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Ich kann seitdem ich in der heftigsten Depression meines Lebens stecke nicht mehr weinen. Ich denke oft, es wäre schön alles rauszulassen und mich mal richtig auszuheulen. Aber Fehlanzeige. Es geht einfach nicht. Früher hab ich laufend
bei Filmen geheult, auch da geht nichts mehr!
Man kann ja auch viel drüber lesen das es bei starken Depressionen, chronischem Stress oft dazu kommt, dass das Weinen nicht mehr funktioniert.
Wie geht es euch? Seid ihr imstande mal alles rauszulassen und zu Weinen?

Gestern 10:06 • 04.08.2025 x 1 #1


31 Antworten ↓


Zitat von Muschelsucherin:
Seid ihr imstande mal alles rauszulassen und zu Weinen


Nein. Kann dann nie weinen. Genau wie Du. Mein Gesicht ist auch so was von starr.

Ich fuehle nichts.
Wenn Du aus der Phase raus bist, kommt das natuerlich alles wieder.

Druecke Dir die Daumen, dass es bald wieder ueberstanden ist ️️️

A


Nicht mehr fähig zu weinen

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Danke Luce1 für die aufmunternden Worte. Ich hoffe es! Habe schon so lange nicht geweint!

Zitat von Muschelsucherin:
Ich kann seitdem ich in der heftigsten Depression meines Lebens stecke nicht mehr weinen. Ich denke oft, es wäre schön alles rauszulassen und mich mal richtig auszuheulen. Aber Fehlanzeige. Es geht einfach nicht. Früher hab ich laufend bei Filmen geheult, auch da geht nichts mehr! Man kann ja auch viel ...

Manchmal liegt es auch an Tabletten, nimmst Du welche? Antidepressiva?

@Muschelsucherin nimmst du Medikamente? Oft liegt es daran dass man die Emotionen nicht mehr so zeigen kann

Hallo Abendschein und Tina,
ich nehme derzeit Mirtazapin und Opipramol, zudem Betablocker, ein weiteres Blutdruck Kombi-Präparat, Progesteron und (nicht ganz regelmäßig) Cholesterinsenker.

Man muss nicht weinen können. Diese Fähigkeit kann phasenweise kommen und gehen. Es ist wissenschaftlich nicht klar, welche Funktion Weinen hat und ob es überhaupt einen positiven Nutzen hat. Du musst nicht weinen können.

Kommt definitiv von den medikamenten..... nehme seit 4 wochen keinne ADs mehr und bin mega emotional....hatte ich unter paroxetin null....

Zitat von Muschelsucherin:
Man kann ja auch viel drüber lesen das es bei starken Depressionen, chronischem Stress oft dazu kommt, dass das Weinen nicht mehr funktioniert.
Wie geht es euch? Seid ihr imstande mal alles rauszulassen und zu Weinen?

Als ich ganz am Anfang in der Klinik war, hatte ich eine Phase von ein paar Tagen wo ich irgendwie gar nichts mehr gefühlt habe.

Die extreme Angst – wegen der ich ja da war – habe ich zum Glück nicht mehr gespürt. Aber auch keine Traurigkeit, keine Freude, kein Ärger – nichts. Und selbst dieser Umstand hat keine Gefühle wie Unruhe oder so in mir aufkommen lassen, ausser vielleicht ein kleines bisschen Erleichterung, weil eben die Angst nicht mehr da war.
Damals wird das mit Sicherheit durch die Medikamente und die Entspannung nach einer langen Angstphase gekommen sein.

Aber auch heute – wenn ich für eine Zeit deprimiert bin – genau so, wie Du beschreibst. Das Ende der Depri-Phase wird dann tatsächlich meist durch einen heftigen Heulkrampf eingeläutet, der dann eine ganz wunderliche Wirkung hat: ich fühle mich erleichtert, gleichzeitig erschöpft und gestärkt, gereinigt und alle Schatten sind auf einmal von mir genommen.

Zitat von Muschelsucherin:
Mirtazapin


Wieviel Mirta nimmst Du?

Zitat von Virginkl:
Kommt definitiv von den medikamenten..... nehme seit 4 wochen keinne ADs mehr und bin mega emotional....hatte ich unter paroxetin null....

Erst einmal Respekt dass du nun ohne Medikamente auskommst! Ich wünsche dir, dass es immer so bleibt!

Darf ich dich fragen wie du das geschafft hast? Hattest du auch Depressionen, Angstzustände, Herzrasen.....etc.?
Ich wurschtel mich jetzt schon seit vier Jahren durch und es wird eigentlich immer schlimmer. Vertrage viele Medis nicht, musste Escitalopram und Venlafaxin absetzen...hoffe jetzt auf ein neues Präparat was mich aus meinem derzeit tiefen Loch rausholt..vorausgesetzt ich vertrage es.

