@DreamSeeker
Erstmal: Es tut mir leid, wie festgefahren sich das bei dir gerade anfühlt. Du klingst total erschöpft und gleichzeitig so klar in deiner Wahrnehmung – das ist eine ziemlich brutale Kombi. Du willst Hilfe, aber du traust dich nicht mehr, weil du weißt, was dir nicht guttut. Und das ist verdammt schwer auszuhalten. Allein dieser Punkt mit der Nachtwache… ja, das kann so ein feiner, verletzlicher Punkt sein, dass der ganze Klinikaufenthalt am Ende mehr Schaden macht als hilft.
Aber was du da beschreibst, ist eben auch genau das, was viele übersehen: dass nicht jede Hilfe hilft. Und dass ein „Einfach einweisen lassen“ für manche eben nicht einfach ist. Weil der Schaden, der durch Übergriffigkeit, Unsensibilität oder Hilflosigkeit entsteht, oft noch länger nachhallt als die ursprüngliche Krise. Dass du das so differenziert siehst und auch Grenzen kennst – das ist keine Schwäche, das ist verdammt reflektiert.
Aber – und das gehört eben auch dazu – es reicht nicht, das System verantwortlich zu machen. Klar, es ist überlastet. Klar, es wirkt oft wie eine einzige Enttäuschungsschleife. Aber wenn du nur wartest, dass irgendwer endlich erkennt, was du brauchst, drehst du dich weiter im Kreis. Und genau deshalb darf jetzt der Fokus sein:
Was für Hilfe willst du denn genau, wenn du schon weißt was du nicht willst (oder was eben nicht geht)?
Was kannst DU tun, damit du dir trotzdem die Hilfe holst, die dir entspricht?
Weil sie existiert. Vielleicht nicht in Form der Klinik, aber als sozialpsychiatrischer Dienst, als Krisenintervention, als ambulantes Angebot, ambulant betreutes Wohnen, es gibt genug Angebote. Die natürlich nicht alles weg machen – aber genug abfedern, damit du den nächsten Schritt gehen kannst.n.
Du musst nicht funktionieren. Aber du musst auch nicht verharren. Es ist keine Schande, wenn man sich Hilfe nicht aus dem Lehrbuch holen kann. Es ist nur wichtig, nicht aufzuhören, sie trotzdem zu suchen. Und genau das – diesen Kampf um eine passender strukturierte Hilfe – den kannst du führen.