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Theophanus
@-IchBins- :

Es ist nur eine klitzekleine Auswahl von Sprichwörtern gewesen, die wirklich aus dem Mittelalter stammen, weil sie aus einem Faksimile sind. Diese sind die ersten farbigen Cartoons nur mit einer Kunst versehen, die einem Albrecht Dürer gleicht. Es sind zwar keine Sprechblasen vorhanden, die Texte stehen aber entweder nebenbei oder unter den Bildern.

Damals konnten die meisten Menschen nicht lesen, auch beim höheren Adel war es dementsprechend so, dafür mussten die Bilder alles genauso gut erklären, wie die Texte selbst es taten. Am Faksimile kann man erkennen, für wen es gemacht wurde, umso schöner die Gestaltung, umso höher der Adelsstand, für die einfachen Leute gab es nur Kohlezeichnungen, also keine bunte Gestaltung mit Gold usw. Ich habe auch Sprichwörter von nordamerikanischen Ureinwohnern sowie aus Kleinasien, China, Indien, allgemein Asien, Europa, Nordafrika und aus der Antike von den 7 Weisen, die keine 7 waren, sondern vielmehr, weil jedes Gebiet ihre eigenen 7 hatte, obwohl 4 stets immer identisch waren.

08.11.2022 20:23 • x 1 #41


Theophanus
@Holger- :

Ich habe dir vergessen zu schreiben, dass ich z. B. bei einer Selbsthilfegruppe bin und für zwei Universitäten mich zur Verfügung stelle für die neue Generation an Psychologen und Psychiatern, indem man seinen Fall vorstellt und sie mir Fragen stellen, die ich darauf zu beantworten habe.

Somit hat man schon ein bisschen Kontakt mit der Außenwelt außer beim Einkaufen, auch mit meinen Nachbarn mache ich oft einen Klönschnack über ernste Themen, aber seit Corona nicht mehr, weil meinesgleichen Angst hat vor dem Virus und was es im Körper Jahre später auslösen wird, wie so einige Viren es bekanntlich schon machen.

Erst wenn es ein Impfstoff gibt, dass auch eine Ansteckung komplett verhindert, würde ich wieder mehr Kontakt suchen, meine Schwester kommt deswegen immer mit, wenn ich einkaufen gehe, weil sie mich beschützt vor den anderen, dass sie mir nicht zu nah kommen wegen der Ansteckungsgefahr.

Ich kenne es gut, mit psychisch Kranken und geistig sowie körperlich behinderte Menschen gemeinsame Projekte zu veranstalten, so haben wir 1992 ein Theaterstück auf die Bühne gebracht namens Reifeprüfung, Kai und ich spielten auf der Gitarre die Lieder wie im Film.

Einmal im Stück durften wir auch auf die Bühne mit einer total verrückten Nummer, wir spielten The Sound Of Silence und sollten uns dabei aber bewegen wie Chuck Berry.

Wir sind andauernd gescheitert, entweder passte die Bewegung, aber wir spielten es wie eine Rockin Roll Nummer (Rock 'n' Roll), oder wir spielten das Lied mit der richtigen Geschwindigkeit, aber wir schlurften nur noch auf der Bühne. Erst bei der finalen Probe klappte es zum ersten Mal und danach stets auf jeden Fall waren wir damit ein Gag und ein Hit im Stück. Man muss dazusagen, das Publikum wusste, dass wir alle krank oder behindert sind, somit war es sowieso ein begnadetes und gnädiges Publikum.

08.11.2022 20:41 • x 2 #42


A


Allein fühle ich mich wohl, aber unter Menschen nur einsam

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Holger-
@Theophanus
Ja, diese Verfremdungstechnik beim Theater ist wirklich spannend. Kann ich mir gut vorstellen, dass das eine tolle Wirkung erzielt hat. Und Chuck Berry ist immer sichere Bank, wenn es um Rock’n’Roll geht.

09.11.2022 16:41 • x 1 #43


Theophanus
Trigger

Ich weiß mir hier nur noch zu frösteln und jenes macht mich traurig. Ich schreibe falsch klingende Worte und werde hierdurch nicht verstanden. Ich fühle eisige Kälte und werde es wohl mit Sicherheit verdient haben. Mein Herz wird umhüllt von bitterem Frost, dieses betrübt mich zutiefst. Meinesgleichen versteht wohl, dass man ein jemand sei, der sich nicht gefunden hat und dadurch ein Störenfried auf dieser Welt schon immerwährend war. Unsereiner versucht jeden Tag aufs Neue sich zu ändern, mal gelingt es einem mehr und mal gar nicht. Eine tiefschwarze Wolke schleicht sich heran und zehrt an meiner Seele, indem sie dieselbe verdunkelt und kein Licht heranlässt. So geht es mir eine Ewigkeit und schaffe es irgendwie trotz alledem weiterzumachen, jenen Weg beschreite ich seit über dreißig Jahren und sehe es als Gottes Strafe an, weil ich nicht zu glauben vermag, dass er gut sein kann.

Manchmal beginnt meine Seele bitter zu weinen wie ein kleines neugeborenes Kind und sie hofft einmal unter den Menschen sich zu Hause zu fühlen sowie ein Willkommener zu sein, ohne ein Gefühl des Aussätzigen zu spüren. Ein Mensch sein zu dürfen und unter ihnen mit ihrer Erlaubnis zu verweilen, ach, es wäre ein Wunder und an dieselben fange ich keinesfalls an zu glauben, weil hierdurch die Hoffnung ins Spiel kommt und jene hat eine Macht an sich, mich qualvoll zu töten wegen der tieftraurigen Drangsal, die nach derselben bei mir immerfort folgt aufgrund derer Nichterfüllung.

04.04.2023 04:58 • x 1 #44


Holger-
Hallo Theophanus, es scheint dir gerade schlecht zu gehen. Du fühlst dich isoliert. Und leidest darunter. Ich wünsche dir viel Kraft und wieder mehr Zuversicht.
Menschen und ihre integrative Kraft sind nicht das einzige, was uns Halt und Sicherheit geben kann. Auch unsere Selbstsorge und unsere Interessen sind große Sinnstifter. Erinnere dich wieder daran. Und dass Gott nicht straft, sondern wartet. Er schenkt nur und nimmt nichts weg, auch nicht die Verantwortung… für den eigenen Alltag. Take care!

04.04.2023 10:20 • #45


Theophanus
@Holger-

Ich weiß nicht, was ich schreiben soll, erst einmal einen herzlichen Dank an dir. Eigentlich geht es mir schon die ganze Zeit nicht gut, aber diese Seite brachte mich oft auf andere Gedanken. Ich empfinde zurzeit die Atmosphäre sehr bescheiden, zumindest bei den Themen, wo ich selbst schreibe und Beiträge von zweiten durchlese.

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn mir die Zwangserkrankung nicht allerlei Hobbys genommen hätte, indem er sie für sich eingenommen hat wie z. B. meine wunderschönen Traumwelten à la Hollywood oder Geschichte usw. Außerdem habe ich das Problem, das ich sogar ein Buch nicht weiterlesen kann, ein PC-Spiel monatelang nicht weiterspielen kann, ein Spaziergang nicht begehen kann, einen Film mittendrin nicht mehr weitersehen kann, weil ich zu dumm werde, den Inhalt des Streifens zu verstehen, das gleiche gilt beim Lesen einer Niederschrift usw. Ich muss immer stets Neustarten, um auszuprobieren, ob mein Gehirn so weit ist, den Text wieder zu begreifen, ob Bildstreifen oder Schrift. Beim PC-Spiel, obwohl man das Game sehr gerne gespielt hat, erwacht eine unerklärliche Langeweile in mir, auch hierbei startet man immerwährend von Neuem, bis endlich diese dumpfe Empfindung wegfällt und ich das Spiel genießen darf.

Beim Spaziergang ist es etwas anders, unsereins bekommt auf einmal keine Luft mehr, man fängt an, sich unwohl zu fühlen und beengt, ein beklemmendes Gefühl wartet mich auf, dass alle Menschen, die in dem Augenblick in meiner Nähe sich befinden, einen Beobachten, um nach Fehler Ausschau zu halten, damit sie über mich schimpfen oder auslachen können, nach so einem Memento halte ich mich tagelang nur noch zu Hause auf, bis ich es erneut wage, die Wohnung zu verlassen. Bei allen Hobbys spielt die Zwangserkrankung die Hauptrolle, jene will, dass ich mich nicht zu doll vergnüge und bestraft mich mit diesem Empfinden erst wenn es mir schlecht damit geht und aufgebe, ist derselbe zufrieden und lässt von mir ab, danach kann ich dieselben Leidenschaften für eine gewisse Zeit wieder ohne Bedenken ausführen, bis er sein Spiel von vorne beginnt.

Natürlich weiß ich, dass der Zwang ein Teil von mir ist, aber dieser Anteil von meinem Inneren macht mir das Leben keineswegs gerade einfach. Ich kann ihn verstehen, weil auf einer gewissen Art unterstütze ich denselben, wiederum wäre ich froh, wenn er von mir ablässt. Ich habe schon einmal hierüber geschrieben, warum ich mich selbst nicht ausstehen kann und das Dasein allein als Bestrafung ansehe, aber es gibt immerfort diese Todesstöße der Hoffnung, die mich am Ende viel mehr Leid zufügen, weil sie aufzeigen, wie schön meine Lebensbahn verlaufen hätte können.

Opfer und deren Nachfahren sowie manch Nachkommen von einem Täter haben es nicht leicht, mit dem verbrecherischen Geschehen im 2. Weltkrieg auf irgendeiner Art klarzukommen, mein wahrer Großvater väterlicherseits
Trigger

SS-Totenkopfoffizier

, haben wir alle auch mein Vater nie zu Gesicht bekommen, aber er hat die Existenz so vieler Familien, seine eigene und der seines Sohnes entweder vernichtet oder seelisch kaputtgemacht. Ich habe das Verlangen, für ihn zu büßen und krieche dafür gerne zu kreuze, aber wie vorab erzählt, manchmal findet sich bei mir die Hoffnung ein, doch ein angenehmeres Leben führen zu dürfen und rumms, kommt der Zwang und kämpft dagegen an und gewinnt letztendlich.

Zwar habe ich mütterlicherseits zwei vorbildhafte Schwestern von meiner Oma als Familienangehörige, die mit ihren Ehemännern (diese gehörten, dem jüdischen Glauben an) verheiratet blieben. Sie flohen mit ihnen gemeinsam durch viele traurige Umstände ankam das eine Paar nach Australien und das andere gelangte nichtsdestotrotz nach mehreren Anläufen in die USA, wobei alle Glück hatten, das sie denen angehörten, die in England aufgenommen wurden für eine bestimmte Zeit und nicht in Holland oder in Belgien, ansonsten hätten sie auf keinen Fall überlebt. Obwohl sie alle einen amerikanischen Ausweis hatten, durften die Geflüchteten damals das Schiff in den USA nicht verlassen, auf den sie waren, die Odyssee desselben ist bekannt.

Nun könnte man sagen, warum bringt man sich nicht um, derart einfach, wird es mir keineswegs gemacht, man hat mir eine ungeheure Angst vor dem Sterben und den Tod in meinem Gehirn hineingepflanzt, dass ich schon seit Kindertagen Furcht vor dem allen habe, deswegen gibt es bei mir diese zwei unterschiedlichen Seiten, die eine möchte alt werden wie Methusalem eher sogar unsterblich zu sein wäre noch wünschenswerter und die andere möchte weidlich schnell sterben, um keinesfalls vielmehr Gedanken dazu zu ernten und durch das Ableben um so mehr zu verlieren, am besten wäre mir geradezu gar nicht geboren worden zu sein.