Schlimmer als jetzt geht es wirklich nicht mehr, bin zu nichts imstande, das einzige was funktioniert ist mein Teilzeitjob, aber auch mehr schlecht als recht, arbeite langsam, bin ziemlich unkonzentriert.....die Klassiker die bei einer akuten Depriphase dazugehörigen

Versuche es auch mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin B12, Omega 3, Tryptophan, Ashwaghanda, Vitamin D.....aber wenn man einmal so tief drin ist sind diese Helferlein wirkungslos.

Zitat von Luce1:
Wieviel Mirta nimmst Du?

Ich schwanke immer zwischen 15 und 30 mg. Tendenz eher zu 30.

Ich habe seit meinem 14. Lebensjahr eine Angststörung.....herzphobie seit 3 jahren was durch massive verspannungen bws massivst getriggert wird....ich wollte einfach wieder fühlen....natürlich sind die ängste noch da aber es tut gut sich nicht mehr so stumpf fühlen.... nicht falsch verstehen ohne paroxetin wäre ich sicher nicht an dem heutigen punkt....habe langsam angefangen auszuschleichen und ja wie gesagt 4 wochen jetzt auf null....und ja es gibt harte tage aber das gehört dazu....

Zitat von Muschelsucherin:
Wie geht es euch? Seid ihr imstande mal alles rauszulassen und zu Weinen?

Während meinen depressiven Episoden konnte ich nicht weinen. Scheint so eine Art Schock-Zustand zu sein, der den Mensch vor überwältigenden Emotionen schützt. Ich hab nie Medikamente gegen Depression genommen, kann also nichts dazu sagen. Wenn die depressive Episode irgendwann abschwächt, kommen auch langsam wieder Gefühle. Ich würde das Ausbleiben von Traurigkeit nicht zu stark bewerten.

@ MKaZen:
Traurig bin ich schon....und würde dieses lähmende Gefühl gerne verlieren....mal mit den Tränen all die Traurigkeit, Angst, Anspannung....rauslassen.
Bemerkenswert, dass du es ohne Medikamente geschafft hast da wieder rauszukommen.

Zitat von Muschelsucherin:
Traurig bin ich schon....und würde dieses lähmende Gefühl gerne verlieren....mal mit den Tränen all die Traurigkeit, Angst, Anspannung....rauslassen.
Bemerkenswert, dass du es ohne Medikamente geschafft hast da wieder rauszukommen.

Hat lange gedauert, viel ambulante Therapie und noch mehr Selbstcoaching.

Wie schaut deine Traurigkeit aus? Was braucht sie?

@Muschelsucherin Eine Depression ist ein Notprogramm des Körpers, bei dem man aus gutem Grund keinen Zugang zu seinen Emotionen hat. Dafür wäre in dem Moment die Kraft nicht da. Wenn die depressive Phase überwunden ist, wird der Zugang Stück für Stück wieder freigelegt. Sie sind also noch da, aber Du hast keinen Zugang dazu.
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Ich kann auch seit langer Zeit nicht mehr weinen und das belastet mich sehr. Oft denke ,dass es mir dann besser gehen würde, einfach weil man mal alles loslassen könnte. Aber es funktioniert nicht und ich nehme keine Tabletten. Bin einfach innerlich leer.

@MaKaZen:
Die Therapie bringt mir nicht viel, ist eher manchmal kontraproduktiv. Manchmal zieht sie mich so runter, fühle mich missverstanden und bin danach oft völlig zermürbt. Ich versuche mich zu beschäftigen kreativ) und zu bewegen, klappt aber im Moment gar nicht weil es so schlimm ist wie noch nie. In mir sitzt eine tiefe Traurigkeit und ich bin dermaßen verzweifelt, alles fühlt sich aussichtslos und sinnlos an. @krümel: schön beschrieben mit dem Notprogramm, ich fiebere dem
Zugang schon lange hin....es muss irgendwann mal werden.
@Karimma: wir schaffen das! Müssen nur dran glauben. Vielleicht kannst du mit pflanzlichen Sachen nachhelfen (war auch meine erste Wahl bevor ich die härterten Dro. aufgefahren habe, prinzipiell finde ich es stark wenn jemand sagt er versucht es ohne Medis gesund zu werden.

Vielleicht kann Musik Emotionen auslösen ?
Ich habe vermutlich keine echte Depression, es geht mir aber auch nicht gut. In der Regel vertrage ich seit dem Tod meines Bruders ( vor 5 Jahren ) keine Musik mehr mit seltenen Ausnahmen. Ich ertrage gar keine fröhliche Musik mehr.
Heute musste ich beim Anhören eines alten Liedes ( Brüderlein fein von Raimund ) heftig weinen . Das überraschte mich selbst , aber es tat mir gut.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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