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Hi, ich sitze bei wunderschoenstem Wetter in Aegypten am Strand und habe laufend Angst hier was falsch zu machen, unhoeflich zu sein, meinen Mann zu nerven.
Zudem ist es heisser als erwartet und ich kann nachts kaum schlafen.
Dabei koennte ich es mir so gut gehen lassen. Ich bin schon zum 6. Mal in diesem Hotel und es ist so wunderschoen wie immer, aber ich bin total schlecht drauf und bekomme nachts, wenn ich nicht schlafen kann Angst.

Koennte ein paar aufmunternde Worte gebrauchen.

Viele Gruesse
Fenja

29.11.2015 11:39 • 15.12.2015 #1


11 Antworten ↓


Für Depressionen soll das ja das beste Land sein. Aber diese Affenhitze würde mich kaputt machen und ich bekäme Angst. Was willste da falsch machen, IS kannste auch in Deutschland treffen Also ran an die Poolbar und losgepaddelt

A


Mit Angst und depressiver Stimmung im Urlaub

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Boah, hockst da wirklich im Warmen, bist zahlender Gast, eine nette Frau, (Angsthasen sind nett) und willst nix falsches machen?

Was kann man den im Urlaub falsch machen? Oh, ich weiß es. Vor lauter Grübeln, den Urlaub verpassen. Ja, das machst du wirklich falsch.

So und jetzt zur Nacht. Wenn du da nicht schlafen kannst, da lümmel dich tagsüber auf die Liege und halte ein Nickerchen.

Und Aale dich in der Sonne und stell dir dabei vor, wie sie die depri aus dir rausbrennt.

Und das wunderschöne blaue Meer, schau es dir bewusst an, und atme tief aus und ein.

Richte den Blick nach außen und nicht nach innen. Bewusst! Notfalls zwinge dich dazu, das hast du in der Heimat nicht. Schau es dir an, wie alles hell und freundlich ist.

Bleib im hier und jetzt. Und jetzt ist Sonne, Strand und Meer.

Was genau macht dir angst? Ich schlage icefalkis tip vor und vor allem power dich aus am besten mit schwimmen...schwimm viel und schnell, macht spass und powert dich aus und baut adrenalin ab....wieso solltest du deinen mann nerven? Der fliegt mit dir dann bestimmt nicht in urlaub, der ist doch auch eine vertrauensperson oder....geniess das suuuupi wetter

Vielen lieben Dank fuer eure hilfreichen Rueckmeldungen. Bin nach meinem Eintrag hier an der Rezeption vorbeigekommen und sah dort die Gaeste, die wieder ins kalte Deutschland mussten. Da habe ich schon bewusst eine Entscheidung fuers Geniessen getroffen.

Beim Schnorcheln habe ich dann spaeter einen Mafia Kugelfisch mit cooler Sonnenbrille gesehen, der meine Stimmung enorm gehoben hat.
Und etwas spaeter bin ich in dem leeren Meer frontal mit dem einzigen weiteren Schnorchler zusammenstossen. Da musste ich nur noch schallend lachen.

Vielen Dank

Prima, ich lach mich scheckig. Mafia Kugelfisch, was für ein gut Name.

Prima, dass du jetzt genießen kannst. Noch viele Mafiosi Kugelfischbegegnungen wünsch ich dir. Hihi

Hey Fenja,

wünsche Dir noch schöne Urlaubstauge und wenn Du zurück bist, kann Du ja ein wenig über Dich schreiben; würde mich freuen.

Bist doch schon ein alter Hase in puncto Angst. Lass es Dir gutgehen.

Hallo Vergissmeinnicht,

ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt der richtige Ort ist hier weiterzuschreiben.

Zu meinen Ängsten: ich habe als Kind mit 2,5 Jahren 10-14 Tage im Krankenhaus verbracht,
Mandel-OP, bin dabei noch von einer auf eine andere Station innerhalb der Uniklinik umgezogen.
Meine Eltern durften mich nicht besuchen, damit das Kind sich nicht so aufregt, wenn die Eltern
wieder gehen müssen. (War in den 60er Jahren)

Das hat dazu geführt, dass aus mir ein ganz artiges, ängstliches Kind wurde, das immer
versuchte alles richtig zu machen und immer Angst hatte verlassen zu werden.

Die Verlustängste sind zwar heute nicht mehr sooo schlimm, aber ich fühle mich halt
schnell sehr unsicher mit so einem Grundgefühlt, dass ich nicht gut genug bin
und neige zu einem Perfektionismus, der mich erschöpft und ich kann mich schlecht abgrenzen.

Dann sehe ich da im Urlaub die ganzen Hotelangestellten, die wollen, dass alles für einen
super ist. Gleichzeitig fühlte ich mich aber eigentlich nicht sooo toll, weil unsicher.
Und dann bekomme ich einen Konflikt mit mir selbst.
Wenn sich dann mein Mann noch unbedingt erholen müsste, weil er eine so stressige Zeit
im Job hatte, ich aber nachts nicht schlafen kann, tja, dann bekomme ich Stress, dass ich ihm
zu Last falle und da im Urlaub keine Freundin als Sicherheit in der Nähe ist, dann fühle ich mich
schnell sehr verlassen und bekomme vor allem nachts Panik, auch wenn ich weiß, dass die
Angst unrealistisch ist.

Ich habe seit dem 25. Lebensjahr so einiges an Therapien gemacht und habe jetzt
gerade im Oktober aufgehört, da ich mich für austherapiert halte. Zwar hat mir erst kürzlich
die Psychiaterin gesagt, es spräche doch garnichts dagegen 1x im Monat einen Termin mit
einer Therapeutin zu machen, wenn mir das Sicherheit gibt, aber ich will es jetzt einmal
alleine versuchen.

Viele Grüße
Fenja Stark

Liebe fenja, ich würde an deiner Stelle das Angebot der Therapeutin annehmen.

Da steckt auch deine grundproblemtik dahinter, ja niemanden zur Last fallen wollen.

Immer Rücksicht nehmen, ja nichts falsch machen wollen. Versuche mal an dieser Idee zu arbeiten. Dass du sehr wohl das Recht hast, Hilfe zu bekommen, auch mal schwach sein zu dürfen. Selbst, und das wird für dich schwierig sein, aus dem extrem braven Kindheitsmuster ein bisschen die Nase rauszustrecken.

Nur soweit, dass du dich doch noch wohlfühlen kannst. Du bist nämlich nicht mehr hilflos, sondern kannst ruhig mal ein bisschen für dich selbst einfordern. So ein klitzekleines Bisschen.

Hey Fenja,

schön, das Du wieder da bist und Dich meldest.

Kenne es auch mit dem Perfektionismus und letztlich bringt er nicht wirklich etwas. Gehst Du enem Job nach oder bist Du den ganzen Tag zu Hause?

Wichtig ist was eigenes zu finden, was nur für Dich ist. Für so innere Ruhe ist Yoga z.B. gut geeignet. Für´s Selbstbewusstsein eignen sich Kickboxen o.ä.

Denke ferner, so Achtsamkeitsübrungen wären nicht schlecht. Schau mal bei Amazon nach und gib es als Suchwort ein; Du findest ne Menge an Ratgebern dazu.

Liebe Icefalki, liebe Vergissmeinnicht,

vielen Dank für Eure Antworten.

Meine Idee für die Zukunft ist statt Therapie selbst in Aktion zu gehen, vielleicht eine Selbsthilfegruppe gründen.
Mehr auf dem Schirm habe ich im Moment eine Ausbildung zur Kursleiterin Achtsamkeitstraining zur Stressbewältigung,
um dem noch mehr Raum in meinem Alltag zu geben.

Meine Therapeutin läuft mir ja nicht weg - außer dass sie über 60 ist und irgendwann aufhören wird.

Ich arbeite Vollzeit.

Yoga habe ich im September entdeckt und bin begeistert. Ich habe mir gerade ein Buch mit CD zu Yoga Nidra bestellt.
Ansonsten mache ich schon seit Jahren Achtsamkeitsübungen, jogge und schwimme regelmäßig und habe auch Zeiten, in denen es mir prima geht. Jetzt im Herbst nehme ich mal Johanniskraut und für den Notfall habe ich noch Mirtazapin zu Hause.

Und jetzt habe ich ja auch euch hier im Forum.

Viele Grüße

Guten Morgen Fenja,

hey, liest sich richtig gut; viel Erfolg bei all Deinem Tun

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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