Allein wenn ich an Gott denke, bekomme ich Bangnis zu oft hat unsereins ihn vor Wut und Enttäuschung angebrüllt, des Öfteren ist er in meinen Traumwelten durch Zwangsgedanken eher der Teufel, hierbei hat sich der Zwang die Bibel zur Hilfe genommen, weil im alten Testament handelt es sich gerade am Anfang noch um den ursprünglich Allmächtigen, wie ihn die Israeliten in der Anfangszeit ihres Glaubens vorstellten, sie haben keinen Satan gebraucht, weil sie glaubten, das der Allwissende gut und böse zugleich ist, jenes änderte sich erst, als sie Anhänger von Zarathustra trafen, nur übernahmen sie es nicht eins zu eins, indem das Gute und das Böse getrennt voneinander als gleich starke Kräfte existieren und somit ein Ausgleich ergeben, sondern dass das erstgenannte stets stärker sein muss.

Deswegen gibt es viele Namen für das Übel, weil sie und genauso die jüdische Sekte Christen, die später das Christentum bilden und der Islam lange suchten, wer das eigentlich sein soll, hierdurch waren es am Anbeginn Hauptgötter von verfeindeten Völkern, bis es irgendwann schließlich Luzifer bei uns wurde, obwohl wir heute nicht selten manchen von denen weiterhin verwenden wie z. B. Baal Zebul (Der Erhabene, Philister) aus ihm wurde Beelzebub oder Asasel, der nichts anderes darstellt als Seth (Ägypten) so gesehen kann man auch Legion nennen, aber dieses stellte vorab keinen Gott dar, sondern eine römische Streitkraft, deswegen besteht jener nicht aus einem Diabolos, sondern aus vielen.

06.04.2023 21:05 • x 1 #46


Holger-
Das ist wirklich eine sehr große Einschränkung, die du durch deine Zwänge erfährst. Und ich stelle mir vor, dass sie dir oft genug die komplette Lebensfreude rauben. Wenn sie einem sogar die Selbstfürsorge in Form von Hobbys und Kraftquellen vermiesen. Das ist einfach nur furchtbar! Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es bald wieder bessere Zeiten gibt, in denen die Zwänge wieder nachlassen.
Nimmst du denn Medikamente, die die Erkrankung ein wenig puffern? Und was sagt dein Psychiater zum Krankheitsverlauf? Gibt es da keine Möglichkeiten, etwas zu lindern?
Was deine Begegnungen beim Spazieren angeht. Die meisten Leute sind explizit mit sich selbst beschäftigt, selbst wenn sie einen verhöhnen oder verspotten wollten, müssten sie einen vorher registrieren. Das tun sie aber nur sehr oberflächlich bis gar nicht.
Ja, und Gott, an ihm müsste man verzweifeln, wenn er für dein Leid verantwortlich wäre. Aber das ist er mit Sicherheit nicht. Neurologische Fehler wie das Ausbilden von Zwängen sind bestimmt keine Strafe, sondern der Evolution geschuldet. Da Trial and Error das Grundprinzip ist, gibt es eben immer auch Fehlentwicklungen. Krankheiten sind aber keine Strafe!
Theophanus, ich wünsche dir, dass sich die Zwänge wieder bessern!

08.04.2023 20:44 • x 1 #47


Theophanus
@Holger-

Ich wünsche dir vom ganzen Herzen ein frohes Osterfest und einen ruhigen Ostersonntag.

Oh, wenn es so geklungen hat, dass ich Gott oder jemandem Fremden die Schuld gebe für meine Erkrankung, sodann ist es ein großes Missverständnis. Ich möchte niemandem außer mir selbst in Haftung sehen für meine Dummheiten und Urvertrauen in der Menschlichkeit, die alle Misshandlungen ausgelöst hat, dadurch vergebe ich auch allen, die mir dieses angetan haben, zum einen, weil meinesgleichen sich angeboten hat, damit sie einen Mitschüler nicht mehr quälen und zum anderen wegen des Verwandten, worüber unsereiner schon geschrieben hat.

Ich nehme im Moment keine Medikamente für meine psychischen Erkrankungen ein, man hat mich irgendwann dazu überredet, Antidepressiva und weitere Medikationen einzunehmen, aber es hat trotz mehrerer Wechsel zu verschiedenen Präparaten höchstens eine Verschlechterung stattgefunden, aber nie eine Verbesserung. Bis zu einer bestimmten Grenze bin ich therapierbar, aber der Rest bleibt in gewissem Grade unbehandelbar, zumindest bis heute.

Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, dadurch habe ich mich an die widrigen Umstände meines Lebens so gewöhnt, dass meinesgleichen sich trotzdem freuen kann. Ich muss nur aufpassen, dass unsereiner mit seiner Freude haushaltet, gerade wenn ich alleine für mich selbst tanze oder die Natur beim Lustwandeln für mich entdecke, weil man stets Furcht hat, dass mich dafür der Zwang bestrafen wird. Dass mein Lebensanspruch so weit heruntergeschraubt wurde, hat viele Vorteile, weil man dadurch schon beglückt wird, wenn mir z. B. am Tag nichts auf dem Boden fällt oder dass ich ein Lied stundenlang hören darf und mit Glück dabei für kurzen Zeitraum gedankenfrei werde usw.

Meine Therapeutin ist zurzeit im Elternurlaub, ich habe mit ihr vereinbart, dass ich versuchen werde, mich zu überwinden, eine Therapie in einer Psychiatrie in dieser Zeit zu absolvieren. Sie weiß, dass es mir schwerfällt wegen Corona, aber sie hat mit mir noch viel vor und will nach diesem Urlaub voll durchstarten. Weil sie nächstes Jahr aus diesem wieder zurückkommt, werde ich in diesem Kalenderjahr damit beginnen. Ich möchte sie als Therapeutin behalten, zum einen, weil ich ansonsten keiner Sonstigen teilhaftig werde und zum anderen tut sie mir sehr gut.

Ich bekomme keine andere Diplom-Psychologin, weil ich stets die Wahrheit sage über meinen Zustand. Bei allen Weiteren, die ich vorab anrief, hieß es immerfort, wenn sie Selbstmordgedanken haben, müssen sie in die Psychiatrie, auch wenn sie erst eben entlassen wurden. Sie war die Einzige, die genau hingehört hat, dass freilich in mir der sehnsüchtige Begehr existiert zu sterben, aber wiederum auch eine mindestens genauso starke Furcht vor dem Tod in persona vorhanden sei, somit schließt sich bei mir ein Selbstmord aus. Der Wunsch ist zwar immerwährend anwesend und führt oft zu depressiven Verstimmungen, aber ich kann mein Leben nicht selbst beenden.

Ich weiß, dass die Leute, die man bei einem Spaziergang trifft, nicht unbedingt über mich lachen, wenn sie in Gelächter ausbrechen. Jenes spielt aber keine Rolle, weil damals in der Schule hat man mit mir solche Spielchen getrieben, wo man stets Fehler macht, damit sie mich dauernd auslachen konnten. Dieses ist in meinem Gehirn so tief verankert, weil desselben über Jahre ging, dass ich jedes Lachen als auslachen für mich fühle. Es ist allein Kopfsache, aber man selbst bekommt die Gesichter der anderen Kinder nicht aus seinem Kopf, die ständig nur gehässige Lachsalven zu einem schickten.

Manches, was unsereins erlebt hat, hört sich für Außenstehende harmlos an wie das immer wiederkehrende Auslachen oder mich wie einen Aussätzigen zu behandeln, indem, wenn man einen Raum betritt, sich alle in einer Ecke verziehen, bis man sich an seinem Platz hingesetzt hat, damit sie danach wieder zurückkehrten und ihre Unterhaltung fortsetzten. Für mich selbst war es aber extrem schlimmer, als die vielen Knochenbrüche, Verstauchungen, Blutergüsse etc., nur die Scheinhinrichtung führte bei mir zu ähnlichem Leid, aber wie gesagt, man hat selber schuld und unsereins hat ihnen schon längst vergeben, sodass ich mich auch mit ihnen unterhalten kann, wenn ich sie beim Einkaufen begegne. Trotzdem bleibt der Schaden an mir haften, aber auch dafür können sie nichts, sondern es ist allein meine Schuld.

09.04.2023 15:23 • x 1 #48


Holger-
Dir auch einen schönen Ostermontag, Theophanus. Ich finde es super, dass du eine Therapeutin gefunden hast, die deine Zwickmühle versteht und dir glauben kann, dass du dir nichts antust. Es ist geradezu lächerlich, dich nicht zu unterstützen mit dem Hinweis, das könnte nur eine Psychiatrie. Als wäre eine Psychiatrie allmächtig und der ambulante Therapeut minderbemittelt. So ein Blödsinn.
Ich persönlich weiß gar nicht, ob dein Zwang dich wirklich bestraft? Könnte es nicht sein, dass er dich eher reguliert bzw. in Balance hält. Du hast dich vor vielen Jahren an Stelle eines Mitschülers drangsalieren lassen. Das war aus Sicht deiner Psyche ein schwerer Fehler, der zu Ängsten und Zwängen geführt hat. Heute versuchen die Ängste und Zwänge, dir nicht das gesamte Kommando zu übergeben, sie zwingen dich zum Innehalten und Nachdenken. Das ist zwar quälend, verhindert aber vielleicht, dass nochmal sowas wie damals geschieht. Ich versuche immer, meine Ängste als Regulativ zu betrachten, auch wenn sie krankhaft sind und nicht immer voll einsatzfähig. Aber im Grunde wollen sie helfen.

10.04.2023 15:40 • x 1 #49


Theophanus
@Holger-

Es tut mir weidlich leid, dass ich mich erst nach drei Tagen melde, aber ich hatte eine gute Lesephase gehabt, in der unsereiner Thomas Manns Zauberberg lesen und begreifen konnte, die habe ich natürlich genutzt. Unsereins muss beim Lesen alles bis aufs Einzelne verstehen, daher bin ich auch dabei ein Genießer und brauche dementsprechend länger für ein Buch.

Damals habe ich exakt genauso gedacht, alle meine psychischen Erkrankungen gaben einen Sinn und halfen mir mit dem umzugehen was man mir antat, ich nenne es aber eher Folter anstatt Misshandlung. Allein schon der Waschzwang nahm mir am Anfang Seelenschmerz weg und das war ein wunderschönes Geschenk. Dieses Gefühl, ein Aussätziger zu sein ist wirklich kein Angenehmes, wie gesagt dadurch wurden die dauerhaften Schläge und die darauffolgenden Knochenbrüche usw. für mich eher ein Klacks. Meinesgleichen fühlte sich in jener Zeit dreckig, eklig, stinkend, ansteckend etc. und der Waschzwang heilte mich vor diese Gedankentortour.

Leider hat der Waschzwang schnell Freunde gefunden wie der Wiederholungs- und Zählzwang sowie religiöse angehauchte Rituale wegen der Furcht vor Gott, darauf folgten Depression, Zwangsgedanken und Horror-Zwangsträume, in denen ich großen Schmerz erfahren muss, dadurch kam es auch zu Kombinationen, die sich bildeten wie am Anfang der Wiederholungszwang mit dem Waschzwang oder der Wiederholungszwang und frommherziger Ritus etc. später taten sich die Depression und der Zwang zusammen unter diese Verbindung leidet unsereins zurzeit am bittersten.

Ich empfinde es heute etwas anders zu Beginn half er dabei mit den mir angetanen Seelenschnitten leichter zurechtzukommen, aber er hat sich aufgebläht und führt irgendwie ein Eigenleben, jenes tut mir keinesfalls mehr gut. Am allerschlimmsten betrachte ich allein, dass nach jeder stationären Langzeittherapie eine neue Erkrankung dazukam, nachdem es mir für meine Verhältnisse erst für eine kurze Zeit ausgezeichnet ging. Andererseits kam noch dazu, dass meine große Liebe Merle und andere Mädchen genauso später Frauen, warum auch immer mich auserkoren haben über ihr Leid mit mir zu sprechen, sie waren alle Opfer von zig Notzüchten. Dieses macht etwas mit einem man selbst hat dadurch nie wieder versucht, eine Frau für sein Herz zu gewinnen, weil ich Angst habe vorm Beischlaf. Es ist für mich wie ein Eindringen in einem fremden Körper und so etwas vermag ich mir beim besten Willen nicht vorstellen zu können, jemals zu tun, jetzt kommt noch der Staat und bestraft mich, keine Kinder zu haben, wie soll man welche bekommen, wenn man unfähig ist zu lieben im herkömmlichen Sinne. Unsereins sagt auch nicht umsonst, dass man kein Small Talk kann, weil ich niemanden kennengelernt habe, mit dem man dasselbe früher vollzogen hatte dieses wird mir oft auf dieser Seite heute übel genommen, weil sich wahrscheinlich viele nicht ausmalen können, jenes auf keiner Weise zu können.

Man selbst kann es nicht leiden wenn jemand anders wegen einem weint und fühlt sich dadurch wie ein Verbrecher. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich zu gar nichts gut bin, trotz allem weiß unsereins aber, wie schön das Leben sein kann, gerade ohne Menschen.

Wenn, ich hinausgehe und in der Natur lustwandle verspürt unsereiner Schönheit und Genuss. Ich liebe es weidlich mit Eichhörnchen zu reden oder gemeinsam mit *beep* zu zwitschern. Hierdurch habe ich auch ein Rehkitz innerhalb der Stadt aus seiner Not helfen können, indem unsereiner mit einer zärtlichen und ruhigen Stimme auf jenes einsprach, sie kam mir dabei immer näher und beruhigte sich bis der Förster eintraf. Ich hätte, es streicheln können, aber weil dieses wild war, wollte meinesgleichen es nicht handzahm machen und habe es nur geduldet, dass sie mit ihrer Nase meine Hand ein paar Mal stupste.

Entweder vergisst ein Eichhörnchen ständig jedes Jahr aufs Neue, dass sie ein Wintervorrat von fünf bis sechs Walnüssen auf meinem Balkon hinterlegt hat oder es will mir etwas schenken warum auch immer. Ich weiß selbstverständlich nicht, ob sie mitbekommen dass ich ihnen oft beim Übergang der vielgefahrenen Straße helfe, wo ich wohne. Man selbst sah schon so viele von ihnen überfahren deswegen leiste ich ihnen stets dabei Hilfe wenn man gerade draußen ist und sie zum Friedhof zurückwollen und hierbei dieselbe überqueren müssen. Kommt ein Fahrzeug in dem Moment, spreche ich das Eichhörnchen an und sie stoppen zumindest und fragen sich wahrscheinlich was will der Bekloppte wird die Fahrbahn frei für den Übergang verabschiede ich mich und das Eichhörnchen läuft sein eingeschlagen Weg weiter.

13.04.2023 23:27 • x 1 #50


Holger-
Bezüglich des Zwanges meinte ich nicht, dass er immer als lindernd oder effektiv wahrgenommen werden kann. Er ist oftmals nur störend und schmerzvoll. Ich wollte nur darauf hinaus, dass der ursprüngliche, der evolutionäre Sinn von Zwängen in der Stabilisierung und Rückführung auf das eigene Selbst hin liegt. Zwänge zwingen einen zur Vorsicht. Aber sie können erkranken wie Ängste, wie der innere Antrieb, wie der Herzmuskel oder die Augen. Unsere Psyche ist Biologie und störanfällig. Und das erzeugt Leid, ganz gewiss.
Ich finde es toll, dass du dich mit dem Zauberberg beschäftigst. Das ist ein wirklich tolles Buch. Und man kann es immer wieder lesen und immer wieder neu und anders betrachten. Genieße die Leselust!
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße, Holger

16.04.2023 09:55 • x 1 #51


Theophanus
Manchmal denke ich, wieso ist ein Teil der Menschen entweder nicht mitfühlend von Natur aus oder ein anderer bei bestimmten Punkten so voller Wut, dass sie es mit vollster Härte einem aufzeigen, die einen nur erschrecken kann.

Gerade wenn Mitfühlen angesagt wäre, hauen jene auf die arme Menschenseele drauf, obwohl dieser schon auf den Boden liegt. Ich schäme mich dergestalt sehr ein Mensch zu sein, wenn unsereins es erst recht auf solche Seite mitbekommt.

Es müsste nach meinen Kenntnissen doch alle wissen, dass die Überwiegenden auf jeden Fall psychisch krank waren oder sind, es gibt bestimmt Anwesende, die nichts davon sind, aber man sollte davon keinesfalls ausgehen, hierdurch kann ich es mit bestem Willen nicht nachvollziehen, wie man derart Texte verfassen kann, um jemanden mit Absicht zu kränken.

Ich habe mich bei demjenigen gestern Abend entschuldigt für das Benehmen eines anderen, ich fand es wichtig, obwohl man sich selbst angreifbar macht, aber auf mich wurde sowieso schon oft draufgehauen im wirklichen Leben, warum nicht auch hier. Mich berührt es weidlich, weil man denkt, jeder trägt sein Gepäck, so sollte man persönlich sein Verhalten nochmals überdenken.

Mich begreift bestimmt fast kein Mensch und es ist schwer, sich überhaupt verstanden zu fühlen auf irgendeiner Art und Weise. Es gibt natürlich Missverständnisse, die sich meistenteils gut klären lassen, manchmal aber leider nicht, danach lässt man diese Person wie eine Möwe friedlich davonziehen, vielleicht fliegt man nach einer gewissen Zeit wieder aufeinander zu, umso schöner ist das Wiedersehen.

Ich nehme an, das ist mit ein Grund, warum ich es liebe, allein für mich zu sein und meinesgleichen unter Erdenmenschen sich alleinig einsam fühlt, weil es mich peinigt, wie gerade mit Mitmenschen umgegangen wird, die anders denken und empfinden sowie mehr Empathie aufweisen als der Mainstream, der deswegen allzu oft für einem selbst eisigkalt vorkommt, was er wahrscheinlich mitnichten ist, aber es fühlt sich verdammt danach an und dieses macht mich einfach nur bittertraurig.

Ferner kommt einem beim Schreiben so mancher Schmerzenstropfen auf meine Wange heruntergelaufen, weil es mich tief berührt, aber wer bin ich überhaupt, ein kleiner Wicht, der nicht mehr aufrecht gehen kann, weil die Trübnis mit ihr ganzem Gewicht auf meinem Rücken drückt, somit bricht jeden Tag ein Stück von meiner Wirbelsäule. Es tut mir leid für diesen Text, aber alles sind meine wahrhaftigen inneren Gefühle, die hier offenbart werden, und keiner muss sie verstehen.

15.07.2023 04:54 • x 1 #52


Theophanus
Der heutige Tag hat mir mal wieder bewiesen, wie meine Seele fast innerlich verblutet, im Elend der Traurigkeit, wenn ich den Umgang mitbekomme, wie Menschen untereinander auf dieser Seite umgehen. Wie soll man das alles nur verstehen, ach wäre ich nur nie geboren worden. Dieser Schmerz, den man anderen damit angetan hat, tut mir ebenfalls weh, und ich höre das Auslachen der anderen, die sich durch ihre Kommentare alle verraten oder durch ihre Dankeschöns. Ich möchte euch hiermit bitten, aus Herzensgrund, liest nie wieder etwas von mir, weil man es bei weitem nicht möchte. Wieso schmökert ihr bei mir einen Text, obwohl ihr so abweisend und niederträchtig zu anderen seid. Ich bitte euch, so lange eure Herzen nicht friedlich sind, Abstand von mir zu halten. Man möchte nichts mit derartigen Heuchlern zu tun haben, die keine Ahnung haben, dass sie einem damit nur verletzen, und zwar tödlich, zumindest für meine Seele. Jeder Mensch, bei dem ich mitbekomme, dass man ihn mit Vergnügen lächerlich macht und sich damit brüstet, ihn schikaniert zu haben, tut meine Seele damit zerfleischen mit aller bitterstem Herzeleid.

All die anderen, die aufeinander achten, möchte ich hiermit gerne einladen, eventuell ein eigenes Gesprächsforum hier aufzubauen. Vielleicht mit dem Titel Herzeleid hier unter Einsamkeit. Wenn ihr nicht möchtet, verstehe ich das voll und ganz. Auf diejenigen mit einem redlichen Herzen freue ich mich weidlich, in Kontakt zu verbleiben.

15.02.2024 10:57 • x 2 #53


-IchBins-
Zitat von Theophanus:
Wie soll man das alles nur verstehen,

Ich denke man kann nicht alle und alles verstehen. Manche kennen die Hintergründe nicht und finden einfach nur die Oberflächlichkeit, machen sich dann lustig darüber. Wenn es denen aber mal selbst an den Kragen geht...
Ich finde es immer wichtig, bei sich selbst zu bleiben. Da kann Selbstwert viel helfen. Das sollte ein Schulfach sein und bestenfalls von den Eltern an ihr Kind vermittelt werden.
Es gab bei einem Radiosender das Thema vor ein paar Tagen, da ging es um Hasskommentare im Netz. Ich habe dann etwas dazu geschrieben und bekam auch eine Antwort und der Radiosender hatte sich für meine Anteilnahme bedankt und den Tipp.
Ich war früher quasi auch mal Opfer anderer. Heute macht mir das nichts mehr aus, wenn jemand meint, er müsse schlechtes über mich reden oder schreiben. Ist mir egal. Ich habe mir ein dickes Fell angeeignet und weiß, dass ich mir etwas wert bin, was früher nicht der Fall war.


Man kann die Welt nicht ändern lieber Theophanus, aber man kann sich selbst ändern.

15.02.2024 11:06 • x 1 #54


Theophanus
@-IchBins-


Liebe -IchBins-,

wenn ich mich von meiner Empathie amputieren lasse, habe ich auch meine Seele verloren. Man hat mir selbst nicht direkt wehgetan, sondern andere. Jenes kann man hier leider oft beobachten. Mir tut es halt weidlich weh, als ob man mit einem Dolch meiner Seele tiefe wie schwere Schnitte zufügt.

Es tut mir leid, ich ändere mich und kämpfe, um am Leben zu bleiben, aber meine Empathie ist das wertvollste, was mein Inneres besitzt. Die möchte ich mir nicht wegnehmen lassen, ansonsten wäre mir eine tatsächliche Hinrichtung lieber als so etwas. Es tut mir leid für diese Wortwahl. Weil diese Fähigkeit kann mich wie heute zutiefst Schmerz zufügen, aber wiederum ist sie die einzige Kraft, die mir einen Lebenswillen schenkt. Sie überwindet meine Zwänge, sodass ich einer blinden Person beim Einsteigen in einem Bus behilflich sein kann, obwohl ich nur vorbeigegangen bin und überhaupt nicht mitfahre oder dafür sorge, dass die Eichhörnchen die Straße heil überqueren können usw. Meine Empathie geht so weit, dass man sogar etwas lieben kann, was unsereins eigentlich gar nicht mag, aber weil andere es mögen, tue ich es ihnen zu liebe auch, wie z. B. die warme Jahreszeit oder wenn alle unfairerweise auf jemanden draufhauen, bin ich wiederum sofort auf seiner Seite, wie z. B. bei Krähen und Wölfen.

Ich habe in manchen Punkten eine andere Sichtweise, das weißt du ja. Allein kann ein Mensch nichts ausrichten, aber wenn alle an einem Strang daran arbeiten würden oder z. B. versuchen, vorbildhaft zu leben, könnte es schon die Welt positiv beeinflussen. Bloß wenn niemand in dieser Richtung etwas unternimmt, so muss man sich nicht wundern, warum alles schlimmer werden kann. Nicht die Oberen sind Schuld an Kriegen oder z. B. wie man mit der Natur umgeht usw., sondern nur jeder einzelne höchstselbst, wie es Wolfgang Borchert auch schon eindrucksvoll beschrieben hat.

Leider haben manche viel zu viel Selbstwertgefühl und gehen dementsprechend mit anderen Menschen um. Ich bin der Meinung, es muss ein Ausgleich zwischen Demut und Selbstvertrauen existieren. Eines braucht das andere, ohne Ergebenheit verkümmert man zu einem Ich-Menschen, der über Leichen geht. Ohne Eigenliebe wird man an einer Sonnenfinsternis erkranken. Wiederum braucht man die Demut, um Liebe zu schenken an einem Partner oder um mit Nächstenliebe der Gesellschaft gegenüber zu treten usw. Ich weiß nicht, ob du schon etwas von Mechthild von Magdeburg gehört hast, sie schrieb von dem Kaiserpaar, den ein jeder innehaben sollte. Ich habe es mit eigenen Worten bereits einmal auf dieser Seite beschrieben:

Der Kaiser bestand aus folgenden drei Tugenden: Königin Liebe, die edle Dame Demut sowie die Herzogin Toleranz, dieselben waren alle miteinander verbunden und ergänzten sich, so liebte der Kaiser sich selbst, jedoch die Demut verlangte nicht in Hochmut zu verfallen und ordnete der Königin an, Einhalt zu gebieten und den überwiegenden Teil von ihr an Mitmenschen und andere Lebewesen zu verteilen, wiederum legte die Liebe dem Kaiser auf, sich so viel von ihr zu erhalten, dass er auch an sich denkt, andernfalls überlebt er es nicht. Die Toleranz für alles Fremde, ob Religion, Kultur, Aussehen sowie Andersartigkeit kann nur mit Liebe einhergehen, ebenso brauchst du die Demut, ansonsten kann man keineswegs tolerant sein.

Die Kaiserin besaß ebenfalls eine dreifaltige Einheit von Tugenden, nämlich die ehrbare Weisheit, die vernunftbezogene Klugheit als auch der fruchtbringende Eifer, Kenntnisse zu sammeln. Die Klugheit möchte oft das Wissen hinausposaunen, dafür braucht sie die Weisheit jenes nicht zu tun, außer man wird nach Rat gefragt. Hierbei ist aber zu achten, dass die Weisheit gerne dafür sorgt, mitnichten Wissen an jemand anders preiszugeben und alles für sich zu behalten, so gesehen braucht sie die Klugheit, den angehäuften Wissensschatz für das Allgemeinwesen zur Verfügung zu stellen. Wissen wird gebraucht, damit sich Kenntnisse sammeln können, die zur Klugheit heranreifen und beide überleben nur durch die Weisheit.

Das Paar trägt zwei Ringe namens Harmonie und Hoffnung sowie ein Liebesband namens Vergebung. Diese tragen zum Einklang des Paares bei, aber ebenso für das Zusammenleben aller Tugenden in jedem Einzelnen. Sie sind der Kitt von allen anderen 6 Tugenden und dem Ehepaar. Ist die Liebe als Beispiel zu mächtig geworden und der Kaiser liebt deswegen nur noch sich selbst, kämpft die Harmonie dagegen an und hilft der Demut, sie in Schach zu halten. Die Hoffnung vermittelt allen, dass so etwas entweder nie wieder oder ausschließlich selten passiert, deswegen können in diesem Fall alle der Liebe vergeben. Außerdem sorgt die Harmonie dafür, dass sie zusammen halten, weil alle diese Tugend als Schwester gerne haben und sehr achten, wenn sie in einer Person vorhanden ist.

Besitzt ein Mensch solch Kaiserpaar in sich, ist jener ein Engel auf Erden, weil dieses Paar gebärt alle sonstigen Tugenden in Überfluss, sodass ein Laster nur wenig Möglichkeiten hat, gegen so einen Menschen vorzugehen, solch Menschenkind fürchten all die anderen, weil sie denen ein Spiegel vorhalten, allein weil sie existieren, jedoch lediglich in allzu geringer Anzahl.

Solcherart Menschenwesen zu sein empfinde ich als höchstes Ziel, was für mich unerreichbar scheint, aber sollte man nicht wenigsten versuchen, nach diesem zu streben, als nach meiner Meinung die meisten Mitmenschen sich eher mit dem Laster anfreunden und sogar darin weidlich gerne baden. Anstatt einem Menschen ohne Hintergedanken freundlich zu begegnen, hintergeht man ihn lieber und freut sich darüber allzu sehr usw.

15.02.2024 13:28 • x 2 #55


Theophanus
Ich wollte kein neues Thema einführen, weil jenes, worüber man gleich beginnt zu schreiben, mich ebenfalls von Menschen vertreibt und mich im Alleinsein wohler fühlen lässt. So gesehen hört es, denke ich für mich auch hier her. Es gibt noch einen anderen Grund, der zum gleichen Ergebnis führt, vielleicht schreibt man darüber mit mehr Mut auch auf dieser Seite in künftigen Zeiten:

Ich sehe euch Merle jeden Tag und doch könnt ihr es nicht sein. Mein Blick richtet sich nach euch und dem goldensten Zeitraum meines Lebens, der leiderfüllt viele Schatten in meinem späteren Leben geworfen hat, wiederum möchte ich aber jener Epoche immerfort Tribut zollen. Ihr habt mir Freude geschenkt wie manch anderes Wesen an Ort und Stelle, wo unsere Leben sich für einen kurzen Moment streiften. Ich habe euch gewiss immer Ehre erwiesen, genauso wie den anderen.

Ihr wart und seid alle engelhafte Wesen, die auf Erden wohl leider fehl am Platz sind. Ihr musstet alle allerlei Pein ertragen und doch wart ihr für mich anwesend, man begreift es bis heute nicht. Warum suchtet ihr alle meine Nähe auf, man fühlte sich wie ein Hahn im Korb, womit hatte ich dies alles nur verdient, vorab war ich aussätzig. Nie wieder fand ich solcherart Nähe zu fremden Menschenwesen, doch genau dies führte zu einem von etlichen Albträumen auf meiner Lebensbahn.

