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Diki
@Grashüpfer die pflanzlichen Mittel schlagen nicht so schnell an, aber hole sie dir trotzdem. Hast du jemanden mit dem du vor die Tür kannst? Dein Herz ist in Ordnung, es ist gesund, das Herzrasen macht das Adrenalin aus deiner Nebenniere, alles wird gut. @Abendschein hat Recht, suche dir einen Heilpraktiker, der dich beraten kann, eventuell einen der auf Psychosomatik spezialisiert ist.

13.10.2017 20:40 • #121


Grashüpfer
@Abendschein : Ich nehme ja gar nichts zur Zeit, auch nix Pflanzliches. Die Escitalopram habe ich bis vor 6 Monaten genommen, vom Arzt verordnet in relativ niedriger Dosis. Wenn ich die wieder anfangen sollte, würde ich natürlich auch einen Termin beim Arzt machen, damit er sie mir offiziell wieder verordnet. Aber der wird auch nix anderes sagen, als dass ich mit 10 mg wieder einsteigen soll, und das kann ich auch allein. Meine frühere Therapeutin hat mal, in Absprache mit dem Arzt, zu mir gesagt, ich hätte so ein gutes Gespür und Reflexion, dass ich geringe Rauf- oder Runterdosierung auch allein vornehmen darf. Aber natürlich hinterher auch den Arzt informieren muss. Und daran hab ich mich gehalten, aber nie experimentiert. Und ich war stolz über so viel Vertrauen der beiden in mich und hab mich gefreut. Hab es aber nie ausgenutzt oder leichtfertig gehandelt.
Eine Therapie darf ich nicht gleich wieder machen, hatte ich ja bis März.

@Diki Danke für deine beruhigenden Worte, das tröstet mich sehr . Vor vier Monaten hatte ich das im Zusammenhang mit einer anderen Geschichte. Da dabei ein kleiner operativer Eingriff nötig wurde, hat mich der Anästhesist vorher zum Kardiologen geschickt, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Lungenfunktionstest - alles in Ordnung, mein Herz ist gesund. Und jetzt hoffentlich auch noch - du hast bestimmt recht. Danke! Nein, ich wohne allein, nur meine zwei Katzen sind hier...
Im Krimi ist gerade jemand im Krankenhaus gestorben und schon heule ich, die Musik dazu war so traurig ... Oh Mann. Nicht gut. Wann hört das endlich auf? Warum kommt das immer immer immer immer wieder? Wieso hab ich das offenbar mein halbes Leben lang? *weint*

13.10.2017 20:50 • #122


A


Naturheilkundliche Behandlungserfolge bei Depressionen?

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Diki
@Grashüpfer spiele mit deinen Katzen, lenke dich ab, geh vor die Tür, auf den Balkon, mache etwas mit deinen Händen. Das hilft mir manchmal.

13.10.2017 20:56 • #123


Grashüpfer
Hallo ihr Lieben,

ich war heute in der Apotheke, besser gesagt gleich in 2! Die Beratung in der ersten konnte man vergessen, war eine junge Frau die nicht wirklich Ahnung hatte. Trotzdem hat sich hinterher herausgestellt, dass sie mir - hoffentlich - das richtige empfohlen hat.
Aber der Reihe nach. Hab dort erst mal nichts gekauft, sondern bin noch in eine 2. Apo gegangen, kleiner und persönlicher, wo ich auch schon früher gute Erfahrungen gemacht habe. Das hat sich heute wieder bestätigt. Die Apothekerin hat mich gut beraten, kannte auch Studien zu den einzelnen Präparaten und hat sehr ernsthaft nach meinen Beschwerden, Intensität, Reihenfolge, also was im Vordergrund steht und ob sich das ändert, und Dauer gefragt. Sie hat sich viel Zeit genommen und ist sehr diskret vorgegangen, obwohl wir die meiste Zeit allein im Laden waren. Hab jetzt ein Lavendelextrakt bekommen, das die beste Alternative zu Johanniskraut ist. Johanniskraut will und soll ich nicht nehmen, da es Augen und Haut lichtempfindlich macht und ich wegen eines angeborenen leichten Augenfehlers eh schon so lichtempfindliche und schwierige Augen habe. Die Augen dürfen nicht belastet werden. Sie sagte, bis in einer Woche muss ich Veränderung, sprich leichte Besserung merken, wenn nicht, reicht es nicht aus und ich müsste doch noch mal ADs überlegen und solle dann auch unbedingt zum Arzt. Ich erzählte ihr, dass bisher und schon immer eine äußerst niedrige Dosierung von ADs bei mir ausgereicht hat, um anzuschlagen und mich wirklich zu stabilisieren. Sie meinte, dass sie sich vorstellen kann, dass ich dann auch auf pflanzliches anspreche - sofern ich nicht schon zu tief in der Depression hänge und das Lavendelextrakt anschlagen kann. Aber das muss man jetzt eben einfach ausprobieren.
Ich war sehr zufrieden und kam froh - sofern das gerade überhaupt geht - mit meinem Lavendel wieder raus . Hab schon eine genommen. Hoffentlich helfen sie!
Mir ging und geht es heute gar nicht gut. Hab keine Kraft, kann Menschen um mich herum kaum ertragen. Hab TK-Lasagne gekauft, ich hab keine Kraft zum Kochen. Ich glaub ich steck schon ganz schön tief drin in dem Mist.

