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BBrecht
Zitat von SALSA1968:
Hallo du Lieber,

Ich kann dich auch so gut verstehen, ich würde genauso leiden.

Ein, vielleicht blöder Gedanke kam mir eben. Kannst du deine Frau nicht bitten, die Reise abzusagen?
Oder wenigstens bitten, dein Kind hierzulassen?
Vielleicht würde sie sich darauf einlassen, oder dich verstehen.
Wie ist es denn aktuell?
Sieht sie, wie du leidest?
Wenn ihr nochmal sprecht?

LG


Hallo, liebe Salsa!

Nein, das mit dem Absagen, bzw die Bitte darum,ist vollkommen unmöglich, ohne einen absoluten Krach auszuösen. Meine Frau ist immer an meiner Seite und hilft mit und ich helfe ihr -- aber das ist ein NoGo.
Sie will ihre alten Eltern (90) unbedingt nach Jahren wiedersehen, noch einmal, und die auch die Enkeltochter.

Wenn die übrigens sterben, ist es absolute Pflicht, SOFORT wieder hinzureisen, dann flöge sie aber in jedemFall alleine.

Darum zu bitten, würde also Tür und Tor zu einer echten Ehekrise öffnen und ich würde mein Gesicht vor Allen verlieren auf ewig.-- ganz andere Kultur eben.

Die einzigste kleine Beruhigungspille, dei bleibt, wäre eben, hinterherreisen zu können, wenn was passiert, eine schwere Viruserkrankung oder Verletzungen durch einen Wirbelsturm etwa. Aber falls der Flieger abstürzt, kann man nie was machen. Dann wollte ich auch nicht mehr leben, muss ich ehrlich sagen.

In den letzten Jahren bin ich dank meiner Frau und auch durch härter werden gegen mich selbst aus dem tiefen Tal heraus und habe eine gute qualifizierte Arbeitsstelle in finanziell völlig ausreichender Teilzeit im Öffentlchen Dienst bekommen, wo ich auch beliebt und geschätzt bin.

Aber, wenn denen was passieren würde, dann wäre ich ruckzuck wieder da, im Flug , wo ich schon mal war und nie mehr hin will.
Eine grauenhafte Zeit für mich ist dieser Sommer. Solange ich an der Arbeit bin, drängt sich das Denken in den Hintergrund,aber meine Freizeit ist analog der Schulferien. Noch nie habe ich mich so wenig über Urlaub gefreut...

In 2 Wochen sind die schon fort.

Ihre Cousine fliegt 2 Tage später auch in die Gegend, aber ca 250km entfernt. Auchmit ihrem Kind.
Komsich, Ihren Mann (auch in meinem Alter) macht das nicht die geringsten Sorgen. Er sagte mir:Pass auf, Du wirst das, so wie ich, schnell geniessen, mal tun zu können, was du willst. Wirklcih, er hat keinen Gedanken an deren Wegreise und hat das schon 10x mitgemacht, weil es ihm dort nicht gefällt.
Ich kann es nicht nachvollziehen, wie man sich so wenig Gedanken machen kann.

12.07.2015 11:31 • #41


BBrecht
Zitat von Black Sheep:
Hallo, BBrecht,

Tut mir leid das du so unter deinen Ängsten leiden musst, und das was ich dir sage wird dir im ersten Moment wenig helfen, aber eines Tages verstehst du vielleicht was ich meine, du musst akzeptieren das es die Sicherheit nach der du verzweifelt suchst nicht gibt, unser Leben passiert, so oder so, es ist nicht beeinflussbar, sage dir.....es wird passieren was passieren muss, und egal was es ist, ich werde damit klarkommen....ich werde alle entstehenden Probleme lösen.

Ich war letztes Jahr in einer ähnlichen Situation, kannst du hier nachlesen wenn du Lust hast.

tagebuecher-f97/diary-of-a-mad-man-t58260.html

Danke für Deinen Tipp!

Das alles ist mir sogar klar --- aber die Angst ist viel stärker.

