe ich nicht, da ja keiner zu Tode gekommen ist, aber trotzdem für mich tot sein muß.
Ich merke, wie ich immer skeptischer werde, was neue Leute betrifft und immer weniger bzw. künftig nicht mehr einfach so meine Kontaktdaten herausgeben werde, sondern kommunizieren werde, daß ich schwer enttäuscht wurde und jetzt erstmal das Vertrauen zu Menschen zerstört ist.
Fakt ist, das Ergebnis im zwischenmenschlichen Kontakt ist immer null bei mir. Früher hätte ich noch länger in für mich schädigenden Beziehungen ausgehalten, aber jetzt beende ich sofort den Kontakt bei neuen Leuten, wenn mein Gefühl schlecht ist bzw. stelle ihn erst gar nicht her. Ich komme jedenfalls nicht weiter!
Das war das eine Thema Verdruß am Menschen an sich, frustrierende menschliche Kontakte, jetzt kommt das nächste. Nämlich, daß ich immer noch auf der Suche nach einem Ehrenamt bin oder ein Hobby, das so richtig fetzt, weil ich noch etwas mehr Struktur in der Woche brauche und es einfach nicht funktionieren will. Dabei hätte ich gerade jetzt - wo ich in der schlimmsten Krise meines Lebens bin - Ablenkung bitter nötig. Es klappt nicht. 1 Ehrenamt in der Woche für 2 Stunden hab ich, aber mehr werden es gerade nicht. Auch dort, wo ich schon bin, geht nicht mehr. Ich werde mir jetzt höchst wahrscheinlich besser einen Nebenjob suchen, denn den bekomme ich eher. Ich finde es schade, daß die Verantwortlichen so ein Theater machen, dabei heißt es, daß Ehrenamtliche ja immer gesucht werden und bla. Es zehrt mich so sehr aus und kostet mir soviel Kraft, immer wieder von Neuem irgendwen anzuschreiben und dann wieder eine Absage oder gar keine Antwort zu erhalten.
Ich kann sie echt nicht mehr ertragen, diese ewigen Absagen, Niederlagen, Unzuverlässigenkeiten Ja schon, aber jetzt nicht. - Ja schon, aber nicht Du, denn eine Freundin ist gerade wieder hergezogen. Das verstehst Du doch?! und blablabla.
Was herausgekommen ist, ist Verbitterung, das geht teilweise, tageszeitabhängig bis zu Hass auf Menschen. In der U-Bahn ist es momentan am Schlimmsten. Männer in der U-Bahn triggern mich momentan heftigst.
Ich fühle mich nur noch leer, hohl, krank, sonstwas. Dazwischen melden sich dann meine Zwangsgedanken, die dann mit Krampfanfällen einhergehen, dann fängt die Schilddrüse wieder das Brennen an, daneben morgens Angstattacken, Endometriose und Wechseljahre.
Aber, ich werde ja allein damit fertig, denn ich bin ja SUPERFRAU! Und SUPERFRAU braucht keine Hilfe! Merkt ja auch Keiner, wie auch, müßte man ja Zuhören. Und da die Meisten lieber sich selbst Sprechen hören, wird das wohl nichts mehr, mit dem Gehör finden. Entsprechend fühle ich mich auch unverstanden. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich mich nach Kontakten mit Menschen dermaßen hohl und unverbunden fühle. Frustrierend!
Kommt dann doch mal ein Satz bei einer anderen Person an, daß ich keine Freundin habe, dann sind sie überrascht:Was Du?! Hätte ich nie gedacht. Und weiter geht's in der Oberflächlichkeit.
Das ist wahrscheinlich das Laster oder Schicksal von uns Frauen, die schon als Kind stark sein mußten. Wenn man schon als Kind allein gelassen wurde mit seinen Problemen und keine emotionale Bestärkung erfahren hat - eher das Gegenteil, geht das als Erwachsene weiter. Allein die Muster zu durchbrechen ist schwer. Sogar mein Bekanner Nr. 2 spiegelt das Verhalten aus dem Elternhaus: Hast Du Hunger, brauchst Du Geld? Ich sage ihm immer, daß mir Zuhören wichtig wäre. Schafft er nicht. Und dann der Satz von ihm:Wenn Du ein Problem hast, kannst immer zu mir kommen! - F*** ****!
Das Einzige was man bei ihm noch kann ist, ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen und dabei werden ihm die Frauen auch helfen!
Emotional verhungert würde es in meinem Fall wohl treffender beschreiben, denn von Essen und Geld wird man seelisch nicht satt.
Das war jetzt ein bißchen lange und viel Wirr warr, aber kürzer ging es nicht und so ist es halt gerade bei mir.
Voll chaotisch und Viel zu Viel - vor allem vom Falschen.
Findet ihr euch da in dem von mir Geschriebenen irgendwo wieder?
Gruß,
Monolog(in)
24.05.2025 18:45 • • 07.06.2025 x 3 #1