14.10.2017 18:12 • x 1 #124


Diki
@Grashüpfer Lasea? Mir ging es heute auch nicht gut. Kraftlos, nervös, zittrige Beine, Angst. Hab mir mein Fahrrad geschnappt und bin in Wald gefahren. Jetzt geht es einigermaßen.

14.10.2017 19:13 • x 1 #125


Grashüpfer
Japp, genau. Bin nicht sicher ob das stark genug ist, aber ich probiers jetzt.

Ist doch super, dass du draußen warst! Zu Sport hab ich gerade keine Kraft. Draußen war ich aber auch und hab mir einen schönen Eisbecher gegönnt

14.10.2017 19:15 • x 1 #126


Diki
Supi

14.10.2017 19:59 • x 1 #127


Grashüpfer
Glaubst du, dass das Mittel stark genug ist? Mir ist schon klar, dass das aus der Ferne schwer einzuschätzen ist. Mich strengt alles wahnsinnig an.

14.10.2017 20:09 • #128


Abendschein
Liebe @grashüper, meine Freundin hat eine Depression die ewig währt, weil ein Stoff im Gehirn
fehlt. Ich glaube das ist das Serotonin. Das ist bei Dir aber nicht so, oder?
Ging es Dir mit Tabletten nicht wesentlich besser?

14.10.2017 21:22 • #129


Grashüpfer
Das weiß ich nicht. Fehlt bei einer Depression nicht immer Serotonin? Davon geht man zumindest aus. Hab neulich über die Bildung von Serotonin gelesen.
Doch, mit den Tabletten gings mir besser. Jetzt ging es ein paar Monate ohne, seit ein paar Wochen wird es schlechter und seit ein paar Tagen eben richtig arg.

14.10.2017 21:43 • #130


Abendschein
Und warum nimmst Du die Tabletten nicht weiter?
Oder suchst Du eine Alternative?
Habe ja schon mal gesagt, mach das mit einem Heilpraktiker, das ist besser.
So ist es ein immer währendes ausprobieren.

14.10.2017 21:59 • #131


Grashüpfer
Ich weiß doch nicht, wohin ich gehen soll! Wie soll ich den denn finden? Ich hab die Heilpraktiker hier mir im Netz angeschaut, irgendwie sagt mir das alles nicht zu.
Ich musste die Tabletten vor einem halben Jahr absetzen, weil ich immens trockene Augen hatte. Die Augenärztin vermutete die ADs als Verursacher. Inzwischen glaub ich das aber ncht mehr, denn die trockenen Augen hab ich trotzdem, mal mehr mal weniger. Außerdem trockenen Mund und manchmal trockenen Rachen. Inzwischen glaub ich, dass das eher was hormonelles ist. Hab nen Termin bei der Gyn ausgemacht und will den Östrogenspiegel testen lassen. Hab hier auch nen thread dazu eröffnet gehabt. Die Schilddrüse sollte ich auch testen lassen, da war aber alles in Ordnung. Hat die Apothekerin heute auch gleich gefragt.