Meine Frau hat mir vor 10 Jahren etwa und in diesem Jahr auch nochmal mal erzählt, sie wäre als Jugendliche bei einem Hellseher in China gewesen, der hätte ihr gesagt, sie würde 82 oder 86 Jahre alt werden(das wusste sie nicht mehr genau, aber eine der beiden Zahlen wurde auf jeden Fall genannt) (nun , dann hätte sie noch 30 Jahre), und an Ihrem Sterbebett würden ihre Tochter und deren Mann stehen. Sie hat 2, eine aus erster Ehe, die in Amerika lebt , und unsere eben.
Ich würde da also nicht stehen und etwas früher versterben, mit 76 (wären noch grob 25 Jahre). (Jahrzehnte vor heute wurde ihr das gesagt, als wir von einander ncihts wissen konnten); der Wahrsager sprach von ihrem 2.Mann.

Und er sagte damals. in den späten 70ger, auch voraus, sie würde weitweg von ihrer Heimat leben, viel später und beschrieb mich als entgültigen Ehemann als gross und recht voll von der Figur und technisch unbegabt. Und das stimmt alles! Bin 1,90 gross, bringe 110kg auf die Waage und HASSE handwerkliches!

Der gleiche Hellseher hat einernahen Verwandten von uns, die auch aus China stammt und nun 30 ist, deren Eltern erzählt, als jetzt erwachsene Frau ein Kleinkind war, mitgeteilt, er sähe, wie sie auf einen anderen Kontinent einen weissen Mann heiraten würde und 2 Kinder bekäme. War also um 1985, als es keine Reisefreiheit dort gab.
Die fanden das wohl sehr merkwürdig und glaubten das nicht.

2015 ist sie seit 10 Jahren in Deutschland, hat einen weissen Mann und ist das erste mal schwanger...

Meine allergrösste Angst ist jedenfalls die, im Alter als letzter hier übrigzubleiben und Frau oder Kind irgendwie zu Grabe tragen zu müssen.. Der Gedanke ist für mich grauenhafter wie alles andere auf der Welt, weit grauenhafter sogar als der eigene Tod.

Meine Hoffnung liegt also auch auf den Vorhersagen des Wahrsagers, das nichts passiert....

12.07.2015 11:43 • #42


A


Angst vor Abwesenheit der Familie -Panik ergreift mich

x 3


BBrecht
....Sorry, ich wollte im ebigen Beitrag einen grammatisch schrägen Satz ausbessern, geht jetzt aber nicht mehr...

12.07.2015 11:58 • #43


Anschana
Hi,

ich hab das Ganze hier mal überflogen, ohne nach den ersten Posts tiefer hineinzuschauen.

Dir ist schon klar, dass du dich bekloppt machst und deiner Frau und dem Kind evtl. die Zeit dort versaust.

Du steigerst dich da in Eventualitäten rein, das ist nicht gesund. Hätte spielt Klarinette! Hier kann denen genauso viel passieren.

Sei mir nicht böse, wenn ich das jetzt so unverblümt sage. Aber ich wäre froh, wenn ich 1,5 Monate von so einem Panikmacher weg wäre.
Ich hatte mal einen Kumpel. Der rief ständig an, ob es mir gut geht. Er hätte in den Nachrichten von ei em Unfall gehört, ob ich wohlauf sei. Wenn er mich mobil nicht erreichte, weil ich das Handy wegen eines Meetings z.B. in der Tasche auf lautlos hatte, dann rief er im Büro an und machte meine Kollegen bekloppt!
Aus Nichts und nur wegen dummen Reinsteigerein passierten dann auch tatsächlich Dinge, die ich nie für möglich gehalten hätte in meinem Leben.

Gut, Ehemann und Stalker ist ein Unterschied. Aber im Grunde tust du Ähnliches.

Wie schon Icefalki schrieb: Schwingt da Neid mit? Was triggert dich?

Du hast dich wegen Nichtigkeiten mit der Familie verkracht. Dir ist schon klar, dass ihr die Familie wichtig sein könnte.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass da etwas ganz anderes der wahre Grund für die Reise ohne dich ist und du es hinter dem Vorhang einer übersteigerten Angst versteckst, um dich nicht damit auseinanderzusetzen.

Ich bin da nicht gerade diejenige, die Eititei macht, weil es nicht hilft.

Also: Was ist da wirklich los? Antworte dir, nicht mir.


Lg, Anschana

12.07.2015 12:00 • #44


BBrecht
Danke für Deine Anmerkungen, @Anschana. Ich werde mal drüber nachdenken.

Die Ursache für meine Panik liegt an Erlebnissen in der Vergangenheit. Ich habe das in einem anderen Thema eines anderen Users mal beschrieben.
Beschwert hat sich meine Frau wirklich schon mal,dass ich Panik bekomme, wenn sie nicht zu einer engegebenen Zeit zB aus der Stadt kommt und verspätet ist.

In den letzten Jahren aber habe ich das etwas besser im Griff und versuche, diese Sorgen für mich zu behalten.

Sicher kann ich aber sagen, zu 100% sicher, mit Neid auf deren Reise hat das nichts zu tun. Ich habe mich dort immer irgendwie gelangweilt und hatte nie die tiefe Beziehung mit den Leuten dort. Im Grunde war ich nur immer dort mit, umFrau und Kind nahe zu sein.

12.07.2015 12:15 • #45


Anschana
Puh. Erstmal bin ich froh, dass du nicht von meiner direkten, forschen Art angegriffen fühlst.

Erlebnisse sind vergangen. Die haben heute keinen Einfluss mehr. Heute bist du in Sicherheit. Ey, sie fliegt nach China! Stell dir vor, sie flöge nach Pakistan oder Syrien....

Annehmen, betrachten - auch, wenn es nochmal richtig weh tut, und dann loslassen. Wie willst denn weiter leben? Indem du selbst gefangen bist und auch noch andere in deine Gefangeschaft zerrst?

Lg

12.07.2015 12:22 • #46


BBrecht
Nein, Anschana, ich find es gut, auch mal sowas zu hören, einen ganz anderen Standpunkt.

Es ist im täglichen Leben so, dass meine Frau natürlich alles machen soll und tut ,was sie möchte, d.h. auch mal abends mit ihren Leuten bis Mitternacht oder o unterwegs zu sein. Daran habe ich mich gewöhnt, auch wenn ich jedes mal ein unangenehmes Gefühl habe, sie könnte unterwegs einen Schlaganfall haben, verunglücken oder an Vergewaltiger geraten in einer dunklen Ecke.

Aber ich habe mir dabei eine gewisse Sellbstdisziplin angewöhnt und keine Frau weiss das auch. Ansinsten hätte ich das ganze wirkich in den Sand gesetzt. Mittlerweile empfindet sie das auch nur noch als meine nervige Macke, mitden vielen Sorgen, aber nicht mehr als mehr.

Aber diese Reise ist eine ganz neue Qualität für mich. Derzeit ist meine grösste Angst, dass das Flugzeug über dem Meer oder dem Land abstürzt, aber das verschiebt sich immer wieder.

12.07.2015 12:28 • #47


Adea
Das ist ja gerade das Tückische an panischer Angst, dass man sie nicht mit Verstandes-Argumenten einfach beseitigen kann. Panik und Vernunft sprechen unterschiedliche Sprachen, existieren in verschiedenen Welten, sind nicht vom selben Stern. Wenn man Angst durch Vernunft noch einigermaßen in Schach halten kann, so hat sich Panik aber längst auf und davon gemacht und spielt ihr eigenes Spiel.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, als ich in deinem Zustand war. Das einzige, was mir damals geholfen hat, diese Empfindungen auszuhalten, war eine intensive Beschäftigung mit den Sorgen, die mich plagten. Jede Form von Ablenkung verschlimmerte meinen Zustand, dann konnte ich die Angst überhaupt nicht mehr kontrollieren. Also habe ich mich hingesetzt und war Angst. Das ist auch eine Form der Akzeptanz. Wie gesagt, jeder ist anders, jeder hat eine andere Vorgeschichte und einen anderen seelischen Hintergrund.

Liebe Grüße, Adea

12.07.2015 12:34 • #48


Anschana
Ich glaube dir das und verstehe dich ja auch.

Aber es tut weder dir noch deinem Umfeld gut.

Erst heute Nacht habe ich einer Userin einen Tipp gegeben, sich Zettel mit einer positiven Aussage überall hinzuhängen. Immer wenn sie unruhig wird, guckt sie drauf.
Ich hab das auch gemacht und es klappte hervorragend.

Wie wäre es in deinem Fall mit: x und y sind in Sicherheit und geborgen und Gott schützt sie auf all ihren Wegen. Als Beispiel. Es muss dich ansprechen. Du musst etwas dabei empfinden. Verwende nur positive Worte. Wenn du z.B. schreibst dass ihnen nichts passieren wird, dann kommt in deinem Unterbewusstsein das nichts nicht an.

Ich kann mir vorstellen, dass deine Frau diesen Weg unterstützen wird.

12.07.2015 12:35 • #49


Adea
Zitat von Anschana:
Wie wäre es in deinem Fall mit: x und y sind in Sicherheit und geborgen und Gott schützt sie auf all ihren Wegen. Als Beispiel. Es muss dich ansprechen. Du musst etwas dabei empfinden. Verwende nur positive Worte. Wenn du z.B. schreibst dass ihnen nichts passieren wird, dann kommt in deinem Unterbewusstsein das nichts nicht an.


Anschana, diesen Vorschlag finde ich großartig!

LG, Adea

12.07.2015 12:38 • x 1 #50


BBrecht
Zitat:
x und y sind in Sicherheit und geborgen und Gott schützt sie auf all ihren Wegen. Als Beispiel.


Ich habe das schon gejmacht, gewissermassen. Ich denke an die Aussagen des Hellesehers, die ich oben beschrieb.

Vor 5 Jahren war meine Frau einmal und das erste und letzte mal in ihrem Leben schwer krank, nach und durch eine/r misslungenen OP.

Das Gefühl, was ich damals hatte, war unbeschreiblich und noch viel schlimmer als heute.

12.07.2015 12:39 • #51


BBrecht
Danke auch Dir, Adea, für Deine Gedanken. Es ist wirklich nachdenkenswert, was Du schreibst.

Eine weitere Sorge , die sich in mir eingräbt, ist die, dass sie dort plötzlich genau so schwer erkranken könnte wie damals hier.

Man will das alles nicht so haben, ich wäre froh, wenn ich so neutral drauf wäre wie mein Kumpel, wie oben beschreiben. Leider ist das nicht so.

12.07.2015 12:43 • #52


Anschana
Mir fiel gerade der Film Findet Nemo ein. Da gibt es eine tolle Szene.

Marlin macht sich Sorgen, dass Nemo etwas passiert. Und der etwas dümmliche Fisch Dori sagt: Aber dann passiert ihm ja nie was.

12.07.2015 13:29 • #53


P
Du musst noch etwas Anderes lernen:

Denk den Gedanken zu Ende. Dann kommst du auf die Ursache deiner Angst. Also: Was wäre denn, wenn du plötzlich ohne deine Familie wärst? Wie würde dein Leben dann aussehen? Wie würdest du weiter machen?

Wahrscheinlich kommt da nicht mehr viel oder?

Ich vermute mal stark, dass du dich so extrem auf deine Familie fokusierst, dass du gar kein eigenes Leben mehr hast. Das musst du DRINGEND! lernen. Das muss ich jetzt mit meiner fast 4-jährigen Tochter lernen, aber du mit deiner Halbwüchsigen erst Recht. Auch deine Frau wird vielleicht! nicht immer an deiner Seite sein. Was kannst du dann mit dir selbst anfangen? Weißt du das? Kannst du Zeit mit dir alleine genießen? Hast du keine Pläne für die Zeit, wenn sie weg sind? Überleg dir was. Ein Projekt. Etwas, womit du sie überraschen kannst. Pflanz den Garten um. Trainiere für einen Lauf. Bau was. Sei kreativ. Oder lern eine Sprache. Überrasche deine Familie. Überrasche dich selbst.

Mach dir darüber Gedanken, dann wird die Angst auf jeden Fall weniger. Da bin ich überzeugt davon. Sie ist ja nur ein Ventil, für ein Problem.

