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M
Hallo ihr lieben..
Ich würde euch gern kurz meine Geschichte erzählen und gerne eure Meinung dazu wissen ..

Ich weiß nicht ob man alles als Schicksalsschläge sehen kann und ob ich all dies zu nah an mich ran lasse ...

Alles hat angefangen an dem Tag an dem meine Oma, zu der ich nicht wirklich gut Kontakt hatte, aus einem Fenster gefallen ist. Nach dem Sturz/Sprung war sie körperlich und geistig behindert.. durch einige ärztliche Untersuchungen wurde eine tödliche, unheilbare Erbkrankheit, Chorea Huntington, festgestellt. Jedoch konnte man die Symptome nicht von deren die durch den sturz erstanden sind unterscheiden. Daraufhin ließ sich mein Vater testen, leider war der Rest positiv. D.h. mein Vater leidet ebenfalls an der Krankheit und ich zu 50/50 auch. Bei ihm ist es nur noch eine Frage der Zeit wann es ausbricht .. (durch die Krankheit verliert man jegliche Kontrolle über Motorik, Mimik etc.. Depressionen bis hin zu Alzheimer und endet mit dem Tod nach 10 Jahren nach dem ausbruch. Ich war ca 14 als ich das erfahren habe, da waren meine Eltern bereits ein Jahr getrennt 2016 verstarb dann meine Oma.. im selben Jahr bekam mein Opa mütterlicherseits Lungenkrebs, was mich auch ziemlich mit nahm da ich ein super Verhältnis zu ihm hatte, wir haben aber sehr gut dagegen angekämpft. Es war jedoch eine große Zerreißprobe ...2017 wurde ich von 6 Männern vom Fahrrad gezogen und begrabscht und festgehalten, konnte mich doch schnell befreien und bin geflüchtet .. da ich ein offener Mensch war, hab ich dazu gestanden und es auch meinen Freunden erzählt. Diese erzählten es der ganzen Schule und ich wurde daraufhin aufs letze gemobbt, als *beep* und Lügnerin bezeichnet. Daraufhin besuchte ich nicht mehr die Schule und habe mir mein Abitur verdorben und alle Freunde verloren. Die einzigen Menschen die ich hatte, waren mein damaliger Freund und meine Mutter. Jedoch fing mein Freund an mich zu schlagen, verbrasste mein ganzes Geld für G. und wenn ich als Schluss machen wollte, drohte er sich sich umzubringen. Das dauert über ein Jahr bis ich die Kraft hatte ihn zu verlassen. Und dann stand ich nur noch mit meiner Mutter da, zu der ich ein super Verhältnis habe.. zu meiner restlichen Familie habe ich kaum Kontakt, mein Vater meldet sich auch nur ganz selten bei mir, obwohl ich ihn so gerne öfters sehen möchte. Ein Zuhause habe ich auch nicht wirklich, da war im vergangenen Jahr mit dem Freund meiner Mutter zusammengezogen sind. Er hält mich für ein Taugenichts da ich die Schule einmal abgebrochen habe .. ich fühle mich dort gar nicht wohl, es ist sein Haus und es fühlt sich einfach nicht richtig an .. ich bin jetzt 20 Jahre alt, habe keinen Schulabschluss da ich immer wieder keine Kraft habe in die Schule zu gehen, obwohl ich es wirklich wirklich will. Jedoch habe ich meine letze Chance versemmelt und steh jetzt wieder ohne nichts da. Ich fühl mich einfach so alleine und frage mich oft wie es nur weiter gehen soll .. rede ich mir nur ein das es mir schlecht geht? Vielen Menschen geht es schlechter und sie können ein normales Leben fühlen..

07.01.2019 14:17 • 07.01.2019 #1


4 Antworten ↓


Safira
Hallo Mitschll

Das hört sich wirklich übel an was Du da erzählt hast. Das würde wohl jeden umhauen. Du scheinst sehr sensibel zu sein und wenn man da missverstanden wird und immer wieder solch schlechte Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich macht, dann kann der Selbstzweifel/Wert dominieren.
Findest Du nicht das es Zeit ist sich zu fragen was DU willst? Was willst Du, was wünscht Du Dir? Was musst Du dafür erledigen? Undzwar unabhängig was andere wollen.

Stelle Dich auf Deine eigenen Füsse und seh zu das Du Deine grundlegenden Bedürfnisse erledigst bzw erstmal klar machst und Dich dann zu fragen was dazu nötig ist um diese zu erfüllen. Suche Dir Hilfe dabei wenn Du glaubst das Du es nicht allein schaffst.

Wohnt Dein Vater in der Nähe? Was glaubst Du warum Dein Vater sich distanziert?

Ein Taugenichts ist man für jeden der kein Verständnis hat. Erwarte es aber auch nicht. Gehe aus der Situation raus. Nur was Du von Dir hälst stimmt auch. Im Positiven wie im Negativen. Denn was man glaubt das ist man auch

07.01.2019 14:33 • x 1 #2


A


Viel schlechtes im Leben erfahren - kein Schulabschluss

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D
Naja, die letzte Chance wird das nicht gewesen sein. Es ergeben sich immer wieder Chancen. Ganz oft erkennt man die nicht und läuft einfach an ihnen vorbei. Manchmal sogar tagtäglich. Sei nicht betrübt und glaube an dich, egal was andere sagen, meinen oder tun.

Schaue einfach, was dir Spass macht, was dich interessiert und welche Träume und Wünsche du hast. Orientiere dich auch einmal daran und probiere Dinge auch einmal aus und gehe diesen Dingen nach, auch wenn diese durchaus ungewöhnlich sein sollten. Es erschließt sich dann auch ein neuer Freundeskreis, welcher vielleicht gewogener ist.

07.01.2019 15:01 • #3


Schlaflose
Zitat von Mitschll20:
ich bin jetzt 20 Jahre alt, habe keinen Schulabschluss da ich immer wieder keine Kraft habe in die Schule zu gehen, obwohl ich es wirklich wirklich will.


Einen Schulabschluss kannst du auch als externer Schüler ablegen. Du bereitest dich alleine vor und musst nur für die Prüfungen persönlich antreten. Erkundige dich bei den Bildungsbehörden deiner Bundeslandes.

07.01.2019 16:00 • x 1 #4


M
Hallo Mitschll,
normalerweise bin ich nur stille Mitlesen aber dir möchte ich gerne antworten.
Leider kenne ich Chorea Huntington da diese Krankheit mich mein ganzes Leben begleitet hat. Vor mitlerweile 5 Jahren ist meine Mama daran verstorben. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich funktioniert. Danach habe ich Depressionen und Panikattaken bekommen. Ich bin Gott sei Dank negativ getestet, werde also nicht erkranken.
Das dein Papa sich von dir distanziert ist leider ein Teil vom Krankheitsbild, bevor körperlichen Symtome ausbrechen kommt es meist zu psychischen Veränderungen. Die sind für uns als Angehörige meist noch viel schwerer zu ertragen.
Ich würde dir Raten in einem Huntingtonzentrum einen Termin zu vereinbaren. Dort kann man dir Kontakte zu anderen Risikopersonen vermitteln und dir Termine für Selbsthilfetreffen gehen. Auch bekommst du dort alle medizinische und psychologische Unterstützung die du brauchst.
Du bist Risikopersonen einer der schlimmsten Krankheiten die man sich vorstellen kann, da ist es ganz normal das du dich nicht auf Schulabschluss und ähnliches konzentrieren kannst.
Alle weiteren Schiksalsschläge machen das alles nicht einfacher.
Ich hoffe deine Mama hat die Kraft dich zu unterstützen.
Ich wünsche dir alles Gute Mio

07.01.2019 16:17 • x 1 #5






Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl