realo
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Ich besuche aktuell einen Bekannten im Hospiz mit Verdacht auf Hirntumor. Ich besuche ihn zweimal in der Woche, mehr ist nicht drin, zwischendurch muss ich mich regenerieren. Sich ganz praktisch mit dem Tod konfrontieren kostet viel Energie, da braucht es, will ich nicht ganz ausfallen, längere Pausen. Gut, ich bin zuverlässig und gehe hin wie verabredet, aber ginge es nach dem Wunsch des Bekannten müsste ich jeden Tag erscheinen. Er will Unterhaltung und Ablenkung, da nimmt er keine Rücksicht, ich muss für das passende Maß sorgen. So ist es mit der Beziehung von kranken Menschen auch, nur selten wird das richtige Maß von Nähe und Distanz gefunden.
31.05.2025 18:39 • #21