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1

B
Hallo

ich bin neu hier und hoffe dass hier jemand ein paar Tipps für mich hat.

Vor zwei Monaten gab es bei mir ein privtes Ereigniss, dass mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat.
Ich hatte über Wochen extreme Nervenzusammenbrüche, Angst und Panikattacken.
Habe angefangen zu dissozieren und dachte dann ich bin nun völlig verrückt geworden.
Vor lauter Angst, dass es nicht wieder besser wird, habe ich dann innerlich irgendwie dafür entschieden, dass so nicht leben möchte.
Ich wollte keine Leben in Angst verbringen.
Dann habe ich mich auf einmal viel zu viel mit dem Sinn des Lebens beschäftigt. Zu lange.
Wie sinnlos alles ist.

Ich bin mittlerweile Medikamentös eingestellt und die Angstattacken und all das wovor ich Angst hatte hat sich reguliert.
Nur komme ich aus dem Teufelskreis nicht herraus, dass ich alles was ich mache, alles was ich sehe damit verknüpfe, dass es keinen Sinn macht auf der Welt zu sein.
Es drängen sich in jedem Moment bei allem was ich mache diese Gedanken auf. Bin schon ganz verwirrt und durcheinander.
Ich wünsche mir so sehr mein altes Leben zurück welches ich so geliebt habe.
Aber irgendwie verweigert sich ein Teil von mir mir nun selber die Daseinsberechtigung.

Hat jemand diese Erfahrungen schon einmal gemacht und ist dort wieder herraus gekommen?
Wenn ja, wie? Hat eine Therapie etwas gebracht? Sind diese Zwangsgedanken wieder verschwunden?
Meine Theorie ist, dass irgendetwas noch nicht aufgearbeitet ist und ich irgendwo eine Blockade habe.
Wie sind eure Erfahrungen mit Hypnose?

Danke Euch für Antworten.

22.04.2017 16:31 • 30.04.2017 #1


12 Antworten ↓


M
Hallo baltic,
ein bisschen kommt mir deine Problematik bekannt vor, ich mache mir auch ständig Gedanken darum, ob mein Leben überhaupt einen Sinn macht, wenn ich in ein paar Jahren sowieso sterbe und sich dann niemand an mich erinnert. Warum soll ich arbeiten gehn, warum in Urlauben fahren usw. Ständig hinterfrage ich bei allem den Sinn, sodass ich kaum noch an etwas Spaß habe bzw. ich kaum noch die Motivation finde etwas zu unternehmen. Ich mache momentan eine Verhaltenstherapie und kann dir sowas nur sehr weiterempfehlen. Mir hilft es enorm mit jemandem darüber zu reden, der mich dann nicht schief von der Seite anschaut sondern Verständnis zeigt. Seitdem ist auch einiges bei mir besser geworden, ich denke nicht mehr ständig über alles nach, sondern mache es einfach und versuche es zu genießen. Klar ist es für mich immer noch anstrengend nicht in die alten Denkmuster zu verfallen, aber es hat sich einiges gebessert. Hoffe ich konnte dir ein bisschen Mut machen!

22.04.2017 18:35 • #2


A


Stecke in einer Endlosschleife

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Coru
Ich hatte so eine Phase auch mal oder zumindestens so in der Art. Es kam auch, weil ich nicht wusste, was mit mir los war und ich dachte, dass es nie mehr besser wird. Wieso also dann noch weiter machen. Jetzt weiß ich zumindestens was ich habe und das man was dagegen tun kann. Hab in der Therapie auch offen gesagt, dass ich mal solche Gedanken hatte. Da wurde recht entspannt drauf reagiert wahrscheinlich ist das für die Therapeuten nichts ungewöhnliches. Es hat mir geholfen, dass ich offen damit umgehen kann. Zumindestens in der Therapie. Wenn wieder so eine Phase kommt, weiß ich, dass auch wieder ein besserer Tag kommen wird, wo ich mich gut fühle und versuche es anzunehmen.

22.04.2017 18:55 • #3


ollie69
Zitat von baltic:
Hallo

ich bin neu hier und hoffe dass hier jemand ein paar Tipps für mich hat.

Vor zwei Monaten gab es bei mir ein privtes Ereigniss, dass mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat.
Ich hatte über Wochen extreme Nervenzusammenbrüche, Angst und Panikattacken.
Habe angefangen zu dissozieren und dachte dann ich bin nun völlig verrückt geworden.
Vor lauter Angst, dass es nicht wieder besser wird, habe ich dann innerlich irgendwie dafür entschieden, dass so nicht leben möchte.
Ich wollte keine Leben in Angst verbringen.
Dann habe ich mich auf einmal viel zu viel mit dem Sinn des Lebens beschäftigt. Zu lange.
Wie sinnlos alles ist.

Ich bin mittlerweile Medikamentös eingestellt und die Angstattacken und all das wovor ich Angst hatte hat sich reguliert.
Nur komme ich aus dem Teufelskreis nicht herraus, dass ich alles was ich mache, alles was ich sehe damit verknüpfe, dass es keinen Sinn macht auf der Welt zu sein.
Es drängen sich in jedem Moment bei allem was ich mache diese Gedanken auf. Bin schon ganz verwirrt und durcheinander.
Ich wünsche mir so sehr mein altes Leben zurück welches ich so geliebt habe.
Aber irgendwie verweigert sich ein Teil von mir mir nun selber die Daseinsberechtigung.

Hat jemand diese Erfahrungen schon einmal gemacht und ist dort wieder herraus gekommen?
Wenn ja, wie? Hat eine Therapie etwas gebracht? Sind diese Zwangsgedanken wieder verschwunden?
Meine Theorie ist, dass irgendetwas noch nicht aufgearbeitet ist und ich irgendwo eine Blockade habe.
Wie sind eure Erfahrungen mit Hypnose?

Danke Euch für Antworten.


Ja,das kommt mir sehr bekannt vor...bin auch durch ein negatives Ereignis vor 10 Jahren von heute auf morgen vollkommen aus der Bahn geworfen worden. Dadurch bin ich in einen Strudel aus negativen Gedanken geraten, der mich Stück für Stück auseinander genommen hat. Es gibt ein Wort,was das sehr gut beschreibt.:mentaler Selbstmord.Ich habe echt versucht meine Seele auszulöschen. Ich habe alles am Leben angezweifelt,habe aus dem Fenster geschaut und mich gefühlt als wäre ich auf einem anderen Planeten...
Ich konnte irgendwann nicht mehr und bin ins Krankenhaus und die haben mich dann in die Tagesklinik (8-16Uhr) überwiesen. In Verbindung mit Medis,den Therapieangeboten und den Mitpatienten (Austausch) dort,gings wieder bergauf. Danach noch eine 9 wöchige Kur und ich war wieder auf der Spur...
keine Sorge, ich dachte auch,daß ich da nicht wieder rauskomme...du mußt dir aber Hilfe in Form einer Therapie suchen. Dafür ist eine Tagesklinik ideal,weil da halt auch Leidensgenossen sind mit denen man sich austauschen (Feedback) kann ,was wichtig ist um sich wieder als Mensch warzunehmen.

22.04.2017 19:19 • #4


B
Danke für eure Antworten.
Mir ist heute ein Stück mehr bewusst geworden was der Schlüsselmoment war.
Es war in dieser Psychischenüberlastung ein Innerer Konflikt den ich nicht lösen konnte und mit dem ich nicht mehr leben wollte.
Das war dann so zu sagen meine einzige Möglichkeit um aus diesem Konflikt herraus zu kommen.
Weil er mich schon viele male zuvor zu Boden gerissen hat.
Ich hoffe so sehr, dass sich dies wieder Rückgängig machen lässt.
Es ist so ein skurile Situation. Ich sitze hier, bin getrieben und alles was mir vorher freude gemacht hat macht mir nun Angst.
Und alles wird auf einmal so unerträglich.
Eigentlich liebte ich das Leben sehr, auch wenn es manchmal hart war.
Meint ihr die Psyche gibt wieder frieden wenn man diesen Konflikt doch noch lösen kann?
Kommen dann alle Dinge zurück die man so geliebt hat? Ändert sich die Einstellung zum leben wieder?

23.04.2017 09:54 • #5


ollie69
Was bekommst du denn an Medis?

23.04.2017 09:58 • #6


B
Mirtazapin 30mg zur Nacht
Quetiapin 25 mg zur Nacht
Tabor 1mg am morgen und bis zu drei nach Bedarf / Tag

Was nehmt ihr so?

23.04.2017 10:13 • #7


ollie69
Zitat von baltic:
Mirtazapin 30mg zur Nacht
Quetiapin 25 mg zur Nacht
Tabor 1mg am morgen und bis zu drei nach Bedarf / Tag

Was nehmt ihr so?


...meintest du TAVOR, also Lorazepam?

Ich habe damals für die Nacht Truxal bekommen...das gute daran: man schläft wie ein Stein und am nächsten morgen ist man noch so schön schlaftrunken,aber auf eine angenehme Art und Weise und das hatte eine sehr beruhigende Wirkung bei Angst..

Ich hatte auch mal eine Packung Lorazepam bekommen,wirkt natürlich sehr angenehm angstlösend, macht aber wie alle Benzos irgendwann abhängig

23.04.2017 10:26 • #8


I
Ist eine ganze Menge was du nimmst, ich habe die gleichen Probleme.

Unsere asoziale Gesellschaft ist so ausgerichtet uns von früh auf zu Arbeitsmaschinen zu formen und alles andere bleibst auf der Strecke. Alles ist so streng und so ernst und der Leistungsdruck enorm, ohne das die Belohnung uns mit Glück tunkt, sondern noch mehr Stress verursacht.

23.04.2017 10:31 • #9


Hotin
Hallo baltic,

Zitat:
Dann habe ich mich auf einmal viel zu viel mit dem Sinn des Lebens beschäftigt. Zu lange.
Wie sinnlos alles ist.


Nach dem Sinn unseres Lebens oder nach dem Sinn von dem was wir tun, fragen
sich viele Menschen. Ich glaube nicht, dass Du Dich zu viel mit dem Sinn des Lebens
beschäftigt hast.
Wir fragen uns sehr schnell nach dem Sinn, wenn wir etwas nicht bekommen, was wir uns aber so sehr gewünscht haben.
War das bei Dir auch so?
Wenn ja, kommst Du da wieder heraus, wenn Du verstehst und akzeptierst, dass das Leben oft ganz andere Wege geht,
als Du es Dir wünscht.
Diese Sichtweise tut zwar am Anfang auch weh, es hilft Dir jedoch, in Zukunft besser mit den Situationen umzugehen,
die ganz anders laufen, als Du sie Dir wünschst.
Zitat:
Meint ihr die Psyche gibt wieder frieden wenn man diesen Konflikt doch noch lösen kann?


Vermutlich ja. Allerdings, nicht jeden Konflikt kann man lösen. Bei manchen
Konflikten solltest Du einfach lernen zu akzeptieren, dass es so ist, wie es gelaufen ist.
Alles können wir nicht beeinflussen.
Zitat:
Kommen dann alle Dinge zurück die man so geliebt hat? Ändert sich die Einstellung zum leben wieder?


Das Leben und die persönliche Einstellung werden sich immer wieder verändern.
Mit diesen Veränderungen müssen wir alle zurecht kommen.
Ob die Freude an allen Dingen, die Du geliebt hast zurückkommt bestimmst Du selbst.

Auch Deine Einstellung zum Leben, bestimmst Du weitgehend allein.

Gute Besserung

Bernhard

23.04.2017 10:43 • #10


B
Hallo Bernhard,

Dank auch dir für Deine Worte.

Bei mir kam die Frage nach dem Sinn in der Phase als ich mit meiner Problemlösung nicht weiterkam.
Ich war da in einer Art Angstwahn. Habe alles nicht mehr zusammen bekommen.
Kann es auch garnicht genau beschreiben. In einem Wahn der Sinnlosigkeit sozusagen.
Ich fragte mich wie die ganzen Menschen in diesem Theatherstück nur so glücklich sein und existieren können.

Der Wahn hat sich zwar etwas gelegt. Aber diese Denkmuster sind noch da. Und es kostet mich viel Energie so auf die Beine zu kommen.
Weil ich mich ständig frage welchen Sinn es eigentlich alles hat.
Ob sich diese Sichtweise/Fragestellung wieder ändert wenn die anderen Dinge aufgeabreitet sind?
Ob es eine Art Ideenflucht ist die sich wieder reguliert und den Fokus verliert?
Ich möchte einfach kein desillusinierter Mensch werden/sein.

23.04.2017 12:19 • x 1 #11


Hotin
Hallo baltic,

fast jeder macht schon mal schwere Zeiten durch. Du wirst es bestimmt auch wieder schaffen, zu alter Stärke
zurück zu finden. Dies wünsche ich Dir.

Lass Dir Zeit, wieder fit zu werden. Ein wenig Geduld brauchst Du da schon.
Zitat:
Weil ich mich ständig frage welchen Sinn es eigentlich alles hat.


Irgendwann solltest Du mal aufhören mit der Frage nach dem Sinn.
Darauf gibt es glaube ich keine Antwort.

Du solltest Deinem Leben selbst einen Sinn geben, durch das, was Du tust.
So herum kann es funktionieren.
Zitat:
Ich möchte einfach kein desillusinierter Mensch werden/sein.


Das kann ich verstehen. Deshalb gehe wieder vorwärts und überlege, was
Du in der nächsten Zeit schönes für Dich machen kannst.

Einen schönen Sonntag für Dich

Bernhard

23.04.2017 12:36 • #12


xcxc
Mir geht es momentan ähnlich wie dir. Seit zwei Monaten bin ich täglich down. Die meisten sind mal eins, zwei Tage schlecht gelaunt. Ich bin es seit einer schlechten, eigentlich unwichtigen Erfahrung vor zwei Monaten durchgängig. Ich fühle mich nur noch leer. Ich frage mich, warum ich noch hier bin. Es würde niemanden schaden, wenn ich ginge. Diese Gedanken begleiten mich durch Tag und Nacht.
Ich dachte, dass diese Situation eine neue für mich wäre, bis ich mein Tagebuch gelesen habe. Ich habe gemerkt, dass ich vieles in meinem Leben verdrängt habe und heute noch verdränge. Ich habe realisiert, dass ich seit Jahren so bin. Es gab immer mal wieder Höhen und schöne, glückliche Momente. Aber am Ende des Tages war ich immer wie heute. Nicht mal unbedingt traurig oder ängstlich, sondern einfach nur leer und nutzlos.
Ich verstehe dich und ich wünschte ich könnte dir helfen und sagen, dass alles wieder gut wird, man sich einfach zu viel Müll einredet und man bald wieder darüber lacht. Aber im Endeffekt ist es einfacher gesagt als getan.
Ich will in Zukunft mehr über meine Probleme und Gedanken reden. Ich glaube, dass es die beste Hilfe ist immer und immer wieder über jede kleinste Kleinigkeiten zu reden oder auch zu schreiben, wie du es hier getan hast. Alles, was du Negatives fühlst, muss raus. Nur so kann es dich irgendwann nicht mehr unterdrücken.
Ich hoffe, dass du aus dieser Endlosschleife herauskommst. Ich wünsche dir alles Gute!

30.04.2017 13:11 • #13


A


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