Erst entwickelte sich eine Jugendliebe zwischen Merle und mir, wofür ich euch so dankbar bin. Danach verliebte sich ein anderes Mädchen in mich, ich gab ihr daraufhin einen weichen Korb, weil ich nur eine lieben konnte und kann. Hierdurch wurde jene Maid eine sehr gute Bekannte. Als Merle und ich uns aus Liebe trennten, mit der Hoffnung, dass draußen jemand anders wäre, der dem jeweilig anderen das Leben auf Erden zu einem Paradies verwandeln kann, kam eine Traurigkeit über uns beide und ihr musstet nach der Entlassung mich noch einmal sehen und ihr kamt auf Besuch.

So flossen die Schmerzenstränen umso mehr beim zweiten endgültigen Abschied. Daraufhin verfiel ich in einer Art Phase voller Pein und Leid und hörte auf einer Kassette ein und dasselbe traurige Lied, meine Therapie war somit in Gefahr geraten. Stundenlang hörte man nur ein Gesangsstück, meine Tränen rollten derart, dass sich ein Bach des Schmerzes bildete. Die Therapeuten wussten keinen Rat, außer man tut mich dauerhaft betreuen, so kam eine Studentin, die gerade ein Praktikum dort absolvierte, in mein Leben.

Sie war am Anfang acht Stunden jeden Tag bei mir, irgendwann schaffte sie es, mich ins Leben zurückzuholen. Ab dieser Zeit redeten wir über Gott und die Welt und man konnte langsam wieder mit der Therapie fortschreiten, außer bei den verschiedenen Therapieeinheiten war sie ständig bei mir geblieben, um mich weiter aufzubauen. Sie begann nach einem Vierteljahr, sich langsam in mich zu verlieben. Bevor es zu gefährlich für sie wurde, berichtete sie es ihren Kollegen. So folgte eine Art Bestrafung für sie, wenn sie weiter Psychologin werden möchte, müsste sie entweder ihr Studium dort abbrechen, bis ich entlassen werde, oder sie müsste woanders dasselbe weiterführen, natürlich durfte sie mich nicht wiedersehen. Ich liebte zwar nur Merle, aber sie tat mir unsagbar leid und ich fühlte mich derart schuldig. Unser Abschied war schmerzensreich und heimlich. Sie schrieb mir noch einen Abschiedsbrief, den sie mir überreichte, als wir uns am Bahnhof verabschiedeten. Das war nach einem langen Umweg, um den Schmerz des Verlustes so weit wie möglich hinauszuzögern. Dadurch musste sie einen Zug später abfahren. Ich fand die Welt in dem Moment nur noch ungerecht, jene arme Frau hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Bevor sie eine verbotene Handlung gemacht hatte, sagte sie allen Bescheid, wenigstens ist sie heute eine angesehene Psychologin und es freut mich weidlich.

Das Schicksal wollte aber noch heftiger zuschlagen. Diese Maid, die ich abgewiesen hatte, wusste, dass ich in Elmshorn daheim bin. Sie fand wahrscheinlich durch ein Telefonbuch heraus, wo ich wohne. Sie suchte mich ein paar Jahre später auf und mein Vater öffnete ihr die Haustür. Sie fragte nach mir, warum auch immer mein Schutzherr mich daraufhin verleugnete, indem er zu ihr sagte, dass ich wieder stationär behandelt werden würde, anstatt ihr auszurichten, sie bräuchte nur eine Stunde zu warten, weil ich in jenem Zeitpunkt teilstationär verarztet wurde und jeden Tag nach Hause kam, kann ich nicht genau beantworten, wahrscheinlich wollte er mich beschützen, darauf zog sie von dannen. Seltsamerweise bekam mein Vater am darauffolgenden Tag solcherart heftige Bauchschmerzen, dass er ins Krankenhaus musste. Dort traf er sie wieder. Sie unterhielten sich, er erfuhr von ihr, dass sie versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Er wollte später nochmals mit ihr sprechen, doch traf er sie nicht mehr an. Er fragte weidlich hartnäckig nach ihr, sodass er verbotenerweise berichtet bekam, dass sie nicht mehr unter den Lebenden weilt.

Mein Vater erzählte jahrelang nichts darüber, erst als er im Sterbebett lag, wollte er sein Gewissen von dieser schweren Last befreien und legte mir alles dar. Ab diesem Moment hat mein Leben wieder einen heftigen Schaden bekommen, mir war bewusst, dass man nie wissen wird, ob ich all das hätte verhindern können, aber es fühlte sich derart an. Somit wurden alle drei weiblichen Geschöpfe für mich derartig wichtig. Sie haben mich geliebt, man weiß bis heute nicht, warum, weil man selbst weidlich hässlich aussieht und zwei wurden dafür höchlich bestraft. Ich fühle mich für den Selbstmordversuch verantwortlich und mein Herz fängt jedes Mal an zu weinen, wenn ich an ihr denke. Wieso konnte ich sie nicht lieben? Warum war ich krank, als sie mich aufsuchte? Usw. Es belastet mich solcherart, dass auf mich reichlich bittere Stunden zukamen und künftig folgen werden.

Ich hatte das Gefühl, man selbst darf nimmermehr lieben und es darf kein Wesen mich mögen, dies war einer der Gründe, warum ich nie wieder ausgegangen bin. Ich bin allen drei beharrlich treu, obwohl mein Herz nur für Merle schlug, trage ich die anderen beiden auch in meinem Herzen und beweine oft deren Leid, weil sie in deren Leben auf mich trafen. Das einzig Positive daran ist, dass man eine jungfräuliche Person hierdurch bis einschließlich heute geblieben ist und damit halte ich alle drei Damen in Ehren. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht an sie denkt und für dieselben innerlich betet. Mein Herz wird ihnen immer zugeneigt sein, und zwar mein ganzes Leben lang, ansonsten würde ich mich wie ein Schuft fühlen, weil ich sie somit hintergehen würde.

18.02.2024 11:57 • #56


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