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Hallo. Ich bin 43 und haben einen 10-jährigen Sohn. Ich nehme seit ca. 6 Monaten Fluoxetin (Antid.) und fühlte mich anfangs damit sehr gut, konnte besser schlafen und meine Gedanken beherrschten mich nicht so.
Kurz, naja, ich glaube wird länger zur Vorgeschichte

Ich habe seit guten 7 Jahren eine super Freundin, wir sind wie Schwestern, sehen uns sehr viel und hören uns eigentlich auch täglich. Ok, denke das bin sehr viel ich. Unsere Kinder spielen sehr oft miteinander und sind auch in der gleichen Klasse.

Vor ca. 14 Monaten kam Mama XX…ich kannte sie, wir trafen uns ab und zu mal…sie wollte wohl meine Freundin näher kennenlernen. Sie schrieb ihr viel, sie trafen sich – ich war für Mama XX dann nicht mehr „interessant“ – hatte ich das Gefühl. Meine Freundin dachte sich bei dem ganzen nichts. Ich redete dann mal mit ihr und sie sagte mir, du brauchst doch keine Angst haben, ich bin doch deine Freundin. Für mich wurde es immer unerträglicher. Meine Freundin merkte das und dann kam Tag X….meine Freundin „beendete“ es mit Mama XX – jetzt vermute ich wegen mir.
Mir ging es dann etwas besser…merkte aber wie meine aufgeschlossene Freundin immer wieder Bekanntschaften mit – meisten Pärchen machte (sie ist verheiratet). Dachte mir noch nicht so viel….merkte aber, dass sie öfter mal wo eingeladen war oder sie bei ihr waren.

Naja, vor 1 Woche kam Mama XX wieder ins Gespräch. Die Kinder haben sich mit ihrem Sohn verabredet, bzw. erfuhr ich im Laufe des Tages, warum sie mit dem anderen Sohn gespielt haben. Meine Freundin traf Mama XX beim Bäcker, sie kamen ins Gespräch. Mama XX sagte, sie weiß gar nicht, was damals eigentlich los war, meine Freundin meinte, sie auch nicht….Mama XX muss sehr geweint haben…

Für mich war der Tag hinüber, naja, seitdem sind die Tage für mich hinüber. Ich habe mich seitdem sehr viel mit mir beschäftigt. Nun weiß ich, dass ich eine wahnsinnige Verlustangst habe, ein Klammeraffe bin und am liebsten immer wissen möchte, was sie macht, wann, mit wem etc. Ich weiß, dass es total falsch ist, ich kann es einfach nicht abstellen, ich hasse mich dafür, dass ich so bin. Ich gehe mit den Gedanken an meine Freundin ist Bett, stehe in der Früh damit auf und nehme sie mit in die Arbeit.
Wir schrieben sonst immer viel, seit ein paar Wochen nicht mehr, sie gibt oft keine Antwort…sie sagte zu mir, sie will das ganze multimediale nicht mehr so intensiv, es nervt…im Prinzip kann ich es verstehen, beziehe das aber immer auf mich. Ich beziehe immer alles auf mich….ich denke immer, ups, das hättest nicht sagen sollen, ups ups ups…

Vor 2 Tagen habe ich mit ihr geredet, was ich meine was ich für ein Problem habe…sie ist immer sehr offen und hört auch gut zu. Sie hat mir schon auch zugestimmt und paar Sachen gesagt die ich eigentlich nicht hören wollte….z.b. ich bin nicht dein Mann(ersatz), oder mach doch mal was dir Spaß macht etc.

Ich bin eigentlich eine zurückgezogene Frau, bin oft daheim, weiß nix mit mir anzufangen, habe keine Hobbys und kaum Freunde..entweder passt mir was nicht oder ich bin immer zu schnell voreingenommen. Dafür hasse ich mich auch…

Sie wohnt bei mir um die Kurve, wir sehen uns fast täglich in der Früh für ca. 15 Minuten. Bald zieht sie 7km weg….ich freue mich für sie natürlich, aber ich komme damit noch nicht wirklich zurecht, ich habe Angst, sie zu verlieren (bei meinem Benehmen momentan dauert es wohl auch nicht mehr lange). Ich will das aber nicht zulassen, ich mag sie sehr, wie gesagt, sie ist wie eine Schwester….
Ich versuche gerade einen Therapieplatz zu bekommen, aber meist erst in 6 Monaten möglich. So viel Zeit habe ich aber nicht, ich will mich jetzt ändern, ich will nicht mehr so sein.

