App im Playstore
Pfeil rechts
5

Es geht mir sehr schlecht, ich bin immer wieder suizidal und weiß nicht, wie lange ich das noch ohne Hilfe überstehe.

Ich habe versucht in Tagesklinken unterzukommen. Leider keine Chance. Die sind so überlastet, dass man sogar meinen Wunsch auf eine Warteliste gesetzt zu werden abgelehnt hat. Nicht etwa, weil es keine Wartelisten gibt, sondern weil sie bereits überquillen.

Und als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es noch ein viel größeres Problem. Stationäre Kliniken machen meine Erkrankung nachhaltig schlimmer. Ohne diesem Problem wäre es vermutlich noch halbwegs einfach. Dann würde ich einfach 110 wählen und könnte zur Not sogar schweigen. Dann würde jemand kommen und mich einweisen.

Aber weil die stationären Kliniken es schlimmer machen, ist das leider kein gangbarer Weg. Und so weiß ich nicht, wie ich an Hilfe kommen kann, ohne mich in zusätzliche Gefahr zu bringen.

Gestern 20:49 • 02.05.2025 #1


18 Antworten ↓


@DreamSeeker Tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht!

Was ich jedoch nicht verstehe: auf Station möchtest Du keinesfalls, weil das alles verschlimmern würde, aber in die Tagesklinik würdest Du gehen. Obwohl das meines Erachtens kein großer Unterschied ist, nur halt ohne Übernachtung?

Zudem schreibst Du in Deinem anderen Thread, Therapeuten machen alles nur schlimmer. Wie stellst Du Dir denn Hilfe für Dich vor?

A


Wie Hilfe bekommen in einem überlasteten Gesundheitssystem?

x 3


Die Übernachtung macht einen großen Unterschied:
- In der Tagesklinik wird nur geschultes Personal eingesetzt, also Personal, dass darauf trainiert wurde, sensibel mit Patienten umzugehen
- In stationären Kliniken gibt es sowas wie Nachtschwestern, Nachtwachen. Und genau die sind es die sehr unsensibel sind und mich triggern.

Zudem schreibst Du in Deinem anderen Thread, Therapeuten machen alles nur schlimmer. Wie stellst Du Dir denn Hilfe für Dich vor?

Ja, diese Frage ist wirklich schwierig zu beantworten. Meine Therapeuten haben immer nur an der Oberfläche gekratzt und damit nichts erreicht. Inzwischen glaube ich, dass ich an Kindheitstraumata leide. Das würde bedeuten, dass ich in der Vergangenheit immer falsch diagnostiziert wurde.

Bist du schon mal stationär im KH gewesen, bzw. in der Tagesklinik?

Ich denke, du hast nicht die richtige Vorstellung von beidem.

KH = Krankenhaus?

Ich bin schon ein paar Mal im Krankenhaus gewesen und 2 mal in einer stationären Klinik. In der Tagesklinik war ich 1x für 6 Wochen.

Richtige Vorstellung - Was bedeutet denn richtig? Verschiedene Menschen nehmen extakt dieselbe Situation unterschiedlich wahr. Daher ist sehr fraglich, ob es so etwas wie die richtige Vorstellung überhaupt geben kann.

Ich würde Dir empfehlen, bei der Telefonseelsorge anzurufen, einfach um Dir Deinen Kummer von der Seele zu reden, und die können Dir auch weitere Nummern geben.

Ansonsten poste hier bitte weiter, mach mir grad Sorgen.

Können wir Dir irgendwie helfen?

Ich würde zum Hausarzt rennen als Notfall.
Sag der Rezeptionistin, Du bist suicidal. Dann wird sich gekümmert!

Meine Ärztin hat mich innerhalb von 12 Stunden in die Klinik verfrachtet.

Hier:

https://www.telefonseelsorge.de/sorgen-...aevention/

Da habe ich schon öfter angerufen. Ist fast immer besetzt. Bin nur 1x durchgekommen. (siehe titel: Überlastetes System)

Für heute besteht keine Selbstmordgefahr.

@DreamSeeker


Ich hab grade meinen Post nochmal überarbeitet.


Ich würde zum Hausarzt rennen als Notfall.
Sag der Rezeptionistin, Du bist suicidal. Dann wird sich gekümmert!

Meine Ärztin hat mich innerhalb von 12 Stunden in die Klinik verfrachtet.

@Luce1
Ja genau das will er/sie ja aber nicht. Also in ne Klinik.

Ja. aber ich befürchte dann werde ich in eine stationäre Klinik eingewiesen.

Die Zeit ist nicht das Problem, sondern dass mir die richtige Hilfe zugewiesen wird. Wie bereits oben erwähnt, könnte ich ja auch einfach 110 wählen, dann würde es vermutlich nur 5 bis 15 Minuten dauern. Aber das würde mir nichts bringen.

Hast du bereits alle stationären und teilstationären Kliniken in deiner Nähe ausprobiert bzw. kontaktiert? Gibt es in deiner Nähe Beratungsstellen für z.B. psychischen Erkrankungen?

@DreamSeeker dich an deinen Arzt wenden der dir hier was rausschreibt bezüglich der Dringlichkeit dessen- am besten schon gestern

@DreamSeeker

Erstmal: Es tut mir leid, wie festgefahren sich das bei dir gerade anfühlt. Du klingst total erschöpft und gleichzeitig so klar in deiner Wahrnehmung – das ist eine ziemlich brutale Kombi. Du willst Hilfe, aber du traust dich nicht mehr, weil du weißt, was dir nicht guttut. Und das ist verdammt schwer auszuhalten. Allein dieser Punkt mit der Nachtwache… ja, das kann so ein feiner, verletzlicher Punkt sein, dass der ganze Klinikaufenthalt am Ende mehr Schaden macht als hilft.

Aber was du da beschreibst, ist eben auch genau das, was viele übersehen: dass nicht jede Hilfe hilft. Und dass ein „Einfach einweisen lassen“ für manche eben nicht einfach ist. Weil der Schaden, der durch Übergriffigkeit, Unsensibilität oder Hilflosigkeit entsteht, oft noch länger nachhallt als die ursprüngliche Krise. Dass du das so differenziert siehst und auch Grenzen kennst – das ist keine Schwäche, das ist verdammt reflektiert.

Aber – und das gehört eben auch dazu – es reicht nicht, das System verantwortlich zu machen. Klar, es ist überlastet. Klar, es wirkt oft wie eine einzige Enttäuschungsschleife. Aber wenn du nur wartest, dass irgendwer endlich erkennt, was du brauchst, drehst du dich weiter im Kreis. Und genau deshalb darf jetzt der Fokus sein:

Was für Hilfe willst du denn genau, wenn du schon weißt was du nicht willst (oder was eben nicht geht)?

Was kannst DU tun, damit du dir trotzdem die Hilfe holst, die dir entspricht?

Weil sie existiert. Vielleicht nicht in Form der Klinik, aber als sozialpsychiatrischer Dienst, als Krisenintervention, als ambulantes Angebot, ambulant betreutes Wohnen, es gibt genug Angebote. Die natürlich nicht alles weg machen – aber genug abfedern, damit du den nächsten Schritt gehen kannst.n.

Du musst nicht funktionieren. Aber du musst auch nicht verharren. Es ist keine Schande, wenn man sich Hilfe nicht aus dem Lehrbuch holen kann. Es ist nur wichtig, nicht aufzuhören, sie trotzdem zu suchen. Und genau das – diesen Kampf um eine passender strukturierte Hilfe – den kannst du führen.

Danke für all euren Input. Ich versuche jetzt erstmal zu schlafen.

@WayOut du triffst es ziemlich gut auf den Punkt.

Es ist ein Problem für mich den Tag herum zu bekommen (bin aktuell arbeitssuchend), daher halte ich Tagesklinik für sinnvoll. Dort erhält man Tagesstruktur.

Aufgrund meines Verdachts auf eine traumatische Kindheit benötige ich wohl eine Therapie mit Trauma-Schwerpunkt. Das würde auch erklären, warum die Verhaltenstherapie nie funktioniert hat.

Und generell brauche ich es, dass meine Behandler sanft und rücksichtsvoll genug mit mir umgehen. Durch meine schlechten Erfahrungen bin ich sehr misstrauisch und verfalle auch schnell in den Glauben, dass ich Therapeuten / Ärzten nicht trauen kann. Sobald sie sich dann falsch verhalten, sehe ich meine Befürchtung bestätigt, verschließe mich und breche die Behandlung ab um aus der bedrohlichen Situation zu entfliehen.

@DreamSeeker
Ist eine engmaschige ambulante Therapie bei einem erfahrenen Traumatherapeuten eine Option?

vielleicht in kombination mit 2 anderen mehr stabilisiernden Therapien, die dir zwar struktur geben, aber dich nicht triggern.
z.B.
1 x pro woche Traumatherapie, 1x woche Ergotherapie, 1 x pro Woche Gruppentherapie.

Du baust dir die haltgebende Struktur der Betreuuung sozusagen selbst, schläfst zuhause, aber bist gut und engmaschig angebunden.

vielleicht hilft dir das?

Schwer zu sagen, aber ich würde vermuten, dass nur 3 Termine wöchentlich zu Anfang zu wenig haltgebende Struktur sind. Tagesklinik scheint mir sinnvoller zu sein.
Sponsor-Mitgliedschaft

@DreamSeeker
da gibt es aber eben immer noch auch die anderen Optionen, die ich genannt habe. Zum Beispiel eben ambulant Betreutes Wohnen. Oder eben auch der sozialpsychiatrische Dienst. Ich bin aber vollkommen bei dir, dass eine Verhaltenstherapie bei existierenden Trauma oftmals tatsächlich eher gegenteilig auswirkt. Kann ich genauso unterschreiben. Menschen mit Trauma hilft es nicht, sie mit Skills zu zu ballern, die sie alle unbedingt machen müssen. Sobald man uns traumatisierte unter Druck setzt, ist das wie eine Reh Traumatisierung. Ich bin jetzt in tiefenpsychologischer Therapie, das funktioniert wirklich besser, weil man hier sehr viel mit Selbstreflektion und ähnlichem arbeitet. Ich habe auch schon in diversen Büchern, unter anderem: bin ich traumatisiert? Autorin fällt mir gerade leider nicht ein, aber es ist eine Frau, gelesen, dass auch wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Verhaltens oder Schematherapie bei vielen traumatisierten sich eher negativ auswirkt.

Ja, ist ja irgendwo auch logisch. Wenn man die ganze Zeit mit der falschen Methode behandelt wird, dann verstärkt sich ja nur das Gefühl, dass es keine Möglichkeiten gibt, dass es besser werden könnte. So fühlt man sich ja dann nur noch hilfloser.

A


x 4






Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore