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Hallo,


Momentan merke ich wie meine Depressionen mich belasten und meine Ängste nehmen neue Formen.
Nach außen hin sieht mein Leben fast gut aus.
Verheiratet, 2 Kinder und eigenes Haus, leben auf dem Dorf.
Jedoch kann ich seit die dunkle Jahreszeit Einzug hält mich kaum noch an etwas erfreuen, schleppe mich durch den Tag und funktioniere eben so gut es geht...
Beruflich steht wohl nächstes Jahr ne umorientierung an, davor werde ich wohl ne Reha Vorbereitung besuchen müssen aber momentan bin ich noch zuhause.
Gerade in dieser Zeit bekomme ich seltsame Gedanken fie mir viel Angst machen. Seit corona hab ich einfach nur totale Angst vor der Zukunft, ich frage mich sehr oft was für eine Krise als nächstes kommt und ob ich und meine Familie diese überleben...ein neuer Weltkrieg? Blackout? Tödlicher neue Pandemie? Klimawandel? Atomare verstrahlung?
Dann kommt schnell die Angst vor einem qualvollen Tod einher wovor Ich mich fürchte. Wenn ich dann meine Kinder sehe wächst in mir die Angst das diese keine schöne Zukunft haben werden...
Rational ist mir auch bewusst das man im hier und jetzt leben soll aber dieser Gedanke ob ich morgen noch lebe zerreißt mich innerlich...Und ich weiß nicht wie ich wieder Lebensfreude bekommen soll...Ich bin abends immer froh wenn der Tag rum ist,obwohl ich die kurze Lebenszeit die man hat eigentlich besser nutzen soll...Hobbys hab ich auch keine speziellen...
Ich werde die nächsten Tage mit Anlaufstellen sprechen (sozial psychiatrischer Dienst, nächdte Woche Psychologe).
Frühs fühle ich mich nachndem aufstehen am schlimmsten. Nachts kann ich schlecht durchschlafen und mache mir ständig Gedanken um die ganzen Konflikte in der Welt...
Kennt das jemand? Welche Strategie könnte da helfen?

16.11.2021 19:01 • 20.11.2021 x 4 #1


34 Antworten ↓


Soweit ich informiert bin, sind das Anzeichen einer Depression.
Von daher ist es gut, dass du dir Hilfe suchst.

Dass einem die ganze Situation zu schaffen macht, kann ich gut verstehen. Bekomme beim Lesen der Nachrichten häufig das kotzen.
Allerdings denke ich, dass hauptsächliche negative Nachrichten gedruckt werden, weil es halt mehr Geld macht, verstehst du ?

Wusstest du ,dass wir statistisch gesehen in der friedlichsten Zeit überhaupt leben ? Kaum vorstellbar ,aber dem soll so sein.
Vor 50 Jahren konnte man noch nicht lesen ,was in hintertupflingen passiert. Heute weiß man ,wenn dort was passiert, dank des Internets . Das wäre früher einfach nur in hintertupflingen oder Umkreis geblieben und man hätte es nie erfahren .

Ich denke eher nicht, dass es einen neuen Weltkrieg geben wird. Und schon gar nicht so, wie die 2 davor. Wenn, dann wird das mehr eine Cyber Sache.
Man würde durch hacker eher dem betreffenden Land den Saft abdrehen und so zur Kapitulation zwingen. Ist einfacher und wohl auch günstiger.

Zim Thema Klimawandel möchte ich nichts schreiben ,da kommt mir nämlich mit der Pandemie ein paar zynische Gedanken.

Atomare verstrahlung? Woher?

Man kann , Gott sei dank , nur Prognosen für die Zukunft stellen .
Das heißt nicht, daß es 100 % so eintreffen wird.

A


Sehe keinen Sinn im Leben

x 3


Zitat von kleinpübbels:
Soweit ich informiert bin, sind das Anzeichen einer Depression.

Naja, ich weiß nicht. Als ich stark unter Depressionen litt, war mir das alles völlig egal.

Guten Abend Ihr Zwei ,

Zitat von kleinpübbels:
Allerdings denke ich, dass hauptsächlich negative Nachrichten gedruckt werden, weil es halt mehr Geld macht, verstehst du?


Oh ja, aktuell ist es extrem. Gerade heute Vormittag sagte ich zu meiner Freundin: Kein Wunder, dass gerade mental alle abkacken. Du siehst Dir jeden Abend an, was man mit den Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze (nicht) macht und könntest einfach nur heulen, dass Du einer dieser ach so ethisch hochstehenden Europäer bist. Seit Jahren ertrinken tausende Menschen im Mittelmeer, erfrieren an Grenzzäunen Kinder, fackeln massig Quadratkilometer Regenwald ab und streiten knapp 200 Nationen um 0,5 oder 1,5 Grad Erderwärmung. Von der C19-Thematik mal ganz abgesehen. Daraus kann man höchstens lernen, wie leicht (und durchschaubar) man auch (oder gerade) heute die Menschen gegeneinander aufhetzen kann.

Wie @kleinpübbels so treffend andeutet - Folge dem Geld, und Du findest die Täter. Leider fürchte ich, die, die wir da finden werden, schauen uns selbst verdammt ähnlich.

Zitat von Soulclaw90:
Kennt das jemand? Welche Strategie könnte da helfen?


Kennen tun wir das hier wohl alle. Sich auf Dauer komplett davor abzuschotten ist m. E. nicht die Lösung und wohl auch fast unmöglich. Doch es macht schon einen großen Unterschied, wenn man sich nur in Maßen in den etwas neutraleren Medien informiert oder für eine ganze Weile mal von dieser generellen Überinformation rausnimmt - sofern man das kann.

Was der Geist oft erwägt, dahin neigt er sich - lautet ein auf den ersten Blick banales, aber weises Sprichwort. Darauf muss ich auch immer wieder achten. Vielleicht probierst Du es einfach mal mit einer 50%igen News-Reduktion und schaust, ob Du Dich besser fühlst. Es hört sich vielleicht flapsig an, aber am Ende des Tages musst Du und Deine Familie nur Dein bzw. Euer Leben leben - und nicht das der ganzen Welt.

Zitat von Schlaflose:
Naja, ich weiß nicht. Als ich stark unter Depressionen litt, war mir das alles völlig egal.

Ich hätte schreiben sollen, dass dieses am Morgen mies und am Abend besser Anzeichen einer Depression sein können . Oder der Alltag jedes Menschen ,der arbeiten muss ^^
Klar, in meinen depressiven Phasen war mir das alles auch Wurst.

Es gibt im übrigen eine App, habe jetzt den Namen vergessen , die ausschließlich gute Nachrichten bringt. Fand ich mal ne ganz gute Idee.
Das zieht einen nicht so runter und ist, tadaaa, kostenlos .

Der Springer Verlag würde direkt bankrott gehen, wenn sie nichts negatives mehr drucken dürften ^^
Manchmal habe ich aber auch den Eindruck, dass viele Leute es gar nicht anders wollen, als ständig sich mit negativen Nachrichten zu umgeben .
Da unterhält man sich mit jemanden und erzählt was positives und dann kommt: ja aber , da und da ist alles ganz furchtbar.
Schön.
Aber es ist mal was gutes passiert, können wir darüber mal reden ?
Nein . Das und das furchtbare ist passiert.....
Grrrrrr

Das Leben hat auch keinen Sinn, zumindest nicht das einzelne. Den Sinn, den musst Du dem Leben geben, dann hat es Sinn. Wir sind nicht hier, um vom Universum verwöhnt zu werden. Wir müssen den Sinn stiften und gestalten.

Zitat von Fauda:
Das Leben hat auch keinen Sinn, zumindest nicht das einzelne. Den Sinn, den musst Du dem Leben geben, dann hat es Sinn. Wir sind nicht hier, um vom ...

Sehr schön geschrieben.
Wir geben dem ganzen den Sinn. Und er ist höchst unterschiedlich, finde ich.
Für manche sind es Kinder, für andere Tiere oder einfach nur Spaß haben.
Mein Sinn des Lebens ist zu versuchen glücklich zu sein und für mich etwas sinnvolles zu tun. Sprich, mich und mein Umfeld zu erfreuen und zu helfen.
Am Ende will ich sagen können, ich habe was sinniges mit meinem Leben angestellt.
Auch wenn ich grade eher halbtot auf der Couch liege ^^

Zitat von kleinpübbels:
Sehr schön geschrieben. Wir geben dem ganzen den Sinn. Und er ist höchst unterschiedlich, finde ich. Für manche sind es Kinder, für andere Tiere oder einfach nur Spaß haben. Mein Sinn des Lebens ist zu versuchen glücklich zu sein und für mich etwas sinnvolles zu tun. Sprich, mich und mein Umfeld zu erfreuen und ...

Geht mir ähnlich. Ich verstehe auch, dass Soulclaw so leidet, ich kenne es auswendig. Aber es hilft alles nichts: wir müssen weiter kämpfen und kreativ sein, Sinn stiften, wo keiner ist, Gutes tun und Schlechtes wegwerfen. Jammern bringt gar nichts.

Zitat von Soulclaw90:
mache mir ständig Gedanken um die ganzen Konflikte in der Welt...

Der Mensch stolpert nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel. (Konfuzius)
Man muss halt aufpassen, dass man seine eigenen Konflikte nicht in die grosse Welt projiziert und dann für unüberwindlich hält.

Zitat von Fauda:
Geht mir ähnlich. Ich verstehe auch, dass Soulclaw so leidet, ich kenne es auswendig. Aber es hilft alles nichts: wir müssen weiter kämpfen und ...

Das berührt mich grade sehr, vor allem der Satz: Sinn stiften ,wo keiner ist.

Zitat von kleinpübbels:
Wusstest du ,dass wir statistisch gesehen in der friedlichsten Zeit überhaupt leben ?

In der Tat und die C19-Pandemie ist die erste richtige Krise, die unsere Generation(en) hierzulande hautnah erlebt. Eine weitere mag kommen oder auch nicht. Falls die große Katastrophe kommt, dann kommt sie egal, ob wir davor Angst haben oder nicht. Deshalb ist die Angst davor so unbrauchbar. Ein ebenso banal erscheinendes aber weises Sprichwort: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Jean-Paul Sartre schrieb einmal: Wenn man nichts tut, glaubt man, daß man für alles die Verantwortung trägt. Ich selbst habe diese Art von Zukunftsängsten nur selten, dafür eine stetige Verzweiflung an der Vernunft und Menschlichkeit der Menschen. Mir hilft es oft, etwas für andere zu tun, und sei es nur in irgendwelchen Foren mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Auch das ist übrigens höchst sinnstiftend.

Zitat von moo:
auf den ersten Blick banales, aber weises Sprichwort. Darauf muss ich auch immer wieder achten. Vielleicht probierst Du es einfach mal mit einer 50%igen News-Reduktion und schaust, ob Du Dich besser fühlst.

Ich nehmen mir regelmäßig eine fast totale Auszeit von allen Nachrichten für ein paar Tage oder eine Woche. Nur Mittags einmal kurz durch den Videotext, falls etwas sehr wichtiges ist. Andernfalls würde ich zynisch, verbittert und irre werden.

Dabei warte ich immer noch auf meine Lieblings-Bad-News:

An der New Yorker Börse sowie in Frankfurt sind die Kurse sämtlicher Aktien dramatisch eingebrochen. Börsenanalysten machen eine Pandemie der guten Laune und Zufriedenheit für das Problem verantwortlich.

Zitat von Chingachgook:
Man muss halt aufpassen, dass man seine eigenen Konflikte nicht in die grosse Welt projiziert

Zitat von kleinpübbels:
Komm , wir gehn zusammen den Bach runter

denn da unten gibt es eine kleine Wiese auf der wir den Wolken zuschauen können.

Zitat von Spaceman:
In der Tat und die C19-Pandemie ist die erste richtige Krise, die unsere Generation(en) hierzulande hautnah erlebt. Eine weitere mag kommen oder auch nicht. Falls die große Katastrophe kommt, dann kommt sie egal, ob wir davor Angst haben oder nicht. Deshalb ist die Angst davor so unbrauchbar. Ein ebenso banal erscheinendes aber weises Sprichwort: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Ich finde es interessant, dass wir bei etwas so geschichtlich relevantem dabei sind. Für den Mauerfall war ich noch nicht mal in Planung ^^ ,und ich denke ,eigentlich erlebt fast jede Generation eine Art der Krise . Und die Menschheit lebt immer noch.
Wer weiß, was in ein paar Jahren ist.
Zitat von Spaceman:
Ich nehmen mir regelmäßig eine fast totale Auszeit von allen Nachrichten für ein paar Tage oder eine Woche. Nur Mittags einmal kurz durch den Videotext, falls etwas sehr wichtiges ist. Andernfalls würde ich zynisch, verbittert und irre werden.

Das erinnert mich an eine Story von meinem Vater: ein Arbeitskollege hatte einen Vater. Der hat jeden Tag die Nachrichten konsumiert und sich aufgeregt. Dann bekam er einen Herzinfarkt. Der Sohn schwört, es lag daran ,dass er ständig sich über die Nachrichten aufregte.
Zitat von Spaceman:
denn da unten gibt es eine kleine Wiese auf der wir den Wolken zuschauen

Denn ein Wrack ist ein Ort, an dem ein Schatz schlummert....Jetzt singe ich schon wieder ^^

Die Medien vermeide ich zum größten Teil aber die Gedanken krieg ich kaum aus dem Kopf, stelle mir ständig eine schlimme Situation vor...

Zitat von kleinpübbels:
Ich finde es interessant, dass wir bei etwas so geschichtlich relevantem dabei sind. Für den Mauerfall war ich noch nicht mal in Planung ^^ ,und ich ...

Klingt nach Alligatoah

@Lilith8990 das ist alligatoah

Zitat von kleinpübbels:
@Lilith8990 das ist alligatoah

Juchuuu bin doch nicht nicht zu Alt xD
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Lilith8990:
Juchuuu bin doch nicht nicht zu Alt xD

Also bitte . Du bist nur 2 Jahre älter als ich ^^

Zitat von Soulclaw90:
Die Medien vermeide ich zum größten Teil aber die Gedanken krieg ich kaum aus dem Kopf, stelle mir ständig eine schlimme Situation vor...

Das klingt eher nach generalisierter Angst. Mir hilft es manchmal eine vierspaltige Liste zu erstellen. Für jede katastrophale Situation (Spalte 1) schreibe ich dazu eine wunderbare (oder zumindest realistische und positive) Situation auf (Spalte 2). In der dritten zähle ich Gründe auf, warum die gute Entwicklung wahrscheinlicher ist als die schlechte. In die letzte kommen Gründe, weshalb die Katastrophe doch gar nicht nicht so schlimm sein muss. Hilft bei mir bisher aber eher kurzfristig, wahrscheinlich, weil ich sie nicht konsequent jeden Tag wieder durcharbeite. Probiers mal aus.

Zitat von kleinpübbels:
Ich finde es interessant, dass wir bei etwas so geschichtlich relevantem dabei sind.

Absolut! Als C19 losging verbrachte ich jede freie Minute vor Fernseher und Computer. Hab unzählige Stunden lang Dokus, Interviews, Reportagen gesehen, Webseiten zum Thema gelesen und keine einzige von Drostens Podcast-Folgen verpasst. Irgendwie ahnte ich die Dimensionen des ganzen, aber das Thema interessierte und faszinierte mich auch auf allen Ebenen - naturwissenschaftlich, soziologisch, politisch, ... . Mittlerweile hab ich's total über.

Vielleicht auch ein hilfreicher Gedanke: Viele schauen sich Geschichtsdokus an und beschweren sich darüber, dass heute nichts spannendes passiert. Jetzt sind wir mitten in einer drin. Spannende Sache, das!

Zitat von Lilith8990:
Klingt nach Alligatoah

Habs auch sofort erkannt - nachdem ich gesuchmaschint hab.

Zitat von Spaceman:
Vielleicht auch ein hilfreicher Gedanke: Viele schauen sich Geschichtsdokus an und beschweren sich darüber, dass heute nichts spannendes passiert. Jetzt sind wir mitten in einer drin. Spannende Sache, das!

Ich bin es auch so langsam leid, aber wenn ich Kinder habe, kann ich denen davon berichten wie es war . Als Zeitzeuge quasi . Vielleicht sollte ich ein paar Masken aufbewahren ....
Zitat von Spaceman:
Habs auch sofort erkannt - nachdem ich gesuchmaschint hab.

Muss auch nicht jeder kennen ^^ da hast du nichts verpasst

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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