Temporäre Vertrauensprobleme in langjähriger Ehe

Zitat von Afraid:

nur ein kurzer Gehirnpups, wie ich das immer nenne

Hihi, das finde ich gut.

Zitat von laluna74:

Gut..ich lese ihn hier zum ersten Mal..aber das was ich hier lese, geht gar nicht.

Mir ist gerade aufgefallen dass ich mir wünsche, dass meine Frau meine für mich selbst geltenden Regeln genauso sieht wie ich. Ich möchte sie nicht verletzen, weswegen ich eben in solchen Situationen mich nicht oben ohne zeige oder auch darauf achte, dass ich einer hübschen Frau nicht hinterherschaue, wenn sie dabei ist.
Das ist tatsächlich etwas an was ich arbeiten muss. Die Erwartungshaltung ist so nicht korrekt, da sie die Dinge evtl einfach anders bewertet. Wobei ihre Eifersucht dagegen spricht. Ach keine Ahnung...

Zitat von Afraid:

Das kann sein. Ich lese ihn aber nicht zum ersten Mal und mache mir daher mein Bild nicht von einem einzigen Moment, wo er evtl durch Selbstzweifel gerade ein Problem hatte. Wir machen alle mal Fehler..

Mega lieb! Das meinte ich mit gnädig sein.

Zitat von laluna74:

Hier geht es ganz viel um Kontrolle.

Vielleicht hast du schlechte Erfahrungen mit Patriarchen sammeln müssen, weswegen du das so bewertest. So ist es definitiv nicht. Wir geben uns gegenseitig viel Freiraum, da wir in keinem Gefängnis leben sondern in einer Beziehung welche unser Leben bereichern soll.

Ich habe das in meiner Kindheit zur Genüge gesehen, wie mein Vater meine Mutter behandelt hat. Das war mir immer schon klar, dass man so nicht miteinander umgeht. Keiner hat das Recht, über den anderen zu bestimmen. Und eine gute Beziehung lebt davon, dass man sich gegenseitig gut tut und nicht jemanden an sich versucht in einem Regelwerk zu fesseln. Das hat sonst nichts mit Augenhöhe zu tun und wäre zum scheitern verurteilt.

Zitat von laluna74:

Also bist Du das gar nicht auf Deinem Profilbild ?

Doch klaro. Es kommt mir ein bisschen so vor, als kommt bei dir nichts an von dem was ich schreibe, weil du bereits eine feste Meinung von mir hast.

Zitat von laluna74:

Ich weiß jetzt auch nicht was Du Dir jetzt davon erhofft hast.

Ich habe mir Input jeglicher Art hierzu erhofft um meiner Frau mit meinen Gedanken nicht auf den Nerv gehen zu müssen. Deine Kommentare fand ich etwas anstrengend, aber auch diesen Input nehme ich mit und denke darüber nach.

Zitat von laluna74:

Ich kann nur von mir sprechen..für mich ist diese Vorgehensweise ein absolutes no go.

Das sagtest du bereits am Anfang.

Zitat von Arya_:

Und was ist daran schlimm wenn dich deine Kolleginnen oben ohne sehen? Du hast doch deine Kolleginnen dann wohl auch im Bikini gesehen?

Das ist der Maßstab den ich da für mich ansetze, da ich meine Frau nicht verletzen möchte. Sie soll sich nicht unwohl fühlen, wenn ich mit den Kolleginnen, mit welchen ich täglich zu tun habe, auf einer Feier oben ohne bin. So wie ich sie kenne, wäre Sie sicher eifersüchtig und würde unter den Umständen ein bisschen leiden. Shirt an, Problem behoben.

Zitat von Arya_:

Wie wäre es, wenn sie in Foren unterwegs wäre mit einem Profilbild im Bikini

Wenn sie in einem Beklopptenforum unterwegs ist wie ich, why not? Wenn sie das als Teamsbild hätte, auf keinen Fall.
Als Beispiel, meine Frau geht gern Inslineskaten. Sie hat dann Hotpants und ein Bikinioberteil an. Sieht mega aus. Ich habe mit sowas kein Problem. Sie soll sich gerne so anziehen, wie sie möchte und sich anziehend fühlen, wenn sie das braucht. Aber im Arbeitsumfeld ist das für mich ein no go. Wahrscheinlich interpretiere ich deswegen zu viel hinein.

Zitat von WayOut:

dann ist nicht sie das Problem, sondern das, was du da innerlich mit dir selbst austrägst.

Na klar, das ist ein Problem in meinem Kopf. Das ist mir schon klar. Deswegen wollte ich hier den Input von draußen, um aus dem Gedankenkarussell herauszukommen und das realistisch anzugehen.

Zitat von WayOut:

Als müsstest du ihr irgendwas „beweisen“

Naja, ich habe nicht das Gefühl ihr etwas beweisen zu müssen, eher muss ich die Energie, welche sich da in mir ständig aufbaut, abtrainieren und ich habe in solchen Situation mehr als sonst das Bedürfnis, mich pudelwohl in meinem Körper zu fühlen. Das habe ich am Besten, wenn ich so durchtrainiert bin, wie ich es mir vorstelle.

Zitat von WayOut:

solltest du dich ernsthaft fragen, warum du so dringend an deinem Misstrauen festhältst. Woher kommt das? Was schützt es? Und was kaputt macht es dir?

Ich denke, das ist zum einen Teil aus Kindheitserfahrungen, da meine Mutter sehr unter meinem Vater gelitten hat. Zum anderen hat mich eine damalige Freundin so richtig beschissen. Und zu guter Letzt Probleme in solchen Situationen mit dem Selbstwertgefühl (ich weiß schon, buh und abstoßend und so... ist aber so)

Zitat von WayOut:

Guck lieber mal selber, warum du offenbar nie wirklich angekommen bist in dem Vertrauen, das du eigentlich in deiner Ehe längst haben könntest.

Naja, das ist bis zu so dummen Situationen kein Problem. Da sind viele viele Jahre dazwischen, welche gut liefen und kein Drama entstand. Das ist eher mein bekloppter Kopf, der die Starttaste beim Denken drückt und die dann klemmt. Ich komme von einem ins andere, bis ich eben zuguterletzt an allem Zweifle.

Zitat von WayOut:

Wärst du an ihrer Stelle, wie lange hättest du da noch Bock drauf?

Ja, da hab ich kein so großes Problem damit. Meine Frau ist immer wieder Eifersüchtig. Beispiele: Bei den Hundespaziergängen ging ich, als wir mit einer jungen Bekannten hier mit Hund zusammen spazieren waren, zwischen den beiden. Daheim Drama, weil ich neben meiner Frau und nicht zwischen den beiden gehen soll. Arbeitskollegin fragt, ob wir mal ne Runde zusammen Motorrad fahren gehen. Meine Frau sagt, das ist zu viel, das möchte sie nicht. Ich telefoniere oft mit einer Kollegin während der Arbeitszeit, da sie auch n Schepperle hat, weswegen wir uns recht gut austauschen können. Ich wurde schon oft von meiner Frau über sie ausgequetscht. usw...
Ich liebe meine Frau. Wir haben echt schon viel zusammen erlebt und durchgemacht und haben immer zueinander gehalten. Es gibt immer wieder mal einen Knick über die Jahre, aber das gehört zu einer sehr langen Beziehung einfach dazu, denke ich. Und wie schreibt Afraid so schön, das Knicklicht leuchtet danach.
Jetzt könnte ich sagen, hab ich da Lust darauf, dass mir manche Freizeitaktivitäten und manche soziale Kontakte durch die Beziehung verloren gehen? Klar wären das angenehme Momente. Aber wenn ich meine Frau damit verletze, welche Prio1 hat, dann verzichte ich gerne in solchen Fällen, oder achte nächstes Mal, wo genau ich stehe oder gehe, wenn wir die junge Bekannte hier treffen. Das beschneidet mich in meiner Selbstbestimmung nicht in solch einem Maße, dass ich deswegen sagen würde, dass mir das zu anstrengend ist. Das sind kurze (wahrscheinlich schwache) Momente, die wahrscheinlich die meisten von uns kennen.