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Es nutzt doch nichts, man kann noch so sehr an den Anderen herumdoktern wie falsch sie sich verhalten und wie sehr sie Schuld haben an meinen schlechten Gefühlen, die Verantwortung über mein Leben liegt bei mir und meinem inneren Verhalten. Wer mir nicht guttut, fliegt raus, ganz konsequent. Ich kann doch nicht durch die Anwesenheit eines anderen leiden, nur damit ich nicht alleine bin. Das ist selbstverletzend, ohne Ende. Es ist nicht der Andere das Problem, meine Glaubenssätze, Prägungen, Wünsche und Erwartungen sind in der Beziehung das Problem. Bin ich selbst psychisch krank und labil, kann ich doch nicht erwarten, dass der Andere stets zuverlässig an meiner Seite ist. Er sucht Abstand, um sich selbst zu schützen.

Ich besuche aktuell einen Bekannten im Hospiz mit Verdacht auf Hirntumor. Ich besuche ihn zweimal in der Woche, mehr ist nicht drin, zwischendurch muss ich mich regenerieren. Sich ganz praktisch mit dem Tod konfrontieren kostet viel Energie, da braucht es, will ich nicht ganz ausfallen, längere Pausen. Gut, ich bin zuverlässig und gehe hin wie verabredet, aber ginge es nach dem Wunsch des Bekannten müsste ich jeden Tag erscheinen. Er will Unterhaltung und Ablenkung, da nimmt er keine Rücksicht, ich muss für das passende Maß sorgen. So ist es mit der Beziehung von kranken Menschen auch, nur selten wird das richtige Maß von Nähe und Distanz gefunden.

@MarcusB
Mir wurde mal gesagt, daß - solange man sich selbst nicht liebt oder sich nicht entschieden abgrenzen kann - das die Leute intuitiv merken und deshalb solche anzieht, weil sie es mit einem machen können. Wenn man seine Lektion gelernt hat, bleiben die unzuverlässigen Leute o.ä. - je nachdem, wo gerade die Baustelle liegt - automatisch fern von einem.
Was die Unzuverlässigen oder nicht Zuhörer betrifft, klappt das bei mir noch nicht so richtig, aber die Labertaschen bleiben zumindest schon fern, einfach, weil ich keine Nerven und keine Energie mehr habe, diesen Aufmerksamkeit zu widmen.
Wenn man nicht auf seine Seele hört, hilft der Körper eben mit Symptomen nach, daß man dann eher bereit ist, sein Verhalten zu ändern.

A


Bin irgendwie fix und alle!

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@Monolog
Das bedeutet dann auch,
daß Du offensichtlich beste Fortschritte machst
Das mit sich Selbst lieben ist ein enorm wichtiger Punkt
und die Erklärung von Dir habe ich so im Detail noch nicht gehört, bringt es aber merklich genau auf den Punkt.
Diese hochenergetisch wirkenden Prozesse im Leben, sind schon äußerst bemerkenswert.

Ich habe keinen großen Ratschlag, aber wollte mich bedanken für die Ehrlichkeit. Du scheinst extrem klug zu sein. Dein Beitrag ist so ehrlich.

Leider wird die Welt immer oberflächlicher. Wenn ich mit Leuten kommuniziere, muss ich mich immer selber zusammennehmen weil niemand irgendwie zuhören will und wirklich ins Gespräch kommen will. Alle tun immer auf nett und offen, aber sobald es über den Smalltalk hinausgeht sind alle irgendwie wieder weg. Man muss um ganz normale zwischenmenschliche Aufmerksamkeit fast schon kämpfen. Sobald man mal nicht fast schon provokant ist, ist jemand anderes interessanter. Es laugt so extrem aus. Ich will nicht immer ne Show abziehen und fast schon frech werden um respektiert zu werden.

Aber wie jeder Mensch denkt man sich immer dass das schon wird, dass die Welt und die Menschheit bald seine schöne Seite zeigen wird. Aber diese Seite lässt irgendwie auf sich warten.

Nochmal danke für deine ehrlichen Worte.

@Valivale
Zitat von Valivale:
Wenn ich mit Leuten kommuniziere, muss ich mich immer selber zusammennehmen weil niemand irgendwie zuhören will

Da muß ich jetzt fast Lachen, weil mich das an eine Begebenheit vom Wochenende erinnert. Ich habe versucht mit einer Frau, ca. 70 Jahre, ein Gespräch zu führen. Ich habe 3x angesetzt ihr eine Frage zu stellen, jedesmal hat sie mich wieder unterbrochen. Danach habe ich es sein gelassen, ihr allerdings dann halt auch nicht mehr zugehört.

@MarcusB
Zitat von MarcusB:
Diese hochenergetisch wirkenden Prozesse im Leben

Das sind keine hochenergetischen Prozesse - auch wenn es sich gut anhören mag - sondern lediglich Projetktionen, die man auf andere überträgt und dann zurück gespiegelt bekommt. In Beziehung mit einem Partner kann der Partner das dann sogar in übersteigerter Form ausleben. Mein Ex und ein Bekannter von mir die spiegelten in Perfektion meine Mutter, ihren Mann und meine Oma noch dazu, obwohl sie diese nie gekannt haben.