13.07.2015 08:42 • #54


BBrecht
Danke für Deine Gedanken, @Paddlmädchen!

Zitat:
Also: Was wäre denn, wenn du plötzlich ohne deine Familie wärst? Wie würde dein Leben dann aussehen? Wie würdest du weiter machen?


Wenn es für immer wäre: Keine Ahnung. Ich würde sämtlichen Lebensmut verlieren und hätte dann keine Lust mehr. 4 Wochen, wenn die wirklich so veorbeigehen, dass sie gesund wiederkommen, lassen sich natürlich überbrücken.

Nein, wenn die weg wären, wirklich für immer physisch vom Erdboden verschwunden, dann würde ich keinen Sinn mehr im Leben sehen und dann meine Konsequenzen ziehen.Ganz sicher und ohne Wehmut.

Wäre es aber so, dass das Kind erwachsen wird und dadurch in einer Beziehung anderswo lebt, ist es für mich etwas natürliches, damit kann ich umgehen, das weiss ich. Aber die ist erst knapp 11 .

Zitat:
Ich vermute mal stark, dass du dich so extrem auf deine Familie fokusierst, dass du gar kein eigenes Leben mehr hast.

Ja, das stimmt. Und nicht nur das. Jedesmal, wenn ich mitbekomme, dass sich ein langverheiratetes Paar trennt und es sind kleinere Kinder da und ich kenne die Leute, versuche ich, zu vermitteln, dass sie wieder zueinanderfinden.
Das hat wirklich schon 2mal geklappt. Ich finde es grauenhaft, wenn sich komplette Familien trennen.

Zitat:
Hast du keine Pläne für die Zeit, wenn sie weg sind?


Ja, doch: Ich kaufe mir ein Bahnticket, mit dem man 1 Monat beschränkungslos im ganzen Land Bahn fahren kann, kostet so 350€.
Ich werde dann wohl fast täglich woanders sein und auch Freunde besuche.

Letztlich ist das aber nach dem Motto: Action, Action , No Satisfaction. MitFReude hat das nichts zu tun, sondern lediglich damit, dass ich möglichst wenig zuhause sein will. Da ich ja analog zu den Schulferien frei habe, bin ich bald 6 Wochen zuhause. Derzeit schreib ich von meinem Büro aus bei der Arbeitsstelle aus.
Die furchtbaren, alles zermarternden Sorgen, sie bleiben. Mit Spass hat das alles nichts zu tun.

Zitat:
Kannst du Zeit mit dir alleine genießen?


Nur dann, wenn es Tochter und Frau gut geht. Wenn sie nur Fieber haben aufgrund eines Infektes vielleicht, denke ich sehr schnell daran, es könnte eine tötliche Krankheit im Spiel sein.

Zitat:
Überrasche deine Familie.


Ich versuche, das Thema vor ihnen auszublenden die Tage, bis sie losfliegen. Und es sind nur noch 12 Tage. Meine Frau will überhaupt nicht, dass ich das anspreche.
Ich habe das meinen Kollegen mal erzählt. Die Hälfte meint, sie können mir nachfühlen, dass ich mir Sorgen mache, die andere Hälfte aber kann das absolut nicht begreifen, dass man sich über sowas Sorgen machen kann.

13.07.2015 09:37 • #55


P
Also:
Es ist völlig in Ordnung, dass du dir Sorgen machst.
Es ist völlig in Ordnung, dass du eine heile Familie willst.
Es ist völlig in Ordnung, dass dir die Trennung von deiner Familie schwer fällt.

ABER:
Es ist maßlos bei dir und dagegen MUSST du vorgehen.

Ich sag dir Eines:
DAMIT wirst du deine Familie und dich selbst kaputt machen.
Dafür muss ihnen noch nicht mal was passieren.

Ich könnte mir ein Leben ohne meine Familie auch nicht vorstellen. Ich will es mir gar nicht vorstellen. ABER: Ich habe trotzdem ein Leben UNABHÄNGIG von meiner Familie.

Es ist gut, dass du Freunde besuchen willst. Das lenkt dich ab. Du solltest aber auch versuchen, es zu genießen.

Ich würde dir auf jeden Fall eine Therapie empfehlen. Deine starken Verlustängste müssen ja von irgendwo herrühren. Da kann man dir helfen.

Denn auch wenn du glaubst, es würde dir nichts ausmachen, wenn deine Tochter auszieht.... Davor kommen noch viele Momente, wo sie ohne dich ist. Skilager, Schullandheim, Abschlussfahrt, erster Urlaub alleine etc. etc.

Du musst anfangen, dir ein Leben aufzubauen, welches nicht von deiner Familie abhängt, auch wenn deine Familie für immer Alles für dich sein wird!

13.07.2015 10:20 • #56


BBrecht
Hallo @Paddlmädchen, Du hast vollkommen recht in dem, was Du schreibst,

doch das nimmt mir meine Sorgen derzeit nicht. Ich weiss auch, dass das vollkommen übertrieben ist, ich weiss das wirklich.
Ich weiss, dass die Frauen von meinen Freunden, die selbst mit Ausländerinnen von Marrokko bis nach Japan verheiratet sind, deren Ehefrauen eigentlich jährlich in ihre heimat fliegen, meist allein, da meine Freunde im Gegensatz zu mir nicht das Glück haben, so viele freie Wochen zu haben wie ich.

Ich hab die gefragt: Macht Ihr Euch nicht furchtbare Sorgen? ES kamen dann regelmässig Antworten wie :
Nein, wozu, ich versteh das nicht, warum du so fragst, neue Männer wollen die da ja auch nicht suchen.. oder Nein , gut ich geniesse das, kann jatzt mal richtig einen draufmachen (die LIEBEN ihre Frauen wirklich!) oder aber Verfliegen werden die sich schon nicht.

Gestern hat mir ein sehr enger Freund( der noch niemals eine Partnerin hatte und immer solo war, was Frauen betrifft) am Telefon gesagt, dass ich mich viel zu stark verrücktmache und das ist sinnlos; im Hause von einer Leiter zu fallen und dabei ums Leben zu kommen, ist viel wahrscheinlicher als ein Flugzeugabsturz

Ich weiss das alles, aber es dringt nicht in meine Seele durch.

Ich habe jetzt heute auch bei wetter online gelesen, für den Tag ihrer Ankunft wird Sturm vorausgesagt. Das hat mir auch wieder einen Dämpfer gegeben.

Das ganze Thema ist aber bei uns absolut tabu. Meine Frau kriegt die Krise, wenn ich es anspreche und ärgert sich über mich. So lasse ich es jetzt und gehe wie gewöhnlich um 10 zur Arbeit.
Das lenkt wenigstens ab.

NOCH NIE habe ich einen bevorstehenden Urlaub (6 Wochen Sommerferien, die ich auch habe) so gehasst wie diesmal. Was gäbe ich dafür, wenn ich arbeiten gehen könnte, dann geht die zeit besser rum und ich wäre etwas abgelenkt.

15.07.2015 07:33 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Tut mir leid, wenn ich dir das jetzt sagen muss, aber du bist so, wie gefühlte 90% hier im Forum. Du frägst um Rat, willst aber eigentlich was ganz Anderes hören.

Du bist beratungsresistent und der klassische Jammerer. Du scheinst es eher zu brauchen, dass du dich in deinem Leid suhlen kannst, als dass du dich selbst raus kämpfst.

Das könntest du schaffen!
Da bin ich überzeugt.
Aber du willst nicht!

Du heulst jetzt lieber Jedem in deinem Umfeld und hier im Forum die Ohren voll und in zwei Monaten schreibst du dann Mensch, ihr hattet Recht. Hab mich total umsonst verrückt gemacht.. Drei Wochen später hast du Panik, weil deine Tochter in's Schullandheim fährt....

Tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht verstehen, wie man sich in seine Angst so rein fallen lassen kann. Man muss doch kämpfen! Ich kann das wirklich nicht verstehen.... Und das passiert mir so oft hier im Forum....

15.07.2015 08:01 • #58


BBrecht
Zitat:
Du bist beratungsresistent und der klassische Jammerer. Du scheinst es eher zu brauchen, dass du dich in deinem Leid suhlen kannst, als dass du dich selbst raus kämpfst.


Ich habe mich da schon einmal rausgekämpft, ich beschrieb das in einem anderen Thread. Aber bestimmt Gedankenmuster loszuwerden, das ist keine Sache von hier auf jetzt. Vor 6 Monaten, als ich wusste, dass sie reisen würden, dachte ich noch: Ach, egal, ist noch so weit hin, jetzt ist Winter, dann ist Sommer, dauert noch. Vielleicht ist es sogar einfacher, wenn diese verdammte Wartezeit, bis das losgeht , rum ist.

Zitat:
Mensch, ihr hattet Recht. Hab mich total umsonst verrückt gemacht.

Hoffentlich kann ich dann so schreiben. Es ist vor allem diese Entfernung, die mir solche Sorgen macht und das Klima dort.
Als meine Frau mit der Kleinen letztes Jahr in Hamburg war, um eine Verwandte für 10 tage zu besuchen, mit der ich nichts am Hut habe,hatte ich diese negativen Gedanken nicht. Es hat mir nicht viel ausgemacht, weil:

1. Ich hätte jederzeit losfahren können und wäre mit dem Auto in 3h dort gewesen
2. Es gab dazu keine 11stündige Flugreise, sondern eine 3stündige Fahrt mit langsamen Regionalzügen .

Das war für mich etwas grundlegend anderes als das nun. Vor dem Schullandheim hätte ich auch keine grosse Angst; wenn was wäre, würden die kehrer sofort anrufen und sie ist in guter Obhut.
DA hat sich meine Frau sogar mehr Sorgen gemacht als ich auf der Abschlussfahrt der 4.Klassen.

15.07.2015 08:26 • #59


K
Vor allem wird es irgendwann zu einem Punkt kommen, an dem die Angst sich auf alles, was deine Familie betrifft, ausbreitet. Ich kann davon wirklich ein Lied singen. Früher hatte ich ständig Angst, dass meinem Mann etwas passiert, was anfangs dazu geführt hat, dass er auf viele Dinge verzichtet hat, aus Rücksicht vor meiner Angst. Und das wurde gefährlich, denn es gibt nichts schlimmeres, als jemand anderen unter Druck zu setzen und dessen Leben zu beeinflussen. Heute habe ich gelernt, dass man jemand nie von etwas abhalten sollte, was derjenige gerne macht. Und dann kam noch dazu, wenn mein Mann aus Rücksicht auf mich auf eine Unternehmung verzichtet hat, ich dann plötzlich Angst hatte, dass ihm dann etwas zuhause passiert und ich das dann durch meine Beeinflussung erst habe kommen lassen. Und dann drehte ich mich im Kreis. Ich habe aber in den Jahren bestimmte Dinge gelernt, durch die unsere Beziehung sich schließlich wieder erholt hat.

1. auch wenn es schwer ist, du kannst das Leben nicht beeinflussen oder manipulieren. Also hör auf damit, etwas zu versuchen, was du nicht beeinflussen kannst. Sicherlich kann man theoretisch sterben, aber dann ist es so und du hast keinen Einfluss darauf.
2. Das wirklich gefährliche für eure Ehe ist weder der Flug noch der Aufenthalt in China, sondern deine Angst.
3. Wenn du daran nicht arbeitest, wird es immer schlimmer und du wirst wahrscheinlich irgendwann sogar Angst bekommen, wenn deine Frau nur einkaufen fährt, weil ja theoretisch überall was passieren kann.
4. Du musst dich deiner Angst stellen und die beste Möglichkeit liegt jetzt vor dir, wenn deine Familie wegfliegt.

Bist du denn in Therapie? Ich würde dir dringend dazu raten. Du musst dich um dich und dein Leben kümmern und Vertrauen zu deiner Frau aufbauen. An ihr siehst du, wie man Dinge angstfrei angeht, sie hat ein normales Verhältnis zu solchen Situationen.

15.07.2015 08:37 • x 1 #60


A


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