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Zitat von MatrixBOT:

Man muss sich einfach selbst dazu zwingen!

Das ist totaler Quatsch, dann könnte man genauso gut zu einem Kranken, der nicht arbeiten kann, sagen du musst dich nur dazu zwingen. Man muss immer die individuellen Hintergründe und Geschichten berücksichtigen.
Ich habe vor ein paar Jahren 4-5 mal die Woche Sport gemacht, meinem Körper tat es gut, aber es hat an meiner Psyche nichts verändert.
Sport ist in Maßen gesund, aber es ist kein Allheilmittel. Übertriebener Sport und übertrieben gesunde Ernährung sind eine neue Ersatzreligion geworden.
Und manchmal macht man sich auch was vor.

der Threadersteller hat absolut jeinen Plan von der Krankheit

A


Warum wird hier Sport gegen Depressionen nirgends erwähnt?

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geh doch in Wald oaar bäume umarmen, das ist so schön. Danach gehts dir besser.
oder der Klassiker damals in der Psychiatrie... lach doch mal

@Islandfan
bin absolut bei dir. Bei mir war/ist es ähnlich

Zitat von Olang:
der Threadersteller hat absolut jeinen Plan von der Krankheit


Seit 23 Jahren Dysthymie, aber ja ich hab keine Ahnung. Evtl. macht ihr einfach den falschen Sport?
Wenn ich nur ein bissel Joggen gehen würde, käme bei mir auch kein Spaß auf. Das muss bei mir auch schon abgehen, damit ich davon was spüre.

Kommt sicher auf die Schwere der Depression an, ob Sport subjektiv hilft oder nicht. Bewegung, egal welche, ist jedenfalls immer besser als den ganzen Tag im Bett zu liegen, am besten noch im verdunkelten Zimmer. Da freut sich sich die Depression.

@silberauge da stimme ich dir voll zu. In einer schweren Episode wird es auch extrem schwer dagegen was zu tun, aber eine normale Depression hat nicht nur Tiefpunkte und die guten Phasen sollte man sinnvoll nutzen.

bei mir kam noch nie nach Sport Spaß auf...eher Missempfindungen, wenns gut ging.
Hab gehört dass manche beim joggen so ein high bekommen oder gute Laune....aber wie?

und wenn ich mich richtig auspower ist mein Kreislauf auch eher am sterben und alles fühlt sich hundeelend mehr.
Es gibt ganz wenig gute Tage, wo ich merke, jetzt kann ich Gas geben...die Effekte sind so im normalen Rahmen und das Gas geben selber tut ganz gut. Aber psychische Entspannung dadurch....eher nicht...manchmal bin ich da noch aufgedrehter und will noch nachts durch den Regen fahren/laufen oder sowas. Weil Unruhe und Depri stärker wurden.

Zitat von MatrixBOT:
aber dann trete ich mir Mental selbst in den Po,

Zu Deiner Überschrift: das haben wir in vielen Themen schon gesagt, dass weiß auch fast jeder weil es einem der

- Arzt
- Psychiater
- Psychologe


auch immer sagt.


Zum in den Po treten:

Du hättest mir bei meinen Depressionen einen Sack mit einer Million vor die Tür stellen können.

Es hätte mich nicht interessiert, weil ich mich weder gefühlt noch Emotionen hatte und gar nicht mehr hier sein wollte.

Ich konnte gerade mal eine Tasse halten, selbst das Trinken war ein Kraftakt.

Ich habe auch immer DP/DR, ich spüre den Körper fast nicht mehr, du willst Dich eigentlich nicht bewegen, weil das Koerpergefuehl so ekelig ist.

Das hat nichts mit aufraffen zu tun, es geht (fast) nicht.

Interessante Ansichten die hier vertreten werden. Ich hab mir schon oft anhören müssen, geh mal raus ein bisschen spazieren, geh mal ins Studio bisschen Sport machen, oder mach doch wenigstens daheim was.... Es geht nicht. Reha Sport hatte ich, sowas von schlimm, mein Körpergefühl spielt verrückt, immer Schwindel und die Angst zu kippen. Wie soll man sich damit bewegen? Jeder Gang draußen ist mit wackeligen Beinen. Draußen sind Leute, es wirkt mir zu hektisch. Da kann ich meine Gedanken nicht umschalten, die sind permanent auf meinem Körper. Da bleibt man lieber auf dem Sofa.
Sport hat mir zuletzt in meiner Jugend Spaß gemacht......

Leistungssport geht bei mir Körperlich nicht, ich kann halt nichts machen was die gelenke zu sehr belastet, ich gehe spazieren, ich versuche mich so zu bewegen und merke aber dass ich durch das auch fitter werde.

Ich habe ja oft dieses ich will aber ich kann nicht, ich bin motiviert aber klebe fest, den Gedanken umzusetzen ist dann schwer, das raus gehen ist eine Überwindung. Darum verstehe ich die Personen sehr gut die sagen es fehlt nicht am Willen, oder man ist zu faul.

Es ist ein Mechanismus wie ein Motor der angekurbelt werden muss und immer und immer wieder bis er von alleine wieder anspringt, doch ich denke viele benötigen im Grunde Unterstützung dabei um raus zu kommen, jemand der anschiebt und anschiebt und motiviert.

Mich kickt ja momentan zum Glück das Vitamin D3 was mich auf trab hält, aber bei mir ist auch definitiv ein Mangel da, doch es hilft nicht gegen meine psychischen Erkrankungen, aber ich komme nun eigenständig mehr raus, das raus gehen und spazieren tut dann gut.

@Luce1 vermutlich weil der Arzt, Psychiater oder Psychologe damit die besten Erfahrungen gemacht hat

Es gibt halt nicht die Wunderpille, zumindest habe ich die noch nicht bekommen. Selbst die Spaßdrogen, die man nicht nehmen sollte, hatten immer nur einen kurzeitigen Effekt, genau so wie Sport. Wenn ich mir mal mit einem wilden Tag den Kopf frei puste, dann habe ich evtl. am Tag danach noch was von, aber dann hilft nur Nachlegen.


Wie lange geht dass den mit dir schon so?


ps: Sorry wenn ich jetzt erst später antworte, ich will noch ein bissel an die frische Luft!

ich beweg mich ja auch wenns möglich ist, aber meistens ohne Spaß.
Also dass ich spazieren gehe, weil ich weiß, tut gut.
Oft ist da auch ne mentale Blockade, die einem ständig einredet, dass man zurück soll ect.
Und manchmal ist es auch körperlich einfach nicht gut (wie bei Infekt z B, Luft nicht so gut, Herz klopft so doll, Glieder schwach, aber gut das ist ja nicht der Regelfall. Eine stakre Depression kann aber tw ähnliche Symptome haben wie eine Grippe, mit schwachen Gliedern, schwerer Atmung, Schwindel,...).
Laufband ging jetzt ab und an mal, da kann man auch gut variieren finde ich und muss nicht zurücklaufen.
Grundsätzlich bin ich ja für das Prinzip der kleinen Schritte, nicht nichts tun, immer probieren, erst was kleines und gucken obs weiter geht....nur kenn ich da am Ende nicht dieses ich hab mich überwunden, jetzt gehts mir gut... also dieses Erfolgsgefühl von dem manche berichten. Bei mir ist so ich habs gemacht - ok, na gut.

Zitat von Feuerschale:
Eine stakre Depression kann aber tw ähnliche Symptome haben wie eine Grippe, mit schwachen Gliedern, schwerer Atmung, Schwindel,...).


Wer mit starken Depressionen Sport macht - dh nicht nur die Bettdecke auf und zuklappt - und sich danach nicht noch schlechter fühlt, weil das Cortisol vom Sport hochschießt, der verkauft doch Kaffee und lässt sich mit Münzen kratzen.

Die Nebennieren spielen schon Wagners Tristan. Der Walkürenritt obendrauf und in Bayreuth gehen die Licher vorzeitig aus.

Kann man mal spazieren gehen.
Bis zur Mülltonne.
Oder ums Haus.

Verflixt, habe vergessen die Akku´s meiner Räder zu laden und draußen ist Winter, dass kostet mich gleich das doppelte an Überwindung. Jetzt war ich gerade duschen und bevor ich los kann, kann ich vermutlich noch mal duschen gehen

@Feuerschale das kann ich irgendwie nachvollziehen. Zu Fuß komme ich vor Hüftschmerzen nicht mal aus der Straße raus und es frustriert dann eher als es hilft. Auch als ich jünger war und noch besser zu Fuß, hat spazieren gehen mich nie Glücklich gemacht, weil ich gar nicht die innere Ruhe dafür habe, um so rumzuschleichen. Da helfen mir dann heute meine e-Bikes und eine angenehme Umgebung ist natürlich auch Voraussetzung. Die richtige Musik als Taktgabe, hilft zusätzlich beim einfach machen.

Es kommt bestimmt auch auf die Art der Depression an. Bei mir ist es ja eine Dysthymie kombiniert mit innerer Unruhe, evtl. fällt es mir deswegen leichter, mir Mental in den Po zu treten

Mir geht es nach Bewegung meistens besser, da hab ich wohl Glück. War vorhin beim Rehasport, obwohl mein Schweinehund jaulte und bei dem miesen Wetter nicht raus aufs Rad wollte. Aber konnte ihn an die Leine nehmen und es hat dann sogar Spaß gemacht und meine Stimmung ist um mindestens drei Punkte gestiegen. Vorher so bei drei und jetzt bei sechs, eher sechseinhalb.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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