Ich kann es nur wiederholen, wenn man aus der Perspektive eines psychisch kranken Menschen auf andere Leute zugeht und von ihnen Respekt möchte, kann es schwierig werden. Fast jeder fühlt sich einem Kranken überlegen und dann kommt weder Zuhören noch Respekt zustande. Ich versuche es mit Humor, auch über mich selber lachen, das bringt oft eine Kommunikation mit sich. Um mein psychisches Leid auszudrücken ist der Therapeut da, aber die Mitmenschen bekommen es nur in verschlüsselter Form ausgedrückt, wer ähnlich fühlt, versteht es und die anderen nicht.

@Monolog
Oh ja, ich merk schon, da kommt mal wieder mein Übertreibungscharakter durch
(ist ne kleine Baustelle von mir, manchmal witzig, aber oft hinderlich, weil ich damit automatisch Missverständnisse in den Dialog einbaue)
..gleich 3 Personen gespiegelt und Du erkennst nicht nur die Muster, sondern filtert diese auch noch heraus‍️ist das nicht manchmal anstrengend für Dich oder nimmst Du das einfach als gegeben hin? Wenn Deine Antennen so extrem feinjustiert und gut ausgerichtet sind, dann bedeutet das auch eine Menge an Info's in kürzester Zeit, stelle ich mir mal vor
Wenn ich was gelernt habe, dann das jede Antennenanlage von uns nicht nur im Sendebereich-TX gut unterschiedlich ist, sondern vielmehr die Wahrnehmung- und Empfangsqualität-RX von Mensch zu Mensch enorm auseinanderdriftet.
Dieses natürliche Spiegelprinzip ist sooo oft zu beobachten und manchmal echt witzig, was es da alles zu erkennen gibt
Ich staune immer wieder.
Und @realo hat es in seinem Post am Ende ja angesprochen, die Schwingungsebene liegt dann auch im gleichen Bereich. Sender und Empfänger können anders garnicht funktionieren und eine Gemeinschaft bilden.
Die allgemeine Verständnisebene kommt dann oftmals noch herausfordernd hinzu.

@realo Jene Beschriebenen hatten ein Helfersyndrom und selbst einen an der Waffel!

@MarcusB Sagen wir es mal so, ich hab nix filtern brauchen, es wurde mir ja deutlich gesagt! Und natürlich war es anstrengend und hoch toxisch sogar! Dieselben Worte, dieselben Sätze, derselbe Dialekt und Drohungen, die von meiner Mutter kamen, kamen von einem der beiden, haargenauso wieder.
Deshalb ist es besser, zu manchen dann den Kontakt abzubrechen. Momentan brauch' ich ihn noch, bis was Anderes da ist. So ganz ohne Menschen ist auch blöd.

Zitat von Monolog:
@realo Jene Beschriebenen hatten ein Helfersyndrom und selbst einen an der Waffel!

Menschen mit Helfersyndrom sollte man auf jeden Fall meiden, wenn einem die Selbstheilungskräfte wichtig sind, denn sie verhindern diese komplett durch ihr Angebot bei allem und jedem zu helfen und es einem abzunehmen. Menschen mit Helfersyndrom sind für die Heilung noch schwieriger als ignorante Normalos. So jemanden akzeptieren, nur damit jemand da ist und man selbst nicht alleine, ist ein großer Irrtum. Alleine, mit einem gewissen Leidensdruck, kann man die Selbstheilungskräfte viel besser aktivieren, als wenn jemand einen ablenkt und alles abnimmt. Als erwachsener und voll ausgereifter Mensch braucht man die Mama zur Betreuung nicht mehr unbedingt, man ist sich selbst der Trost und spürt die Kraft des Selbst.

Zitat von Monolog:
Momentan brauch' ich ihn noch, bis was Anderes da ist. So ganz ohne Menschen ist auch blöd.

Ist zwar mit einem Zwinkersmiley versehen gewesen.
Aber ich finde den ersten Satz wenig erbaulich.
Über den zweiten Satz kann man diskutieren.

Zitat von Monolog:
Dieselben Worte, dieselben Sätze, derselbe Dialekt und Drohungen, die von meiner Mutter kamen,

Das liest sich ja schon fast wie ein St.King-Roman.
Ich muss mal überlegen, also bei meiner Mutter gibt es niemanden den ich kenne, wo gesagt werden kann - Spiegelung. Da müsste jemand schon permanent vor der Glotze hängen und bei Konversationen ausschliesslich Totschlagargumente raushauen wie: Du nun wieder oder wer will denn das wissen.
Bei Vati (wenn der überhaupt auch meiner ist) ist es schon viel leichter jemanden als Spiegelbild zu finden: Ein Merz-Typ zu 100%. Selbst die Glatze ist nahezu identisch und das Herz (sofern man das Stück Stein in der Brust so nennen kann) schlägt mit Sicherheit auch im gleichen Takt.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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