14.10.2017 22:06 • #132


R
Ob Naturheilkunde oder Schulmedizin: es steht immer dahinter, daß es ein Mittel gibt, das man nimmt und es soll besser werden.
Beides hat aber eigentlich im Kern auch die Lebensumstände im Blick: ist die Ernährung in Ordnung, ausreichend Schlaf, genügend Bewegung, Stressreduzierung und auch klar und entschieden mal Nein sagen gehört dazu, um eine Depression zu bessern und episodische Depression nicht weiter zu vertiefen. Man kann also selbst einiges tun. Läuft das allerdings in die falsche Richtung, sollte natürlich auch ein Medikament kein Problem sein. Depression ist zu schnell zu schlimm, um nur auf Naturheilkunde zu setzen.

Zu Johanniskraut hab ich eine ziehmlich ablehnende Haltung und das nicht unbedingt über die Wirkung, als viel mehr zu den Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medis und auch eine hübsche Allergie kann man dagegen haben, von der man natürlich erst was mitkriegt, wenn's zu spät ist und man das Zeug schon genommen hat. Das Zeug gehört in die Rezeptpflicht.

Wünsche dir gute Besserung @Grashüpfer

15.10.2017 00:07 • x 2 #133


Grashüpfer
Liebes @Reenchen ,
vielen Dank für deine klaren und umsichtigen Worte.

Ich glaube ich schreibe jetzt einfach mal meine ganze Geschichte - hab lange überlegt, ob ich das wirklich tun soll, denn es ist schon nicht ohne und kostet mich Überwindung.

Also: Ich bin mit einer sehr seltenen Anomalie um Bauch-Beckenbereich geboren. Es gibt diese Anomalie in drei Ausprägungsformen. Ich habe die ausgeprägteste Form, die ganz ganz extrem selten vorkommt.
Als Baby hatte ich mehrere OPs, und ohne Eingriff am 2. Lebenstag hätte ich nicht überlebt. Als ich 6 Jahre alt war, hatte ich eine große OP, in der alles abschließend korrigiert und so plaziert wurde, wie es bis heute ist. Dazu habe ich eine leichte Sehbehinderung, mit der ich aber ganz gut zurecht komme.
Als Kind ging es mir trotz allem recht gut, habe sehr schöne und glückliche Erinnerungen an diese Zeit. Die Probleme fingen mit Beginn der Pubertät an. Aufgrund des Krankheitsbildes, das auch nach außen hin sichtbar ist, waren erste Beziehungen zu Jungs für mich nicht zu machen. Meine erste wirkliche Beziehung hatte ich erst mit 21. Das war aber nicht so schlimm. Viel schlimmer war, dass ich mich ausgeschlossen und minderwertig fühlte und begann, die ganze Problematik zu verdrängen. Selbstwertgefühl hatte ich überhaupt keins. Das wurde durch Mobbing in der Schule - ich war ja irgendwie anders und das spürte die Drecksbande - endgültig zerstört. Ich konnte nicht darüber reden, habe alles in mich hineingefressen, und das hat mir nicht gut getan. Durch einen Schulwechsel wurde es besser. Aber ich war traumatisiert, und das Traume konnte ich nicht wirklich verarbeiten und mein Selbstwert erholte sich nicht. Mit Mitte 20 hatte ich einen regelrechten seelischen Zusammenbruch. Schwere Depression, es ging gar nichts mehr. Hab Medikamente bekommen und eine Psychoanalyse gemacht. Die Therapeutin war ein Segen für mich, sie hat mich wieder auf die Füße gestellt und mir Selbstwertgefühl gezeigt. In der Therapie habe ich vor allem die schlimme Phase in der Schule bearbeitet. Das war sehr schwer, aber ich konnte es überwinden. Außerdem habe ich die düsteren Erinnerungen an Klinikerfahrungen als Kind aufgearbeitet. Sie hat mir beigebracht, mich selbst zu reflektieren, und das tue ich bis heute. Ich verdanke ihr sehr viel und werde ihr immer dankbar sein.
Seit dieser schweren Depression bin ich anfällig für depressive Verstimmungen, die sich immer wieder zu echten Depressionen auswachsen. 2012 und 2014 ging es mir wieder sehr schlecht, und so ging ich ab Herbst 2014 wieder in Therapie und nahm wieder Medikamente (hatte ich vorher auch genommen, allerdings mit Unterbrechungen). Dieses Mal Verhaltenstherapie. War auch gut, und ich habe auch hier einiges rausholen können. Im März 17 ging die Therapie zu Ende. Mir ging es gut, ich war stabil.
Seit ca. 1,5 Jahren habe ich immer wieder Probleme mit trockenen Augen. Die Augenärztin vermutete, wie schon geschrieben, die ADs als Verursacher. Der Psychiater stimmte zu, sie abzusetzen, da ich nur eine ganz geringe Dosis nahm. Tja, und jetzt kommt alles wieder - seit ein paar Wochen merke ich Verschlechterung, seit ein paar Tagen wird es massiv schlechter, ich bin richtig depressiv. Niedergschlagen, kann mich nicht freuen, keinen Appetit, hin und wieder Herzrasen, oft leichte Magenschmerzen, bin null leistungsfähig, bin gereizt und ungeduldig und schaffe den Alltag kaum, alles ist waaaahnsinnig anstrengend. Sport schaffe ich nicht, gestern lag ich nur auf dem Sofa. Mir gehts völlig ätzend. Mein Herz ist manchmal gestresst. Das einzige was ich nicht habe und auch früher nie hatte, nur ab und zu einzelne Nächte und nur in der Anfangsphase der Depression, sind Schlafstörungen.

Nun frage ich mich: Warum kommt das immer wieder?
a) stecken vielleicht doch körperliche Ursachen dahinter? Ich ernähre mich eigentlich nurmal, gesund, und mache Sport. Ein Vitamin D-Mangel glaube ich nicht, denn die Depressionen sind unabhängig vn Jahreszeiten.

b) inzwischen glaube ich, dass meine Krankengschichte einfach emotionaler Dauerstress für mich bedeutet und so den Hirnstoffwechsel negativ beeinflusst. Das ursprüngliche Krankheitsbild hat Folgen. Vor allem merke ich, seit ich Mitte, Ende 20 bin, orthopädische Folgen, und ich muss Sport machen, mein Leben lang, um Arthrose und frühzeitigem Verschleiß vorzubeugen. Ich habe jahre, jahrelang dafür gebraucht, um das zu akzeptieren und regelmäßig machen zu können. Der Gedanke, dass mein Körper immer Hilfe braucht, um zu funktionieren und einigermaßen gesund zu bleiben, war unerträglich für mich. Inzwischen geht es ganz gut.

Mein Problem sind ständige Ängste und Sorgen. Krankheitsängste. Bei jedem bisschen sehe ich das Schlimmste, und ich habe Zukunftsangst. Bin ja nicht gefeit vor den normalen Alterserscheinungen. Ich bin seelisch sehr stark und hab verdammt viel Kraft, das weiß ich. Aber trotzdem hab ich Angst, dass ich, wenn da noch mehr dazu kommt, das alles irgendwann nicht mehr tragen kann. Die Last ist zu groß.
Diese Ängste sind immer da. Die ADs halten sie in Schach; nehme ich sie baer eine Zeitlang nicht, drängen die Ängste wieder massiv in den Vordergrund und beherrschen mich. Bsp.: Als das jetzt mit der Augentrockenheit aufkam, erwähnte die Augenärztin das Sjögren-Syndrom. Ich war völlig panisch, dass ich das habe. Durch den Sport, besonders ein Gerät, tut mir in letzter Zeit manchmal die rechte Hand weh. Ich hatte Panik und war sicher in den letzten Tagen, dass das Arthrose ist.
Diese Krankheitsängste machen mich fertig. Die Therapeutin sagt, es ist keine Hypochondrie im eigentlichen Sinne, sondern die Ängste resulteren allein aus meiner körperlichen Situation.
Dazu kommen andere Ängste. Ich kann nicht mit Post umgehen, hab Angst, sie zu öffnen. Diese Angst ist extrem, schon jahrelang, und ich komme damit überhaupt nicht klar. In der Therapie kam das leider zu kurz, obwohl es wichtig gewesen wäre. Es gab so vieles zu bereden. Letztendlich habe ich immer Angst, beschädigt zu werden: Ob durch den Brief, der mich fertig macht, weil etwas Schlimmes drin steht, oder ob durch irgendeine Krankheit, Degenererierung etc. Ich spreche mit meinem Körper, höre sehr auf ihn - und trotzdem habe ich kein Vertrauen zu ihm. Nicht wirklich.

Das alles stresst mich wahnsinnig. Und wahrscheinlich ist die ganze Geschichte der Grund, warum die Depris immer wieder kommen und mein Leben lang ein Teil von mir sein werden. In den letzten Wochen habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich meinen Körper nicht mein Leben lang oder immer wieder über längere Zeit mit Chemie vollpumpen will. Deshalb bin ich auf der Suche nach pflanzlichen Alternativen.
Auch habe ich Angst, meine Escitalopram wieder einzunehmen. Also klar muss damit wieder zum Doc, logo. Ich glaube inzwischen, dass die trockenen Augen eine andere Ursache haben, vielleicht eine hormonelle. Ich habe oft einen trockenen Mund und manchmal Rachen, es schwankt, mal mehr mal weniger. Im November hab ich einen Termin bei der Gyn, um den Östrogenspiegel testen zu lassen.
Alles was dazu kommt, macht mir schreckliche Angst. Wie geht es mir in 10 Jahren? In 20? Ich weiß, ich sollte jetzt leben, aber die Ängste sind zu stark.
So, jetzt kennt ihr meine Geschichte, und ich hoffe, dass ihr mich ein bisschen versteht.

15.10.2017 00:57 • x 2 #134


R
Zitat von Grashüpfer:
Das alles stresst mich wahnsinnig. Und wahrscheinlich ist die ganze Geschichte der Grund, warum die Depris immer wieder kommen und mein Leben lang ein Teil von mir sein werden.

Ich denke, daß jeder der episodisch auftretende Depressionen hat, meint seinen ganz eigenen Grund zu haben. Tatsache aber ist, daß der Hirnstoffwechsel bei einer Depression gestört ist. Das kann sogar genetisch bedingt sein. Nicht jeder, der etwas Schlimmes erlebt, bekommt eine Depression und manchmal haben andere gar nicht wirklich was Schlimmes erlebt, also nichts was es im Leben auch bei anderen Menschen gibt und haben trotzdem wiederholt schwere Episoden.
Zitat:
Forschungsarbeiten haben ergeben, dass während einer Depression die Systeme für einige Botenstoffe im Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten sind. Dies betrifft insbesondere die Transmitter-Systeme für die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin: Entweder liegen die Neurotransmitter in zu geringer Konzentration vor, oder die Empfindlichkeit der Rezeptoren, an denen diese Botenstoffe wirken, ist dauerhaft verändert. Genau an dieser Stelle setzt eine Behandlung mit antidepressiven Medikamenten an, die darauf abzielen, den Serotonin- und Noradrenalin-Stoffwechsel wieder zu normalisieren.
https://www.therapie.de/psyche/info/ind ... ausloeser/


Ich schrieb oben:
Zitat:
Beides hat aber eigentlich im Kern auch die Lebensumstände im Blick: ist die Ernährung in Ordnung, ausreichend Schlaf, genügend Bewegung, Stressreduzierung und auch klar und entschieden mal Nein sagen gehört dazu, um eine Depression zu bessern und episodische Depression nicht weiter zu vertiefen. Man kann also selbst einiges tun.
So banal sich das auch liest, so wichtiger ist, daß man es trotzdem selbst bei sich überprüft. Ernähung, Schlaf, Bewegung und Stressreduzierung ist, was ich neu lernen mußte und genau so wichtig, wie den Hirnstoffwechsel medikamentös auszugleichen.

15.10.2017 10:30 • x 1 #135


B
Zitat von Reenchen:
So banal sich das auch liest, so wichtiger ist, daß man es trotzdem selbst bei sich überprüft. Ernähung, Schlaf, Bewegung und Stressreduzierung ist, was ich neu lernen mußte und genau so wichtig, wie den Hirnstoffwechsel medikamentös auszugleichen.

Da hast Du die Quintessenz mal wieder sehr gut zusammengefaßt. Es gehört eben alles zusammen, nur Medis reicht nicht ab einer gewissen Schwere und vor allem wenn sich die Depression chronifiziert hat! Das gesamte Leben muß geändert werden um Besserung zu erreichen und man muß akzeptieren, daß die Belastbarkeitsgrenzen niedriger geworden sind und man sie einhalten muß und daß man krank ist! Man kann da aber immer noch sehr viel machen und bedeutet fortdauernde Arbeit an sich selbst. Auf die eigenen Bedürfnisse achten und sie nicht ständig übergehen, war für mich auch schwer, ist finde ich aber auch ein wichtiger Bestandteil.

15.10.2017 11:13 • x 1 #136


Grashüpfer
@Blackstar

Naja was heißt Medis reichen dann nicht mehr aus. Mir hat immer eine sehr niedrige Dosierung ausgereicht, um anzuschlagen und mich auch wirklich zu stabilisieren. Das war von den ersten Medis, Remergil, bis zu den letzten, Escitalopram, so. Von den Escitalopram hab ich zuerst 20 mg genommen, dann nach nicht allzu langer Zeit runter auf 10 und zum Schluss sogar nur noch 5 mg. Das ist eigentlich schon Placebo Bereich aber es wirkt bei mir. Das ist keine Einbildung. Hab das gestern der Apothekerin erzählt, und sie sagte das gibt es öfter, dass manche Menschen so sensibel auf die Wirkstoffe reagieren und nit geringsten Dosen auskommen - aber ganz ohne geht es dauerhaft nicht. Also wirkt das Zeug auch in diesem Minimalbereich.
Ich will damit gar nicht abstreiten, dass eine gesunde und bewusste Lebensweise wichtig ist und dass man diese an die Krankheit anpassen muss. Das ganz bestimmt. Trotzdem kann ich die Depression im Grunde nicht akzeptieren, ich bin so stark und ich hab schon so wahnsinnig viel geschafft, bewältigt, Hürden genommen, die keiner für möglich gehalten hätte - ich will gesund sein!

15.10.2017 12:09 • x 2 #137

Sponsor-Mitgliedschaft

Schlaflose
Zitat von Grashüpfer:
Mir hat immer eine sehr niedrige Dosierung ausgereicht, um anzuschlagen und mich auch wirklich zu stabilisieren. Das war von den ersten Medis, Remergil, bis zu den letzten, Escitalopram, so. Von den Escitalopram hab ich zuerst 20 mg genommen, dann nach nicht allzu langer Zeit runter auf 10 und zum Schluss sogar nur noch 5 mg. Das ist eigentlich schon Placebo Bereich aber es wirkt bei mir. Das ist keine Einbildung. Hab das gestern der Apothekerin erzählt, und sie sagte das gibt es öfter, dass manche Menschen so sensibel auf die Wirkstoffe reagieren und nit geringsten Dosen auskommen - aber ganz ohne geht es dauerhaft nicht. Also wirkt das Zeug auch in diesem Minimalbereich.


Wenn dir die winzige Menge hilft, was spricht dagegen es weiter zu nehmen, wenn es dir so hilft? Und wenn die Augen- und Mundtrockenheit offensichtlich nicht davon kommen, umso mehr.

Ich nehme ja jetzt auch seit fast 19 Jahren ADs. Ich habe sie in den letzten Jahren deutlich reduziert und vor einiger Zeit versuchsweise ganz abgesetzt. Zuerst lief es gut, aber nach ca. 1 Woche merkte erst vermehrte Ängste bei der Arbeit auftraten, was ich aber aushalten konnte. Aber dann schlief ich auch wieder immer schlechter und weniger und daraufhin setzten wieder die Existenzängste ein, dass ich so nicht mehr weiterarbeiten und Geld verdienen kann usw. Das war dann für mich der entscheidende Moment, das Medikament wieder zu nehmen. Ich komme mit 12-15mg aus (ganz früher nahm ich 125mg) und es geht mir gut damit.

15.10.2017 13:52 • x 2 #138


Grashüpfer
Liebe @Schlaflose ,

Vielleicht hast du recht. In so kleiner Dosierung sollte ich mir vielleicht wirklich überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, dabei zu bleiben. Zumindest erst einmal. Sowohl der Psychiater als auch die Apothekerin gestern sagten beide, dass ihnen Augentrockenheit im Zusammenhang mit Escitalopram neu ist. Mundtrockenheit ja, aber Augen nicht. Dem Psychiater hab ich damals nicht geglaubt, weil er ein totaler Verfechter der Schulmedizin ist. Aber vielleicht ist es wirklich so.

Deine Blutwerte haben sich trotz der jahrelangen Einnahme nie zum negativen verändert?

Ob das lasea der Weisheit letzter Schluss ist.... Naja. Bin ruhiger heute aber seit mittags unglaublich müde. Und das Zeug gärt, ich muss öfter aufstoßen. Vorhin war mir leicht übel und ich hab wieder Gelenkschmerzen in der rechten Hand.

15.10.2017 14:19 • #139


Schlaflose
Zitat von Grashüpfer:
Deine Blutwerte haben sich trotz der jahrelangen Einnahme nie zum negativen verändert?


Zuletzt wurden sie vor ca. 8 Jahren bestimmt und da war noch alles vollkommen normal.

15.10.2017 14:27 • x 1 #140


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