P.s. Ich habe meinen Job gekündigt, hielt es dort nicht mehr aus, komme mit den neuen Chefs und ihren Ansichten nicht mehr zurecht. 2 andere Kolleginnen auch schon…nur bei mir ist es so, dass ich nun gekündigt habe, ohne was neues zu haben. Nicht mal dazu habe ich die Kraft, mich intensiv damit zu beschäftigen, obwohl meine Existenz daran hängt…

Glaube ich könnte nun noch einen Roman schreiben, erspare euch das aber .
Hat jemand Tipps, bzw. geht es jemand von euch auch so?

06.03.2016 16:03 • 06.03.2016 #1


3 Antworten ↓


Icefalki
Hallo Federl, willkommen bei uns.

Du hast Angst, du machst mit deiner Angst dein Leben kaputt. Willkommen im Club.

Es ist gut, dass du dich um Therapie bemüht.

Da du theoretisch alles weißt, hilft dir noch nicht. Was dir helfen würde, aber das ist ein langer Weg, zu verstehen, woher die Ängste kommen und wie du deine Gedanken, Gefühle in eine gesunde Richtung lenken kannst.

Ja, mit deinem Verhalten wirst du sie verlieren. Weißt du ja auch schon.

Die Frage, die du dir stellen solltest, wäre, warum du meinst, dass ihre Freundschaft nur mit dir geteilt werden sollte. Du die alleinige Freundin sein musst.

Und was sagt das über dich aus? Wieviel Freundin bist du?

Sind nur so meine Gedanken, kannst tun und machen, was du willst.

Aber Liebe, Freundschaft, Beziehung beinhaltet Geben und Nehmen. Und loslassen und Vertrauen.

Das fehlt. Warum?

06.03.2016 17:31 • #2


A


Verlustangst, Depression und und

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F
Hallo, danke für deine Rückmeldung.
Das Warum möchte ich gerne wissen und herausfinden.

Als ich 17 war, starb mein Vater, nach langer Krankheit, ich war sozusagen neben meiner Mutter die einzige, die es fast 2 Jahre mitansehen musste und ich konnte nicht helfen...

Ich hatte dann eine fast 12-jährige Beziehung, fing irgendwann auch an zu klammern....bis er eine andere hatte - er fuhr immer am Freitag zu ihr, kam am Sonntag wieder...ich machte das 2 Jahre mit...er sagte immer, er hört das auf, er will mich nicht verlieren...ich zog dann das Notseil und zog aus....

Dann kam noch der Erzeuger meines Sohnes....mit ihm war das Vertrauen dann total am Ende...wir waren nur 2 Jahre zusammen. Er hatte nur Geheimnisse...ohne das ich es mir eingebildet habe

Seitdem bin ich mit meinem Sohn alleine....ich habe riesige Angst meine Freundin zu verlieren, darum möchte ich jetzt endlich was unternehmen, das ertrage ich nicht mehr. Ich mag sie ja sehr gerne, bzw. die ganze Familie und würde immer für sie da sein, wenn sie mich brauchen, denke umgekehrt auch.
Ich finde ja das schlimme daran, ich weiß das ich mich falsch verhalte, kann es aber nicht abschalten, das erdrückt mich

06.03.2016 18:19 • #3


Icefalki
Federl, ich würde das einfach mit deiner Freundin bereden. Genauso wie du es hier geschrieben hast. Deine Ängste, dein Denken, und dass du sie nicht verlieren willst.

Dann weiß sie Bescheid und kann das besser verstehen. Und du versuchst einfach, so gut es eben geht, ihr nicht auf den Wecker zu gehen.

Und Therapie ist sehr gut, lass dir einen Termin geben, auch wenn es noch dauert.

06.03.2016 19:32 • #4





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl